Technikecke Eigenbau

raidy

Member
Danke für die Antworten, so macht das schreiben schon viel mehr Spaß.

Auch heute habe ich etwas gebaut. Und siehe da, es läuft.

Der Putzteufel

Was mich immer geärgert hat war der Ablauf im Aquarium. Ist er zu fein setzt er sich schnell mit Pflanzenresten und Schmutz voll, ist er zu groß drängen die Dornaugen und Jungfische durch.
So vor 5 Jahren habe ich dann einen eigenen gebaut, der so aussieht:

(Die Bürste müsst ihr euch mal weg denken, die kam erst später hinzu)
Es ist ein V4A Lochblech welches so gebogen ist, dass es nach hinten leicht ansteigt. Liegt also vorne zu viel Schmutz, so steigt der Wasserspiegel wenige mm und kann hinten ablaufen. Rein praktisch ist es so, dass das Wasser einen großen Teil des Schmutzes nach hinten spült.
Ganz hinten ist dann ein gebogener "Auffangbehälter", der genug Schmutz für 8 Wochen aufnehmen könnte.

Im Ablauf eingesetzt sieht dies dann so aus (Bürste wieder weg denken!! :pfeifen: ):

Das ganze lief jetzt 5 Jahre sehr gut. So alle Woche habe ich mal den Schmutz raus genommen, so alle 3-4 Wochen musste ich den Filter dann doch raus nehmen und putzen.

Heute kam mir die Idee eine drehbare Bürste zu montieren, mit der man den Schmutz einfach nach hinten schieben kann. Also einmal 1/2 Drehung rechts und zurück und dann wieder halbe Drehung links und zurück.
So, jetzt braucht die Bürste nicht mehr "weg denken" :smile:
Damit man zum Putzen den Deckel des AQ nicht mehr abnehmen muss, habe ich ein Loch in den Deckel gebohrt, oben eine anschraubbaren Knauf dran. Das sieht dann so aus:



Nun brauche ich nur noch ab und zu den Hebel nach links und rechts drehen und das Gitter ist gebürstet.

Das Teil (Büste Lagerung in POM und Hebel) war schon in zwei Stunden fertig. Also drauf und getestet: Siehe da es geht. :gdance:

So, das war es für heute.............................................
.
.
.
.................................. oder doch nicht?

Weil das einfach viel zu einfach war, habe ich noch einen drauf gesetzt.
Sein Name: Putzteufel. Seine Aufgabe: Maul halten und putzen. Sein Aussehen? Schaut selbst:


Was kann er?
Man setzt ihn einfach auf den zuvor gezeigten Knopf auf und steckt ihn an den 12V Verteiler, der eh schon da ist.
Er ist nicht verschraubt und kann einfach noch oben abgenommen werden. Da wo ihr die U-Scheiben an den Beinen seht habe ich ein 6mm Loch in den Deckel gebohrt und unter der Scheibe ist nochmals ein 3cm langer Kunststoff-Distanzbolzen. Das ist notwendig, dass sich die Bürste dreht und nicht die Maschine.

Er putzt jetzt alle 8 Stunden einmal den Schmutz von vorne nach hinten in den Auffangbehälter.
Und weil das so geil (sorry) aussieht und man nicht immer 8 Stunden warten will, habe ich auch noch einen "schaff mal was"-Taster montiert, damit er auch auf Knopfdruck putzt.

Aufbau:
1 Ardunio Nano,
1 UN2003 Schrittmotorkarte mit kleinem Schrittmotor,
2 Zahnräder, weil der Schrittmotor sonst die Kraft nicht hätte,
Acrylglas, POM, Schrauben,.......
Kosten: so um die 20€ schätze ich.
Der Stromverbrauch ist vernachlässigbar, das er in den 8 Stunden Pausen auf Sleepmodus geht und dann nur wenige mW braucht.

Die Bürste: Pssssssst, die habe ich meiner Frau aus der Küche geklaut. Mal schauen wann sie es merkt. :pfeifen:

Einen schönen Abend wünscht euch
Georg
(der sich über Antworten immer freut)
 

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Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin Georg,

du verblüffst mich immer mehr. Ich bin sichtlich begeistert und lese gerne mit!
Wo nimmst du nur die Zeit her?
 

raidy

Member
Thumper":3frtnfl7 schrieb:
Moin Georg,.......
Wo nimmst du nur die Zeit her?
Sagen wir es mal so: Dank einiger Ideen und patentierten Erfindungen konnte ich mich sehr, sehr früh zur Ruhe setzen und bin "versorgt". Mehr möchte ich aber nicht preisgeben.

Hier nochmals zwei Bilder des Putzteufels:

1) Hier sieht man die Unterseite mit der Aufnahme für den Drehknopfes:


2) Hier sieht man die Löcher in welche die Maschine eingesetzt wird:
 

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raidy

Member
Endlich wirklich stufenlos dimmen

Ich habe eine Lichtsteuerung gebaut, die 8 Zonen (=LED-Lechtbalken) unabhängig voneinander steuern/dimmen kann. Hierdurch ist es möglich eine recht realistische Wolkensimulation zu machen, also kleine Wolken, große Wolken, Wolken von links nach rechts, von vorne nach hinten, viel Wind, wenig Wind (schnell/langsam) .... und das steuern zweier RGB-LED Leisten für Sonnenauf- und Untergang, Nachtlicht, Gewitterstimmung,...
Sie kann noch einiges mehr, z.B. Gewitter, das automatische "nachfahren" eines Wetters einer beliebigen Landes der Welt, ...
Gerade das Thema Gewitter sieht beeindruckend aus, das die Blitze aus unterschiedlichen Zonen und mit unterschiedlicher Stärke möglich sind, also von kleinem lokalen Gewitter bis Unwetter.


Eigentlich wäre ich ganz glücklich wären da nicht diese Meanwell MCL-60 Regler, welche bezüglich PWM Probleme machen (wie ja auch schon in anderen Thread erwähnt). Sicher kann man etwas optimieren, aber folgendes stört mich:
1) So richtig auf Null/von Null schafft man nicht. Irgendwo bei 5-8% schaltet er einfach ab.
2) Auch das Auf-dimmen findet erkennbar Sprungweise statt. das ist kein Sonnenaufgang, das ist Photo-Shooting

Also habe ich mit überlegt wie man es besser machen könnte. Hier seht ihr ein Beispiel eines flackerfreien Aufdimmens:
*VIDEO* [BBvideo 800,600:1hpo8j7y]https://www.youtube.com/watch?v=mVfHcN8_Rmc[/BBvideo] *VIDEO*

Bei Interesse erkläre ich gerne genauer wie ich es gemacht habe.
Hier nur mal die Kurzversion Technik:
Arduni-Nano, 16Kanal 12Bit PWM-Board, 1 MOSFet, ein L/C Glied zur Glättung.
Das PWM-Bord kann 60Hz-1000Hz, hat 12 Bit was 4096 Helligkeiststufen entspricht.
Eigentlich reicht dies schon dass man das Aufflackern nur noch mit sehr geübtem Auge erkennen kann.
Um auch dies nochmals zu optimieren habe ich ein L/C-Glied nachgeschaltet, welches für eine gewisse "Glättung" des PWM-Signales sorgt und somit die Erkennbarkeit der Abstufung drastisch reduziert..

Anpassung an das menschliche Auge:
Wir Menschen empfinden eine Helligkeitssteigerung völlig anders als die technisch lineare Leistungssteigerung in Wirklichkeit ist. Wenn eine LED von 0 auf 1 Watt geht kommt uns der Helligkeitsunterschied ungefähr gleich vor wie der von 1 auf 10 Watt. Diese "humane Verzerrung" habe ich in der Dimmkurve auf uns Mensch angepasst, wodurch einem das Aufdimmen gleichmäßig erscheint.

Aber statt vieler Worte schaut einfach das Viedo weiter oben



Wichtig: Da meine Kamera leider automatisch nachregelt wirkt die Aufhellung so ab der Hälfte des Videos nicht mehr linear, bis dahin aber hat sie Blende und Belichtungszeit gleich gehalten. Als Referenz der Helligkeit dient daher das Teelicht.

Na, das hat doch was? :gdance:
War das schon zu technisch für den Laien, oder darf ich in dem Niveau weiter schreiben?
Gruß Georg
 

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Kejoro

Moderator
Teammitglied
Hi Georg,

mich würde auch der Wirkungsgrad der PWM-Dimmung interessieren.
Diesbezüglich die Frage, wie du das LC-TP-Filter verschaltet hast.

Ich finde es auch gut, dass du die logarithmische Kurvenkorrektur erwähnt und berücksichtigt hast. Kannst du uns zeigen, wie du die 12Bit auf die Dimmung in % verteilt hast?
Z.B. wenn der Benutzer 50% der maximalen, gesehenen Leuchtstärke haben mag, welcher PWM-Wert muss dann eingestellt werden? Ein kleines Diagramm reicht da vollkommen.
Da müsste man dann auch sehen, dass man unten herum ohne Tricks doch nicht so fein dimmen kann, wie man es eventuell gerne hätte.

Wegen mir darf das ruhig technischer werden :D Man kann hier im Forum auch mit
Code:
[spoil][/spoil]
Textstellen ausblenden, die dann tiefgründigere Informationen bereitstellen und für den "allgemeinen Gebrauch" zu detailreich sind.

Schöne Grüße
Kevin
 

raidy

Member
Hallo Kevin,
den Wirkungsgrad kann ich noch nicht sagen, er dürfte aber ab Ausgang Stromversorgung bei >98% liegen, da keinerlei Wandlungen sondern nur MOSFet on/off durchgeführt wird. Bei mir 30V 42Watt Leiste wird der FET nicht einmal Handwarm.
Ich habe die Kurve noch(!) nicht logarithmisch gemacht, weil es auch so schon sehr nahe ran kommt.
Wenn ich Lust habe werde ich die "human-logarithmische Formel" mal austüfteln.
Hier ist diese Kurve beschrieben samt Formel: https://de.wikipedia.org/wiki/V-Lambda-Kurve
Da der PWM 4096 Schritte kann sollte man eh nicht mehr in 0-100% denken und programmieren, sondern in 0-4096 steps, sonst verliert man die wertvollen, feinfühligen Stufen.
Übrigens: Gerade "unten herum" finde ich es so gut gelungen. Aber es ist noch Rev. 0.00001, alles im loop() - PFUI! :pfeifen:


Hier ein schmutziger Typ 0 Code:
Code:
//PWM-Test LED-Leiste, Raidy, 30.03.19, Status: Proto no Rel.
// Keine Garantie, keine Haftung, nur symbolischer Beispielscode!

// Verbinde SCL, SDA, +5V, Gnd mit der PWM-Karte PCA8685
// Schalte am Ausgang des Kanal 0 einen 1k Widerstand auf das Gate eine TTL-Logic N-MosFET und einen 27k von Gate nach Source
// Lege an der LED-Leiste eine Spannung an, die den maximal zulässigen Strom der Leiste bei 100% nicht überschreitet.
// Im Endzustand sollte dort ein DC StepUP/StepDown mit Strombegrenzung sein!

// Das L/C Glied
//
// optimale Werte noch in Erprobung. Je niedriger die PWM-Frequenz, desto höher müssen L und C sein.
//
// + U_LED --------L 500µH-----------|-------------- LED-Leiste+
//                                   |
//                               C 16µF 50V
//                                   |
// Drain FET ---------          -----------|--------------- LED-Leiste -
// Bitte FET 100V verwenden oder eine Schutzdiode zwischen U_LED und Drain schalten

// jetzt geht es aber los:
// Es ist Prototyp-Code, keine Schönschrift!

#include <Wire.h>
#include <Adafruit_PWMServoDriver.h>

int LEDLeiste = 0; //Nummer des PWM-Kanals der PWM Karte (0-15)
int Helligkeit; //Über diese Variable wird die Helligkeit (PWM) gesteuert
int Geschwindigkeit = 0; //wie langsam soll es dimmen in ms pro Schritt zusätzlich(!) dauern. 0 sind schon rund 7 Minuten von ganz dunkel bis 100%
#define MinHell 10 //ab wann reagiert das Auge auf das Licht einer LED und dann 1 Digit kleiner, so dass man es als dunkel wahrnimmt.
#define MaxHell 4095 //wie hell soll die Leiste maximal werden (max=4095)

// default address 0x40
Adafruit_PWMServoDriver pwm = Adafruit_PWMServoDriver();

void setup() {
  Serial.begin(115200);
  Serial.println("Test 16 Kanaele PWM-Karte, davon nur Kanal 0");
  pwm.begin();
  pwm.setPWMFreq(300);  // möglich 100-1000. Je niedriger diese Frequenz, desto weniger mut der FET schalten
  // Je weniger er schalten muss, desto kälter bleibt er, sprich desto besser ist der Wirkungsgrad.
  // 300 ist ein guter Wert, da absolut flackerfrei

}

void loop() {
  pwm.setPWM(LEDLeiste, 0, 0 ); // erst mal Licht aus!
  delay(5000); // weil warten Spaß macht
  //Morgendämmerung (ca. 7 Minuten natürlich frei einstellbar)
  for (Helligkeit = MinHell; Helligkeit < MaxHell; ++Helligkeit) //von 0 auf 100%
  {
    pwm.setPWM(LEDLeiste, 0, Helligkeit );
    Serial.println(Helligkeit);
    if (Helligkeit < 409) { //409=10% von max. PWM-Wert 4095
      delay(409 - Helligkeit + Geschwindigkeit); //Anpassung Empfinden.
      //Ab 10% braucht man es nicht mehr anpassen, da erkennt man den Unterschied nicht mehr.
    }
    else
      delay(100);
  }
  Serial.println("jetzt bleit es 15 Sekunden hell"); delay(15000);

  //Sonnenuntergang (ca. 7 Minuten natürlich frei einstellbar)
  for (Helligkeit = MaxHell; Helligkeit > MinHell; --Helligkeit)//von 100% auf 0
  {
    pwm.setPWM(LEDLeiste, 0, Helligkeit );
    Serial.println(Helligkeit);

    if (Helligkeit < 409) {
      delay(409 - Helligkeit + Geschwindigkeit); //Anpassung menschliches Empfinden, könnte beliebig komplizierter gemacht werden

    }
    else
      delay(100);
  }
  Serial.println("jetzt bleibt es 15 Sekunden Nacht"); delay(15000);
}

Das mit dem Spoil klappt wohl nicht so ganz, habe es mit code versucht.
Gruß Georg

P.S.: Ich spendiere dir noch einen Blitz
Code:
void blitz(){
  for(int x=0; x<random(10)+10;x++){ //Zufallsblitz
     pwm.setPWM(LEDLeiste, 0, random(4095)); 
     delay(random(100));
     pwm.setPWM(LEDLeiste, 0, 0 ); 
     delay(random(300));
  }
 }
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

raidy":3pyki6l4 schrieb:
Eine beantworte ich jetzt schon: Braucht man so was?
Die absolute Genauigkeit braucht man nicht. Der Pflanze ist es egal, aber auch schon sowas von, ob nun bspw. 10, 12 oder 15 mg Nitrat pro Liter Wasser enthalten sind.

Wenn die Reproduktionsgenauigkeit von dem Teil aber so hoch ist wie seine Anzeigeauflösung, dann wird es wieder interessant, weil man damit sehr schnell Tendenzen erkennen kann. Ich hatte mal 'ne Leitfähigkeits-Dauermessung am Aquarium, da konnte ich die tägliche Düngung sehen.

raidy":3pyki6l4 schrieb:
Wenn eine LED von 0 auf 1 Watt geht kommt uns der Helligkeitsunterschied ungefähr gleich vor wie der von 1 auf 10 Watt.
Äh, nö. Bei 0 Watt ist die LED dunkel, eine Division durch Null (oder durch "Dunkel) nicht statthaft.

Bei linearer Dimmung bspw. in Prozentstufen bewirkt ein Sprung von 1 auf 2 % die gleiche Reizänderung wie einer von 50 auf 100 %. Eine Verdoppelung des Reizes bewirkt aber keine Verdoppelung des Helligkeitsempfindens. Das menschliche Helligkeitsempfinden folgt der Stevensschen Potenzfunktion. Erst eine Verachtfachung des Helligkeitsreizes bewirkt eine Verdoppelung des Helligkeitsempfindens. Spielt aber für die Dimmung keine Rolle. Um eine dem menschlichen Auge als linear erscheinende Helligkeitsänderung zu erreichen, darf die Helligkeit (bzw. der Strom durch die LED) von Stufe zu Stufe nicht um einen festen Betrag zunehmen (wie bei der 1, 2, 3, 4, ... 97, 98, 99, 100 Prozent Dimmung), sondern jede Stufe muß um einen festen Multiplikator größer sein als die vorherige. In die Software braucht man daher keine ekelhafte Logarithmus- oder Exponentialfunktion einzubauen, es reicht eine einfache Multiplikation (beim Hoch-) bzw. Division (beim Runterdimmen).

raidy":3pyki6l4 schrieb:
https://de.wikipedia.org/wiki/V-Lambda-Kurve[/quote
Äh, nö. Die V(?)-Kurve beschreibt nicht das Helligkeitsempfinden in Abhängigkeit von der Reizstärke, sondern von der Wellenlänge. Genau genommen, gibt es die V(?)-Kurve gar nicht, weil das Helligkeitsempfinden nicht nur von der Wellenlänge, sondern auch von der Intensität abhängt. Der von dir verlinkte Wiki-Artikel zeigt die Kurven bei einer Leuchtdichte von 102 cd/m2 (V(?)) und 10-5 cd/m2 (V'(?)). Zwischenwerte für 10-4, 10-3, 10-2, 10-1, 100 und 101 cd/m2 findest du in der DIN 5031-2.

I.d.S.
Robert
 

raidy

Member
Wassermanagement

Wasser ist eine wertvolle Ressource. Deshalb hatte ich schon von Anfang an beschlossen, dieses wertvolle Gut nicht einfach in den Abfluss zu leeren. Bei einem Aquarium mit 1500l (1250AQ+300l Filterbecken) fällt so einiges an "Abwasser" an.
Rechnen wir es doch mal grob durch:
2*150l Wasserwechsel pro Woche = 300l (ca. 20%)
2*150l Osmose "Abfallwasser" =300l (ca. Wert, könnte auch etwas mehr sein. Aber ich komme ungefähr auf 1:1).
Macht 600l pro Woche = 31200l pro Jahr, also 31m³.

Es gibt 3 Arten von "Abfallwasser":

1) Abgepumptes Wasser durch den Wasserwechsel
2) Osmose-Restwasser
3) mögliches Überlaufwasser am Filterbecken. Was aber nur in Not-/Wartungsfällen vorkommt. Wenn man z.B. die Pumpe ausschaltet, dann laufen rund 50l Wasser vom Aquarium nach unten nach.

Alle 3 "Abfallwasser" werden in einem 100l Plastikfass gesammelt. Dieses sieht so aus:


Im Fass befindet sich eine einfache Fasspumpe mit Schwimmer. Sobald das Fass 1/2 voll ist läuft diese an und pumpt das Wasser in meine Zisterne im Garten, wo es dankbar als Gießwasser für meinen großen Garten verwendet wird.

Sollte aus welchem Grunde auch immer diese Pumpe versagen hat auch dieses Fass einen Notüberlauf und lässt dann das wertvolle Wasser in den Abfluss ab, was aber erst einmal in 10 Jahren Betrieb der Fall war.

Außer der Fasspumpe gibt es hier also keiner elektrische Komponenten.

Die letzten Sommer waren heiß und trocken und so mancher Nachbar hat mich um mein "bereits vorgedüngtes" Gießwasser beneidet.

Gruß Georg
 

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raidy

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CO2-Diffusor

Will man 1500l Wasser mit CO2 anreichern bedarf es schon eines guten Diffusors. Dieser Eigenbau lief jetzt 10 Jahre am Stück und es war Zeit für eine große Inspektion:


Das Prinzip ist schnell erklärt:
Von der Steigleitung führt eine Abzweigung mit Einstellhahn zu dem Diffusor. Das Wasser gelangt in den Diffusor und wird durch die Ablenkplatte in eine starke Rotation versetzt.


Das Wasser wird im Klarrohr (oder hätte ich Gilbrohr schreiben sollen :?) also in starke Rotation versetzt und nach unten gedrückt. Hierbei durchströmt es die Tonröhrchen. Unten wird das CO2 eingeleitet welches natürlich nach oben will. Das CO2 wird durch die Tonröhrchen und dem Wasserfluss am schnellen Aufsteigen gehindert, und löst sich somit auch schnell im Wasserfluss auf. Unten an der Röhre kommt dann das angereicherte Wasser im Filterbecken wieder raus.


(Damit die Tonröhren nicht raus fallen können, habe ich einfach zwei Stäbe durch gesteckt auf den je ein Tonröhrchen eingefädelt ist.)

Einmal richtig eingestellt sollte die letzte erkennbare Blase sich spätestens bei 2/3 der Röhre aufgelöst haben.
Sollte doch mal eine Blase oder Falschgas den Weg nach oben finden, kann es dort durch ein 1mm Loch entweichen.
Richtig eingestellt ist das ganze, wenn es an der Wasseroberfläche so aussieht:

So alle 1-2 Jahre tausche ich einfach die Tonröhrchen mal aus oder wasche sie auch einfach nur aus.
Das Teil ist sehr effizient und bedarf kaum Pflege. Lediglich das PVC-Klarrohr hat sich im Lauf der Jahre vergilbt.
Eigentlich kann das jeder leicht nachbauen, da es keinerlei spezielle Werkzeuge benötigt.

Leistung: Er könnte wohl so ca. 30 Blasen/Sekunde auflösen, eingestellt habe ich aber nur 6-8 Blasen pro Sekunde. Warum? Damit die 1500l kein saurer Sprudel werden, sollte der PH-Controller mal spinnen.

Gruß Georg
(sind noch Mitleser da....?)
 

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Alex Woesz

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aber natürlich...

es ist zutiefst beeindruckend was Du alles auf die Beine stellst, lieber Georg, meine Hochachtung.

Mit viel Hirnschmalz und handwerklichem Geschick umgesetzt, sind Deine Ausführungen wunderbare Anregungen für das bisserl Zeit, das neben der Arbeit bleibt, um solche Projekte zu verwirklichen.

Selbst gerne handwerklich tätig, beeindruckt mich besonders die IT-Technik (raspberry und Konsorten, Programmieren), das ist ein Bereich, in dem ich noch gar keine Erfahrungen gemacht hab'.

Wenn die "Ruine", die wir Zuhause nennen, mal fertig renoviert sein wird, steht der Erwerb und das Kennenlernen der Möglichkeiten solcher Kleincomputer für mich fix am Programm.

Liebe Grüße, und bitte weiter so
Alex
 

raidy

Member
Juhu, ich habe Fans :grow:

Der Fischpot.....oder warum ich 30 Schokoküsse essen musste

Vorwort: Es war 2011, ich war mit dem WoMo in Frankreich, schon auf der Rückfahrt nach Hause. In Aix en Provence haben wir an einem sehr schönen kleinen ruhigen (echt romantisch) Campingplätzchen 10km außerhalb halt gemacht und sind mit dem Bus in die Stadt. Eine schöne Stadt, lohnt einen Besuch.
Und in einer Nebenstraße sah ich ein Aquariengeschäft, nicht groß aber toll gemacht. Also rein und mal schauen, dachte ich. Und als ich so die Fische anschaue, fällt mir ein Fisch auf den ich noch nie gesehen habe und auch nie wieder gesehen habe. Mein Französisch versagt im Bereich Aquarium leider völlig, der Besitzer konnte aber nur französisch. Immer wieder hat er irgend etwas von "c'est une mutation rare d'un de mes amis", also dass es eine seltene Zufallsmutation eines Freundes von ihm ist. Ich war begeistert, doch die 3-4 Tage nach Hause fahren wollte ich nicht, sollte man nicht, mache ich nicht. Was mich auch noch ärgerte: Ich hatte weder ein Photo noch das Smartphone dabei.
Traurig ging ich meines Weges und es geriet in Vergessenheit.

Schon lange plante ich mal einen Transportbehälter mit Temperatursteuerung, Luft und evtl. Licht. Doch auch dies geriet in Vergessenheit. Vor ein paar Tagen war ich einkaufen und sah da einen transparenten 5 Liter Eimer mit dichtem Deckel und 30 Schokoküssen (das andere Wort soll man ja nicht mehr benutzen) drin. Und ein Siegel für Lebensmittelecht war auch auf dem Deckel. Da sagte meine innere Stimme plötzlich "jetzt oder nie".

Also habe diese M...köpfe gekauft, ausgeräumt und einen Transportbehälter 1.0 daraus gemacht:

Inhalt 5 Liter, etwa 4 Liter machbar, Luftpumpe regelbar, 12V Edelstahlheizstab, Ardunio Nano zur Regelung.
Die gesamte Technik befindet sich auf einer runden Acrylglasscheibe, so dass ich sie einfach später mal auf einen größeren Eimer machen kann, sollte ich einen in klar, mit dichtem Deckel und Lebensmittelecht finden.

Viel zu sagen gibt es eigentlich nicht:


Das ganze Teil läuft mit 10-18V, kann also direkt an den Zigarettenanzünder angeschlossen werden.
Der Stromverbrauch liegt bei ca. 150-200mA ohne Heizung, bei 0,6A mit Heizung.
Die Heizung wird mittels eines Arduino Nano gesteuert, ein 1Wire Chip misst die Wassertemperatur.
Ich habe das Teil auf Fix 24,6 Grad AN - 25 Grad AUS programmiert.
Die Luftpumpe ist für 12V ausgelegt, liefert aber schon bei 4V üppig genügend Luft. Also habe ich einen kleinen StepDown Regler für 1€ davor geschaltet, der die 10-20V Eingangsspannung auf 4,5V herunter regelt und dabei kaum Verluste hat. Bei 4,5V braucht die Pumpe gerade mal 40mA. Und da sie viel langsamer läuft, sollte sie ein langes Leben haben.
Lustig ist der Heizstab. Es ist ein V4A Edelstahlrohr, unten abgedichtet. Als "Heizelement" habe ich einfach eine 12V 5 Watt Halogenlampe mit einem Silikonkabel und Adernendhülsen verpresst und ins Rohr geschoben. 5 Watt sind nicht üppig, reichen aber völlig aus. Heute war die Werkstatt kalt, das Wasser kam mit nur 15 Grad aus der Leitung. Er hat es trotzdem geschafft, die 25 Grad zu erreichen - also Null Problem.
Oben am Heizstab habe ich die Kabel einfach durch einen Rohpfropfen geleitet. So kann ich die Birne jederzeit schnell austauschen, sollte sie jemals sterben. Zudem bekomme ich die überall, auch in Aix en Provence :lol:
Hier könnt ihr nun erahnen, das es eine Halogenbirne ist:



Das ganze habe ich dann noch mit einer Alukaschieren Polystyrol-Wärmeschutzmatte verkleidet, so dass die Temperatur lange gehalten werden kann. Jetzt läuft er mal 2-3 Tage durch, ein Ah-Messgerät misst den Energieverbrauch (also die Wattstunden).

Mit einem 10-20 Liter Behälter sollte es nun kein Problem mehr sein, einige Fische auch mal ein paar Tage zu transportieren. Für den ph hätte ich dann halt noch etwas Eichenrindeexrakt dabei.

Und jetzt liegen da 30, äh 29, äh 28,.... Schokoküsse rum und wollen verspeist werden...... :pfeifen:

Gruß Georg
(der die Schreibfehler drin lässt)
 

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unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Georg,

raidy":3sw6hsz9 schrieb:
Hier könnt ihr nun erahnen, das es eine Halogenbirne ist:...
es gibt kein elektrisches Obst :p

Etwas langlebiger wäre die Heizung dann mit einem Widerstand, da gibt es doch allerhand Zement-/Keramikwiderstände mit 5 oder 10 Watt Belastbarkeit. Ansonsten wäre auch eine Wicklung aus Edelstahldraht möglich, Den bekommt man beim Imkerbedarf (meist V2A) oder im E-Zigaretten-Geschäft. Wenn eine solche Wicklung dann einmal ausgeglüht wird, dann ist Sie auch einigermaßen isoliert.

5 Watt sind nicht üppig, reichen aber völlig aus.
Bei kleineren Aquarien hat man doch meistens mit ca. 1W/l gerechnet, entsprechend haben die meisten 54l Sets 50W Heizstäbe. Die 5W sollten also auch ohne Isolierung und bei Glas so ziemlich ausreichen.

Die gesamte Technik befindet sich auf einer runden Acrylglasscheibe, so dass ich sie einfach später mal auf einen größeren Eimer machen kann, sollte ich einen in klar, mit dichtem Deckel und Lebensmittelecht finden.
Ich meine die meisten meiner Eimer hätten das Symbol für Lebensmittelecht drauf (sind jetzt nicht gerade alte Farbeimer). Entsprechend wirst du da evtl. im Baumarkt fündig.

Der Fischpot.....oder warum ich 30 Schokoküsse essen musste
Was du so Alles auf dich nimmst für deine Projekte... Mit "an Kinder verteilen" wäre ich vorsichtig, da könnte man schräg angeschaut werden.
Allerdings scheinen die Schokoküsse ja nicht zu verkommen - am Ende deines Berichtes wurden Sie ja etwas dezimiert.
 

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