Pflanzen wachsen nicht gut, welcher Nährstoff fehlt?

kiko

Active Member
Hi volker,
Der Co2 Gehalt ist bei ihr vermutlich ja nicht sonderlich hoch,
will man Wachstum unbedingt weiter forcieren ist meist die Vorgehensweise Licht->Co2->Nährstoffe. Eigentlich ist es diesbzgl. eher unüblich "am anderen Ende" anzufangen und über verschiedene Stickstoffquellen o.ä. nachzudenken. Natürlich kann man das Wechselwasser auch mit Kalium aufdüngen, per KNO3 stoß + Spezial N täglich geben - doch ein Kno3 basierter Dünger alleine würds erst wohl auch tun. Beidüngen wird sie auch zukünftig müssen und eine überschaubare Düngung -mit möglichst wenigen Produkten- vereinfacht imo anfangs doch manches.
 

Ben G.

Member
Hi,

diese Bedenken betreffend den „Spezial N“ sind doch völlig unbegründet.

Bei dem, was manche da immer wieder so schreiben, könnte man einmal meinen, dass bis PH 7 nur Ammonium vorliegen würde, und dann über 7 plötzlich alles als Ammoniak. Das ist aber nicht so. Außerdem hängt das nicht nur vom PH ab, sondern auch noch von der Temperatur und vom Salz-Gehalt.

Und zudem könnte man meinen, dass dadurch „Unmengen“ an NH3-/NH4 entstehen könnten – was ebenfalls nicht so ist.

Beispiel:

Bei z. B. PH 6,8, einer Temperatur von 25°C und einem geringen Salz-Gehalt, liegt das Ammonium-/Ammoniak-Verh. bei rund 99,6 : 0,4%.

Und bei einem PH von z. B. 7,6, gleicher Temperatur u. gleichem Salzgehalt bei etwa 98 : 2%.

Bei z. B. täglich 4 ml „Spezial N“ auf 100 L, sind das gerade mal 0,2 mg/l Harnstoff, die mit eingebracht werden.

Angenommen das würde sofort und vollständig in NH3 und CO2 gespalten (was ebenfalls nicht so ist), wieviel NH3/NH4 könnte daraus max. entstehen?

Und spielt das dann eine Rolle, ob z. B. 0,4 oder 2% davon kurzfristig als NH3 vorliegen?

Gruß
Ben

PS: Z. B. ich dünge vom „Spezial N“ tgl. 6 ml pro 100L + zusätzlich noch etwas Ammonium und konnte noch zu keinem Zeitpunkt mehr als rund 0,1 mg/l NH3/NH4-Summe messen.

Und nein, Fadenalgen habe ich auch keine im Becken. Die hatte ich mal, als ich einige Zeit insges. zu wenig Stickstoff gedüngt hatte.
 

java97

Active Member
Hi Olaf-Peter,

Die Düngung hat Manuela weitestgehend im Griff (wenn sie noch etwas mehr CO2 einleitet), was man ja daran sieht, dass die Pflanzen sehr gut wachsen und die Algen so gut wie verschwunden sind. Daher könnte sie jetzt dazu übergehen, sie weiter zu optimieren.


Hi Ben,

Danke für Deine Ausführungen.
Mir war auch klar, dass sich Ammoniak nicht schlagartig ab Ph 7 bildet, sondern proportional zum Ph-Wert (richtig?), aber ich hatte dazu kein Detailwissen, daher mein Vorschlag der Ph-Senkung durch mehr CO2 (was eh noch zu niedrig dosiert ist) um auf "Nummer Sicher" zu gehen.

Hi Manuela,

Du fragtest ja nach diesem "Strohprodukt" gegen Algen.
Ich habe es noch nie und würde es auch nicht verwenden.
Du bekommst Dein aquarium doch auch so toll in den Griff, oder? :wink:
 

fischmutti

Member
hallo ihr lieben Helfer,
wußte gar nicht das ich hier eine kleine Welle losgetreten habe. Interessant eure Beiträge zu lesen. Ich habe da wirklich wenig Ahnung und Erfahrung. Bin mit der ganzen Thematik echt Anfängerin (habe in Chemie wohl geschlafen) :oops: . Weiß aber genau, das ich so gut wie keine Algen mehr habe, meine Werte noch zu hoch sind PH/7,6 und KH/13 und versuchen möchte das AQ zu optimieren.

java97":269fvuha schrieb:
Die Düngung hat Manuela weitestgehend im Griff (wenn sie noch etwas mehr CO2 einleitet), was man ja daran sieht, dass die Pflanzen sehr gut wachsen und die Algen so gut wie verschwunden sind. Daher könnte sie jetzt dazu übergehen, sie weiter zu optimieren.

... so ist es Volker. Dank eurer Hilfe hier im Forum :top: Daher meine vielen Fragen. Makro N ist bestellt und auch ein Drop checker zur genauen Messung des co2 Gehalts. Werde euch wissen lassen wie es sich weiterentwickelt. Anregungen nehme ich aber gerne weiter von euch an. Natürlich alles "ohne Gewähr" :wink:
 

java97

Active Member
Hi Manuela,

Dann wünsch ich Dir weiterhin gutes Gelingen!

PS: Die KH ließe sich nur über die Verwendung einer UOA (Umkehr-Osmoseanlage) oder einem VE (Vollentsalzer) senken. das hat aber meiner Ansicht nach keine Priorität solange alles gut wächst. Das wichtigste ist erstmal, den CO2-Wert zu erhöhen und damit den Ph-Wert etwas zu senken.
 

Ben G.

Member
Hallo Volker,

bei einer bestimmten Temperatur und einem bestimmten Salzgehalt, erhöht sich der NH3-Anteil an der NH3/NH4-Summe umso mehr, je höher der PH ist - das ist schon richtig.

Nur beginnt das eben schon ab einem PH von etwa 5 und selbst bei PH 9 sind wir noch weit von 100% NH3 entfernt.

Noch einige Beispiele bei jeweils 25°C und gleichem Salzgehalt:

Bei PH 7,6 ist das Verh. 98 : 2% (wie schon geschr.). Bei PH 8 = 95 : 5%, bei PH 8,5 = 85 : 15% u. bei PH 9 = 65 : 35%.

Also ein eher progressiver Anstieg des NH3-Anteils.

Vor allem entscheidend dabei ist aber halt immer die gesamte NH3/NH4-Summe. Weil selbst z. B. 35% von 0 halt ebenfalls 0 ist. Und anders herum, bei z. B. 5 mg/l NH3/NH4-Summe, wären auch 2% NH3-Anteil schon etwas problematisch – zumindest für empfindliche Fische.

Pauschal könntest Du Dir dazu folgendes merken:

Solange die gesamte NH3/NH4-Summe (entsprechende Tests messen immer die Gesamt-Summe) bei max. etwa 0,5 mg/l liegt und der PH nicht deutlich über 8, ist alles in Ordnung.

Betreffend den KH- u. PH-Wert von Manuelas Becken:

Zuletzt hatte Manuela eine KH von 13 genannt. Einige Beiträge zuvor hatte sie aber noch KH 9 geschrieben. Bei KH 9 u. PH 7,6 hätte sie so gut wie gar kein CO2 im Wasser. Und bei KH 13 u. PH 7,6 wären das rund 10 mg/l CO2.

CO2 sollte sie deshalb auf jeden Fall mehr einbringen, aber halt nicht wegen dem „Spezial N“ - solange der PH nicht deutlich über 8 liegt und/oder sie keine „völlig absurde Mengen“ davon rein kippt, gibt es da überhaupt kein Problem.

Das sollte sie erhöhen, weil auch 10 mg/l CO2 zu wenig sind. Wenn sie das auf etwa 20 mg/l bringt, passt das schon. Auf den PH wirkt sich das aber nicht dramatisch aus. Statt bei 7,6, sind wir dann bei 7,3. Würde mich da einfach nach einer Dauertest-Lösung mit einer fixen KH von 3 richten – wenn die ein „schönes Grün“ hat, dann passt das.

Manche sehen das ja so, dass der CO2-Gehalt gar nicht hoch genug sein kann. Auch das stimmt aber nicht und sollte man sich da nicht nur der Bewohner wegen auf („echte“) rund 20 mg/l beschränken. Noch mehr bringt auf Dauer eher Probleme, als dass es welche lösen würde.

Gruß
Ben
 
Hallo zusammen,

naja, mehr als 20 mg/l CO2 kann zumindest bringen, daß die Pflanzen blubbern wie Sau, wenn alles andere auch halbwegs stimmt. Ich beschränke mich da auch eher auf den 20er-Bereich und es reicht mir, wenn es abends die letzten 2 Stunden sichtbar assimiliert.

Gruß, Peter
 

java97

Active Member
Hi,

Danke für die Erläuterungen.

Wieviel CO2 vertragen denn eigentlich die meisten Salmler-, Bärbling-, Panzerwels- und Garnelenarten ?
Ab 40 mg/l wird´s wohl kritisch, oder?
 

Aniuk

Active Member
Huhu,

ich hätt dazu auch mal ne Frage... es wird ja immer 30 mg / l CO2 empfohlen...
Macht ein so hoher CO2 Gehalt denn etwas aus, sofern der O2 Gehalt zeitgleich auch entsprechend hoch ist? Oder kann ab einer bestimmten Menge CO2 kein O2 mehr im Wasser gelöst werden?

LG
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

also mit dem Dropchecker gemessene 30 mg/l CO2 sind ein guter Richtwert, da die 30 mg/l CO2 nicht überall im Becken gleichmäßig vorhanden sein werden.

Die Strömung spielt hier deutlich rein und große Pflanzenbestände haben deutlich weniger CO2 Gehalt in ihren Bereichen (Büschen).

Die 20 mg/l können aber auch ausreichen... das liegt dann an der Düngung und der Beleuchtung.
 

java97

Active Member
Hi Anni,

Soviel ich weiß, blockiert ein zu hoher CO2-Gehalt den Gasaustausch im Organismus, so dass CO2 nicht mehr abgeatmet und somit auch kein O2 aufgenommen werden kann. Das ist unabhängig vom im Wasser gelösten Sauerstoff, der auch bei hohen CO2-Werten reichlich vorhanden sein kann dann aber aus genanntem Grund nicht aufgenommen werden kann.
Ob es auch so ist, dass ab einem bestimmten, extrem hohen CO2 Wert kein oder zu wenig O2 im Wasser gelöst werden kann, weiß ich nicht (aber das wäre ja auch nicht so relevant, oder?).
 

fischmutti

Member
hallo,
ein kleines update. Der PH-Wert ist gesunken u. No3 gestiegen. JUHUUUU, endlich! Habe ja co2 aufgedreht. Dropchecker ist im grünen/hellgrünen Bereich. Also eigentlich alles auf dem besten Wege. Nur ... jetzt kommen die Fadenalgen wieder :shock: . Hatte nicht beobachtet ob sie schon vorher da waren. Dünge ja nun täglich auch Makro Nitrat 4ml zusätzlich zu 6ml NPK. Kann man auch überdüngen? Vielleicht ist es ja auch zu wenig Licht. Habe nur 2x18W/Dennerle (mit Reflektoren) drüber. Könnten eventuell mal getauscht werden. Sind ca. 2-3 Jahre alt. Wüßte gerne mal wie ich das noch erhöhen kann. Aber mehr Watt ist auch immer gleich längere Leuchtstoffröhre :roll: . Habe nur T8/59cm. Werde mich mich mal in den Foren umhören. Vielleicht noch jemend einen Tipp gegen die Fadenalgen???
Hier noch mal die Daten zusammengefaßt:
Po4 0,4 mg/l
No3 10 mg/l
Ph 7,0
KH 12
Was meint ihr zu den Daten?
 

java97

Active Member
Hallo Manuela,

Ich beleuchte ja genau so stark (schwach) wie Du, habe sogar noch mehr NO3 im Wasser (15 mg/l) und mindestens genau so viel PO4 wie Du und habe keine Fadenalgen. Wie ist der Eisenwert???
Du gibst momentan tgl. ca. 3 mg/l NO3, 3mg/l K (mehr als mein Aquarium pro Woche verbraucht) und 0,13 mg/l PO4 zu. Das ist langfristig wohl mehr als verbraucht wird, aber mit 10mg/l NO3 bist Du auf einem guten Weg, es dürften gern 15-20 mg/l sein. Fraglich ist außerdem, wie genau Dein NO3-Test überhaupt ist, denn NO3-Tests haben teilweise starke Abweichungen. Vielleicht ist viel weniger als 10 mg/l NO3 im Wasser und deshalb entstehen gerade die Fadenalgen. Also würde ich erstmal so weiter düngen, bis ca. 20 mg/l erreicht sind. Der CO2-Wert liegt jetzt rechnerisch bei 35 mg/l, das ist sehr reichlich, 20-30 mg/l reichen eigentlich, vor allem bei Deiner Beleuchtung. Da würde ich wieder ein klein wenig reduzieren.
Langfristig rate ich Dir nach wie vor zur Abkehr vom NPK (den kannst Du für das Aufdüngen nach dem WW aufbrauchen) und statt dessen den Spezial N und Easylife Fosfo für die tgl. Düngung zu verwenden und den Easylife Nitro zu Aufdüngen nach dem WW.
 

java97

Active Member
Hi Manuela,

Ein Nachtrag:

Mehr Licht macht so ein "System" eigentlich nur anspruchsvoller. Gegen die Fadenalgen wird mehr Licht nichts bringen, eher im Gegenteil (wenn man dann die Nährstoffsituation nicht genau im Auge behält). Eine vorgeschlagene Maßnahme bei Fadenalgen ist daher ja auch, die Beleuchtung vorübergehend zu reduzieren. Du könntest sogar versuchen, erstmal statt 12h nur 10h zu beleuchten (Du beleuchtest doch tgl. 12h, oder?).
 

fischmutti

Member
hallo liebe flowgrower,
hier mal ein kleines update. Was meint ihr zu den Werten?
Po4 0,4 mg/l
KH 14
NO3 20 mg/l
PH 7
Fe < 0,01 mg/l

Endlich sinkt der PH-Wert. Er scheint sich so um die 7 einzupendeln. KH ist immer zwischen 12, 13. Heute sogar 14. Meint ihr ich könnte beim WW statt Leitungswasser, Regenwasser benutzen? Hat ein KH von 1. Algen sind immer noch kaum auszumachen. Werde mein co2 aber etwas runterdrehen. Laut Tabelle ist es etwas zu viel. Das mit dem Licht aufstocken werde ich doch nicht weiter verfolgen. Die Pflanzen wachsen ja so weit recht gut. Was mich nur wundert, das die Pflanzen nicht mehr perlen. Zu mindest Riccia perlte immer mächtig. Hat das eine Bewandtnis oder ist es ein Zeichen für einen Mangel?
Zur Zeit teste ich eine Reihen von Pflanzen. Werde in einigen Wochen das Becken völlig neu gestalten. Hätte mal gerne ein schönes scape. Bin aber noch nicht schlüssig wie. Es gibt ja hier im Forum so viele schöne :) .
 
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