Hallo Ulrike,
es ist Sinn dieses Threads solche Beobachtungen wie deine zu sammeln - und die überragende Bedeutung des Biofilms bezüglich Algen aufzuzeigen. Deine Beobachtungen sind alle stimmig, passen ins Bild. Andere haben auch schon vergleichbare Beobachtungen geschildert.
Man kann schon mit der Art des Setups und des Beckenbetriebs begünstigend auf die Mikroflora, den Biofilm einwirken, aber eine Garantie auf algenfrei gibt es nicht. Mich interessieren - als ein notorisch zu Versuchen getriebener - solche Probleme sehr. Ich habe inzwischen schon sehr konkrete Vorstellungen was passiert bzw passieren muss um diesen stabilen, algenfreien Zustand zu erreichen.
Im Portal ist ein neuer Artikel von Ole Pedersen zu Algen und Beherrschung durch Algenfresser. Auch er sieht Algen als immer vorhanden. Ich weiß noch nicht so genau wie ich dem widersprechen möchte! Ich habe hier ein 60x35x35 bei unserer Jüngeren stehen, das ist sowas von stabil und sowas von algenfrei und sowas von garnelenfrei , dass ich solche Leute wirklich gerne mit solchen Becken konfrontieren würde!
Solch stabile Aquarien werden über zwei Ebenen erreicht, habe ich im Thread schon mehrfach geschrieben. Das eine ist Begünstigung des Biofilms über Geringfilterung, auch Sand, Düngung, etc. was auch schon direkte Wirkung gegen Algen haben kann und das andere ist eine explizite Unterdrückung ungewollter Erscheinungen - seien es Algen oder auch Erscheinungen bakterieller Natur. Das Ergebnis ist bei mir jedes mal doch ziemlich weitgehend so, dass ich Pflanzen über eine beliebige, üppige Düngung explodieren machen kann oder aber auch über eine extreme Unterversorgung die Bepflanzung ans Sterben bringen kann, aber in beiden Fällen aber auch gar keine Algen auftauchen! Da frage ich mich schon wiederholt ob überhaupt noch Algen vorhanden sind? Die Existenz von Algen bewegt sich dann schon in einem Bereich von sehr gering vorhanden bis näherungsweise gegen vielleicht nicht vorhanden.
Ich habe übrigens auch einen Teichthread, den Teich kriege ich zeitweise algenarm, d.h. optisch gut mit bestem Wachstum, aber jetzt, zu dieser Jahreszeit, sehe ich viele völlig algenfreie Gewässer - und mein Teichlein hat über den Winter einen Algenschub, nur Fadenalgen. Der ist noch nicht gut! Werde ich so niemals akzeptieren.
Zu deinen Fragen ...
Es gilt allerdings die mögliche unterschiedliche Qualität eines Biofilms (Qualität im Sinne des Aquarianers) zu berücksichtigen. Wenn diese gewünschte Qualität des Biofilms erreicht ist, dann wird Aquaristik kinderleicht!
Ich daddel mir die Griffel stummelig, weil, um das zu erreichen, eine absolute Algennulltoleranz sinnvoll ist - obwohl ich gegen mäßig Algen nicht wirklich was hätte. Meistens ist es nicht leicht Becken in diesen stabilen, algenfreien Zustand zu bringen. Die meisten akzeptieren latente Restprobleme, die bei nicht mehr passendem Betrieb leicht zum massiven Problem werden. Das darf man einfach nicht akzeptieren!
Es gibt tatsächlich nur wenige dieser stabilen Becken, wenn man das allerdings mal hatte, dann will man es immer wieder. Bei mir hat das Suchtpotenzial, das ist einfach zu gut.
Es ist auch durchaus anspruchsvoll und nicht leicht in der Umsetzung. Manche interessiert es nicht, andere möchten zur Lösung getragen werden, das funktioniert dann zu oft nicht. Am erfolgversprechendsten ist die eigene Beschäftigung, die eigene Umsetzung des Themas. Ich habe manche zu begleiten versucht mit ungenügender Quote, andere haben sich selbst damit beschäftigt und die haben es erstaunlich erfolgreich umgesetzt.
Ja, es gibt definitiv den - wie du es nennst - robusten und "aquaristisch geeigneten" Biofilm.
Bei mir ist es umgekehrt, ich habe Probleme im Teich, der droht sich einzupendeln, allerdings in einer unerwünschten Weise. Die Unterschiede zum Aquarium sind insgesamt aber geringer als ich annahm. Die sind aber auch nicht ursächlich bezüglich der Anwesenheit von Algen (bzw. Abwesenheit).
Es gibt zwei Geschichten, die mir wirklich am Herzen liegen aufzuzeigen, weil sie einfach zu vielen Schmerzen in der Aquaristik führen. Das ist die völlig überbewertete Substratfilterung und mehr noch die Fehlein-/Geringschätzung der Mikroflora.
Danke für deine wertvolle Beschreibung! Manchmal denke ich, andere müssen ob meines extremen Geschreibsels schon denken, der hat sie nicht mehr alle am Sträusschen - was irgendwo sicherlich auch ein bisschen zutreffen muss, aber sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
Gruß, Nik
es ist Sinn dieses Threads solche Beobachtungen wie deine zu sammeln - und die überragende Bedeutung des Biofilms bezüglich Algen aufzuzeigen. Deine Beobachtungen sind alle stimmig, passen ins Bild. Andere haben auch schon vergleichbare Beobachtungen geschildert.
Man kann schon mit der Art des Setups und des Beckenbetriebs begünstigend auf die Mikroflora, den Biofilm einwirken, aber eine Garantie auf algenfrei gibt es nicht. Mich interessieren - als ein notorisch zu Versuchen getriebener - solche Probleme sehr. Ich habe inzwischen schon sehr konkrete Vorstellungen was passiert bzw passieren muss um diesen stabilen, algenfreien Zustand zu erreichen.
Im Portal ist ein neuer Artikel von Ole Pedersen zu Algen und Beherrschung durch Algenfresser. Auch er sieht Algen als immer vorhanden. Ich weiß noch nicht so genau wie ich dem widersprechen möchte! Ich habe hier ein 60x35x35 bei unserer Jüngeren stehen, das ist sowas von stabil und sowas von algenfrei und sowas von garnelenfrei , dass ich solche Leute wirklich gerne mit solchen Becken konfrontieren würde!
Solch stabile Aquarien werden über zwei Ebenen erreicht, habe ich im Thread schon mehrfach geschrieben. Das eine ist Begünstigung des Biofilms über Geringfilterung, auch Sand, Düngung, etc. was auch schon direkte Wirkung gegen Algen haben kann und das andere ist eine explizite Unterdrückung ungewollter Erscheinungen - seien es Algen oder auch Erscheinungen bakterieller Natur. Das Ergebnis ist bei mir jedes mal doch ziemlich weitgehend so, dass ich Pflanzen über eine beliebige, üppige Düngung explodieren machen kann oder aber auch über eine extreme Unterversorgung die Bepflanzung ans Sterben bringen kann, aber in beiden Fällen aber auch gar keine Algen auftauchen! Da frage ich mich schon wiederholt ob überhaupt noch Algen vorhanden sind? Die Existenz von Algen bewegt sich dann schon in einem Bereich von sehr gering vorhanden bis näherungsweise gegen vielleicht nicht vorhanden.
Ich habe übrigens auch einen Teichthread, den Teich kriege ich zeitweise algenarm, d.h. optisch gut mit bestem Wachstum, aber jetzt, zu dieser Jahreszeit, sehe ich viele völlig algenfreie Gewässer - und mein Teichlein hat über den Winter einen Algenschub, nur Fadenalgen. Der ist noch nicht gut! Werde ich so niemals akzeptieren.
Zu deinen Fragen ...
In diesem Fall könnte sogar der Mulm das Problem sein und du dir über den Algen eingebracht haben. Mulm ist nicht gleich Mulm. Kann sein, muss aber nicht.Jetzt zum neuen Becken, aufgesetzt Anfang Januar: Bodengrund feiner Quarzkies, Beleuchtung 0,3W/l von Anfang an 12 Stunden am Tag, Filter ist nicht bestückt. Die Erstbepflanzung bestand aus Invitropflänzchen, Mulm aus anderem AQ wurde eingebracht. Keine Algen sichtbar. Dann Düngung optimiert und Pflanzen aus dem Bottich der örtlichen Aquaristikabteilung eingesetzt. Es bildeten sich Punktalgen an den Scheiben.
Mit der Zeit sogar massenhaft. Wurden nur an der Frontscheibe entfernt. Tags darauf bekamen die Steine im Becken und die Scheiben einen Grünalgenbelag.
Nach einigen Tagen die wirklich komplett grün überzogenen Steine gereinigt, einen Teil der Steine grün belassen.
Ist das nicht offensichtlich?Meine Frage jetzt:
Bildet ein fehlender oder verletzter Biofilm die Grundlage für das Anheften von Algen, oder andersherum: können sich auf einem intakten Biofilm "optisch" keine Algenbeläge niederlassen?
Es gilt allerdings die mögliche unterschiedliche Qualität eines Biofilms (Qualität im Sinne des Aquarianers) zu berücksichtigen. Wenn diese gewünschte Qualität des Biofilms erreicht ist, dann wird Aquaristik kinderleicht!
Ich daddel mir die Griffel stummelig, weil, um das zu erreichen, eine absolute Algennulltoleranz sinnvoll ist - obwohl ich gegen mäßig Algen nicht wirklich was hätte. Meistens ist es nicht leicht Becken in diesen stabilen, algenfreien Zustand zu bringen. Die meisten akzeptieren latente Restprobleme, die bei nicht mehr passendem Betrieb leicht zum massiven Problem werden. Das darf man einfach nicht akzeptieren!
Es gibt tatsächlich nur wenige dieser stabilen Becken, wenn man das allerdings mal hatte, dann will man es immer wieder. Bei mir hat das Suchtpotenzial, das ist einfach zu gut.
Nein, nein. Mikroflora in seiner Gesamtheit hat eine im Grunde immer gleiche Funktion, das ist die Zersetzung organischer Stoffe. In der grundsätzlichen Funktion immer gleich, können sich das eine bzw. andere Mal unterschiedliche Mikroorganismen, Pilze, eben auch Algen, ... beteiligt sein.Meine Überlegung:
Könnte es nicht sein das sich die Mikroflora in so weit aufbaut, dass sie bestehende Algen ablöst und die dann frei im Wasser rumschwimmen?
Es ist eher so, dass unterschiedliche Mikroorganismen oder -gesellschaften eine gleiche Aufgabe, aber eine unterschiedliche Zusammensetzung der Teilnehmer haben können. Du hast es schon gelesen, das versuche ich zu beeinflussen, in eine gewünschte Richtung zu schubsen.Haben es diese Schwebealgen dann schwer sich irgendwo niederzulassen weil sich überall ein intakter Biofilm gebildet hat? Und bleiben sie deshalb Schwebealgen?
Hab mir die Blüte ne zeitlang angesehen und dann mittels UVC erschlagen. Seitdem optische Algenfreiheit.
Das ist ein extrem stiefmütterlich behandeltes Thema und in seiner Bedeutung völlig unterschätzt und mir ist über meine Neugier und wirklich viele Jahre der Beobachtung nur etwas aufgefallen. Was ich hier präsentiere ist nur ein sich ständig weiterentwickelndes gedankliches Gerüst, welches wenigstens mir schon mal recht zuverlässig hilft meine Becken und die in meinem Umfeld wirklich stabil - und damit einhergehend algenfrei - aufzusetzen. Insgesamt erreicht das Konzept nicht so viele wie ich mir das wünschen würde, habe aber inzwischen akzeptiert, dass ich das praktisch durchaus zwingend präsentieren, theoretisch aber nur einigermaßen vage bleiben kann. Es ist nur mein eben auch theoretisch intensives Hobby.Ich hab sicher vieles noch nicht verstanden, hab mich aber auch noch nie damit auseinandergesetzt.
Es ist auch durchaus anspruchsvoll und nicht leicht in der Umsetzung. Manche interessiert es nicht, andere möchten zur Lösung getragen werden, das funktioniert dann zu oft nicht. Am erfolgversprechendsten ist die eigene Beschäftigung, die eigene Umsetzung des Themas. Ich habe manche zu begleiten versucht mit ungenügender Quote, andere haben sich selbst damit beschäftigt und die haben es erstaunlich erfolgreich umgesetzt.
Ich denke nicht, dass die konstanten Bedingungen die Ursache für einen anfälligeren Biofilm sind, aber ...So gesehen herrschen im Aquarium ja höchst konstante Bedingungen (Temp., Wasserwerte, Beleuchtung....), ist der Biofilm deswegen anfälliger für Störungen? Weil er kaum extremen Situationen ausgesetzt ist???
Gibt es so was überhaupt - den robusten Typ Biofilm und den weniger robusten, wenn nicht gar anfälligen???
Ja, es gibt definitiv den - wie du es nennst - robusten und "aquaristisch geeigneten" Biofilm.
Bei mir ist es umgekehrt, ich habe Probleme im Teich, der droht sich einzupendeln, allerdings in einer unerwünschten Weise. Die Unterschiede zum Aquarium sind insgesamt aber geringer als ich annahm. Die sind aber auch nicht ursächlich bezüglich der Anwesenheit von Algen (bzw. Abwesenheit).
Es gibt zwei Geschichten, die mir wirklich am Herzen liegen aufzuzeigen, weil sie einfach zu vielen Schmerzen in der Aquaristik führen. Das ist die völlig überbewertete Substratfilterung und mehr noch die Fehlein-/Geringschätzung der Mikroflora.
Danke für deine wertvolle Beschreibung! Manchmal denke ich, andere müssen ob meines extremen Geschreibsels schon denken, der hat sie nicht mehr alle am Sträusschen - was irgendwo sicherlich auch ein bisschen zutreffen muss, aber sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
Gruß, Nik