Die "Pflege" der Mikroflora oder ...

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Timo,

TeimeN":e6f20e3v schrieb:
Bei der geringfilterung, geht es ja darum, die Besiedlungsfläche so gering wie möglich zu halten um die Besiedlung von biofilm auf pflanzen und Scheiben zu begünstigen.
primär geht es darum die Mineralisierungsprozesse ins Becken, näher an mögliche Verbraucher zu bringen.

... wenn sie auf den Pflanzen, hardscape oder Scheiben wären und somit die Besiedlungsdichte dort erhöhen.
Kann ich mit urea und mehr Besatz auch die Bakterienzahl erhöhen, da so mehr "futter" für die Bakterien vorhanden ist?
Das ist der Grund, warum ich poste. Es geht eben nicht darum möglichst viel Biofilm zu erzeugen, nach dem Motto "viel hilft viel",. Daran hättest du ganz sicher keine Freude, es geht darum einen geeigneten Biofilm zu erreichen. Dafür macht es überhaupt keinen Sinn über eine Ureazugabe lediglich die entsprechenden Verwerter zu puschen. Ein guter, anzustrebender Zustand ist optische Algenfreiheit und ein möglichst nur gering wahrnehmbarer Biofilm.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Huhu Nik, :winke:

ich hatte es im anderen Thread ja bereits angedroht, dass ich da noch ein, zwei Fragen hätte, zu denen ich doch mal ganz gerne deine Meinung lesen würde.

Frage 1
... und Sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf...
Du hast berichtet und an anderer Stelle habe ich es von anderen Leuten auch schon gelesen, dass veralgte Pflanzen oder Gegenstände in ein optisch algenfreies Becken mit vermutlich gut laufender Mikroflora/Biofilm eingesetzt werden und die Algen dann eingehen. Ich will das nicht anzweifeln, frage mich ernsthaft warum? Hat es mit der Mikroflora/Biofilm zu tun?? Ich bin mir da nicht so sicher! Wenn die Mikroflora/der Biofilm in der Lage wäre gesundes, gut wüchsiges Algengewebe zu zersetzten, was hällt sie/ihn dann davon ab auch gesundes Pflanzengewebe zu zersetzen?

Frage 2
Meine Becken laufen ja auch immer geringgefiltert. Meine Filter sind beim Beckenstart ausnahmslos immer erst mal leer. Mineralisationsprozesse sollen ja da stattfinden wo auch die Verbraucher sind, nämlich im Becken nahe der Pflanzen. Bei einem leeren Filter verlagert sich der Biofilm ja dann wahrscheinlich eher auch auf das Pflanzenmaterial. Dieses wird aber natürlich in recht regelmäßigen Abständen entfernt und somit auch der Biofilm. Siehst du hier keine Probleme?

Nur noch mal zur Sicherheit Nik, ich will deine Herangehensweise nicht gänzlich in Frage stellen, ich hinterfrage nur kritisch und dann kommen halt auch schon mal soche Fragen bei mir hoch.

Lieben Gruß
Sascha
 

Biotoecus

Active Member
bocap":pdo94axb schrieb:
Huhu,

Frage 1
... und Sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf...
Du hast berichtet und an anderer Stelle habe ich es von anderen Leuten auch schon gelesen, dass veralgte Pflanzen oder Gegenstände in ein optisch algenfreies Becken mit vermutlich gut laufender Mikroflora/Biofilm eingesetzt werden und die Algen dann eingehen. Ich will das nicht anzweifeln, frage mich ernsthaft warum? Hat es mit der Mikroflora/Biofilm zu tun?? Ich bin mir da nicht so sicher! Wenn die Mikroflora/der Biofilm in der Lage wäre gesundes, gut wüchsiges Algengewebe zu zersetzten, was hällt sie/ihn dann davon ab auch gesundes Pflanzengewebe zu zersetzen?

Lieben Gruß
Sascha

Ich bin zwar nicht der Nik, aber ein ganz einfaches Erklärungsmodell hätte ich da schon.
Und zwar geht es da schon um das Gesamtpaket Aquarium und nicht um Einzelbetrachtungen.
Wir kennen es alle, dass wir Pflanzen umsetzen von Becken zu Becken und diese rummickern und zum Teil eingehen.
Sollten Algen da anders reagieren und immer und unter allen Gegebenheiten anwachsen und sich vermehren?
Na, das können wir wohl direkt abhaken.

Beste Grüße
Martin
 

bocap

Active Member
Hallo Martin,

na das geht doch ziemlich in die Richtung die ich im CO2 und Algen Thread auch vermutet hatte:
bocap":1m48bd8e schrieb:
Ich glaube nicht, dass eine gesunde, gut wüchsige Alge wenn sie von einem Becken ins Nächste eingebracht wird alleine und ausschließlich durch die Mikroflora beseitigt wird! Wäre die Mikroflora in der Lage gesundes Algengengewebe zu zersetzen, was hällt sie dann davon ab auch gesundes Pflanzengewebe zu zersetzen?
Die Mikroflora - allem voran hier die heterotrophen Bakterien - zersetzten ausschließlich geschädigtes, abgestorbenes, totes organisches Material (Pflanzen, Algen, Tiere). Wenn man nun Algen in ein gut laufendes Becken einbringt und diese verschwinden könnte das meiner Auffassung nach folgende Gründe haben:
- Die Wasserbedingungen (pH, Temp., Gesamtsalzgehalt, ..) zwischen dem Algenbecken und dem gesunden Becken sind so unterschiedlich, dass die Algen mit diesem "Schock" evtl. nicht klarkommen und deren Gewebe geschädigt wird.
- Zwischen dem Ernten der Pflanzen aus dem Algenbecken und dem wieder Einsetzten in das gesunde Becken vergehen je nachdem schon mal gut und gerne 48 Stunden, gerne auch mehr wenn die Post mal wieder was länger braucht. Den Luftkontakt stecken die Algen weniger gut weg und deren Gewebe wird geschädigt.
- Im Algenbecken wurden kurz vorher Algizide verwendet oder der Versender hat den Pflanzen nach dem Ernten weil er es gut meinte ein Tauchbad mit EC oder H2O2 verpasst, woruch das Algengewebe sicher vorgeschädigt ist.
- ...
Ich denke es wird klar worauf ich hinaus will. Der Aufbau, das Gewebe von Algen ist in der Regel deutlich filigraner und desswegen sicherlich auch anfälliger für ungünstige Veränderungen. Da setzt dann die Mikroflora an!

Lieben Gruß
Sascha
 

Biotoecus

Active Member
bocap":c879vsai schrieb:
Hallo Martin,

- Die Wasserbedingungen (pH, Temp., Gesamtsalzgehalt, ..) zwischen dem Algenbecken und dem gesunden Becken sind so unterschiedlich, dass die Algen mit diesem "Schock" evtl. nicht klarkommen und deren Gewebe geschädigt wird.

Lieben Gruß
Sascha

Heia Safari, nun müssten wir mal klären was denn ein "gesundes" und ein "krankes" Becken ist.
Das sind ja Deine Worte.

Dein Statement:
Ich denke es wird klar worauf ich hinaus will. Der Aufbau, das Gewebe von Algen ist in der Regel deutlich filigraner und desswegen sicherlich auch anfälliger für ungünstige Veränderungen. Da setzt dann die Mikroflora an!

Was denn nun?
Du behauptest das gäbe es nicht und sagst es gäbe sowas doch?

Ich mag mich irren oder verkehrt gelesen haben.

Gruß Martin
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sascha,

also wenn Algen durch Import/Export von einem Pflanzenbecken in ein anderes Pflanzenbecken mit doch einigermaßen vergleichbaren Bedingungen so schockiert wären, dass sie das mit Ableben quittieren, dann wäre das nicht sonderlich plausibel. Der Versuche, die Bedingungen im Becken zu ändern, gab es schon einige und deutlicher als es der Wechsel von einem zum anderen Pflanzenbecken wäre.

Eine direkte Wirkung von Bakterien des Biofilms gegen gesundes Pflanzengewebe, da ist es egal ob Pflanze oder Alge, schließe ich weitgehend aus! Das war deine Idee, ich habe so etwas niemals geschrieben! Es wird eine indirekte Wirkung sein und da mag spekulieren wer will, etwas auch nur näherungsweise stichhaltiges sehe ich nicht. Das einzige was ich sehe ist, ein kaum wahrnehmbarer Biofilm korreliert mit auffälliger Algenarmut und es bekommt schon deutlich Richtung, wenn man nur diesen gering wahrnehmbaren Biofilm zu erreichen sucht. Gegen manche Alge muss/kann man zusätzlich etwas tun, das war es.

bocap":aht1lfse schrieb:
... könnte das meiner Auffassung nach folgende Gründe haben:
- Die Wasserbedingungen (pH, Temp., Gesamtsalzgehalt, ..) zwischen dem Algenbecken und dem gesunden Becken sind so unterschiedlich, dass die Algen mit diesem "Schock" evtl. nicht klarkommen und deren Gewebe geschädigt wird.
Definiere "unterschiedlich".
Pinselalgen feiern im Malawibecken genauso fröhliche Einstände wie im Pflanzenaquarium. Dieser Grund ist keiner. Wenn die Unterschiede so klar wären, könntest du sie im Flowgrow, im Algenratgeber nachlesen. Nur deshalb, weil es unterschiedlich ist, lässt sich nichts ableiten. Wenn doch, benenne bitte die von dir genannten Faktoren mit dem von dir angenommenen Delta für eine Algenschädigung.

- Zwischen dem Ernten der Pflanzen aus dem Algenbecken und dem wieder Einsetzten in das gesunde Becken vergehen je nachdem schon mal gut und gerne 48 Stunden, gerne auch mehr wenn die Post mal wieder was länger braucht. Den Luftkontakt stecken die Algen weniger gut weg und deren Gewebe wird geschädigt.
Das ist reine Spekulation! Die Pflanzen werden feucht gehalten, keine Ahnung was dich veranlasst anzunehmen Algen wären empfindlicher als Pflanzen. Die kommen ins Wasser und sowohl Pflanzen als auch Algen marschieren wieder. Erkläre mir den relevanten Unterschied zwischen einer Algenzelle und einer Pflanzenzelle.

- Im Algenbecken wurden kurz vorher Algizide verwendet oder der Versender hat den Pflanzen nach dem Ernten weil er es gut meinte ein Tauchbad mit EC oder H2O2 verpasst, woruch das Algengewebe sicher vorgeschädigt ist.
Ja Sascha, ob der Wucht dieses Arguments knie ich vor dir nieder. Das meinte ich mit Blumentopfszenarien - oder mit welcher Wahrscheinlichkeit veranschlagst du das auf alle "Pflanzenwechsel"? Bei mir wäre es 0%, du machst das ja auch nicht, hast aber für andere Aquarianer ein ausreichendes Bild ihrer Gewohnheiten um das so zu verargumentieren. Nur zum Sehen könntest du da mal ne Hausnummer dranhängen. Also, wieviel Prozent der Pflanzen werden so behandelt?

Da reden wir völlig aneinander vorbei, garniert mit deiner Unterstellung einer direkten bakteriellen Wirkung auf Algen, die zeigt, dass du mein Konzept allenfalls ungenügend gelesen hast.

Frage 2
Meine Becken laufen ja auch immer geringgefiltert. Meine Filter sind beim Beckenstart ausnahmslos immer erst mal leer. Mineralisationsprozesse sollen ja da stattfinden wo auch die Verbraucher sind, nämlich im Becken nahe der Pflanzen. Bei einem leeren Filter verlagert sich der Biofilm ja dann wahrscheinlich eher auch auf das Pflanzenmaterial. Dieses wird aber natürlich in recht regelmäßigen Abständen entfernt und somit auch der Biofilm. Siehst du hier keine Probleme?
Hättest du das Konzept gelesen, hättest du das nicht gefragt! Trotzdem erläutere ich es dir hier ...
Ich betone sogar, dass bei einem jungen Becken die Pflanzenmasse als Siedelungssubstrat der Mikroflora dient und es bei einer zu großen Veränderung/Verringerung Folgen haben kann. Bakterien-/Schwebalgenblüten sind eine mögliche, gar nicht so seltene Folge. Bei einem stabile Becken ist auch ein starker Rückschnitt egal.

Du bemerkst schon, ich muss den Eindruck gewinnen, du hast es nicht/ungenügend gelesen und spekulierst/unterstellst trotzdem munter drauf los.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Guten Morgen!

@Martin
Biotoecus":nyfyux32 schrieb:
Heia Safari, nun müssten wir mal klären was denn ein "gesundes" und ein "krankes" Becken ist.
Haste recht, sicherlich was lapidar und unglücklich ausgedrückt. In diesem ursprünglichen Zusammenhang meine ich mit "krankem" Becken eines mit Algenproblem und mit "gesundem" Becken, ein optisch algenfreies mit funtionierender Mikroflora wie es Nik beschreibt.

Biotoecus":nyfyux32 schrieb:
bocap":nyfyux32 schrieb:
Ich denke es wird klar worauf ich hinaus will. Der Aufbau, das Gewebe von Algen ist in der Regel deutlich filigraner und desswegen sicherlich auch anfälliger für ungünstige Veränderungen. Da setzt dann die Mikroflora an!

Was denn nun?
Du behauptest das gäbe es nicht und sagst es gäbe sowas doch?
Ich behaupte, dass die Mikroflora eben kein gesundes Gewebe angreift und zersetzt, sondern ausschließlich beschädigtes. An diesem geschädigten Gewebe könnte es sein, das die Mikroflora ansetzt.

@Nik
Begriffsbestimmung, nur damit wir vom gleichen sprechen:
Mikroflora = In einem bestimmten Habitat vorkommende, Lebensgemeinschaft von (nicht-tierischen) Mikroorganismen (Pflanzen, Algen, Pilze, Bakterien)
Biofilm = Biofilme sind Lebensgemeinschaften von Bakterien, Pilzen oder Algen, die sich an Oberflächen anheften und dort aufwachsen. Sie sind an die jeweilige Umgebung angepasst und verfügen über eine höhere Resistenz gegenüber Umgebungsbedingungen als frei schwimmende Zellen.

nik":nyfyux32 schrieb:
Eine direkte Wirkung von Bakterien des Biofilms gegen gesundes Pflanzengewebe, da ist es egal ob Pflanze oder Alge, schließe ich weitgehend aus! Das war deine Idee, ich habe so etwas niemals geschrieben!
Da sind wir beisammen! :thumbs: Gegen gesundes Pflanzen-/Algengewebe schließe ich das auch aus! Ich habe da nie was anderes behauptet!

Es bezog sich alles auf deine Antwort im CO2 und Algen Thread in diesem Beitrag, letzter Absatz ganz unten:
nik":nyfyux32 schrieb:
Das Becken wurde vom Schmodder, abgestorbenen Material befreit und sofort wieder mit einer fetten Düngung angefahren. Es wuchs sofort, keine Algen. Sascha, vielleicht musst du mal erleben wie Algen in ein solches Becken eingebracht werden und wie die dann stumpf eingehen - ohne Hilfsmittel wie Garnelen oder so. Das gilt nicht für jede Alge, Clado z.B. nicht, aber für die allermeisten.
Was lässt denn deiner Meinung nach die Algen eingehen? Das ist doch die große Frage!
Wenn es die Mikroflora (siehe Begriffsbestimmung oben) sein soll, welcher Teil dieser denn dann? Meine Spekulation dazu waren folgende:
bocap":nyfyux32 schrieb:
Ich glaube nicht, dass eine gesunde, gut wüchsige Alge wenn sie von einem Becken ins Nächste eingebracht wird alleine und ausschließlich durch die Mikroflora beseitigt wird! Wäre die Mikroflora in der Lage gesundes Algengengewebe zu zersetzen, was hällt sie dann davon ab auch gesundes Pflanzengewebe zu zersetzen?
Die Mikroflora - allem voran hier die heterotrophen Bakterien - zersetzten ausschließlich geschädigtes, abgestorbenes, totes organisches Material (Pflanzen, Algen, Tiere).
Wenn man nun Algen in ein gut laufendes Becken einbringt und diese verschwinden könnte das meiner Auffassung nach folgende Gründe haben:
- Die Wasserbedingungen (pH, Temp., Gesamtsalzgehalt, ..) zwischen dem Algenbecken und dem gesunden Becken sind so unterschiedlich, dass die Algen mit diesem "Schock" evtl. nicht klarkommen und deren Gewebe geschädigt wird.
- Zwischen dem Ernten der Pflanzen aus dem Algenbecken und dem wieder Einsetzten in das gesunde Becken vergehen je nachdem schon mal gut und gerne 48 Stunden, gerne auch mehr wenn die Post mal wieder was länger braucht. Den Luftkontakt stecken die Algen weniger gut weg und deren Gewebe wird geschädigt.
- Im Algenbecken wurden kurz vorher Algizide verwendet oder der Versender hat den Pflanzen nach dem Ernten weil er es gut meinte ein Tauchbad mit EC oder H2O2 verpasst, woruch das Algengewebe sicher vorgeschädigt ist.
Da es sich hier um reine Spekulation meinerseits handelt, kann ich auch keine belastenden Aussagen zu den nötigen Unterschieden zwischen den Becken oder prozentuale Angaben zu Aquarianern die Ihre Becken mit Algiziden behandeln machen. Das ist auch nicht nötig, da wie gesagt reine Spekulation!

Aber antworte mir doch bitte mal ganz konkret auf die Frage WAS deiner Meinung nach die Algen in ein solches von dir beschriebenes Becken eingesetzt, stumpf eingehen lässt! Eine Antwort auf diese Frage würde uns alle sicherlich ein ganzes Stückchen schlauer werden lassen.

Lieben Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sascha,

vielleicht fällt es dir auf, deine Betriebsweise wird meiner beschriebenen immer ähnlicher. Warum ich kein Akadama, gedüngtes Soil verwende, kannst du nachlesen. Es ist ein Argument die Pflanzen zusätzlich über den Boden zu ernähren, ist aber auch mit Sand möglich. Ansonsten hat Akadama Nährstoffe puffernde Wirkung, kannst du alles nachlesen. Hat Vor- und Nachteile, ich kann mit einer teilweisen Nährstoffpufferung von tonigen, lehmigen Substraten nichts anfangen. Es ist kein entscheidender Benefit. Jetzt haust du mir die "Begriffsklärungen" um die Ohren, die ich gerade im Parallel-Thread geschrieben hatte. Üppige Düngung findest du nun super. Der nächste Schritt könnte die schlampige Düngung auf Sicht sein, die ich schon viele Jahre betreibe. Das ist in weiten Grenzen wurscht, im Detail kann es Auswirkungen haben, eine besonders in SE knappe Ernährung begünstigt rote Pflanzen. Das ist schon nicht eindeutig, weil die Übersicht über SE fehlt., aber was mit deinem Ammoniumexperiment raus kommen wird, kannst du jetztschon bei mir nachlesen.
Falls dich zum Licht weiteres über deine Praxis hinaus interessiert, kannst du auch dazu lesen. Und ob du jetzt Phosphat ständig hoch nachweisbar haben musst, kannst du ja selbst ausprobieren. Wenn du die Wirkung, den Sinn nicht nachweisbaren Phosphats selbst sieht, wirst du das entsprechend deinen Anforderungen sinnvoll umsetzen, einsetzen können. Das ist gut! Habe ich auch reichlich dazu geschrieben. Es ist nichts grundsätzlich entscheidendes, verbuche ich unter "begünstigend". Die Nichtfilterung hast du ja schon mal sicher im Repertoire, es steht dir für ein erweitertes Verständnis frei ein solches, funktionierendes Becken mal tüchtig zu befiltern. Das geht! Aber es zeigt die Unterschiede und nach 4 Becken ohne wird dir der Unterschied mit Filterung auffallen. Das hat übrigens katalytisch zu nennende Wirkung auf Phosphatfällungen. Kann ich nur empfehlen, sehr erhellend!

Aber, was du an "Argumenten" bringst, ist wie einen Pudding an die Wand nageln zu wollen. Das gibt weder belastbares her, noch ist es neu. Die Wirkung der Mikroflora, des Biofilms auf Algen ist weitgehend eine indirekte. Schon diese indirekte Wirkung anzunehmen ist ein "Indizienprozess" und du möchtest gerne von mir wissen, wie funktioniert das! Weiß ich nicht, ich sehe nur die Wirkung. Die beschreibe ich immer wieder um zu zeigen was man erwarten kann. Das ist auch nicht sicher, aber mit einer ausreichen hohen Erfolgsquote um das zu versuchen und dass ich mir die Mühe mache das aufzuschreiben.
So wie jeder einen Blick für sein Aquarium, Aquarien allgemein entwickelt, will ich den nur um die Beachtung der mikrobiologischen Prozesse erweitern. Hat man diesen Blick, kann man deutlich treffsicherer mit einem Problemaquarium umgehen. Du wirst noch erkennen, dass sich die Wirkungen nur so schlecht den nur ungenügend zu betrachtenden Umständen zuordnen lassen. Das wird sich absehbar nicht ändern, tut aber der Praxis, wie du selbst siehst, keinen Abbruch.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Hi Nik,

nik":3vbknhjg schrieb:
vielleicht fällt es dir auf, deine Betriebsweise wird meiner beschriebenen immer ähnlicher.
Naja... sie war deiner mal ähnlicher als jetzt. Gewisse Schnittmengen hatte und habe ich halt immer drin. An erster Stelle - und das sehe ich als größten Gewinn - steht dabei die Geringfilterung!
Wobei ich in meinem aktuellen Becken das erste mal im laufenden Betrieb mittelporigen Schaumstoff in den Filter einbringen musste, weil ich nach dem Pflanzenrückschnitt wieder Schaumbildung auf der Wasseroberfläche hatte. Das Becken ist aber auch mit 20 Danio margaritatus, 5 Otocinclus sp. "Negros", 5 Amanogarnelen und locker 30-50 PHS nicht grade schwach besetzt! :pfeifen: Aber... siehe da, eine Woche später mit etwas mehr Filtermaterial bleibt der Schaum aus!
Vom Sand bin ich halt eher aus gestalterischer Sicht als Hauptsubstrat weg. Substratanstieg geht mit Soil/Akadama halt schon deutlich eleganter. Die vorgedüngten Soils habe ich für mich auch durch. Nicht in erster Linie wegen der unkontrollierten Nährstoffabgabe, grade organischer Stoffe, sondern vor allem aus Kostengründen. 1 Liter Soil ca. 4,50€ aufwärts zu 1 Liter Akadama für 1,20€!! :wink: In der Wirkung bezüglich Nährstoffpufferung tuen sich beide Substrate meiner Meinung nach nicht viel. Das wird sich im laufenden immer mehr angleichen.
Bezüglich Düngung habe ich nach ersten Rückschlägen gemerkt, dass halt auch fette Nährstofflevel nicht zwingend zu Algenwuchs führen. Eine Stoßdüngung pro Woche kombiniert mit einem kleinen Wasserwechsel ist für mich deutlich weniger Aufwand als das was ich da vorher so betrieben habe. Ich habe mir halt nur einmal die "Arbeit" gemacht, mir einen entsprechenden Dünger angepasst auf mein Leitungswasser und die Wasserwechsel zusammenzubauen. Damit sind auch gewisse Nährstoffobergrenzen gesetzt und meine Kontrollmessungen die ich interessehalber alle paar Wochen noch mal mache bestätigen, dass sich alle Nährstoffe in dem von mir erwarteten Rahmen bewegen. Phosphat muss natürlich da nicht zwingend nachweisbar sein, dass habe ich ja auch früher immer so gehalten. Ich habe nur gemerkt, dass ich mit einer fetteren Phosphatstoßdüngung auch deutlich kräftigere, sattere Pflanzen produzieren kann. Das führt aber sichtbar auch zu mehr Ausfällungen, was ich an deutlich schneller braun werdenden Schläuchen erkennen kann. Mehr Eisen+SE über Volldünger für mehrere Wochen brachten da keine sichtbare Verbesserung.

Bezüglich Mikroflora und deren Einfluss/Zusammenhang auf Algenarmut bin ich halt mittlerweile (im Moment :smile: ) eher skeptisch! Hier ist aber - und da gebe ich dir auch absolut recht - vieles reine Spekulation, da die evtl. stattfindenden Prozesse und Zusammenhänge mit unseren bescheidenen Mitteln nicht analysierbar oder nachvollziehbar sind. Es bleibt halt nur bei reiner Beobachtung und daraus folgender Interpretation!
Ist halt ähnlich wie mit der Religion, reine Glaubenssache! Ich bin Atheist - Gott sei Dank!! :D

Lieben Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sascha,

stimmt, dein erstes Sandbecken war näher dran, dann hast du verschiedenes probiert und machst da dein Ding. Im Grunde ist das Bestform, sich den Kram anzusehen, auszuprobieren und dann für sich zu entscheiden, so brauche ich es. Mir sind nur deine Spekulationen zuviel, die Wirkung der Mikroflora lässt sich in seinen tatsächlichen Ursachen einfach nicht genauer beschreiben.

Bei der Umsetzung der Geringfilterung hatte ich das erste mal den Eindruck, das ist die zentrale Komponente für ein funktionierendes Becken! Da gab es aber immer noch eine Lücke. Die Filterung ist nach der funktionierenden Mikroflora eine sehr wichtige, vielleicht die wichtigste Komponente. Ich kriege Schmerzen, was manche als praktizierte Geringfilterung bezeichnen. Jetzt noch die Wasserdüngung dazu, dann ist alles beisammen und das Ganze bekommt in seiner gegenseitigen Beeinflussung Sinn. Unmöglich die Ursachen der Wirkungen zu konkretisieren.

Dein Becken ist noch nicht stabil, es hat noch eine Neigung zur Kahmhaut. Zu deren Beseitigung habe ich auch geschrieben - weil ich es nicht ständig wiederholen will. ^^
Hier im Thread hatte ich mal ein extrem gutes Becken gezeigt, schau dir da mal in der Vergrößerung die Wasseroberfläche an.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Nik,

nik":2s9ttbyd schrieb:
Mir sind nur deine Spekulationen zuviel...
Hätte die Wissenschaft dieser Welt nicht viel spekuliert, gemutmaßt und hinterfragt, wären wir an macher Stelle sicher bei weitem noch nicht da wo wir heute sind! :besserwiss:

nik":2s9ttbyd schrieb:
Dein Becken ist noch nicht stabil, es hat noch eine Neigung zur Kahmhaut. Zu deren Beseitigung habe ich auch geschrieben - weil ich es nicht ständig wiederholen will. ^^
Hier im Thread hatte ich mal ein extrem gutes Becken gezeigt, schau dir da mal in der Vergrößerung die Wasseroberfläche an.
Ich halte mein Becken wegen der erneut aufgetretenen Schaumbildung an der Wasseroberfläche auch noch nicht für absolut stabil. Der durch den Rückschnitt reduzierte Biofilm ist einfach nicht mit der organischen Belastung klargekommen. Etwas mehr Schaumstoff im Filter hat das "Problemchen" innerhalb einer Woche ja bereits gelöst. Lass es sich noch ein paar weitere Wochen stabilisieren, dann läuft's rund!
Mein Becken ist offen und steht bei uns im Wohnzimmer. Zwei Hunde und Kinder sorgen nun mal für ausreichend Staub, der sich auf der Wasseroberfläche ablagert. Dafür hatte ich ja Anfangs den Eheim Skimmer drin. Wasseroberfläche war darurch blitzeblank! Nachdem ich den entfernt hatte, habe ich Anfangs wieder mit etwas Schaumbildung zu tun, welche ich aber mit den ATM Produkten in den Griff bekommen habe. Ich glaube ich habe anschließend noch ein, zwei mal die Oberfläche mit Küchenkrepp abgezogen. Nicht wegen Schaum, sonder eher Staub. Seiddem hatte ich eine sehr saubere Wasseroberfläche. Erst zum Ende der Woche hin konnte man - bei genauem Hinsehen - teilweise wieder eine leichte Staubablagerung erkennen. Jetzt mit mehr Filterschaum ist es wieder genauso! Es war nie diese typisch ölige Kahmhaut, sondern halt Staub.
Das Becken auf deinem Foto hat eine Abdeckung? Wenn ja, hast du da natürlich auch keine Probleme mit Staub.

Lieben Gruß
Sascha
 

Neuling

Active Member
Hallo zusammen,
Hallo Nik,

dieses Zitat ist von Seite 13 aus diesem Thread.
Beinhaltet aber nicht alles was da steht.

nik":2fphm5ru schrieb:
Hallo zusammen,

hat sich zufällig ergeben, mich aber schon lange interessiert. Immer wieder wird die herausragende Bedeutung der Pflanzen zur Algenvermeidung beim Einfahren angeführt. Also habe ich die Pflanzen sein gelassen und fahre das Becken ohne Pflanzen ein.

Setup:
- 19l Becken
- Quarzsand, gewaschen, ungedüngt
- Steine, abgekocht
- LED-Licht, 80lm/l, 6h/d
- Umwälzung mittels Eheim Universalpumpe 1046, 5W, 300l/h
- Filterung bzw. Filtersubstrat nicht vorhanden

Wasser:
- Demineralisiertes Wasser, verschnitten mit Volvic Mineralwasser zur KH 2.
- Vollständig, moderat aufgedüngt
- Preis Mineralsalz zur Spurenelementanreicherung mit 1gr/10l zugegeben.
- kein CO2.

Bakteriell wurde es mit Special Blend und Nite Out II gestartet.

Ich würde das gerne selbst mal Probieren, ein Becken ( 20 l ) so einzufahren wie du es hier Beschrieben hast.
Habe dazu aber noch 2 Fragen die ich mir nicht selber Beantworten konnte.

1) Du hast dein Becken mit dem Special Blend und Nite Out II gestartet.
Hattest du die Produkte nur einmalig benutzt, zum Starten oder auch die Wartungsdosierung zum Wasserwechsel.

2) Vollständig, moderat aufgedüngt
Könntest du mir sagen wenn du es noch weißt, wie die Parameter waren.
Oder kann ich hier einfach die Nährstoffe anstreben wie in deinem Thread ( Die Düngung zur Geringfilterung )
Dann stellt sich mir noch die Frage, Po4 und Volldünger.
Da in dem Becken keine Verbraucher sind, kommt es da nicht zu ausfällungen ?

Gruß Daniel
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Daniel,

nachfolgend hatte ich auch geschrieben, dass SB und NO II nicht das im Aquarium anzunehmende Spektrum an Mikroflora abdecken können. Das bekam erst Richtung als ich ein paar Stängel aus einem funktionierenden Becken ein paar Tage darin treiben ließ.

Die Pflanzen als Verbraucher spielen keine wesentliche Rolle in der Vermeidung von Algen, in ihrer Eigenschaft als Träger eines in der Qualität unterschiedlichen Biofilms schon.

Wenn es dir nur um das erfolgreiche Einfahren ohne Pflanzen geht, dann versuchte ich das wieder so ähnlich, auch mit animpfen, aber ohne Licht, d.h. dunkel! Den erwünschten Bakterien ist das egal, Algen, Cyanobakterien nicht. Der SB macht wegen seiner enthaltenen photosynthetischen Schwefelbakterien eingeschränkt Sinn. Wichtiger ist das Animpfen.

Bezüglich Aufdüngen kannst du dich an den Werten in meinem Düngethread orientieren.

Volldünger soll ja ein gewisses, zu haltendes Niveau haben, da ist es egal ob mit oder ohne Pflanzen. PO4 hatte ich zugegeben, ist aber wegen fehlender Verbraucher nicht sinnvoll, da nach meinem Konzept PO4 idR. n.n. sein soll. Ich hatte aber auch nicht die weitere Entwicklung des PO4 verfolgt, wäre interessant gewesen.

Gruß, Nik
 

Neuling

Active Member
Hallo zusammen,
Hallo Nik,

nik":2am83vij schrieb:
Hallo Daniel,
Wenn es dir nur um das erfolgreiche Einfahren ohne Pflanzen geht, dann versuchte ich das wieder so ähnlich, auch mit animpfen, aber ohne Licht, d.h. dunkel! Den erwünschten Bakterien ist das egal, Algen, Cyanobakterien nicht. Der SB macht wegen seiner enthaltenen photosynthetischen Schwefelbakterien eingeschränkt Sinn. Wichtiger ist das Animpfen.

Ich werde es zumindest Probieren, die Anleitung dazu habe ich ja, aus deinen Threads,
ob es zum Ziel führt weiß ich nicht. Das werden wir sehen.

Eine interessante Sicht weise ein Aquarium im Dunkeln einzufahren, davon habe ich noch nichts gehört.
Da werde ich doch gleich mal Google befragen.
Im Prinzip kann ich alle deine Vorschläge/Empfehlungen umsetzten.
Bis auf das Animpfen, ich habe zwar aktuell noch 2 Becken am Laufen mit Soil.
Die aber nicht ganz so rund Laufen, ( optisch Algen frei, aber die Pflanzen wollen nicht so richtig ) aber das ist eine andere Baustelle.
Ich werde es erstmal ohne Animpfen Probieren, da ich die Möglichkeit im Moment nicht habe.


nik":2am83vij schrieb:
Bezüglich Aufdüngen kannst du dich an den Werten in meinem Düngethread orientieren.

Volldünger soll ja ein gewisses, zu haltendes Niveau haben, da ist es egal ob mit oder ohne Pflanzen. PO4 hatte ich zugegeben, ist aber wegen fehlender Verbraucher nicht sinnvoll, da nach meinem Konzept PO4 idR. n.n. sein soll. Ich hatte aber auch nicht die weitere Entwicklung des PO4 verfolgt, wäre interessant gewesen.

Ok, das werde ich berücksichtigen und das Po4 weglassen.
 
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