Pimp my Cube mit LEDs!

Daniel_F.

Member
Guten Morgen,

ihr wollt ein 50cm tiefes Aquarium mit 4 3,5W Leds bestrahlen? Das halte ich persönlich für ein eher gewagtes Vorhaben. Sicherlich wird da am Boden noch ein rest Helligkeit ankommen, aber ob das auch nur für eine Pflanze reicht?!

Ich hab mal testweise mein großes AQ (45cm Wasserstand) mit einer doch ziemlich gebündelten Taschenlampe ähnlicher Leistung beleuchtet... naja :roll:

Ich beleuchte einen 20er Dennerle Würfel aktuell mit ~1800Lumen LED, da ist aber noch jede Menge Verbesserungspotential vorhanden und nötig. Alleine diese unsäglich schlechte Farbwiedergabe spezialisierter Hochleistungs-LEDs :x Dagegen sieht ein uralter BLV Nepturion Brenner aus als würde er die Farben optimieren.

6000K alleine kann ich übrigens auch nicht empfehlen, sofern noch etwas anderes als reines Grün im Aquarium ist. Es scheint als verschiebe sich die Farbwiedergabe bei LEDs um einige hundert Kelvin. Eine Mischung aus ~4000K und ~6000K sieht allerdings ganz hübsch aus :)
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

für 50 cm Wassertiefe brauchst Du auf jeden Fall Optiken für die COB-Module. Ich selber betreibe 3-Watt-COB-Module auf einem Zett-22W2-Profil, für das es passende PMMA-Abdeckungen mit 30, 60 und 90 Grad Abstrahlwinkel gibt. Ziemlich praktisch. Die Kühlleistung des Profils reicht für die 3-Watt-COBs aus.

Und anstelle einer Netzeilarmee kommst Du auch mit einem aus: Ein Meanwell LPC-20-350 liefert einen konstanten Strom von 350 mA bis zu einer Ausgangsspannung von 48 Volt und kann damit alle vier Module in Serie betreiben. Bekommen tust Du die Meanwell-Geräte zum Beispiel bei Elpro.

Viele Grüße
Robert
 

ghostfish

Member
Also ich hatte bis jetzt nur MR16 Spots mit 3-5W verwendet und muß sagen das das nur für sehr kleine Becken taugt wo man keine effizienten Röhren reinbekommt. Ich habe in einem 100L Becken 2x3W + 1x5W drin und gegen eine 18W T8 Röhre ist das regelrecht dunkel. Die T8 läuft mit einem EVG und verbraucht auch nur 18W, bei den LEDs braucht man wieder Netzteile die mehr oder weniger schlechten Wirkungsgrad haben.

Hier der Vergleich
http://aquariumtech.dyndns.org/light.html
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

ohne die Angabe, wieviel Lichtstrom bzw. welche Lichtstärke die MR16-LED-Strahler besitzen, ist dieser Vergleich allerdings relativ sinnlos. Und der Wirkungsgrad der LED-Netzteile ist auch nicht schlechter als der der Leuchtstofflampen-EVGs.

Viele Grüße
Robert
 

elfische

Member
Hi,

ein extrem interessantes Thema. Ich bin gerade dabei ein 60er 54l becken für meine Sohn aufzubauen. Die häßliche Abdeckung mit 1x18W T8 ist schon runter geflogen und aus Kunstofffenster (ich glaube Makrolon) habe ich eine neue Abdeckung gebogen.
Die liegt flach wie ein Topfdeckel auf dem Becken und umschließt es seitlich + Bohrungen für Futter etc.
Auf der soll dann eine 2x18W T8 Ausetzleuchte (Aquanature) zu liegen kommen. Jetzt schwanke ich, ob ich auf den Brocken verzichten soll und mir 2 schlanke U-Leisten mit 2 oder 3x 3.5 W COB bauen soll. Wie viele Module und ggf. welche Linsen würde ich brauchen um die 60x30cm auszuleuchten? Wie sieht den die "Langzeiterfahrung" bezüglich Wärmeentwicklung und Pflanzenwachstum aus? Wenn ich die U-Profile mit den COB Modulen auf die Kunstoffabdeckung auflege, wird das zu einem Hitzeproblem führen? Das Becken soll geschlossen bleiben, da es im Kinderzimmer steht!

Bye
Tom
 

ghostfish

Member
Nun bei den EVGs gibt es einen großen Vorteil, nämlich das netto in etwa nur das brauchen was auf der Lampe aufgedruckt ist d.h. Blindstrom anfällt den man privat nicht zahlt. Ist bei Osram so, bei Philips allerdings nicht.

Bei DC Netzgeräten wird man aber kaum über 80% hinaus kommen.

Und zu den Spots, diese haben typischerweise ca. 300lm, also 900lm bei 3 Spots. Mit einer einfach 18W T8 komme ich aber bereits auf 1350lm und was mit Reflektor unten rauskommt sind angeblich immer noch 85% davon.

Und weil Bilder alles sagen:
http://aquariumtech.dyndns.org/pics/led/ledlabor.jpg
http://aquariumtech.dyndns.org/pics/led/18wt8.jpg

Das war wohlgemerkt nur eine T8 und ein sehr billiger, einfacher Reflektor

@Tom
Eine 18W ist ungewöhnlich im 60er Becken oder ists doch eine 15W
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

ghostfish":2diinrol schrieb:
Nun bei den EVGs gibt es einen großen Vorteil, nämlich das netto in etwa nur das brauchen was auf der Lampe aufgedruckt ist d.h. Blindstrom anfällt den man privat nicht zahlt.
Ja. Die Wirkungsgradsteigerung bei Leichtstofflampen am EVG gegenüber dem Betrieb mit Netzfrequenz rührt daher, daß die Entladung im Nulldurchgang der speisenden Wechselspannung nicht mehr verlöscht. Daher liefern Leuchtstofflampen am EVG trotz niedrigerer Leistung gegenüber Netzbetrieb gleiche oder nur geringfügig kleinere Lichströme. Du unterliegst allerdings einem Irrtum, wenn Du glaubst, EVGs für Leuchtstofflampen lebten nur von Luft und Liebe allein. Selbstverständlich haben diese auch Verluste, die in der Größenordnung von 4, 5 Watt liegen.

Mit einer einfach 18W T8 komme ich aber bereits auf 1350lm und was mit Reflektor unten rauskommt sind angeblich immer noch 85% davon.
1350 Lumen bei 18 Watt sind lediglich 75 Lumen pro Watt. Moderne LEDs erreichen inzwischen 177 % davon. Wenn man etwa 90 % Netzteilwirkungsgrad einrechnet, bleibt für die LED immer noch das 1,6-fache. Und daß bei Leuchtstofflampen noch 85 % aus dem Reflektor rauskommen sollen, ist schlicht unrealistisch. LEDs haben ein paar handfeste Vorteile, die von Leuchtstofflampen nicht mehr eingeholt werden können.

Und weil Bilder alles sagen:
Oh, ich hab da auch was. Vorher:
72 x Leuchtstofflampe L65W. Leistungsaufnahme Lampe: 65 Watt. Verlustleistung Vorschaltdrossel: 13 Watt (lt. Tabelle von Osram).
Gesamtleistungsaufnahme der Beleuchtung vorher: 5,616 kW.

Nachher:
72 x SMD-LED-Röhre 150 cm T8 G13. Leistungsaufnahme Lampe: 20 Watt. Verlustleistung Vorschaltdrossel, die für diesen Feldversuch nicht überbrückt wurde: (20/65)² * 13 W = 1,23 W (weil die Verluste in der Drossel quadratisch vom durchfließenden Strom abhängig sind).
Gesamtleistungsaufnahme der Beleuchtung nachher: 1,53 kW.

(Beide Bilder: 1/50 s, F/5,6, ISO640)

Nein, auch wenn es auf den Bildern so aussieht, die Meßergebnise des Lux-Meters sind nicht vertauscht. Die Leuchtstofflampen leuchten den Raum diffuser aus und sorgen daher für eine größere Grundfläche. Die LED-Röhren strahlen gerichteter (erkennbar am Lichtkegel an den Seitenwänden) und erzielen auf Arbeitshöhe (85 cm) sogar noch eine geringfügig höhere Beleuchtungsstärke.

Viele Grüße
Robert
 

Anhänge

  • Vorher_1.jpg
    Vorher_1.jpg
    37,5 KB · Aufrufe: 5.614
  • Nachher_1.jpg
    Nachher_1.jpg
    35,5 KB · Aufrufe: 5.615

ghostfish

Member
Wuestenrose":7k7bwf76 schrieb:
Selbstverständlich haben diese auch Verluste, die in der Größenordnung von 4, 5 Watt liegen.

deswegen schrieb ich ja von Blindleistung aber die zahlt man eben nicht ...

Wie gesagt, ich habs im Aquarium selbst getestet und die LED Beleuchtung war vergleichsweise dunkel, weswegen ich das jetzt als Mondlicht mit halber Spannung verwende. Ausserdem ist es damit sehr schwer das Becken wirklich gleichmäßig auszuleuchten ohne sehr viele LEDs zu verwenden, daß gleiche Problem hat man auch bei ESL. Man braucht das Licht eben nicht nur am Boden sondern überall im Becken.

Es gibt übrigens auch einige selbstbauten mit ESL die mit Reflektoren erstaunliches rausholen, obwohl die Daten zu ESL eigentlich etwas anderes sagen.
Nächstes Problem sind die Farben, von grün bis blau sind da alle möglichen Farben dabei. Ob die 5€ Lampen aus China wirklich soviel Lm haben wie angegeben, kann ich natürlich schlecht sagen.

Man kann vorhandene T8 mit KVG oft sehr leicht und extrem kostengünstig auf EVG umrüsten und spart eine Menge Geld. Nur bei Becken mit weniger als 60cm Kantenlänge gibt es keine effizienten Röhren, da sehe ich Potential bei LED mit der heutigen bezahlbaren Technik.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

ghostfish":2pnx608c schrieb:
deswegen schrieb ich ja von Blindleistung aber die zahlt man eben nicht ...
Nein, es ist nicht nur Blindleistung. Von Blindleistung werden EVGs nicht warm.

Wie Du diesem Auszug aus dem Printkatalog von Osram entnehmen kannst, liegt die Verlustleistung bei den nach wie vor aktuellen T8-QTPs zwischen drei und fünf Watt. Das QTP 1x18 kommt damit auf einen Wirkungsgrad von 81 % und ist somit keinen Deut besser, eher noch schlechter, als die von Dir so geschmähten LED-Netzteile.


Viele Grüße
Robert
PS. Bilder, von denen Du uns die Belichtungsdaten verschweigst, besitzen eine gegen Null gehende Aussagekraft.
 

Anhänge

  • QTP.jpg
    QTP.jpg
    39,2 KB · Aufrufe: 5.563

Biotoecus

Active Member
Moin,

Daniel_F.":2bi7mkwt schrieb:
Guten Morgen,

Ich beleuchte einen 20er Dennerle Würfel aktuell mit ~1800Lumen LED, da ist aber noch jede Menge Verbesserungspotential vorhanden und nötig. Alleine diese unsäglich schlechte Farbwiedergabe spezialisierter Hochleistungs-LEDs :x Dagegen sieht ein uralter BLV Nepturion Brenner aus als würde er die Farben optimieren.

Sag mir bitte mal welches der folgenden Bilder mit Cree XP-G R5 LED und welches mit zwei Dennerle 11W Aufsatzleuchten entstanden ist.
Beckengröße 30/30/30cm.





Beste Grüße
Martin
 

Anhänge

  • LED-Becken-27-2.jpg
    LED-Becken-27-2.jpg
    130,5 KB · Aufrufe: 5.540
  • LED-Becken-27-3.jpg
    LED-Becken-27-3.jpg
    109,4 KB · Aufrufe: 5.545

ghostfish

Member
Wuestenrose":1ld85ecl schrieb:
ghostfish":1ld85ecl schrieb:
deswegen schrieb ich ja von Blindleistung aber die zahlt man eben nicht ...
Nein, es ist nicht nur Blindleistung. Von Blindleistung werden EVGs nicht warm.

Warum messe ich dann mit einem Messgerät das Testsieger bei der c'T war, genau soviele Watt wie auf der Lampe aufgedruckt ist?

PS. Bilder, von denen Du uns die Belichtungsdaten verschweigst, besitzen eine gegen Null gehende Aussagekraft.

EXIF
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

nochmal langsam zum Mitdenken:
  • Von Blindleistung werden EVGs nicht warm, weil Blindleistung keine Arbeit verrichtet. Und daß Dein(e) EVG(s) warm werden, kannst Du wohl nicht ernsthaft bestreiten. Nein, warm werden sie von den 3 bis 5 Watt Verlustleistung, die sie nach Datenblatt besitzen.
  • Wegen des HF-Gewinns beim Lichtstrom können Lampen am EVG mit einer geringeren Leistung als ihrer Nennleistung betrieben werden, ohne daß der Lichtstrom nennenswert leidet. Das geht auch aus dem von mir gezeigten Osram-Katalogausschnitt hervor. Beim QTP 1x18: 16 Watt Lampenleistung plus 3 Watt EVG-Verluste machen 19 Watt Systemleistungsaufnahme. Einfach mal den Katalogausschnitt lesen und verstehen. Danke.
  • Zwischen den 19 Watt Katalogwert beim QTP 1x18 und den von Dir gemessenen 18 Watt liegen gerade mal 6 %. Das geht bereits in der Meß(un)genauig Deines Paareuroffufzich-Schätzeisens unter, c't-Test hin oder her. Auf Arbeit messen wir Leistungen mit einem Powermeter von Fluke, das im Kiloeurobereich liegt. Ich weiß daher sehr wohl, was solche Billigdinger leisten können und was nicht. Im Zweifelsfall glaube ich den Angaben, die Osram selber über ihre EVGs macht, mehr als Dir. Warum sollte Osram die EVGs schlechter machen als sie sind? Na?
Viele Grüße
Robert
 

ghostfish

Member
Warum reitest du immer auf solchen Kleinigkeiten rum?
Wie genau das Messgerät ist, sieht man auch hier:
http://www.ledhilfe.de/viewtopic.php?f=35&t=7480

Das das Ding 100% Wirkungsgrad liefert sagt auch keiner. Das die Lampe weniger zieht als angegeben, wusste ich nicht.

Und normalerweise haben die User hier auch doppelflutige EVGs mit z.B. 2x54W, wieviel machen da 5W noch aus?
Und hier bei dimmbar steht bis zu 94% obwohl ohne Cut-Off:
http://www.osram.de/osram_de/Profession ... index.html
Auch kann man den Wirkungsgrad der EVGs nicht verallgemeinern, ich habe da erhebliche Unterschiede feststellen können.

Man muss eben beachten, die lm/w von EVGs gelten am Netz und die der LEDs muss man erstmal umrechnen.

Ich glaube auch das sich bei LED noch was tun wird aber das man bei größeren Becken mit den am Markt üblichen LEDs einen Kostenvorteil gegenüber T5 hat, glaube ich nicht.
 

Ähnliche Themen

Oben