Die "Pflege" der Mikroflora oder ...

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Ulrike,

es ist Sinn dieses Threads solche Beobachtungen wie deine zu sammeln - und die überragende Bedeutung des Biofilms bezüglich Algen aufzuzeigen. Deine Beobachtungen sind alle stimmig, passen ins Bild. Andere haben auch schon vergleichbare Beobachtungen geschildert.

Man kann schon mit der Art des Setups und des Beckenbetriebs begünstigend auf die Mikroflora, den Biofilm einwirken, aber eine Garantie auf algenfrei gibt es nicht. Mich interessieren - als ein notorisch zu Versuchen getriebener :D - solche Probleme sehr. Ich habe inzwischen schon sehr konkrete Vorstellungen was passiert bzw passieren muss um diesen stabilen, algenfreien Zustand zu erreichen.

Im Portal ist ein neuer Artikel von Ole Pedersen zu Algen und Beherrschung durch Algenfresser. Auch er sieht Algen als immer vorhanden. Ich weiß noch nicht so genau wie ich dem widersprechen möchte! Ich habe hier ein 60x35x35 bei unserer Jüngeren stehen, das ist sowas von stabil und sowas von algenfrei und sowas von garnelenfrei ;) , dass ich solche Leute wirklich gerne mit solchen Becken konfrontieren würde!

Solch stabile Aquarien werden über zwei Ebenen erreicht, habe ich im Thread schon mehrfach geschrieben. Das eine ist Begünstigung des Biofilms über Geringfilterung, auch Sand, Düngung, etc. was auch schon direkte Wirkung gegen Algen haben kann und das andere ist eine explizite Unterdrückung ungewollter Erscheinungen - seien es Algen oder auch Erscheinungen bakterieller Natur. Das Ergebnis ist bei mir jedes mal doch ziemlich weitgehend so, dass ich Pflanzen über eine beliebige, üppige Düngung explodieren machen kann oder aber auch über eine extreme Unterversorgung die Bepflanzung ans Sterben bringen kann, aber in beiden Fällen aber auch gar keine Algen auftauchen! Da frage ich mich schon wiederholt ob überhaupt noch Algen vorhanden sind? Die Existenz von Algen bewegt sich dann schon in einem Bereich von sehr gering vorhanden bis näherungsweise gegen vielleicht nicht vorhanden. ;)

Ich habe übrigens auch einen Teichthread, den Teich kriege ich zeitweise algenarm, d.h. optisch gut mit bestem Wachstum, aber jetzt, zu dieser Jahreszeit, sehe ich viele völlig algenfreie Gewässer - und mein Teichlein hat über den Winter einen Algenschub, nur Fadenalgen. Der ist noch nicht gut! Werde ich so niemals akzeptieren. ;)

Zu deinen Fragen ...

Jetzt zum neuen Becken, aufgesetzt Anfang Januar: Bodengrund feiner Quarzkies, Beleuchtung 0,3W/l von Anfang an 12 Stunden am Tag, Filter ist nicht bestückt. Die Erstbepflanzung bestand aus Invitropflänzchen, Mulm aus anderem AQ wurde eingebracht. Keine Algen sichtbar. Dann Düngung optimiert und Pflanzen aus dem Bottich der örtlichen Aquaristikabteilung eingesetzt. Es bildeten sich Punktalgen an den Scheiben.
Mit der Zeit sogar massenhaft. Wurden nur an der Frontscheibe entfernt. Tags darauf bekamen die Steine im Becken und die Scheiben einen Grünalgenbelag.
Nach einigen Tagen die wirklich komplett grün überzogenen Steine gereinigt, einen Teil der Steine grün belassen.
In diesem Fall könnte sogar der Mulm das Problem sein und du dir über den Algen eingebracht haben. Mulm ist nicht gleich Mulm. Kann sein, muss aber nicht.

Meine Frage jetzt:
Bildet ein fehlender oder verletzter Biofilm die Grundlage für das Anheften von Algen, oder andersherum: können sich auf einem intakten Biofilm "optisch" keine Algenbeläge niederlassen?
Ist das nicht offensichtlich?
Es gilt allerdings die mögliche unterschiedliche Qualität eines Biofilms (Qualität im Sinne des Aquarianers) zu berücksichtigen. Wenn diese gewünschte Qualität des Biofilms erreicht ist, dann wird Aquaristik kinderleicht!
Ich daddel mir die Griffel stummelig, weil, um das zu erreichen, eine absolute Algennulltoleranz sinnvoll ist - obwohl ich gegen mäßig Algen nicht wirklich was hätte. Meistens ist es nicht leicht Becken in diesen stabilen, algenfreien Zustand zu bringen. Die meisten akzeptieren latente Restprobleme, die bei nicht mehr passendem Betrieb leicht zum massiven Problem werden. Das darf man einfach nicht akzeptieren!
Es gibt tatsächlich nur wenige dieser stabilen Becken, wenn man das allerdings mal hatte, dann will man es immer wieder. Bei mir hat das Suchtpotenzial, das ist einfach zu gut.

Meine Überlegung:
Könnte es nicht sein das sich die Mikroflora in so weit aufbaut, dass sie bestehende Algen ablöst und die dann frei im Wasser rumschwimmen?
Nein, nein. ;) Mikroflora in seiner Gesamtheit hat eine im Grunde immer gleiche Funktion, das ist die Zersetzung organischer Stoffe. In der grundsätzlichen Funktion immer gleich, können sich das eine bzw. andere Mal unterschiedliche Mikroorganismen, Pilze, eben auch Algen, ... beteiligt sein.

Haben es diese Schwebealgen dann schwer sich irgendwo niederzulassen weil sich überall ein intakter Biofilm gebildet hat? Und bleiben sie deshalb Schwebealgen?
Hab mir die Blüte ne zeitlang angesehen und dann mittels UVC erschlagen. Seitdem optische Algenfreiheit.
Es ist eher so, dass unterschiedliche Mikroorganismen oder -gesellschaften eine gleiche Aufgabe, aber eine unterschiedliche Zusammensetzung der Teilnehmer haben können. Du hast es schon gelesen, das versuche ich zu beeinflussen, in eine gewünschte Richtung zu schubsen.

Ich hab sicher vieles noch nicht verstanden, hab mich aber auch noch nie damit auseinandergesetzt.
Das ist ein extrem stiefmütterlich behandeltes Thema und in seiner Bedeutung völlig unterschätzt und mir ist über meine Neugier und wirklich viele Jahre der Beobachtung nur etwas aufgefallen. Was ich hier präsentiere ist nur ein sich ständig weiterentwickelndes gedankliches Gerüst, welches wenigstens mir schon mal recht zuverlässig hilft meine Becken und die in meinem Umfeld wirklich stabil - und damit einhergehend algenfrei - aufzusetzen. Insgesamt erreicht das Konzept nicht so viele wie ich mir das wünschen würde, habe aber inzwischen akzeptiert, dass ich das praktisch durchaus zwingend präsentieren, theoretisch aber nur einigermaßen vage bleiben kann. Es ist nur mein eben auch theoretisch intensives Hobby.
Es ist auch durchaus anspruchsvoll und nicht leicht in der Umsetzung. Manche interessiert es nicht, andere möchten zur Lösung getragen werden, das funktioniert dann zu oft nicht. Am erfolgversprechendsten ist die eigene Beschäftigung, die eigene Umsetzung des Themas. Ich habe manche zu begleiten versucht mit ungenügender Quote, andere haben sich selbst damit beschäftigt und die haben es erstaunlich erfolgreich umgesetzt.

So gesehen herrschen im Aquarium ja höchst konstante Bedingungen (Temp., Wasserwerte, Beleuchtung....), ist der Biofilm deswegen anfälliger für Störungen? Weil er kaum extremen Situationen ausgesetzt ist???
Gibt es so was überhaupt - den robusten Typ Biofilm und den weniger robusten, wenn nicht gar anfälligen???
Ich denke nicht, dass die konstanten Bedingungen die Ursache für einen anfälligeren Biofilm sind, aber ...
Ja, es gibt definitiv den - wie du es nennst - robusten und "aquaristisch geeigneten" Biofilm.

Bei mir ist es umgekehrt, ich habe Probleme im Teich, der droht sich einzupendeln, allerdings in einer unerwünschten Weise. Die Unterschiede zum Aquarium sind insgesamt aber geringer als ich annahm. Die sind aber auch nicht ursächlich bezüglich der Anwesenheit von Algen (bzw. Abwesenheit).
Es gibt zwei Geschichten, die mir wirklich am Herzen liegen aufzuzeigen, weil sie einfach zu vielen Schmerzen in der Aquaristik führen. Das ist die völlig überbewertete Substratfilterung und mehr noch die Fehlein-/Geringschätzung der Mikroflora.

Danke für deine wertvolle Beschreibung! Manchmal denke ich, andere müssen ob meines extremen Geschreibsels schon denken, der hat sie nicht mehr alle am Sträusschen - was irgendwo sicherlich auch ein bisschen zutreffen muss, aber sind wir nicht alle ein bisschen Bluna? :)

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Hallo Nik,

bin grade auf deinen Thread gestoßen und muß sagen, dass das für mich alles sehr schlüssig klingt und auch für meine momentanen Baustellen durchaus als Erklärung oder sogar Lösung weiterhelfen könnte. :tnx:

Neuplanung einer Beckens mit Kammerfilter
Probleme mit Mangelerscheinungen und Grünalgen

Nach dem durchlesen dieses Theads denke ich schon mal zwei grundlegende Fehler gerkannt zu haben, die ich bei meinem aktuellen Becken gemacht habe. Das ist zum einen sicherlich der Punkt, dass ich viel zu viel im Becken rumhantiere und zu viele verschiedene Sachen ausprobiere und dem Ganzen nicht die Zeit gebe sich einzuspielen. Zum Anderen sicherlich ein zu viel an Filterung. Momentan filtere ich das Becken über einen Eck-HMF und einem EHEIM Aquaball dahinter. Die beiden großen Kammern des Aquaballs sind mit den Standardschaumstoffen gefüllt, die obere Kleine Kammer ist mit Zeolith gefüllt (ca. 100g). Sicherlich ist es mit meinem "normalen" Fischbesatz (ca. 1cm / Liter) nicht möglich ganz ohne Filter zu arbeiten, aber die reine HMF-Matte müsste definitiv ausreichen.
Als Sofortmaßnahme werde ich die Beleuchtungszeit ab Morgen auf 6 Std. reduzieren und ein Bakterienpräparat zur Unterstützung der Mikroflora zuführen. Dann werde ich im Laufe der kommenden Tage/Wochen die Schwämme und das Zeolith aus dem Aquaball entfernen und Ihn nur noch als Pumpe laufen lassen. Düngen werde ich ganz normal weiter, wobei ich hier aufgrund einiger Mangelerscheinungen trotzdem noch Handlungsbeadrf sehe. Weiß halt nur noch nicht genau welchen. :smile:
Am liebsten würde ich das Becken komplett neu aufsetzten, aber dann springt mein Sohn aus der Hose und meine Frau erklährt mich dann wahrscheinlich entgültig für bescheuert! :D

Das Thema Filterung in meinem sich in der Planungsphase befindenden Beckens werde ich dann auch noch mal in Richtung Geringfilterung hin überdenken. Zwar werde ich an der Idee die hinteren 10cm des Beckens abzutrennen festhalten, nur werde ich hier die Filtermedien stark reduzieren, bzw. evtl. auch erst mal ganz weglassen. Der Platz eignet sich halt sehr schön um die Technik zu verstecken.

Da ich eh vor hatte mir in der nächsten Zeit einen 30L Nano-Cube fürs Büro zu kaufen, werde ich hier beim Aufsetzen mal deine Ratschläge beachten. Kannst jetzt kaum noch abwarten! :hechel:

Abschließend bleibem aber noch ein paar kleine Fragen die noch nicht näher erläutert wurden, oder die ich schlichtweg überlesen habe:

1.) Wie oft wälzt du deinen Beckeninhalt um?
2.) Wie verhällt es ich bei dir mit Oberflächenbewegung, bzw. Strömung am (Filter-)Auslauf?
3.) Wie oft und wie viel Wasser wechselst du?

Abschließend noch mal ein großes Lob für deinen Thead!
:beten:

Schönen Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sascha,

ich schreibe schon an einem Post, der das Thema Geringfilterung zusammenfassend beschreibt. Das wird nur den Punkt "zusätzliches Filtersubstrat und Sizing" beschreiben.

Da Geringfilterung aber auch ein Konzept ist, an dem verschiedenes dran hängt wird es noch einen Thread zum Konzept geben. In dem wird zusammengefasst werden was ich insgesamt so treibe um eine Kiste ans Fliegen zu bekommen. Außerdem wird dann in dem Post auf die relevanten Threads, diesen hier, es gibt auch schon einen Thread zur Düngung bei Geringfilterung, den Thread zur Geringfilterung und noch einer zum Sehen (alle miteinander) verlinkt werden. Das ist dann komplett und beisammen - und jede/r kann das vollständig oder in Teilen oder anders oder auch gar nicht umsetzen, wie sie/er will. ;)

bocap":2bjkekow schrieb:
Bei solchen Threads habe ich zu oft schon zu geschrieben, das ist nichts persönliches, aber mit der Zeit hielt ich das aus verschiedenen Gründen nicht mehr für sinnvoll. Besser ist es einfach nur konsequent aufzuzeigen was möglich und auch machbar ist. Wenn das dann dazu führt, dass sich jemand dann damit beschäftigt und das umsetzt, hat das größere Chancen auf Erfolg. Ich würde es nicht generell ausschließen, aber aus solchen Geschichten, auch mit der Umsetzung irgendwelcher Sachen, halte ich mich grundsätzlich heraus. ;)


1.) Wie oft wälzt du deinen Beckeninhalt um?
Falsche Frage! ;) Wichtiger ist, dass das Wasser möglichst überall im Becken - zur besseren Nährstoffverteilung - bewegt wird. Wenn das über eine stärkere Pumpe läuft, dann ist das eine Möglichkeit. Es muss keinesfalls so sein, dass die Pflanzen waagrecht liegen, idealerweise wird das Wasser überall ein wenig bewegt.
Für mich habe ich den strömungsverteilenden Hydor BioFlo für gut befunden und verwende den in meinen Becken. Der wird einfach auf den Rücklauf gesteckt und arbeitet bei einem realen Durchfluss von 300 - 1000 l/h gut. An meinem gerade beschriebenen 182 l Becken reicht eine Oase 5 Watt Springbrunnenpumpe "irgendwas" 440i zum Betrieb des BioFlo.

Es gibt sogar einen interessanten Indikator, auf den ich mich recht gut verlassen kann. Mit Punktalgen habe ich keine Probleme, wenn sie auftauchen, dann immer in zu strömungsarmen Bereichen.

2.) Wie verhält es ich bei dir mit Oberflächenbewegung, bzw. Strömung am (Filter-)Auslauf?
Die ist eher gering. Sauerstoffversorgung ist durch die gut beleuchteten Pflanzen, selbst bei nur 6h Licht, mehr als üppig, d.h. der Sauerstoffgehalt ist meist über dem Gleichgewichtswert von ~8mg/l.

Die Pflanzen sind nicht weiß, das sind Sauerstoffbläschen. ;)

Der BioFlo bewegt je nach Ausrichtung/Anbringen mit seiner kreisenden Strömung auch mal die Wasseroberfläche. Das spielt insgesamt eine geringe Rolle.

3.) Wie oft und wie viel Wasser wechselst du?
Solange es Probleme gibt, wechsele ich mind. 50 bis hoch zu 90% Wasser die Woche. Das ist wichtig. Wenn es später einwandfrei läuft, kann man natürlich weiter Wasser wechseln. Die Notwendigkeit ist aber so gering, dass ich das nur mehr eher weniger mache.

Gruß, Nik
 

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bocap

Active Member
Hi Nik,

danke für deine Antwort.
Aus dem geplanten Nano Cube fürs Büro wird nun wohl doch ein 60x30x30 cm.
Werde da heute Abend mal anfangen etwas detailierter zu planen.
Bei der Umsetzung werde ich mich dann mal an deine Ratschläge halten.

Schönen Gruß
Sascha
 

Ulrike Adler

New Member
Hallo Nik,

erstmal Dankeschön für Deine schnellen Antworten.
Ich hab versucht das was Du so schreibst meinem Mann zu erklären und festgestellt: Die Sache lässt sich gar nicht so einfach in Worte fassen. (Er musste dann auch den Thread durcharbeiten, weil er mich angeguckt hat als wär ich von einem anderen Stern.) :D .
Mal ein großes Lob an Dich das Du hier Dein Gedankengerüst so verständlich und anschaulich ausbreitest. Je mehr ich darüber nachdenke umso stimmiger ist alles.
Das Thema Mikroflora fasziniert mich, ist für mich aber schwer zu beschreiben.
Ich hab schon immer lieber beobachtet und meine Schlüsse draus gezogen. Manchmal liegt man richtig, manchmal täuscht man sich. Aber man lernt unheimlich viel daraus.
Die ganzen technischen Möglichkeiten die es heutzutage für`s AQ gibt überfordern mich.
Damit kenn ich mich nicht aus, ist für viele gewiss eine Erleichterung, für mich zu kompliziert.
Deswegen halte ich es für mich lieber schlicht und einfach, mit der Filterung, Düngung, Beleuchtung usw... ist übersichtlicher.
Eigene Beobachtungen, zügige Veränderungen wenn was nicht läuft, und Konstanz wenn` s gefunzt hat - so meine Devise.

Zum Thema Teich kann ich leider nicht viel beitragen. Wahrscheinlich haben wir einfach Glück mit unserem. Hab mich da noch nicht näher damit befasst warum er rund läuft.
Freu mich einfach im Sommer die Pflanzen und Tierchen drinnen zu beobachten, nicht mehr und nicht weniger. Momentan ist er noch zugefroren und nicht viel zu sehen.
Ich meld mich wieder wenn sich was interressantes ergibt.

P.S. Hast Du schon mal überlegt ein Buch über Deine "Sicht der Dinge" zu schreiben????
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Ulrike,

Ulrike Adler":3t6lhtdt schrieb:
Die ganzen technischen Möglichkeiten die es heutzutage für`s AQ gibt überfordern mich.
Damit kenn ich mich nicht aus, ist für viele gewiss eine Erleichterung, für mich zu kompliziert.
Es wird nur wenig Technik sein, die ich noch nicht am Aquarium hatte.
So ist nun mein 180l Becken ungefiltert, hat einen CO2- und Heizkreislauf, angetrieben von einer 4 oder 5 Watt Springbrunnenpumpe, allerdings fett Licht und bei einem Schaubecken ist immer eine Dimmung dran. Beim Druckgas-CO2 ist noch ein Magnetventil, aber schon auf die bei mir herum liegenden pH-Regelungen verzichte ich leicht. Was ich noch nicht hatte sind Düngedosierpumpen, werde ich auch nie haben! Ich brauche meine drei Dosierer, fülle die nach Bedarf und dünge auf Sicht. Eine zu starre Automatik ist nichts für mich.

Meins ist technisch - abgesehen von der Dimmung - auf das notwendige reduziert. Das hat mal gar nichts mit sparen zu tun, es ist überflüssig bis schädlich und erschwert den Blick auf's Wesentliche.

P.S. Hast Du schon mal überlegt ein Buch über Deine "Sicht der Dinge" zu schreiben????
:stumm:

Gruß, Nik
 

Sash

Member
Hallo Nik,

mich würde ein kleines Update zu deinem Becken brennend interessieren :keule:

;-)
 

Benjo

Member
Hallo Nik,

mich würde auch ein Update interessieren :bier:

Da ich gerade selber ein Becken einfahre und das Erste mal seit längerer Zeit wieder Blasenschnecken im Becken habe, würde mich deine Meinung zu den Schnecken interessieren.
Du hast ja schon mal geschrieben das die ein Indikator sind wenn das Becken unrund läuft, Dann gibt es auch mehr Schnecken, vor allem in der Einfahrphase passiert das gerne mal.

Ich konnte gerade selber mit Erstaunen beobachten was eine Handvoll Blasenschnecken alles sauber fressen kann. Damit meine ich vor allem die Scheiben. Überall dort wo die drüber geputzt haben ist die Scheibe sauber.
Daneben ist so ein weißlicher Belag den man ganz gut sieht, wenn man von der Seite in's Becken sieht.
Wenn Interesse besteht kann ich auch ein paar Bilder hier hochladen.

Ich kann mir vorstellen, dass die einen entscheidenden Beitrag leisten um das Becken in die richtig Richtung zu schubsen. Und nicht so wie hier schon einmal gefragt wurde die Mikroflora negativ beeinflussen. Ich habe den Eindruck das eher das Gegenteil der Fall ist.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

nachdem bis auf einen Ansatz Cladophora spec. schon alles weitgehend gut war, ist es ab der Clado-Bekämpfung mittels AlgExit so sehr aus dem Ruder gelaufen, dass ein Neuaufsetzen droht.

Der Reihe nach oder auch nicht, denn eine Aktion, die eine Rolle gespielt haben könnte weiß ich zeitlich nicht mehr sicher zuzuordnen. Jedenfalls hatte ich versucht das "grüne Wasser" mit BluExit zu beeinflussen. Direkte Wirkung hatte es keine. Dann spielte wohl die AlgExit Behandlung wegen der Cladophora eine Rolle und dann hatte ich das Becken zu sehr zuwachsen lassen. Grund waren die D. choprae, die tüchtig fischelten und ich in dem schon recht dichten Becken so schon bis zu 6 Jungfische sah.

Wie auch immer, alle oder Teile dieser (grundsätzlich für das Becken belastenden) Maßnahmen waren zuviel und ich habe seit mehr als 15 Jahren das erste mal wieder eine fette Cyanobakterienplage.

Der durchaus interessante Stand ist:
- wieder eine bakterielle Trübung. Die ist übrigens der primäre Grund, warum ich noch mal die Rettung des Beckens versuche.
- Die Pflanzen in einem durch die CB erheblich belasteten Mangelzustand. Ist wohl in erster Linie auf einen Stickstoffmangel zurückzuführen.
- fast keine Algen. Die Clado ist weg, lediglich direkt an der Ausströmung des BioFlo sind wenige Pinselalgen. Der letzte Ernährungszustand des zugewachsenen Beckens war definitiv ein Mangelzustand. Da muss ich nichts spezielles gegen tun, die verschwinden wieder mit dem normalen Betrieb. Im Grunde sind es nur die Cyanobakterien und die waren nach dem Auslichten des Beckens ziemlich explodiert. Bis dahin waren sie nur geringfügig an der Scheibe im Sand. Interessanterweise sind eher die Triebspitzen der Pflanzen frei.
- Was mich wundert, keine, gar keine Schnecken! Die wenigen irgendwo eingeschleppten TDS wollte ich nicht und hatte sie abgesammelt. Was erstaunlicherweise funktionierte. Die Blasenschnecken hatte einen erheblichen Peak in der Vermehrung, was sich dann erwartungsgemäß in einen kaum mehr wahrnehmbaren Bereich normalisierte. Weil hier in einem vorherigen Post Schnecken erwähnt wurden, fiel es mir wieder ein und ich suchte nach welchen. Das Aquarium ist aus unbekannten Gründen schneckenfrei.
- Die Scheiben sind inzwischen schon wieder frei (gereinigt) und bleiben es auch. Zeitweise dachte ich, es könnte erstmalig die Staubalge sein, es war aber wohl eine Kombination aus Blaualgen an den Scheiben und bakterieller Trübung im Wasser.

So, also kann ich mich nun im Grunde das erste mal überhaupt mit Cyanobakterien herum schlagen.

Die Dunkelkur lasse ich noch mal, meine Maßnahmen sind folgende:

- wieder ML/Special Blend zugegeben.
- Stickstoff mittels KNO3 und Urea erheblich angehoben
- Kalium mittels KNO3 und Kaliumcarbonat auf 30mg/l angehoben
- Volldünger Wochendosis und anschließend anteilige Tagesdosis
- Söchting Oxidator mit 6%iger H2O2 Lösung und zwei Katalysatoren ins Becken gesetzt.

Phosphat lasse ich erst einmal sein, für einen Mangel sehe ich keine Anzeichen.

So, nun muss ich abwarten. Ich kann nicht mal Mulm aus dem astreinen kleinen Becken zugeben, das hat kaum welchen. Hm, ich werde noch mal suchen. ;)
Weitere sachdienliche Hinweise zur Bekämpfung der Cyanobakterien nehme ich dankbar entgegen.

Das Becken war noch nicht stabil genug, bzw. ich habe es überfordert. Ziemlich blöd! Egal, Clado tue ich mir nicht noch einmal an. Die bakterielle Trübung lässt übrigens schon eher nach (Special Blend?), sie geht schon in Richtung milchig und ist nur noch wenig grün.

Gruß, Nik
 

Arami Gurami

Administrator
Teammitglied
Hi Nik,
ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Bekämpfung der Cyanos. Wie lange ging dein Algexit Einsatz? Ich habe mit längeren Kuren damit auch meinen Blasenschneckenbestand dezimiert.
Wäre das Mittel Desamar B100 für dich interessant? Ich würde zu gerne wissen, ob es auch gegen Cyanos hilft.
Falls ja, schreib mich mal an.
 

bocap

Active Member
Hi Nik,

ich hatte mal in einem Meerwasserforum gelesen, dass manche dort das Special Blend erfolgreich gegen Cyanos eingesetzt haben. Von der Anwendung her ähnlich wie eine EC-Kur. Also Cyanos regelmäßig mit Special Blend einnebeln. Das Special Blend enthält wohl einige Bakterienstämme die gegen Cyanos konkurrieren. Ergänzend könnte dann bestimmt auch das ML / NiteOut II helfen.
So würde ich es zumindes mal versuchen.

Viel Erfolg und schön weiter berichten! :smile: :bier:

Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Aram, Sascha,

Arami Gurami":yltgzdg2 schrieb:
Hi Nik,
ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Bekämpfung der Cyanos. Wie lange ging dein Algexit Einsatz? Ich habe mit längeren Kuren damit auch meinen Blasenschneckenbestand dezimiert.
Danke bzw. Danke für den Hinweis mit den Blasenschnecken. Die Clado verschwand jedesmal mit Normaldosierung AlgExit und 4 Wochen Dauer. Allerdings habe ich wiederholt den Eindruck einer höheren Wirksamkeit verschiedener Mittel, weil nicht gefiltert wird und Wirkstoffe weniger schnell abgebaut werden. Erklärte sowohl die gute Wirkung gegen die Clado als auch das Verschwinden der Schnecken. Es waren übrigens fast nur Blasenschnecken im Becken und ein paar kleine Posthörner.

Wäre das Mittel Desamar B100 für dich interessant? Ich würde zu gerne wissen, ob es auch gegen Cyanos hilft.
Falls ja, schreib mich mal an.
Ich bin schon drüber gestolpert. Das sieht eher danach aus als macht das die gesamte Mikroflora platt, incl. Cyanobakterien. Ist sicherlich auch eine Frage der Dosierung. Ich versuche es erst einmal mit Auskonkurrieren. Deswegen auch der ML/Special Blend. Und gleich gehe ich doch noch nach Mulm im kleinen Becken suchen.

Es wäre zwar schöner, einzelne Maßnahmen nacheinander zu beobachten, aber das ist mein Wohnzimmerbecken und eigentlich hat es jetzt genug Versuche gehabt. Wenn das Maßnahmenpaket greift, ist gut, aber dann brauche ich ein einwandfreies Ergebnis, ansonsten setze ich es neu auf.


bocap":yltgzdg2 schrieb:
ich hatte mal in einem Meerwasserforum gelesen, dass manche dort das Special Blend erfolgreich gegen Cyanos eingesetzt haben. Von der Anwendung her ähnlich wie eine EC-Kur. Also Cyanos regelmäßig mit Special Blend einnebeln. Das Special Blend enthält wohl einige Bakterienstämme die gegen Cyanos konkurrieren. Ergänzend könnte dann bestimmt auch das ML / NiteOut II helfen.
So würde ich es zumindest mal versuchen.
Der tiefere Sinn des NiteOut ist mir noch nicht aufgegangen, es bringt nur die Bakterien der Nitrifikationskette mit. Mag Anfangs sinnvoll sein, macht der Special Blend aber auch. Von dem erwarte ich mir bezüglich der Cyanobaktieren mehr Wirkung.

... und schön weiter berichten!
Ach was! :D Das schreibt derjenige, der im eigenen Thread schon das Handtuch werfen wollte? :lol:
Naaa guuut, schreibe ich weiter. ;) Der Thread soll zeigen, dass es sich lohnt auf die Entwicklung der Mikroflora zu achten und auch zeigen wie man das grundsätzlich angeht. Nur, die "geraden Wege", die kann man nicht unbedingt erwarten und auch ein Scheitern lässt sich nicht in Gänze ausschließen. Trotz des aktuellen Negativbeispiels bin ich in der Geschichte übrigens sicherer als vorher. Ein gering gefiltertes Sandbecken mit dem ML/Special Blend aufzusetzen, scheint sehr gut zusammen zu passen! - Und der spätere Betrieb mit ML/BioCarbon auch. Dazu hatte ich schon geschrieben.

Noch einen kleinen Status zu den jungen D. choprae. Zwei von denen könnten schon eine Chance haben. Die sehen zwar immer noch klein aus, aber die haben eine Fütterung überstanden in denen sie selbst ins Visier gerieten. Normalerweise kommen die sich nicht in die Quere, die adulten Tiere mitte/unten, die juvenilen oben, durchaus auch im offenen Wasser, die Trübung schützt sie. Bei der Fütterung kommen die alten aber hoch und bemerken die jungen, obwohl ich an der anderen Seite füttere. Die Danios, auch die jungen, sind schnelle Schwimmer und die alten haben mehrfach nach den beiden größeren geschnappt und hatten sie auch, so dass ich dachte, das war's jetzt! War es aber nicht, obwohl nicht groß, könnten die Happen schon grenzwertig sein. Noch ein bisschen Wachstum, dann sollten sie sicher sein.

Gruß, Nik
 

Fishfan

Member
Hallo liebe Flowgrower,
also ich habe mir nicht den ganzen Beitrag durchgelesen :pfeifen: aber will mich gern
dazu äußern . Microflora.
Ich stimme dem voll zu , das mit der Microflora alles steht und fällt . Also ich habe in allen meinen kleinen Becken Riesen Probleme mit Kieselalgen gehabt !
Durch viele Tips hier im Forum von CO2 erhöhen , Beleuchtung verringern bis Düngung umstellen war alles dabei, was aber wirklich geholfen hat
war die Finger still zuhalten :thumbs: in meinem 18l habe ich die Beleuchtung auf 6 Stunden , eine
Dunkelkur von 7 Tagen durchgezogen und dann nichts mehr gemacht es ist jetzt auf einen Stand den ich nie hatte :grow: Es läuft jetzt sogar mit 2x 11w vorher nur 11w und ich dünge nur Eisen nach Gefühl . Das 54l Becken mit 24w war 1 Jahr lang ein hoffnungsloser Fall , immer wieder ww nichts hat geholfen . Dann habe ich den Deckel mit Alufolie Versehen und keine ww mehr gemacht auch da habe ich keine Kieselalgen mehr habe glasklares Wasser und das obwohl ich kein CO2 habe . Mein 8l
Becken war mit Bio CO2 ausgestattet und würd mit 9w beleuchtet seid ich das CO2 weggelassen habe und auch da keine ww mehr mache nur noch nachfülle ist es perfekt ( keine Algen ) . Was ich sagen will ist das es wichtig ist eine gute Mischung aus Licht, Pflanzen und Besatz herzustellen um die Microflora zu stabillisieren und nicht durch ständige Wasserwechsel und Veränderungen das Gleichgewicht andauernt zu stören. Das ist so meine Erfahrung die ich in 2/ 1/2 Jahren gemacht habe . Ich Wechsel auch mal das Wasser so ist das nicht aber bei den Beckengrößen wenn's hoch kommt 1 mal alle 8 Wochen und dann nur max 50% . Und erst jetzt läuft alles rund !!!
Nur gefällt mir das ein oder andere Layout nicht mehr :D aber da mich das soviel Nerven und Schweiß gekostet hat lass ich es so wie es ist :roll: .
Hoffe bin jetzt nicht voll am Thema vorbeigeschossen ???
Und zum Schluss noch . In der Natur wird doch auch nicht übermäßig gedüngt oder das licht mal eben verdoppelt
:wink: und es geht auch und das ist doch was wir alle wollen ein Stück Natur im Wohnzimmer .
Lg stefan
 

bocap

Active Member
Hi Nik,

nik":i2dfccu0 schrieb:
Der tiefere Sinn des NiteOut ist mir noch nicht aufgegangen, es bringt nur die Bakterien der Nitrifikationskette mit. Mag Anfangs sinnvoll sein, macht der Special Blend aber auch. Von dem erwarte ich mir bezüglich der Cyanobaktieren mehr Wirkung.
Ich hatte zu dem Thema mal E-Mailkontakt zum Christian Weiß von ARKA, die Vertreiben die Microbe Lift Produkte ja hier in Deutschland. Also der Special Blend hat wie gesagt die Bakterienstämme die gegen die Cyanos konkurrieren und natürlich auch die Standardbakterien der Nitifikationskette. Davon aber anteilig deutlich weniger wi eim NiteOut II. Eine optimale Wirkung soll erzielt werden, wenn man den Special Blend vor dem anschalten des Lichts zugibt, da darin ja zum größten Teil photosyntetische Bakterienstämme enthalten sind. Dann am 1-2 Tage später, abends das NiteOut II. Die Flächen die die Bakterien aus dem Special Blend "zurückerobert" haben sollen somit durch die größere Menge an guten nitrifizierenden Bakterien wieder neu besetzt werden.
So die Therorie... Lies mal was die Kollegen in den Meerwasserforen darüber schreiben. Scheint da jedenfalls schon bei manchen erfolgreich funktioniert zu haben.
Ich wünsche dir jeden falls, dass es klappt!

nik":i2dfccu0 schrieb:
bocap":i2dfccu0 schrieb:
... und schön weiter berichten!
Ach was! :D Das schreibt derjenige, der im eigenen Thread schon das Handtuch werfen wollte? :lol:
Ich hatte mir schon fast gedacht, dass du so was scheiben würdest! :lol:
Ich mach ja nu auch weiter. :bier:

Schönen Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

damit ihr auch seht worum es bei diesem gründlichen Beckenzusammenbruch geht ...

Das Becken konnte ich nur in mehreren Schritten von den Pflanzen bzw. Cyanobakterien befreien. Vom schlimmsten Zustand habe ich kein Bild. Die Scheiben waren eh weitgehend mit CB dicht und was jetzt an Freiflächen zu sehen ist, war voll bis obenhin und mehr.




In einem 2. Schritt konnte ich mich noch mal einem Teil der Pflanzen annehmen, d.h. weiter auslichten und das Ganze dann grob reinigen.


Die D.choprae lassen sich vermutlich leicht vermehren. Mir ist immerhin ein scharfes Bild gelungen, eins von ca. 30.


Am Montag hole ich mir dann noch das Nite Out II. Das wird in Kombination mit dem Special Blend gegen Cyanobakterien empfohlen.
Im normalen Betrieb wird die Kombi Special Blend und TheraP empfohlen. Das TheraP basiert teilweise auf dem Special Blend - "riecht" auch genauso - und bringt zusätzlich probiotische Bakterien für die Fische mit. Sozusagen Yakult für Fische.

Es gibt noch weitere interessant Produkte. Deren Volldünger hat z.B. zusätzlich Vitamine und Aminosäuren. Vitamine ist nicht wirklich neu. Aminosäuren wüsste ich im Süßwasserbereich nichts. Über die habe ich mir deshalb schon Gedanken gemacht, weil das sozusagen die Stickstoffform vor dem Ammonium ist und manche Pflanzen auch das verwerten können. Das gibt es auch ohne Volldünger, also nur Vitamine und Aminosäuren. Das lässt sich dann zur eigenen Düngung hinzufügen.

Gruß, Nik
 

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