Hallo,
Deadhead":lq4v8gak schrieb:
Die Ergebnistabelle sieht recht interessant aus, jedoch scheinen keine farbigen LEDs getestet worden zu sein, richtig?
Getestet habe ich inzwischen eine ganze Menge mehr LEDs als ich auf meiner Homepage veröffentlicht habe, auch farbige. Allerdings geht es auf meiner Seite vorrangig um Aquarienbeleuchtung und da sich farbige LEDs dafür wenig eignen (außer man steht auf
bonbon-pink über dem Aquarium), habe ich sie weggelassen. Dazu kommt, daß sich LEDs sehr schnell weiterentwickeln und ein halbes Jahr alte Daten bei vielen LEDs schon nicht mehr aktuell sind.
Ich habe gelesen, dass die NASA auc...hen lila und pink, also wohl mehr Blauanteil.Die NASA macht solche Tests nicht erst seit gestern. sondern seit bald 20 Jahren. Die früheste Untersuchung, die ich kenne, stammt von 1992: Barta, D.J., T.W. Tibbitts, R.J. Bula, and R.C. Morrow. Evaluation of light emitting diode characteristics for a space-based plant irradiation source. Adv. Space Res., 12: (5) 141-149. Damals gab es noch keine blauen LEDs, man hat blaue Leuchtstofflampen als Ergänzung verwendet. Richtig in Schwung kam die Forschung über LEDs zur Pflanzenbeleuchtung mit dem Erscheinen blauer LEDs anno 1996, z. B. Okamoto et al., Development of plant growth apparatus using blue and red LED as artificial light source, Acta Hort. (ISHS), vol. 440, 1996, wobei man viele bereits bekannten Erkenntnisse wiederholte. Okamoto und seine Kollegen zogen Salatpflanzen unter ausschließlich blauem LED-Licht, ausschließlich rotem und gemischtem und stellten dabei fest, daß nur die Mischung die Pflanzen richtig wachsen ließ, ausschließlich rotes und ausschließlich blaues führte zu Kümmerwuchs. Yanagi, T., Okamato, K., and Takita, S. untersuchten die Auswirkung der Intensität roten und blauen LED-Lichts auf die Photosyntheserate und stellten fest, daß rotes Licht deutlich mehr Einfluß hat als blaues („Effect of Blue and Red Light Intensity on Photosynthetic Rate of Strawberry leaves“, Acta Hortic 440, 1996). Alles Feststellungen, die jetzt so neu nicht sind.
Es gibt inzwischen ungezählte Artikel über die Pflanzenbeleuchtung mit LED-Licht, hier ein paar davon, die ich recht interessant finde:
- Hyeon-Hye Kim, Gregory D. Goins, Raymond M. Wheeler and John C. Sager, "Green-light Supplementation for Enhanced Lettuce Growth under Red- and Blue-light-emitting Diodes", HortScience 39(7): 1617-1622, 2004.
- Tennessen, D.J., E.L. Singrass, and T.D. Sharkey. 1994a. Light emitting diodes as a light source for photosynthesis research. Photosynthesis research 39: 85-92, 1994.
- G.D. Goins, N.C. Yorio, M.M. Sanwo and C.S. Brown, Photomorphogenesis, photosynthesis, and seed yield of wheat plants grown under red light-emitting diodes (LEDs) with and without supplemental blue lighting, Journal of Experimental Botany, Vol. 48, No. 312, pp. 1407-1413, July 1997
- Christopher S. Brown, Andrew C. Schuerger, John C. Sager, Growth and Photomorphogenesis of Pepper Plants under Red Light-emitting Diodes with Supplemental Blue or Far-red Lighting, J. AMER. SOC. HORT. SCI. 120(5):808-813. 1995
Aus all den Artikeln kann man entnehmen, daß es
das optimale Rot-Blau-Verhältnis nicht gibt. Es ist von der Pflanzenart abhängig, unter welchem Licht die schnellste Pflanzenmassenzunahme erreicht wird.
Ich plane selber gerade eine LED-Beleuchtung für meine Indoor-Chili-Kulturen. Ich werde LEDs von Luxeon verwenden, weil die für den Hobbybastler schlicht und ergreifend besser verfügbar sind als LEDs von Osram. Es wird auf eine Mischung von LXW8-PW40, LXML-PR01 und LXM3-PD01 hinauslaufen, mein bisher präferiertes Mischungsverhältnis ist 1:2:4. Die weiße habe ich schlichtweg deshalb drin, damit das Licht für das Auge nicht gar so grausam ist. Diese Mischung besitzt, mit 700 mA bestromt, eine mehr als anderthalbmal so große Ausbeute photosynthetisch wirksamer Strahlung als z. B. eine 70 Watt Powerball 942.
Ich werde mal ein paar Fotos zeigen, es dauert aber bestimmt noch ein Vierteljahr, bis ich die Leuchte fertig habe.
Viele Grüße
Robert