Nabend alle zusammen,
unbekannt1984":2lff2qdy schrieb:
Harnstoff ist kein Ammonium, aber Harnstoff wird zu Ammonium. Das stellt erstmal kein Problem dar, solange die Ammonium-Konzentration gering bleibt.
und inwiefern soll in Patricks Becken nun Ammonium derart groß anfallen, dass die Bakterien im Becken damit nicht zurecht kämen? Bei der Laufzeit kann man eine ordentliche Nitrifikationskette vorraussetzen. Eintrag durch zu viel Futter würde ich bei Garnelen mal ausschließen. Jedes mit Urea gedüngte Becken hat eine heftigere Ammoniumbelastung als ein ungedüngtes (d.h. hier kein Urea) Garnelenbecken.
Außerdem wird
Ammonium auch von Pflanzen verwertet. Algen haben per Definition einen Vorteil gegenüber höheren Pflanzen. Diese Primitiven können immer wachsen, wenn das auch Pflanzen können. Mehr oder weniger Ammonium sagt nichts über das Algenwachstum aus.
unbekannt1984":2lff2qdy schrieb:
Bitte, dann nimm halt die Quelle:
http://www.andreasmgross.de/text/Verwendung_des_Redfield-Verhältnisses_für_die_Beseitigung_von_Grün-_und_Blaualgen
Gerne
Auf folgendem Grundsatz basiert jede biologische Algenbekämpfung:
Algen entstehen dort und dann, wenn die höheren Pflanzen im Aquarium nicht gut gedeihen können.
Und hier im Grundsatz ist schon der Fehler. Ich hatte gesundes Pflanzenwachstum in Gegenwart von prächtigen Algenwuchs. Hier prallt jetzt eine Aussage gegen eine in der Praxis gemachten Beobachtung. Was wiegt wohl mehr? Da der Ansatz schon eine fehlerhafte Annahme beinhaltet, lohnt es sich nicht, sich über die Folgerungen des Ansatzen zu unterhalten.
Hier gibts auch noch Nachlesestoff. Ergebnis hieraus: In "gesunden" Aquarien gibt es keine Algen aufgrund eines Nährstoffüberschusses/falschen Verhältnisses. Sind alle Nährstoffe verfügbar, besteht die Möglichkeit, dass keine Algen durchkommen. Viele Aquarien hier im Forum beweisen das.
Eine mögliche Art Aquarien algenfrei zu bekommen, ist
hier rezeptmäßig niedergeschrieben. Gerade der Biofilm wird sehr selten in solchen Betrachtungen miteinbezogen, wobei genau das eine der drei Säulen des Ökokreislaufs in der Welt und somit auch im Aquairum ist! Mit dieser Betrachtung des Biofilms wird die Aquarisitik auch überhaupt erst vergleichbar. Das ist ganz extrem bei den Hochzuchtgarnelen zu sehen. Bsp. PH. Einige können die Tiere bei PH 8 halten, andere vernehmen ein Massensterben bei PH> 6,5. Warum??
Meine Vermutung: Bei basischen PH-Werten nimmt das Bakterienwachstum zu. Wenn der Biofilm "schlecht" ist, erhöht sich der Anteil pathogen-wirkenden Bakterien und die Tiere kippen.
Ein guter Biofilm kann auch Algen abhalten. Und genau hier würde ich bei Patricks Becken ansetzen.
Mit der Redfield-Ratio könnte man das Algenwachstum in eine gewisse Richtung lenken. Mit Cyanos und Kieselalgen hat man das
hier ganz ordentlich getestet. Somit bietet man Lücken an, die durch andere Teilnehmer gefüllt werden. Diese müssen aber erst einmal ins Aquarium...
Es gibt im FG schon genug Informationen, um Patricks Problem zu lösen:
1. Vollständige Nährstoffversorgung. Hier pfuscht der Soil gehörig rein. Der wirkt als Ionentauscher und bindet einige Stoffe. D.h. man muss den Soil vorerst sättigen, damit die Nährstoffe auch in der Wassersäule zur Verfügung stehen. Erst dann kann der Biofilm davon profitieren und Algen wirksam entgegenwirken. Btw. fahren einige in ihren Aquarien eine KH von 0, bzw, nicht nachweisbar. Der Soil hat da auch seine Körner im Spiel. Wunderbares Zeug, was die Aquarisitk wahnsinnig undurchsichtig macht ^^ Aber Bienen scheinen es zu brauchen.
2. Biofilm fördern --> Filterleistung minimieren. So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Bei Soil heißt das, regelmäßig den Mulm entfernen. Keine Ahnung was da mit der Zeit passiert, aber es ändert die Zusammensetzung des Biofilms.
Das konnte ich bei meinem Basaltsplit-Becken beobachten. Grüne Staubalge kam, bei Verringerung der Filterleistung ging sie vollständig weg und nach einigen Monaten war sie wieder da. Hab dann mal den Boden gemulmt.... War echt übel, was da raus kam. Der Rest der Werte blieb im übrigen konstant.
Mit der Basis von Osmosewasser bringst du schon einmal eine gute Basis mit. Nun würde ich an den Nährstoffen schrauben. Hierfür eignen sich wunderbar Nährsalze. 30€ investieren und du hast mehrere Jahre Dünger vorrätig
Ich würde die Einzelkomponenten wirklich empfehlen. Die NPK-Mischungen sind meist für gut gefütterte Becken ausgelegt. D.h. wenig Stickstoff und Phosphor und dafür mehr Kalium. Die ersten beiden kommen gut durch Futter rein. EI erfordert ordentliche Wasserwechsel. Geht auch, aber ist aufwendig. Das Optimum ist eine verbrauchsorientierte Düngung. Die kannst du aber erst ermitteln, wenn der Soil ausgelaugt ist, d.h. seine Pufferwirkung verloren hat. Bei Bienenbecken heißt das, dass der gewechselt werden sollte. Dann geht das Spiel aber von vorne los.
An deiner Stelle würde ich hier im Forum suchen, wie die Düngung bei Soil aussieht. Da gibt es eben einiges zu beachten. Ob das ohne Messen ordentlich möglich ist, wage ich zu bezweifeln.
Wichtig ist, dass alle Nährstoffe im Wasser zur Verfügung stehen. Erst dann zeigen sich Schwächen des Beckens und man kann entsprechend reagieren.
Biotoecus":2lff2qdy schrieb:
Martin, ich will dich das einmal aussprechen hören
Viele Grüße und gute Nacht,
Kevin