Hallo, hier wahrscheinlich ein letztes Mal.
Abschließend zu diesem Thema möchte ich eine kleine Zusammenfassung schreiben für Neulinge / Interessierte die hier nicht den ganzen Thread durchlesen möchten.
Die Düngung in einem neuen (Pflanzen)-Becken bereitet vielen Einsteigern kopfzerbrechen. Ich finde gerade der Anfang ist das leichteste. Komplizierter wird es erst wenn Probleme auftauchen zB Algen oder Mangelerscheinungen.
Nik hat
unter diesem Link eine wunderbare Beschreibung erstellt, die den Einstieg in die Pflanzenaquaristik wesentlich erleichtert und viele Fragen beantwortet.
Wenn man sowie ich ein transparentes Setup, sowie nik es beschreibt hat ist die Problembehebung später viel einfacher und es bringt auch nach langer Laufzeit keine Probleme.
Auch ich habe diverse Düngesysteme durchprobiert und endlos gemessen und Wasser gewechselt um die Zusammenhänge zu verstehen. Später habe ich maßgeschneiderte Düngelösungen selbst hergestellt um ganz einfach beim Wasserwechsel alles Nötige zuführen zu können.
Meine Methode um erfolgreich eine Pflanzenaquarium zu starten:
Setup:
Der Bodengrund sollte aus feinem Sand bestehen. Die Düngung erfolgt ausschließlich über die Wassersäule.
Das Licht sollte je nach Geschmack zwischen 4000k und 6500k haben. Gute Erfahrungen habe ich mit T5 Röhren inkl Reflektor und mit HCi Strahlern (bei größerer Beckenhöhe) gemacht. Als Faustformel nennen wir 30-50lm/Liter
Ab 50cm Beckenhöhe sollte LED oder HCi verwendet werden.
Wasser:
Das Frisch/Wechselwasser muss weich sein. Damit meine ich GH/KH 3-5. Ob mit VE, Osmose oder direkt aus der Leitung ist egal.
Es sollte einen niedrigen Leitwert haben dh wenig gelöste Stoffe enthalten wie Nitrat, Sulfat, Chlorit, Natrium etc. Das macht alles um einiges leichter.
CO2:
Eine gute CO2 Versorgung sollte gewährleistet sein. Anzustreben ist ein Wert um die 20mg/L. Je stabiler dieser Wert desto besser. Co2 muss von Anfang an rein.
Wasserwechsel:
Gerade am Anfang ist ein wöchentlicher Wasserwechsel von 50% Pflicht. Damit holt man sich evtl Nährstoffansammlungen aus dem Becken. Das erhöht die Transparenz. Solange man die Düngung und den Verbauch nicht im Gefühl hat sollte man wöchentlich Wasser wechseln. Später kann dass Intervall verlängert werden.
Düngung:
Jetzt zum Wichtigsten, der Düngung. Gedüngt wird bei mir vom ersten Tag weg vollständig und moderat. Dh es werden alle Nährstoffe die die Pflanze braucht zugeführt. Wichtig ist dass die Nährstoffe die zugeführt werden nicht den biologischen Kreis beeinflussen. Damit meine ich dass Stickstoff nicht über Urea/Ammonium und Mikronährstoffe nicht über schwach stabilisierte Dünger wie zb den AR Flowgrow oder Spezial Fe gedüngt werden sollen.
Gute Dünger für den Start sind zb die AR Basic Serie oder der Advanced GH Boost N. Der Mikro Basic Eisen ist eine gute Wahl als Eisenvolldünger. Es kann natürlich auch zB EasyLife Profito oder Ferrdrakon verwendet werden.
Eisenvolldünger sollte erstmal 50% der empf. Dosis rein und zwar wöchentlich. Erst wenn Mangelerscheinungen auftreten sollte erhöht werden.
Man kann nun wählen ob man die Pflanzen limitiert oder nicht. Ich würde sagen bei wenig Licht oder wenn das Becken pflegeleicht sein soll, sollte man limitieren. Wenn man üppigen Wuchs will sollte nicht limitiert werden.
Limitiert: PO4 wird nach dem WW auf ca 0,5mg/l aufgedüngt und das wars.
Unlimitiert: PO4 wird höher dosiert (>1mg/L) und auch nachdosiert wenn es verbraucht wurde.
Bei unlimitierter Düngung muss man drauf achten dass die anderen Nährstoffe zwischen den Wasserwechseln nicht ausgehen! Das bedeutet öfters Düngegaben bzw mehr Düngermenge.
Wenn ausreichend Pflanzenmasse, Licht und Co2 vorhanden ist, kann der Estimative Index versucht werden. Hier entfällt das Messen der Wasserwerte, stattdessen wird üppig gedüngt und der Verbrauch geschätzt. Ich finde es ist für größere Becken ungeeignet, da große Wasserwechsel alle 7 Tage zwingend erforderlich sind. Dazu bitte gesondert informieren.
Ich dünge meine Becken limitiert:
Meine Richtwerte für die limitierte Düngung: Nitrat: 5-15mg/L und Kalium: 2-10 mg/L wobei die beiden Werte immer ca gleich hoch sein sollten dh wenig Nitrat auch wenig Kalium. Bei viel Nitrat kann auch viel Kalium rein. Diese Werte sollten zwischen den Wasserwechseln laufend kontrolliert werden und ggf angepasst werden. Wenn der Verbauch bekannt ist, kann nach Gefühl gedüngt werden.