Allgemeine Frage: Algen und Pflanzen?

eumel6

Member
Mal ein paar Beispiele, was so aktuell ist. Ältere Claophora werden gern von allem möglichen besiedelt
hier mit einem Glockentierchen

[
Frame15927.JPG


Hier sitzen Grün- und Kieselalgen mit drauf.
Frame15916.JPG


Hier ist es mal mit Blaualgenaufwuchs

Frame16589.JPG


Und das findet man halt nicht in dem Maße auf jüngeren, intakten Pflanzenblättern

gruß jo
 
Hallo Nik,

Da schwirren Zahlen von 300m² Oberfläche herum, nur um Nährstoffe aufzunehmen. Die müssen aufbereitet/mineralisiert werden von der Darmflora, Bakterien und Pilzen, und die machen 20% des Körpergewichts des Menschen aus.

sorry, das fällt mir erst jetzt auf. Wo hast Du denn diese Zahl von 20 % her? Das wären bei mir also 18 Kilogramm Bakterien und Pilze!
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Bernd,

Bernd Kaufmann":o4wcwymk schrieb:
so toll muss das Equipment gar nicht sein.
hmm… habe immer den Bakterienhaushalt im Sinn (Kopfkratz). :roll:
Im Hinterkopf habe ich die Wasserfarbe, bezogen vor allem auf die allgemeine Färbung (Gelbstich) von Altwasserbecken.
Vergleichsfarbe oder Maßstab für kristallklar wäre Leitungswasser (= Steril).
Optimal laufende Aquarien haben ja einen gewissen Schimmer (Brillanz).
In meinem Schauaquarium ohne Wasserwechsel komme ich dem ganz nahe, der Farbunterschied zu Leitungswasser ist kaum zu sehen und wäre über ein Foto nicht zu vermitteln!
Beim Testbecken ist der Farbunterschied zu sehen, biologisch intakt sind sie aber beide Becken (Testbecken NO3 = nn).
Im freien Wasser ist nicht viel zu finden aber es müsste doch was vorhanden sein (Gelbstich durch Bakterien?),
mit meinen Mitteln stoße ich da aber an Grenzen.
Ich verknüpfe es damit, dass mit intakten Altwasser angefahrene neu eingerichtete Becken schnell rund laufen
(ohne Nititpeak).
Laufzeit der Becken gleichzeitig ohne Wasserwechsel mittlerweise ca. 2 Jahre, verdunstetes wird mit VEA-Wasser aufgefüllt, nur das Schaubecken wird gedüngt.
Wer baut die Färbung ab, was sind die Leitorganismen, (hauptsächlich Bakterien)?
Wir sind uns ja einig das in einem funktionierenden Pflanzenaquarium praktisch nicht gefiltert werden muss?
Mein Testbecken ist völlig Techniklos, das Schaubecken wird mit Filterung- Tonröhrchen betrieben,
(Filter nehme ich nur wegen der Strömung).
Wo siedeln sich die Mikroorganismen nun an die den Unterschied machen bzw. welche sind es?

@ jo
eumel6":o4wcwymk schrieb:
Da wird nichts madig gemacht. Die Leute(Kurt, Bernd, ich), die sich hier mit dem Mikrokop mal Algen und Blätter angesehen haben, stellen auf jungen und intakten Blättern so gut wie keine Mikroflora fest, im Unterschied zu alten und absterbenden Blättern, wo sich mehr tun kann.
Man kann immer nur wieder darauf hinweisen wie faszinierend und hilfreich die Mikroskopie ist.

Ps.
Im Testbecken habe ich Bonsaiwuchs, meine Heteranthera zosterifolia sieht fast aus wie Didiplis Diandra. 8)
 
kurt":2qoqbki0 schrieb:
Bernd Kaufmann":2qoqbki0 schrieb:
so toll muss das Equipment gar nicht sein.
hmm… habe immer den Bakterienhaushalt im Sinn (Kopfkratz). :roll:
Im Hinterkopf habe ich die Wasserfarbe, bezogen vor allem auf die allgemeine Färbung (Gelbstich) von Altwasserbecken.
Vergleichsfarbe oder Maßstab für kristallklar wäre Leitungswasser (= Steril).
Optimal laufende Aquarien haben ja einen gewissen Schimmer (Brillanz).
In meinem Schauaquarium ohne Wasserwechsel komme ich dem ganz nahe, der Farbunterschied zu Leitungswasser ist kaum zu sehen und wäre über ein Foto nicht zu vermitteln!

Hallo Kurt,

die Färbung des Wassers hat ja nichts mit Bakterien zu tun. Die kommen weder im "guten" Altwasseraquarium, noch im gut gepflegten Vielwasserwechselaquarium in großen Mengen vor. Die Färbung des Altwassers kommt durch Huminstoffe (Gerbsäuren, Fulvosäuren, Tannine) usw. zustande und ist in ihrer Stärke natürlich abhängig von der Menge der Grundstoffe dieser Endprodukte, die im Lauf der Zeit ins Aquarium gelangen. Die Gerbsäuren schaffen allmählich ein relativ saures und damit bakterienhemmendes Milieu. Das geht schon in Richtung Schwarzwasser, wenn auch sehr langsam und nicht immer mit ausgeprägter Färbung.

Beim Testbecken ist der Farbunterschied zu sehen, biologisch intakt sind sie aber beide Becken (Testbecken NO3 = nn).
Im freien Wasser ist nicht viel zu finden aber es müsste doch was vorhanden sein (Gelbstich durch Bakterien?),
mit meinen Mitteln stoße ich da aber an Grenzen.

Um einen realistischen Farbvergleich zu machen, braucht man nur einen rein weißen Teller, den man bei guter Beleuchtung halb eintaucht. Da lassen sich zur Not auch mit guten Fotos Unterschiede feststellen. Aber das meinst Du vermutlich nicht.

Um mikroskopisch Bakterien aus dem freien Wasser zu finden, braucht man gegebenenfalls eine Handzentrifuge und viel Geduld, starke Arme, etwas Übung und ein halbwegs brauchbares Mikroskop mit 400-facher Vergrößerung. Zum Nachweis reicht das, zur Bestimmung selbstverständlich nicht, aber da reicht auch ein sehr gutes Mikroskop nicht. Außerdem lohnt es sich nicht, denn das Ergebnis sagt bestenfalls und mit Glück, "viel oder wenig".

Ich verknüpfe es damit, dass mit intakten Altwasser angefahrene neu eingerichtete Becken schnell rund laufen
(ohne Nititpeak).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies etwas mit dem Altwasser zu tun hat. Eher mit ein wenig Bodengrund, das man mit einer Pflanze mit einbringt, oder mit etwas Filtermaterial, oder mit einem klugen, sehr mäßigen Besatz. Nitrifizierer schwirren nicht im freien Wasser herum, sondern sind immer in Biofilmen organisiert, die irgendwo an einem Substrat andocken. Meist eben am / im Filtermaterial, Bodengrund und an allen möglichen besiedelbaren Flächen. Am liebsten aber da, wo es etwas zu futtern gibt. Das ist aber nicht im sauberen freien Wasser und auch nicht auf den jungen Blättern schnell wachsender Pflanzen.

Laufzeit der Becken gleichzeitig ohne Wasserwechsel mittlerweise ca. 2 Jahre, verdunstetes wird mit VEA-Wasser aufgefüllt, nur das Schaubecken wird gedüngt.
Wer baut die Färbung ab, was sind die Leitorganismen, (hauptsächlich Bakterien)?

Das weiß ich nicht. Ich kann mir nur vorstellen, dass es Bakterien sind. Es sind sehr schwer abbaubare Substanzen, da dürfte etwas mehr produziert als abgebaut werden. Ich weiß es auch deshalb nicht, weil ich mich noch nie für Altwasser interessiert habe.

Wir sind uns ja einig das in einem funktionierenden Pflanzenaquarium praktisch nicht gefiltert werden muss?

Ich brauche Filter nur für die Wasserbewegung, da bei mir der Wasserwechsel trotz sehr geringem Tierbesatz grundsätzlich üppig ausfällt. Mir ist aber schon die Überlegung, wie es wäre, wenn ich zum Altwasseraquarianer werden würde, sehr unangenehm. Ich vermute also mal, dass Du einer der 4 oder 5 Menschen bist, denen ich "gekonnte" Altwasseraquaristik zutraue und vermute dann weiter, dass Deine Altwasserbecken auch nicht unbedingt gefiltert werden müssen.

Mein Testbecken ist völlig Techniklos, das Schaubecken wird mit Filterung- Tonröhrchen betrieben,
(Filter nehme ich nur wegen der Strömung).
Wo siedeln sich die Mikroorganismen nun an die den Unterschied machen bzw. welche sind es?

Wo sie sich ansiedeln - s. o., welche es sind, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es zahlenmäßig weit mehr sind als meist angenommen wird, aber weit weniger Gattungen / Arten als vermutet. In einem techniklosen Aquarium läuft eben auch alles auf Sparflamme, selbst die Färbung. Es kommt relativ wenig rein, wenig raus und es muss wenig umgesetzt werden.

Im Testbecken habe ich Bonsaiwuchs, meine Heteranthera zosterifolia sieht fast aus wie Didiplis Diandra. 8)

Wenn das absolut techniklos ist, würde vielleicht doch eine Mini-Strömung die Pflanzen besser mit Nährstoffen versorgen?

Man kann immer nur wieder darauf hinweisen wie faszinierend und hilfreich die Mikroskopie ist.

Da hast Du recht. Vor allem bekommt man bei Untersuchungen mit dem Mikroskop auch ein besseres Gefühl für Mengen und Gewichte diverser "Mikroflora-Gesellschaften". :wink:
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Bernd,

ich drohe zeitmäßig den Anschluss zu verlieren. Falls dir was wichtiges offen bleibt, bitte nachfragen.

Zuerst zu den Zahlen zum Darm, irgendwann mal gelesen und sind - weil beeindruckt - hängen geblieben. Wer will, kann recherchieren, ich nicht. An der Essenz der Aussage ändert es eh nichts.

Eigentlich türmen sich langsam die unbeantworteten Fragen.

Bernd Kaufmann":1s7r95c3 schrieb:
Wir könnten uns ganz schnell einigen, wenn Du erklärst, wie man zu einem schönen Pflanzenaquarium kommt und ich erklären würde, wie man ohne Gift vorhandene Algenprobleme lösen kann. Ins Gehege kommen wir uns nur dann, wenn ich Deine Methoden ins Gegenteil verkehre und wenn Du meine als Schrott bezeichnest, ohne es begründen zu können.
Das hat keinen Wert, zumal das von mir schon komplett erläutert wurde. Entweder kann ich etwas feststellen oder eine Äußerung/Frage so verfassen, dass eine Antwort auch möglich ist. Wie du jetzt auf Gift kommst, ist mir ein Themenwechsel wie von "Kuche backe" auf "Arschbacke". Lassen wir das einfach mal sein, einen irgendwie brauchbaren Hintergrund hat das ja wohl keinen.

Mein obiges Beispiel eines frisch aufgesetzten Beckens passt einfach schon nicht mehr dazu. Die Düngung findet nur über das Wasser statt und es wird sofort die angenommene(/reichliche) Wochendosis Volldünger gegeben. In NPK kommt das wegen des im LW enthaltenen Phosphats zu einem resultierenden Niveau von N/P/K ca. 10/1/10mg/l. Phosphat hätte ich lieber weniger, geht aber auch. Entsprechend dem angenommenen (pflanzenabhängigen) Verbrauch gebe ich Tagesdüngung zu. Ziel ist es die hohe Anfangsdüngung auf diesem Niveau zu erhalten.

Ich halte nichts davon, aber es ist Deine Sache und geht mich nichts an.
Doch, es geht dich etwas an, denn es enthält die Frage, warum das mit offensichtlichen Nährstoffüberschüssen und kümmerlichen Pflanzen algenfrei funktioniert! Was muss ich tun, damit du das beantwortest?

Solange Du diese Faktoren nicht einigermaßen plausibel beschreiben kannst, wird es wohl dabei bleiben müssen. Bei extremem Überschuss könnte es natürlich sein, dass dieser empfindlichen Algen schon den Garaus macht, also zum Beispiel einer Reinwasserform, für die solche Mengen bereits toxisch sind. So etwas würde ich aber auf keinen Fall freiwillig einem Fisch oder anderen Tier zumuten.
Nun, du und Jo seid dabei den Einfluss des Biofilms klein zu reden. Ihr erweckt den Eindruck, als enthielte der per se Mengen Algen und bringt als weiteres Beispiel den wenig entwickelten Biofilm auf jungen, schnell wachsenden Blättern. Ansonsten tobt der Mob auf abgestorbenen Blättern. Sorry, mit denen kann ich in meinem derzeitigen Becken überhaupt nicht dienen. :D Langsam wird mir durch euch bewusst, dass ich gar keine nennenswerte Mikroflora im Becken habe. :D Du, in deiner über 30-jährigen filterlosen Praxis müsstest aber sehr genau wissen, dass ein filterloses Becken bei zu großer Pflanzenentnahme mit deutlich wahrnehmbaren mikrobiellen Gleichgewichtsstörungen reagiert! Irgendwann wird solch ein Geschreibe nur mehr tendenziell und unglaubwürdig!

Man kann sie z.B. als (veränderliche) Basis für Pflanzen/Algen betrachten.

Solang Du das nur für Deine Aquarien in den Fingerspitzen hast, es aber anderen nicht einigermaßen schlüssig erklären kannst, musst Du mit meinen Zweifeln leben. Zumal ich der Meinung bin, dass sich total veralgte und total mit wüchsigen Pflanzen ausgestattete Aquarien außer in der Optik nicht so gewaltig unterscheiden. Schon gar nicht in ihrer "Mikroflora". Dazu hocke ich schon zu lange fast täglich am Mikroskop.
Die Bewertung deiner Zweifel erschließt sich vor allem in einer immer noch ausstehenden Antwort auf eine zentrale Frage!

Warum gibt es keine Algen trotz in jeder Beziehung gewährleisteten Nährstoffüberschüssen und nach deiner Definition keinesfalls ausreichender "Nährstoffkonkurrenz"?

Warum glaubst Du dann, dass Du mit fetter Düngung ALLE Algen fernhalten kannst?
Nicht das du zur Verallgemeinerung neigst, es macht dir auch nichts die auch noch zu betonen! :D Davon war auch noch nicht die Rede! Da ich nicht weiß, was sich in meinem Becken an Algen latent tummelt, kann ich mich nur allgemein dazu äußern und dann halte ich fest, dass die "gängigen" Algen im Regelfall in diesem Setup nicht können.

Was du immer wieder als fette Düngung hinstellst, möchte ich mal von dir relativiert haben. Du erwähnst z.B., dass du das deinen Fischen nicht zumuten willst.
Deiner Ansicht ist also ein spurenelementreiches Wasser mit (N/P/K) 10/1/10mg/L der Gesundheit der Fische abträglich?

Da wird nichts madig gemacht. Die Leute(Kurt, Bernd, ich), die sich hier mit dem Mikrokop mal Algen und Blätter angesehen haben, stellen auf jungen und intakten Blättern so gut wie keine Mikroflora fest, im Unterschied zu alten und absterbenden Blättern, wo sich mehr tun kann. Ist auch logisch, welchen Nutzen hat eine Pflanze von irgendwelchem Gerümpel auf den Blättern, außer dass es den Lichteinfall und die Photosynthese behindert, vielleicht sogar die Stoffaufnahme.
Leute, die sich das noch nicht angesehen haben, vertreten hier eine andere Meinung und frönen ihrer Fantasie.
Jo, schöner, wertvoller Beitrag. Hast du schon mal wenigstens nur in Erwägung gezogen, dass der Biofilm - jenseits von dem, was du hier so tendenziell präsentierst - auf der Pflanzenoberfläche seiner organische Stoffe mineralisierenden Tätigkeit nachgeht und deren Metabolite der Pflanze direkt zur Verfügung stehen?

Gruß, Nik
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Bernd,

Bernd Kaufmann":2dxudg2f schrieb:
die Färbung des Wassers hat ja nichts mit Bakterien zu tun.
für Gelbstich (Gerbsäuren, Fulvosäuren, Tannine),ist das grundsätzlich.

Bei mir entstand im Testbecken Anfangs eine milchige Trübung durch Bogengeißelflagellaten.
Warum wird bei Trübungen (milchig) oft von Bakterienblüte gesprochen, gibt es verschiedene milchige Trübungsursachen,
(keine kolloidalen), wäre die Aussage nicht richtig?

@ Nik & Bernd,
warum der aggressive Ton, die unbeantworteten Fragen (der Bodengrund ist ja noch gar nicht dabei) machen die Aquaristik doch so spannend (voneinander lernen). :D
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Kurt,

mach dir keine Gedanken. Wenn Bernd und Jo weiter ihre Sicht schildern, dann kann ich meine dann immer übersichtlichere Mikroflora auch per Handschlag begrüßen. :D Da wird ein Bild gezeichnet, das geht zu weit.

Gruß, Nik
 

Dieter

Member
Hallo Nik,

nein, es kommt jetzt keine Frage zur Beantwortung :D . Mir ist nur aufgefallen das hier oft im Konjunktiv geschrieben wird. Mit hätte, könnte, sollte, müßte kann ich zumindest wenig anfangen und vieles bleibt erst einmal weiter im spekulativen Bereich.

Die Rahmenbedinungen, im Vorfeld des Versuchs veröffentlicht, helfen da. Du hast ja bereits geschrieben wie für Bernd eine fette Düngung aussähe. Wie sieht Deine Düngung aus etc.? Ah, ist jetzt doch noch Frage entstanden :) .

Und ich bin ja auch nicht nur Herzchen, provozieren darf das schon! ;)

Vielleicht kannst Du, wenn das System dann stabil und optisch algenfrei laufen sollte, das Ganze ein wenig provozieren in dem Du schrittweise die Filterung forcierst und/oder die Nährstoffzufuhr veränderst etc. um in einer Art Ausschlussverfahren den dann auslösenden Faktor zum Algenwachstum zu erfahren.

Gruß Dieter
 
nik":1oicthro schrieb:
Zuerst zu den Zahlen zum Darm, irgendwann mal gelesen und sind - weil beeindruckt - hängen geblieben. Wer will, kann recherchieren, ich nicht. An der Essenz der Aussage ändert es eh nichts.

Hallo Nik,

in Deiner Zeitnot helfe ich Dir gerne mit zwei Minuten Recherche aus. Wikipedia schreibt: "Die Gesamtmasse der Mikroflora im Darmtrakt eines erwachsenen Menschen beträgt mehrere hundert Gramm,"

Um da dann doch noch einen Bezug zur Mikroflora im Aquarium herzustellen, möchte ich Dich bitten, einmal zu überlegen, wie diese Menge ernährt wird. Normalerweise eben durch eine ordentliche Menge Nahrung, die ein Mensch jeden Tag einwirft. Und was ist in Deinem geplanten Versuchsaquarium? Du willst irgendwann keine Pflanzen mehr drin haben, keine Fische, aber viel Mikroflora. Womit willst Du diese ernähren?

Eigentlich türmen sich langsam die unbeantworteten Fragen.

Bernd Kaufmann":1oicthro schrieb:
Wir könnten uns ganz schnell einigen, wenn Du erklärst, wie man zu einem schönen Pflanzenaquarium kommt und ich erklären würde, wie man ohne Gift vorhandene Algenprobleme lösen kann. Ins Gehege kommen wir uns nur dann, wenn ich Deine Methoden ins Gegenteil verkehre und wenn Du meine als Schrott bezeichnest, ohne es begründen zu können.
Das hat keinen Wert, zumal das von mir schon komplett erläutert wurde. Entweder kann ich etwas feststellen oder eine Äußerung/Frage so verfassen, dass eine Antwort auch möglich ist. Wie du jetzt auf Gift kommst, ist mir ein Themenwechsel wie von "Kuche backe" auf "Arschbacke". Lassen wir das einfach mal sein, einen irgendwie brauchbaren Hintergrund hat das ja wohl keinen.

Das hat nichts mit Dir persönlich zu tun, sondern mit diesem Forum. Ich habe jetzt schon in vielen Algenthreads die Empfehlung EC gelesen. Scheinbar haben einige Teilnehmer hier doch nicht das unerschütterliche Vertrauen in die Algendezimierung nur durch Nährstoffe und Mikroflora. Aber vergiss es, ist nicht wichtig.

Mein obiges Beispiel eines frisch aufgesetzten Beckens passt einfach schon nicht mehr dazu. Die Düngung findet nur über das Wasser statt und es wird sofort die angenommene(/reichliche) Wochendosis Volldünger gegeben. In NPK kommt das wegen des im LW enthaltenen Phosphats zu einem resultierenden Niveau von N/P/K ca. 10/1/10mg/l. Phosphat hätte ich lieber weniger, geht aber auch. Entsprechend dem angenommenen (pflanzenabhängigen) Verbrauch gebe ich Tagesdüngung zu. Ziel ist es die hohe Anfangsdüngung auf diesem Niveau zu erhalten.

Ich halte nichts davon, aber es ist Deine Sache und geht mich nichts an.
Doch, es geht dich etwas an, denn es enthält die Frage, warum das mit offensichtlichen Nährstoffüberschüssen und kümmerlichen Pflanzen algenfrei funktioniert! Was muss ich tun, damit du das beantwortest?

Nichts. Ich glaube nicht, dass die Düngung für dieses Ergebnis maßgeblich verantwortlich ist, aber da ich nicht alle Faktoren kenne, fange ich nicht an, über Deine Erfahrungen zu spekulieren. Was Du schilderst, entspricht in keinem einzigen Punkt meinen Erfahrungen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Nun, du und Jo seid dabei den Einfluss des Biofilms klein zu reden. Ihr erweckt den Eindruck, als enthielte der per se Mengen Algen und bringt als weiteres Beispiel den wenig entwickelten Biofilm auf jungen, schnell wachsenden Blättern. Ansonsten tobt der Mob auf abgestorbenen Blättern. Sorry, mit denen kann ich in meinem derzeitigen Becken überhaupt nicht dienen. :D Langsam wird mir durch euch bewusst, dass ich gar keine nennenswerte Mikroflora im Becken habe. :D Du, in deiner über 30-jährigen filterlosen Praxis müsstest aber sehr genau wissen, dass ein filterloses Becken bei zu großer Pflanzenentnahme mit deutlich wahrnehmbaren mikrobiellen Gleichgewichtsstörungen reagiert! Irgendwann wird solch ein Geschreibe nur mehr tendenziell und unglaubwürdig!

Ganz ruhig. Ich habe mit keinem Wort versucht, den allgemeinen Einfluss der Mikroflora klein zu reden. Wie käme ich denn dazu? Ich sage nur, dass der Biofilm meiner Meinung nach alles mögliche bewirkt in einem Aquarium, aber ich bezweifle sehr, sehr stark, dass er in der Lage ist, Algenwuchs zu verhindern. Würde er das können, wären doch schlagartig alle Algenprobleme gelöst: Eine ausreichende Menge aus einem optimal laufenden Aquarium zum Impfen in ein neues packen und los geht es. Ansonsten ist es eben eine Tatsache, dass Jo, Kurt und ich mikroskopieren und deshalb auch eine halbwegs realistische Vorstellung von Menge, Vielfalt und Aufenthaltsorten der Mikroorganismen haben. Mit der unterstellten (für mich unglaublichen) Wirkung auf Algen, wüsste ich eben verdammt gerne, wo diese Mengen angesiedelt sein sollen, wenn Du keine Pflanzen mehr hast.

Außerdem wüsste ich sehr gerne, womit die Mikroflora ernährt werden soll.

Vielleicht liegt das Problem unserer Diskussion darin, dass Du so neue Behauptungen aufstellst, dass sie förmlich nach Beweisen schreien. Und, Du hast eine selbstgemachte Schwierigkeit eingebaut, indem Du abwechselnd eine Begründung für die großartige Wirkung der fetten Düngung und gleichzeitig für die der Mikroflora liefern sollst. Du warst es aber, der den Versuch vorgeschlagen hat, nicht ich.

Die Bewertung deiner Zweifel erschließt sich vor allem in einer immer noch ausstehenden Antwort auf eine zentrale Frage!

Warum gibt es keine Algen trotz in jeder Beziehung gewährleisteten Nährstoffüberschüssen und nach deiner Definition keinesfalls ausreichender "Nährstoffkonkurrenz"?

Nik, ganz einfach: Weil ich es nicht gesehen habe, ist das für mich zunächst nur Deine Behauptung. Eine wie auch immer lautende Antwort wäre einfach dummes Geschwafel. Meine Erfahrungen sind nun mal völlig verschieden von Deinen. Ich sage es nun zum x-ten Mal: Mach Deinen Versuch, dokumentiere sauber und dann schauen wir uns das Ergebnis an.

Warum glaubst Du dann, dass Du mit fetter Düngung ALLE Algen fernhalten kannst?
Nicht das du zur Verallgemeinerung neigst, es macht dir auch nichts die auch noch zu betonen! :D Davon war auch noch nicht die Rede! Da ich nicht weiß, was sich in meinem Becken an Algen latent tummelt, kann ich mich nur allgemein dazu äußern und dann halte ich fest, dass die "gängigen" Algen im Regelfall in diesem Setup nicht können.

Na von mir aus, dann eben die gängigen, was immer Du darunter verstehst. Ist doch völlig gleichgültig. Mach Deinen Versuch und gut.

Was du immer wieder als fette Düngung hinstellst, möchte ich mal von dir relativiert haben. Du erwähnst z.B., dass du das deinen Fischen nicht zumuten willst.
Deiner Ansicht ist also ein spurenelementreiches Wasser mit (N/P/K) 10/1/10mg/L der Gesundheit der Fische abträglich?

Bitte richtig lesen: ICH würde das meinen Fischen und anderen Tieren nicht zumuten. Ich halte vieles für nicht giftig, möchte es aber trotzdem nicht meinen Tieren zumuten, wenn es keinen triftigen Grund dafür gibt. Algen zu verhindern oder zu vernichten mit irgendwelchen für meine Vorstellungen unnatürlichen Mittel, wäre für mich eben kein triftiger Grund. Ich habe nichts gegen Algen. Und meine Tiere auch nicht.

Aber um nicht wieder zu kneifen: Bei einem normalen Wasserwechsel bringe ich knapp 8 mg/ Nitrat und knapp 0,2 mg/l Phosphat in meine Aquarien ein. Davon ist normalerweise nach ein paar Tagen nichts mehr messbar, wenn die Pflanzen und / oder die Algen wachsen.
 
kurt":3uqtlt8k schrieb:
Hallo Bernd,

Bernd Kaufmann":3uqtlt8k schrieb:
die Färbung des Wassers hat ja nichts mit Bakterien zu tun.
für Gelbstich (Gerbsäuren, Fulvosäuren, Tannine),ist das grundsätzlich.

Hallo Kurt,

das ist ein Missverständnis. Ich meinte, dass Bakterien nicht die Färbung durch ihr Vorhandensein verursachen, also nicht sichtbar sind. Dass die sogenannte Humifizierung und auch die Entstehung der Fulvosäuren durch bakterielle Umsetzung erfolgt, ist schon klar. Aber da ist es wieder das gleiche Spiel: Viele Huminstoffe und Fulvosäuren entstehen durch viele entsprechende Bakterien, aber eben nur in dem Maße, wie diese Bakterien Nahrung finden. Wenn in Deinem Aquarium wenig Pflanzenmaterial abstirbt, entwickeln sich nicht viele Bakterien, diese produzieren wenig Huminstoffe und Du siehst als "Ergebnis" eine unerwartet geringe Färbung.

Bei mir entstand im Testbecken Anfangs eine milchige Trübung durch Bogengeißelflagellaten.
Warum wird bei Trübungen (milchig) oft von Bakterienblüte gesprochen, gibt es verschiedene milchige Trübungsursachen,
(keine kolloidalen), wäre die Aussage nicht richtig?

Das wäre eventuell ein farbloser Flagellat, der die Trübung verursachen kann. Zur genauen Bestimmung wäre Polarisation gut, denn es entstehen in Chilomonas paramecium Stärkekörnchen, die dann besonders auffällig leuchten. Die meisten "Bakterienblüten" werden erst dann sichtbar, bzw. auffällig, wenn sich Infusorien vermehren, die sich von Bakterien ernähren. Sind die Bakterien aufgefressen und kommt kein Nachschub mehr, sterben auch die Infusorien weitgehend ab und das Wasser klärt sich schlagartig. Aber das wirst Du längst wissen, oder?

@ Nik & Bernd,
warum der aggressive Ton, die unbeantworteten Fragen (der Bodengrund ist ja noch gar nicht dabei) machen die Aquaristik doch so spannend (voneinander lernen). :D

Der Bodengrund wäre, wie ich vermute, das nächste Reizthema. In meiner Statistik zu Algenproblemen, insbesondere zu Cyanobakterien-Invasionen, kommt der von Nik bevorzugte Sand überproportional oft vor. Aber Sandbodengrund ist auch so eine heilige Kuh, die man besser nicht zu schlachten versucht, um sich Ärger vom Hals zu halten. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass das Gegenteil, also sehr grober Kies, zwar insgesamt in den letzten Jahren immer weniger verwendet wird, aber immer noch sehr oft im Zusammenhang mit Problemen auftaucht.
 

Bernd.G

Active Member
Bernd Kaufmann":3m5uaimn schrieb:
nik":3m5uaimn schrieb:
Die Bewertung deiner Zweifel erschließt sich vor allem in einer immer noch ausstehenden Antwort auf eine zentrale Frage!

Warum gibt es keine Algen trotz in jeder Beziehung gewährleisteten Nährstoffüberschüssen und nach deiner Definition keinesfalls ausreichender "Nährstoffkonkurrenz"?

Nik, ganz einfach: Weil ich es nicht gesehen habe, ist das für mich zunächst nur Deine Behauptung. Eine wie auch immer lautende Antwort wäre einfach dummes Geschwafel. Meine Erfahrungen sind nun mal völlig verschieden von Deinen. Ich sage es nun zum x-ten Mal: Mach Deinen Versuch, dokumentiere sauber und dann schauen wir uns das Ergebnis an.

Hallo
Mal abgesehen davon das ich bei der Bekämpfung der meisten im Aquarium vorkommenden Algen,eine schnell wachsende Pflanzenmasse und ausreichende (was nicht unbedingt üppige bedeuten muss) Nährstoffgrundlage als Hauptkriterium sehe, würde mich mal interessieren wie Nik seine doch offensiv aufgestellte Behauptung revidieren will "wenn sie denn in die Hose geht".

Und überhaupt ! Wer kontrolliert diesen Versuch denn?
So wie beide hier ihr "Weltbild" verteidigen kann ich mir eine "Bekehrung" der jeweils anderen Partei nicht vorstellen.

Gruß
Bernd
 
Hallo
Mal abgesehen davon das ich bei der Bekämpfung der meisten im Aquarium vorkommenden Algen,eine schnell wachsende Pflanzenmasse und ausreichende (was nicht unbedingt üppige bedeuten muss) Nährstoffgrundlage als Hauptkriterium sehe,

Hallo Namensvetter,

ja, die wachsende Pflanzenmasse, die selbstverständlich auch vernünftig und ausreichend gedüngt werden muss, ist das Entscheidende. Aber die Nährstoffgrundlage ohne Pflanzen ist völlig wertlos und kann deshalb auch kein Algenwachstum verhindern, sondern höchstens fördern, denn Algen sind nun mal Pflanzen. Es sei denn, die Konzentrationen der Spurenelemente / Makronährstoffe werden auf toxische Werte angehoben. Aber das erwähnte ich schon einmal.

Und überhaupt ! Wer kontrolliert diesen Versuch denn?
So wie beide hier ihr "Weltbild" verteidigen kann ich mir eine "Bekehrung" der jeweils anderen Partei nicht vorstellen.

Da wird wohl außer gutem Willen und einem gewissen Grundvertrauen wenig übrig bleiben. Mein "Weltbild" in Sachen Aquaristik entstand aus drei Quellen: 40 Jahre "Berufsaquaristik", ebenso langes privates Interesse an allem aquaristischen, das unter die Linsen eines Mikroskops passt, gemessen oder nachgelesen werden kann, und aus der Beobachtung der Natur hier und in den Tropen. In dieser ganzen Zeit musste dieses Weltbild sehr oft korrigiert werden, was mir immer zuerst ein mulmiges Gefühl bescherte, dann aber zu einer tollen Erfahrung wurde. Wer weiß, vielleicht steht mir so ein schönes Erlebnis jetzt wieder bevor? :wink:
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Bernd,

Bernd Kaufmann ":1wp1vfd5 schrieb:
Die meisten "Bakterienblüten" werden erst dann sichtbar, bzw. auffällig, wenn sich Infusorien vermehren, die sich von Bakterien ernähren.
Gut das zu wissen...

Wenn in Deinem Aquarium wenig Pflanzenmaterial abstirbt, entwickeln sich nicht viele Bakterien, diese produzieren wenig Huminstoffe und Du siehst als "Ergebnis" eine unerwartet geringe Färbung.
Prima, so ist es in meinem Schauaquarium, ja… manchmal tut man sich schon schwer! :roll:

Zum Stamm (Kryptomonaden) bzw. Chilomonas paramecium.
Bei mir sahen sie eher aus wie Chilomonas oblonga, also ein etwas rundlicher Körper, haben auch die nach Bestimmungsbuch stärkere Ausbuchtung im Geißelbereich. Wenn sie im (Objektträger mit Deckscheibe) schwimmen können, ist das bei mir ganz gut zu sehen.

Im Testbecken habe ich schon wochenlang einen Objektträger eingehangen, bisher ist so gut wie nichts vorhanden.
Bei Gelegenheit werde ich mal wieder nachsehen.

Wer weiß, vielleicht steht mir so ein schönes Erlebnis jetzt wieder bevor? :wink:
möchte auch ein haben .... :D
 
Hallo Kurt,
Im Testbecken habe ich schon wochenlang einen Objektträger eingehangen, bisher ist so gut wie nichts vorhanden.
Bei Gelegenheit werde ich mal wieder nachsehen.

ein kleiner Tipp dazu: Wenn Du nur 1 Objektträger einhängst und der sich bewegen kann, läuftst Du Gefahr, bei der Kontrolle die falsche Seite zu reinigen. Deshalb 2 Objekträger mit zwei Gummis aufeinander fest fixieren und dann erst einhängen. Dann hast Du doppelte Chancen, etwas zu finden.
 

Ähnliche Themen

Oben