Hallo Aquarienfreunde!
Neulich durfte ich in einem Aquariengeschäft hinter die Kulissen einer großen Fischverkaufsanlage blicken. Besonders interessierte mich dabei die Filtertechnik der wie üblich stark besetzten bzw. überbesetzten Verkaufsbecken. Doch zu meiner Überraschung wurde auf die Filterung kaum Wert gelegt, die kam mir eher alibimäßig vor. Jedes dieser ca. 80 Liter-Becken hatte eine doppelte Glas-Rückwand, in deren Schacht sich eine etwa 20x20 cm große Schaummatte befand. Ein Luftheber, betrieben mit einer zentralen Luftpumpe, beförderte das Wasser zwischen Filterschacht und Becken. Dabei wurden die Schaummatten noch nicht mal zwangsdurchströmt, da das Wasser an den relativ kleinen Schaummatten großzügig vorbeifließen konnte. Auf meine Frage, wie oft diese Schaummatten der etwa 120 Becken gereinigt werden, bekam ich die Antwort: "Gar nicht." Auch ein üppiger Wasserwechsel findet nicht statt, lediglich der Wasserverlust durch Fischverkauf und Verdunstung wird nachgefüllt.
Dennoch machten sämtliche Fische - einschließlich die etwa 300 Neons - in diesen prall besetzten Verkaufsbecken einen putzmunteren Eindruck. Anzeichen einer Nitritvergiftung aufgrund des hohen (Über)Besatzes oder einer mangelhaften Filterung konnte ich in keinem dieser Becken feststellen. Auch machten die Becken alle einen sauberen Eindruck, eine größere Menge Mulm war nur im Filterschacht feststellbar.
Daher stellt sich für mich einmal mehr die Frage, ob eine biologische Filterung in unseren vergleichsweise mäßig bis schwach besetzten Aquarien überhaupt Sinn macht. In der Meerwasseraquaristik ist die biologische Filterung schon seit gut 20 Jahren praktisch ausgestorben, man schaffte sich damit nur Probleme. Und auch in meinem Süsswasseraquarium habe ich das Filtermaterial aufgrund von Algenproblemen im Laufe der Jahre stark reduziert, aber noch nie einen Versuch ganz ohne Filtermaterial gemacht. Auch in meinem Kopf hält sich bis heute der Glaube, dass etwas Filterung schon sein sollte. Doch hat hier jemand schon mal die Probe aufs Exempel gemacht? Bzw. ausprobiert, wo die biologische Belastungsgrenze seines Aquariums liegt, ab der eine (zusätzliche) biologische Filterung tatsächlich erforderlich wird? Sprich die Nitrifikation durch (zusätzliche) biologische Filterung unterstützt werden muss?
Nicht gerade artgerecht, aber scheint biologisch zu funktionieren - zumindest was die Nitrifikation betrifft. Zierfischladen in China ...
Gruß, Thomas
Neulich durfte ich in einem Aquariengeschäft hinter die Kulissen einer großen Fischverkaufsanlage blicken. Besonders interessierte mich dabei die Filtertechnik der wie üblich stark besetzten bzw. überbesetzten Verkaufsbecken. Doch zu meiner Überraschung wurde auf die Filterung kaum Wert gelegt, die kam mir eher alibimäßig vor. Jedes dieser ca. 80 Liter-Becken hatte eine doppelte Glas-Rückwand, in deren Schacht sich eine etwa 20x20 cm große Schaummatte befand. Ein Luftheber, betrieben mit einer zentralen Luftpumpe, beförderte das Wasser zwischen Filterschacht und Becken. Dabei wurden die Schaummatten noch nicht mal zwangsdurchströmt, da das Wasser an den relativ kleinen Schaummatten großzügig vorbeifließen konnte. Auf meine Frage, wie oft diese Schaummatten der etwa 120 Becken gereinigt werden, bekam ich die Antwort: "Gar nicht." Auch ein üppiger Wasserwechsel findet nicht statt, lediglich der Wasserverlust durch Fischverkauf und Verdunstung wird nachgefüllt.
Dennoch machten sämtliche Fische - einschließlich die etwa 300 Neons - in diesen prall besetzten Verkaufsbecken einen putzmunteren Eindruck. Anzeichen einer Nitritvergiftung aufgrund des hohen (Über)Besatzes oder einer mangelhaften Filterung konnte ich in keinem dieser Becken feststellen. Auch machten die Becken alle einen sauberen Eindruck, eine größere Menge Mulm war nur im Filterschacht feststellbar.
Daher stellt sich für mich einmal mehr die Frage, ob eine biologische Filterung in unseren vergleichsweise mäßig bis schwach besetzten Aquarien überhaupt Sinn macht. In der Meerwasseraquaristik ist die biologische Filterung schon seit gut 20 Jahren praktisch ausgestorben, man schaffte sich damit nur Probleme. Und auch in meinem Süsswasseraquarium habe ich das Filtermaterial aufgrund von Algenproblemen im Laufe der Jahre stark reduziert, aber noch nie einen Versuch ganz ohne Filtermaterial gemacht. Auch in meinem Kopf hält sich bis heute der Glaube, dass etwas Filterung schon sein sollte. Doch hat hier jemand schon mal die Probe aufs Exempel gemacht? Bzw. ausprobiert, wo die biologische Belastungsgrenze seines Aquariums liegt, ab der eine (zusätzliche) biologische Filterung tatsächlich erforderlich wird? Sprich die Nitrifikation durch (zusätzliche) biologische Filterung unterstützt werden muss?
Nicht gerade artgerecht, aber scheint biologisch zu funktionieren - zumindest was die Nitrifikation betrifft. Zierfischladen in China ...
Gruß, Thomas
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