Bratfisch
Member
Hallo Nik.
Es gibt da zwei unterschiedliche Arten von "Verfügbarkeit". Einmal eine als "Vorhaltung" zu bezeichnende, welche über künstliche Chelatoren (EDTA u. a.) arbeitet und einmal eine per tatsächlich ausgefallenen SEs, echter Löslichkeit des Ions ... und einer vieleicht über natürliche Komplexierungen per Humin- und Fulvostoffen funktionierende.
Andreas Kremser hat es hier nochmal zusammengefasst:
Per künstlicher Chelatoren "in Lösung" gehaltene SEs sind für Pflanzen nicht verfügbar.
Ein perfekter Chelator welcher jedem Angriff aus der Ecke der Wasserchemie, der Mikroflora oder bestimmter physikalischer Paramter (Licht) widersteht, ist ein auf ewig verschlossener Tresor vor den Mäulern des Gemüses.
"Verfügbarkeit" über künstliche Chelatoren würde ich deshalb als "Verfügbarkeit zweiter Ordnung" und die echte Verfügbarkeit über tatsächlich ausgefallene SEs, eine echte ionische Lösung des SE-Ions und vieleicht eine Komplexierung über natürliche Komplexbildner, als "Verfügbarkeit erster Ordnung" bezeichnen.
"Verfügbarkeit" über künstliche Chelatoren ist also als nichts anderes als lediglich millionenfach im Wasser treibende "Nanodosierpumpen" zu sehen welche nur bedingt vom Beckenbetreiber, jedoch hauptsächlich recht eigenständig / eigenwillig vom jeweiligen Sytem über Faktoren wie Bakterienaufschluß und Licht (und Redoxpotential?) bedient werden.
Ich weiß nicht wie die künstlichen Chelatoren auf absurd hohe O²-Gehalte reagieren aber in Verbindung mit einer guten Umwälzung wird es vieleicht dazu beigetragen haben Eisen bzw. andere SEs vermehrt aus den Chelatoren zu lösen und ausfallen zu lassen, womit sie dann über die Blattoberflächen verfügbar wären. Die Düngung von Fe über Eisengluconat scheint vieleicht aus diesem Grund so effektiv zu sein. Einerseits wegen der echten Löslichkeit des Ions, andererseits über feinste Ausfällungen welche wiederum von den Pflanzen mobilisiert werden können.
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Ingo
nik":14tcogz5 schrieb:Häufig wird hoher O2-Gehalt(-> hohes Redoxpotenzial) mit Nährstofffällungen in Verbindung gebracht. Ich hatte das auch im Hinterkopf - aber dann dazu ein Becken in Betrieb, welches mit absurd hohen O2-Gehalten, idR ständig jenseits der Sättigungsgrenze lief und ich zermarterte mir lange, lange den Kopf, warum das trotzdem so gut funktionierte. Heute mach ich mir keinen Kopf mehr, die übliche Chelatierung hält, speziell Fe, ausgezeichnet verfügbar. Das Becken war mit minimiertem Filtersubstrat, aber auch wenig Strömung.
Es gibt da zwei unterschiedliche Arten von "Verfügbarkeit". Einmal eine als "Vorhaltung" zu bezeichnende, welche über künstliche Chelatoren (EDTA u. a.) arbeitet und einmal eine per tatsächlich ausgefallenen SEs, echter Löslichkeit des Ions ... und einer vieleicht über natürliche Komplexierungen per Humin- und Fulvostoffen funktionierende.
Andreas Kremser hat es hier nochmal zusammengefasst:
Per künstlicher Chelatoren "in Lösung" gehaltene SEs sind für Pflanzen nicht verfügbar.
Ein perfekter Chelator welcher jedem Angriff aus der Ecke der Wasserchemie, der Mikroflora oder bestimmter physikalischer Paramter (Licht) widersteht, ist ein auf ewig verschlossener Tresor vor den Mäulern des Gemüses.
"Verfügbarkeit" über künstliche Chelatoren würde ich deshalb als "Verfügbarkeit zweiter Ordnung" und die echte Verfügbarkeit über tatsächlich ausgefallene SEs, eine echte ionische Lösung des SE-Ions und vieleicht eine Komplexierung über natürliche Komplexbildner, als "Verfügbarkeit erster Ordnung" bezeichnen.
"Verfügbarkeit" über künstliche Chelatoren ist also als nichts anderes als lediglich millionenfach im Wasser treibende "Nanodosierpumpen" zu sehen welche nur bedingt vom Beckenbetreiber, jedoch hauptsächlich recht eigenständig / eigenwillig vom jeweiligen Sytem über Faktoren wie Bakterienaufschluß und Licht (und Redoxpotential?) bedient werden.
Ich weiß nicht wie die künstlichen Chelatoren auf absurd hohe O²-Gehalte reagieren aber in Verbindung mit einer guten Umwälzung wird es vieleicht dazu beigetragen haben Eisen bzw. andere SEs vermehrt aus den Chelatoren zu lösen und ausfallen zu lassen, womit sie dann über die Blattoberflächen verfügbar wären. Die Düngung von Fe über Eisengluconat scheint vieleicht aus diesem Grund so effektiv zu sein. Einerseits wegen der echten Löslichkeit des Ions, andererseits über feinste Ausfällungen welche wiederum von den Pflanzen mobilisiert werden können.
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Ingo