Hallo Bernd,
Ich denke, es ist ein Unterschied ob Mineralisation im Becken oder auf einem intensivst angeströmten Filtermaterial geschieht.
Das Becken bruzzelte weitgehend in sich selbst. Das war ein extrem dicht bewachsenes Becken und vergehende Pflanzenmasse blieb im System. Praktisch ließ die sich gar nicht entfernen.
Wie kommst du denn darauf, dass das (Mineralisation) auf den Pflanzen nicht besonders attraktiv aussähe? Es geht um gelöste Stoffe.
Schaue dir in meinem Album im Ordner 60x35x35 die Bilder zum Biofilm auf der Scheibe an, der ist so unauffällig, dass die Scheiben monatelang nicht gereingt werden brauchten. Soll das dann auf Pflanzen zur schleimig, braunen Un-Attraktion werden? Das meinst du nicht im Ernst. Du führst dazu irgend welche aus den Fugen geratenen Szenarien an.
Bei meinem Versuch blieben ja Scheiben und Sand als Besiedelungsfläche, drumherum passiert auch entsprechend weniger. Das besondere Merkmal wird nur die ständige, vollständige Düngung sein - ohne die Nährstoffkonkurrenz der Pflanzen.
Gruß, Nik
weil im Filter Nährstoffe ausfallen. Lässt man einen Außenfilter länger laufen, bildet sich der Filterschlamm. Bis auf eine gewisse Austauscherfunktion ist das gebunden und für das System verloren.Bernd Kaufmann":2ygiqgqu schrieb:warum ist in einem der üblichen Außenfilter der Mineralisierungsprozess "weit weg vom System"? In den Aquarien, die ich kenne, sind Filter innen oder außen in jedem Fall eng mit dem "System" verbunden, bzw. sind in allen Fällen Teil des Systems.
Nirgends im System wird die Mikroflora so intensiv angeströmt wie auf dem Filtersubstrat. Mikroflora ist in einem stabilen System immer am Hungern! Beides zusammen führt zu einem stärkeren Abbaudruck gegen die Chelatoren. Ich will das noch nicht einmal speziell an den Chelatoren festmachen, das betrifft den gesamten Nährstoffcocktail.Außerdem kommt es in üblichen Filtersystemen nicht zu mehr Chelatabbau als in anderen Teilen des Systems.
Ja, darauf will ich hinaus.Wenn ein Aquarium nahezu filterlos betrieben wird, aber mit der gleichen Menge an organischem Material beschickt wird, müssen und werden sich die Mikroorganismen andere Substrate suchen, um ihre "Arbeit" zu verrichten. Im Zweifelsfall eben auch die Oberfläche der Pflanzen.
Warum suggerierst du nun ein Bild von wegen Biofilm verschlammtem Pflanzen? Filterschlamm sind vor allem Fällungen. Den konnte ich schon in erklecklichen Mengen entfernen, ohne dass das System erkennbar darauf reagiert hätte.Für die gleiche Leistung und die gleiche Menge zu verarbeitender Stoffe ist aber auch die gleiche Menge Mikroflora notwendig. Die Konsequenz wäre eine Menge Mikroflora auf den Pflanzen und allen anderen Teilen des Aquariums, die dem üblichen Filterschlamm entspräche. Ich bin sicher, dass dies niemandem gefallen würde.
Ich denke, es ist ein Unterschied ob Mineralisation im Becken oder auf einem intensivst angeströmten Filtermaterial geschieht.
Daran habe ich nicht einmal gedacht!Warum willst Du mich immer in die Ecke der Filterfetischisten rücken?
Die Klarheit der Äußerung überraschte mich trotzdem. Es ist angekommen.Ich habe noch nie und nirgendwo die Bedeutung der Filterung groß herausgestellt. Ganz im Gegenteil - ich werde seit mehreren Jahrzehnten nicht müde, den Leuten zu erklären, dass ich den Filter für das am meisten überschätzte Teil eines Aquariums halte. Und ich lebe diese Einstellung auch vor, indem ich selbst Filterung mehr oder weniger zur Wasserbewegung degradiert habe.
Das waren auch die Zeiten, zu denen ich noch das Redoxpotential maß. Da das lediglich mit einer gewissen Verzögerung der Entwicklung des Sauerstoffgehalts folgte, stellte sich die O2-Messung als brauchbarer heraus. Das Becken war in aller Regel immer jenseits der Sättigungsgrenze - auch morgens. Ich glaube schon deshalb nicht mehr an einen bestimmenden Einfluss der Redoxspannung. Es hätte sonst nicht so lange funktionieren können.Dann war Dein Test verdorben oder falsch ausgeführt. Ein Altwasserbecken mit "absurd" hohem Sauerstoffgehalt führt, wenn es denn tatsächlich existieren würde, automatisch zu einer ebenso absurd hohen Redoxspannung und zur Oxidation von Spurenelementen. Absurd hoher Sauerstoffgehalt liegt weit über 100 %, also bei 25 °C Wassertemperatur weit über 8,3 mg/l. Das schaffen nur Pflanzen oder Algen mit extremem Wachstum, was wieder viele Nährstoffe in verfügbarer Form bedingt. Wo sollen die herkommen bei geringer Fütterung und "sehr geringer" Düngung? Deshalb kann an diesem Beispiel etwas nicht stimmen.
Das Becken bruzzelte weitgehend in sich selbst. Das war ein extrem dicht bewachsenes Becken und vergehende Pflanzenmasse blieb im System. Praktisch ließ die sich gar nicht entfernen.
Selbstverständlich braucht Mikroflora Nahrung, nehmen wir solange das was im Aquarium üblicherweise anfällt, Fischfutter.Das wird langsam kabarettistisch. Die Mikroflora braucht Nahrung, wenn sie der Pflanze etwas liefern soll. Woher nehmen und nicht stehlen? Die Bakterien und Pilze machen aus organischen Teilchen erst mineralische, gelöste Stoffe, welche die Pflanzen aufnehmen könnten. Dazu brauchen sie also "Input". Der sähe auf den Pflanzen nicht besonders attraktiv aus. Außerdem würden dann latent vorhandene Algen schneller als die Pflanzen profitieren. Genau das ist ja auch in fast allen veralgten Aquarien der Fall.
Wie kommst du denn darauf, dass das (Mineralisation) auf den Pflanzen nicht besonders attraktiv aussähe? Es geht um gelöste Stoffe.
Schaue dir in meinem Album im Ordner 60x35x35 die Bilder zum Biofilm auf der Scheibe an, der ist so unauffällig, dass die Scheiben monatelang nicht gereingt werden brauchten. Soll das dann auf Pflanzen zur schleimig, braunen Un-Attraktion werden? Das meinst du nicht im Ernst. Du führst dazu irgend welche aus den Fugen geratenen Szenarien an.
Warum ist denn manchmal der Algendruck so hoch, dass Pflanzen bis auf ein paar junge Blätter komplett besiedelt werden?Aha, das ist Dir also auch schon aufgefallen. Bliebe noch der Beweis zu liefern für Deine Vermutung, vor allem, wenn Du Deiner geliebten Mikroflora nicht nur das Filtersubstrat, sondern auch noch die Pflanzen als Besiedelungsfläche nehmen willst. Ich bin nach wie vor gespannt.
Bei meinem Versuch blieben ja Scheiben und Sand als Besiedelungsfläche, drumherum passiert auch entsprechend weniger. Das besondere Merkmal wird nur die ständige, vollständige Düngung sein - ohne die Nährstoffkonkurrenz der Pflanzen.
Gruß, Nik