Aquarium ohne Technik

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Stand 08.02.2009, 58 Woche, habe mal wieder mikroskopiert zum einordnen der Leitorganismen.

Meine Muschelkrebse sind nun auch fast verschwunden, in der leichten Kahmhaut sind noch wenige Wimpertierchen (Euplotes).
In den Büschelalgen befinden sich jetzt aber massenweise Wimpertierchen (Glockentierchen).
Im freien Wasser finde ich nichts mehr, das Wasser hat eine leichte Färbung wie bei Altwasser üblich.
Die Wasserwerte habe ich nicht gemessen, die Red-Fire sowie die Schnecken sind aber immer noch putzmunter und vermehren sich sehr gut.
Beim Versuch und umsetzen von Red-Fire in mein Schauaquarium konnte ich, wenn ich sie denn mal zu Gesicht bekam, feststellen das Sie größer werden als im Testbecken, trotz Mitbewohnern wie Skalare, Neons u. Kirschflecksalmern überleben sie.
Es ist auch erstaunlich wie blitzschnell Garnelen schwimmen können und bei Störungen reagieren.
Sehr wahrscheinlich funktioniert das über die ausgeprägte Schwanzflosse.

Hier mal ein Bild der Glockentierchen durchs Okular fotografiert.

 

Roger

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Hallo Kurt,

es ist immer wieder interessant Deinen Bericht zu verfolgen.
Lese immer die neuen Beiträge sehr aufmerksam und hoffe Du schreibst auch in Zukunft weiter. :wink:
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Roger,

vielen Dank für den Zuspruch, bin aber sehr erstaunt und erfreut das die Minimal-Aquaristik so ein Interesse erweckt. :D

Ich empfinde es bis jetzt auch als spannend und kann durch diesen Thread auch selber die Entwicklung gut nachverfolgen.
Das Testaquarium wird weiter laufen und es wird auch berichtet.
Beim nachsehen bin ich auch wieder auf Christians (gartentiger) emersen Glosso Versuch gestoßen. 8)
(Den Versuchstopf hab ich am 26.01.08 aufgesetzt, Bodengrund ist grob gebrochener Lavasplitt).

Irgendwie ist das untergegangen, würde mich schon interessieren, was daraus geworden ist, vielleicht schaut er ja auch mal wieder auf diese Seite und schreibt was dazu. :wink:
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Stand 21.02.2009, 60 Woche,
die Farbe des Beckenwassers hat einen ganz leichten Grüngelbstich (Altwasser üblich) und eine leichte Kahmhaut Türkis bis Bläulich schimmernd, sie enthält wenige Wimperntierchen und besteht fast nur aus Bakterien.
Im freien Wasser kann ich kaum Mikroorganismen feststellen, nur relativ wenige Bakterien.
Das Wasser hat folgende Werte.
Leitfähigkeit =270 µS/cm…..KH=1,0….. Tem.=20°….No3….=50 mg/l PH….=6,6 morgens u. 6,7abends… =FE 0.1mg/l.
Die Ceratophyllum demersum hat an den Blattspitzen bräunliche Färbungen.
Teilweise bilden sich an der länglichen Pflanzenspitze beulenartige Verästelungen.
Der Büschelalgenbestand wird immer größer und wird manchmal ausgedünnt, die Red-Fire halten sie auf einer länge von ca.10mm.
Durch die steigende Population der Garnelen (CO2 aus der Atmung) ist jetzt immer ein PH-Wert von unter 7 gegeben.
Mit dem Nitratgehalt kommen sie gut zurecht, es waren auch schon mal 100mg/l.
In den Büschelalgen befinden sich viele Wimperntierchen, hauptsächlich Glockentierchen, vereinzelt Gliederwürmer.
Es wird immer noch VEA-Wasser genommen, die Mikro und Makronährstofflösungen habe ich nach Gefühl eingeben.
Demnächst werde ich auch mal Leitungswasser versuchen, regelmäßig wechseln, und dann mal die Auswirkungen beobachten.

Bilder vom jetzigen Stand.



 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,
Stand 14.03.2009, 63 Woche,

die Scheibe sah von innen gepunktet aus, mir ist das erst bei genaueren hinsehen aufgefallen, habe immer gedacht das wären Kalkrückstände von außen aus der Sprühflasche meiner Holden, sie benutzt sie zum einsprühen der Orchideen, die Fensterscheiben sahen dann öfters auch so aus.
Heute habe ich den Belag auf den Aquarienscheiben der auch ziemlich fest saß, mit einer Rasierklinge komplett abgeschabt.
Darauf habe ich eine verstärkte Aktivität in Form von Nahrungsaufnahme bei den Garnelen festgestellt.
Von dem nun auch im Wasser befindlichen freischwebenden Scheibenbelag wurde eine Probe mit einer Pipette aufgenommen.
Ich finde fast immer diese Struktur unter dem Mikroskop, siehe Bild unten.

Mikroskopaufnahme = 1 Strich 11µm



Stelle auch mal meine erste in diesem Becken eingesetzte Garnele Neocaridina spec. weiß vor, man kann auf dem Bild auch schön die braunen Spitzen an der degenerierten Ceratophyllum demersum erkennen. Die Red-Fire Population besteht jetzt teilweise aus hell gepunkteten unscheinbar aussehenden Garnelen, aber noch keine weitere weiße, mit Erbfolgen kenne ich mich aber nicht aus.



@ chilli,
Vielen Dank für den Zuspruch, wie ist denn dein richtiger Name?
Ein schreiben wirkt dann netter. :wink:
 

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kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,
Stand 05.04.2009, 66 Woche.

Letzter Wasserwechsel war am 03.01.2009,
das Wasser war nicht trübe, habe trotzdem einen Wasserwechsel (VEA verschnitten) von 90% gemacht, nötig war der aber meiner Meinung nach nicht, dabei habe ich die Wasserfärbung mal bildlich festgehalten (siehe Foto).
Die Red-Fire Garnelen waren noch putzmunter. Die braunen Spitzen an der degenerierten Ceratophyllum demersum
werden anscheinlich von den Garnelen abgeweidet, sie wird immer kleiner und mickriger.

Wasserwerte.
Altes Wasser = Leitfähigkeit =300 µS/cm…..KH=1,0….. No3….=60 mg/… PH….=8,7 nachmittags… Färbung /Bild linkes Glas
Neues Wasser = Leitfähigkeit =180 µS/cm…..KH=1,0….. No3….=5 mg/l …PH….=7,6 mittags… Färbung /Bild rechtes Glas

Der Wasserwechsel war vor 3 tagen, es sind mittlerweise zwei Red-Fire Garnelen gestorben die von den anderen Garnelen innerhalb von zwei Stunden aufgefressen wurden. Ob der Verlust auf den großen Wasserwechsel zurückzuführen ist?
Ich weiß nicht, wie alt Red-Fire Garnelen werden, kann jemand was dazu sagen?
Beim letzten ähnlichen Wasserwechsel ist nichts in dieser Richtung passiert.
Demnächst werde ich auch wieder einen Teil der Red-Fire in meinem Schauaquarium umsiedeln.
Das neue Wasser (Bild rechtes Glas) hat zurzeit eine kaum wahrnehmbare weisliche Trübung (auf Foto nicht zu vermitteln) und der No3 Wert = 18 mg/l.
Was jetzt genau die Bernstein-Färbung im Milieu des Altwassers bewirkt weiß ich nicht, zu wenig Pflanzen, zu hoher Besatz, Gerbstoffe vom Haselnussblatt?
Algen gibt es bis auf die akzeptierten und zur Gestaltung benutzten Büschelalgen keine.
Die Leitfähigkeit im Testbecken erhöht sich im laufe der Zeit langsam aber stetig.

In meinem gut funktionierenden Schauaquarium, (Pflanzenbecken welches auch fast ohne Wasserwechsel und Filterreinigung betrieben wird), ist das Wasser im Gegensatz zum Testbecken ganz klar und von der Farbe her mit Bild rechtes Glas (neues Wasser) identisch.
Die Leitfähigkeit im Schauaquarium ist trotz Zuführung von Makro- und Mikronährstoffen stets gleichbleibend.


 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,
Ich schaffe es noch nicht es einfach plattzumachen.
Stand 20.05.2009, 72 Woche.

Wasserwerte.
Das Wasser ist klar mit einem leichten Gelbstich, erkennbar aber nur im Vergleich mit Frischwasser.
Es wurde nur das verdunstete Wasser nachgefüllt, vollentsalzt.
Tem=26°…. Leitfähigkeit=200 µS/cm…..KH=1,0….. No3….=0 mg/… PH….=9,2 nachmittags …
Man beachte den NO3 Wert, letzter Wert 60 mg/…nun nn 8)

Es wurde seit dem letzten Bericht nur ein neues Haselnussblatt und Javamoos (Vesicularia dubyana)eingesetzt, das Moos war mit grünen Fadenalgen belegt. Wie man auf dem Bild erkennen kann, ist das Javamoos schon so gut wie Algenfrei, es scheint wohl für die Red-Fire eine Delikatesse zu sein, es dauerte auch nur zwei Tage. Die Blyxa japonica hat sich nicht gehalten, sie wurde von den Garnelen bzw. Schnecken gefressen. Ich habe jetzt als Versuch zwei Pflanzen des (Echinodorus tenellus) eingesetzt.
Garnelen und Schnecken sind wohlauf. Muschelkrebse sind mittlerweise nicht mehr zu sehen.
Zurzeit probiere ich auch nichts aus und lasse es einfach laufen, bis auf Füttern, es funktioniert völlig problemlos.

Zum Überblick auch mal ein Bild vom Umfeld, es wurde im März gemacht.
 

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Hardy

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Moin Kurt
kurt":19pqqt1x schrieb:
Ich schaffe es noch nicht es einfach plattzumachen.
Wehe Dir! :ugly:
Immer noch eins meiner Lieblingsbecken hier. Freue mich auf jede weitere Episode dieser "monthly soap".
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,
Stand 14.06.2009, 75 Woche.

Wasserwerte.
Tem=25°…. Leitfähigkeit=150 µS/cm…..KH=0,5….. No3….=0 mg/… PH….=9,1 nachmittags …
Das Wasser ist ganz klar, keine Kahmhaut, immer noch kein Wasserwechsel. :D
Es wird nur gefüttert wobei es tumultartig zugeht und das verdunstete Wasser nachgefüllt, vollentsalzt.


Das klare Wasser im Glas ist aus dem Testaquarium, darin wird ein Ableger eines Binsenkaktus gezogen.
Der Ableger war vorher im Testaquarium, da wurden aber die Wurzeln von den Red-Fire aufgefressen so das ich ihn herausnehmen musste. Im Glas wurde heute das Wasser gewechselt, es war schon stark veralgt. Seit zwei Wochen befinden sich zwei Garnelen und zwei Schnecken im Glas, es wird nicht gefüttert. Verhaltensauffälligkeiten bei den Bewohnern konnte ich bisher nicht feststellen.


Hier Bilder von der eingesetzten Vesicularia dubyana mit Fadenalgenbelag im Testbecken.

Die mit Algenbelag besetzte Vesicularia dubyana(oberes Bild) wurde nachmittags eingesetzt und war am anderen morgen durch die Red-Fire Garnelen algenfrei(unteres Bild). Der Pflanzenbüschel war etwa Tennisball groß.
Die Algen, (nach mikroskopischer Untersuchung), sind mit Wimperntierchen und sehr stark mit Bakterien besetzt.
Im freien Wasser ist, außer vereinzelten Bakterien nichts mehr festzustellen.
Ich stelle immer wieder fest das im richtigen Aquarien Milieu kaum noch Wasserwechsel notwendig sind.
Durch das kristallklare Wasser kommt man auch mit weniger Licht aus (Lichtdurchlässigkeit). Auch die immer wieder angesprochene sehr starke Strömung im Becken zur Nährstoffversorgung halte ich nicht für nötig, für den Austausch sorgen meiner Ansicht nach der Besatz und die Mikroorganismen viel besser. Es braucht alles nur seine Zeit!
Es lohnt sich also an der richtigen Abstimmung zu arbeiten, vor allen Dingen bei Großaquarien wo der Wasserwechsel mit viel Aufwand verbunden ist. Man sollte auch die Kostenersparnis nicht unterschätzen.
 

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kurt

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Hallo zusammen,
Stand 14.06.2009, 77 Woche.

Immer noch ohne Wasserwechsel, die Leitfähigkeit=150 µS/cm ist geblieben.
Die Vesicularia dubyana und Egeria densa habe ich radikal eingekürzt. Die Egeria wächst wie verrückt,
ansonsten sieht es er Bonsaimäßig aus. In der Mitte, das ist eine Heteranthera zosterifolia. :roll:
Die zwei Garnelen aus dem Glas habe ich jetzt wieder zurückgesetzt, die saßen fast nur auf dem Stein.
Im Testaquarium sind die Garnelen dagegen putzmunter.
Es wird nicht gedüngt, nur gefüttert.
Bei Gelegenheit werde ich mal wieder mit dem Mikroskop nach den Mikroorganismen sehen.

Das Fotografieren bekomme ich ohne Reflexionen nicht hin.
 

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Beowulf

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Hallo Kurt,

wirklich faszinierend, wie sich dein technikloses entwickelt hat. Ich freu mich jedesmal auf Updates von dir.
 

kurt

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Hallo zusammen,
Stand 15.07.2009, 80 Woche.

Beowulf":33fukksz schrieb:
Hallo Kurt,
wirklich faszinierend, wie sich dein technikloses entwickelt hat. Ich freu mich jedesmal auf Updates von dir.
@Norbert.
Danke, das ist ein Grund um weiterzumachen.

Wasserwechsel kein (Leitfähigkeit=150 µS/cm gleichbleibend), nur verdunstetes nachgefüllt (vollentsalzt),
gedüngt wird auch nicht, nur gefüttert. Nach dem radikalen einkürzen hatte ich für 3 Tage eine leichte Wassertrübung,
jetzt ist es wieder ganz klar, Kahmhaut habe ich auch keine. Die Garnelen sind putzmunter und es werden auch mittlerweise zu viele, sie vermehren sich jetzt aber langsamer.

Gebe mal den Zustand des Bodengrundes nach 80 Wochen wieder.
Die Vorderseite ist mit Glossostigma elantinoides bepflanzt, dort wird auch gefüttert.
Das ist auch der einzigste Wurzelbereich im Becken, an der Frontscheibe und den ersten 5 cm seitlich kann man organische Einschlüsse im Bodengrund sehen.
Der Bodengrund des weiteren Seitenscheibenbereiches bzw. der Rückseite (Fensterseite) ist völlig sauber, in diesem Bereich gibt es nur nicht wurzelnde Pflanzen.
Dieser völlig unberührte Bodengrund hat sich auch durch die lange Standzeit mittlerweiser völlig eingeebnet.

Zur Übersicht,
so wie die völlig saubere Stelle rechts unten in der der Nahaufnahme sieht es seitlich und hinten in der ganzen Bodengrundhöhe aus.



Werde mal beobachten ob da möglicherweise Schwefelwasserstoff entsteht. Probiere es mal mit einer Apfelschnecke, die sollen ja darauf empfindlich reagieren.
In meinem Schaubecken (Kiesboden) habe ich mit Apfelschnecken immer Probleme, da waren sie immer nach ein paar Monaten verschwunden und ich habe keine Ahnung warum, vielleicht besteht da ein Zusammenhang?
 

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Hallo Kurt,

sehr interessant! Ich habe auch Kiesboden und bei mir wollen die Apfelschnecken auch nicht wirklich überleben :( . Viele die Sand haben, kennen dieses Problem nicht *hmm*.

Liebe Grüße,
Pascal
 
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