Verkrüppelung der Triebspitze nach Verzweigung

Hi Daniel,

Ich teile auch deine Theorie, dass bei hohen Makrowerten die Pflanzen mit der Aufnahme von irgendwas nicht hinterherkommen. Möglicherweise fehlt es hier an Mikroflora, die die Nährstoffe durch "Aufbrechen" von Chelaten verfügbar macht? Daher auch mein Gedanke nochmal SB/NOII anzuwenden.
Nik, kannst Du hier vielleicht etwas Licht ins Dunkle bringen?

Vielleicht sollte ich einfach mal meinen Filter vollmachen und schauen, welchen Effekt das hat :pfeifen:
 

spezzeguti

Member
Aquariophilo":2fp5hw0a schrieb:
Hi Daniel,

Vielleicht sollte ich einfach mal meinen Filter vollmachen und schauen, welchen Effekt das hat :pfeifen:

Diesen Gedanken hatte ich auch schon, wäre vielleicht mal einen Versuch wert.
Aber der Gedanke, dass Urea dann schneller mineralisiert wird und so nur kürzere Zeit zur Verfügung steht, schreckt mich dann doch wieder etwas ab.
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo,

schade das es bei euch noch nicht so recht klappt. Scheint doch andere Ursachen zu haben als bei mir.
Meine Pflanzen wachsen nach wie vor gesund und krüppelfrei, auch das kleine Problem mit der P. erectus hat sich erledigt.
Ich schwöre nach wie vor auf:

-Sandboden
-filterlos
-schwach chelatierte Eisenvolldünger
-üppig Stickstoff in Form von KNO3, Spezial N und Urea
-maximal 0,8mg/l PO4 wöchentlich, meist nur 0,5 mg/l
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo,

für einen Versuch habe ich 4 Borneo Wild Düngekapseln in meinem 100 Liter Becken platziert. Ich wollte sehen ob durch zusätzliche Nährstoffe von unten irgendwelche Veränderungen im Wachstum zu sehen sind da ich ja normalerweise nur flüssig dünge.

Jetzt nach nur wenigen Tagen zeigen sich deutliche Veränderungen aber nur negative!!
Die Farben der Pflanzen sind allgemein blasser geworden und einige Arten zeigen extreme Verkrüppelungen :down:
 

spezzeguti

Member
Hi Christian,

Gleiches habe ich auch erlebt, damals im 300er mit Sand und Düngestäbchen für Grünpflanzen. Das gab auf einmal richtig dolle Chlorosen und Verkrüppelungen.

Ich habe leider auch noch keine neue Idee bzgl. der Ursache der Verkrüppelungen. In den letzten drei Wochen habe ich PO4 zweimal auf 2mg/l stoßgedüngt, K und NO3 lagen bei >20mg/l, täglich Urea (Dosis in der letzten Woche von 2 auf 3mg/l Nitratäquivalent gesteigert) und Kramerdrak tgl. 1ml/40l netto (in der letzten Woche sogar gesteigert auf 2x1ml tgl.). Eigentlich lief es super, ich bekam zwar langsam grüne Scheiben und auch ein paar Bartalgen (das hatte ich einkalkuliert und bewusst in Kauf genommen) aber keine Kahmhaut und die Pflanzen standen (und stehen immer noch) fett und vital da. Meine Dauer-Problemexemplare Cabomba furcata und aquatica wuchsen wieder etwas, das taten sie lange nicht. Wobei besonders die aquatica wieder schön gekommen ist im Gegensatz zu vorher. Myriophyllum tuberculatum hingegen hat dabei leider keine Fortschritte gemacht.
Im Laufe der letzten Woche dann wieder Verkrüppelungen an vielen Arten. Gestern mal Werte gemessen, NO3 ca. 50mg/l, PO4 n.n., Fe über 1.0, K-Test hab ich mir gespart, da eh nicht mehr im messbaren Bereich. Nun gut, bin da wohl etwas über's Ziel hinaus. Also erstmal großen WW und nun überlegen wie es weiter geht.
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo,

hätte nicht gedacht das die Düngekapseln die Nährstoffe so schnell und in so großen Mengen abgeben. Auch wie schnell die Nährstoffe vom Boden ins Wasser gelangen überrascht mich.

In Zukunft kommt mir so ein Zeug nicht mehr ins Becken :down:
 

spezzeguti

Member
Hi Stefan,

habe ich bereits gesichtet :thumbs:

Dann habe ich vor ein paar Tagen hier einen interessanten Beitrag im APC-Forum gefunden, siehe Beitrag #71 vom User "shalu".
 
Hi zusammen,

die Strömung ist nicht der Punkt, in meinem Becken (68 Bruttoliter) hatte ich lange Zeit einen leeren Außenfilter (440 l/h) und eine Strömungspumpe (700 l/h) dran.
Sogar zeitweise (mehrere Wochen lang) noch zusätzlich eine Hydor Koralia Nano 900 (900l/h), da ist wirklich alles im Becken herumgeflogen.

Verbesserungen brachte das nicht.

Bzgl. Ca: Mein Leitungswasser hat einen Calciumwert von 148 mg/l, zusätzliche kommt noch etwas Calcium über PMS rein, da erscheint mir Calcium-Mangel als recht unwahrscheinlich.
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

nachdem ich mir die letzten 5 Seiten hier durchgelesen habe, stelle ich fest, dass ich so in etwa das gleiche Phänomen aktuell auch habe.

Rotala white bildet sich zurück, Rotala sp. Enie verzweigt und krüppelt, HCC wächst ohne Probleme, Lagarosiphon cf. Cordofanus wächst ohne Probleme und verzweigt bei Rückschnitt. Diodia cf. Kuntzei wächst garnicht.

Ich benutze Osmose mit nachgeschaltetem Mischbett (LW0(!)µS/cm), welches ich mit SaltyBee GH+ Premium auf 200µS/cm aufsalze. Dabei entsteht ein Ca:Mg Verhältnis von 3:1. Ca liegt bei ~27mg/L, Mg bei ~9mg/L.
Weiterhin dünge ich aktuell 3x wöchentlich Folgende Mengen, werde aber die Dosis nächste Woche testweise halbieren:
9,39 mg/l Nitrat
0,91 mg/l Phosphat
2,69 mg/l Kalium
1,19 mg/l Calcium
0,40 mg/l Magnesium

Einmal die Woche gibts auf Stoß:
0,0840 mg/L Eisen
0,0182 mg/L Mangan
0,0116 mg/L Zink
0,0105 mg/L Bor
0,0023 mg/L Kupfer
0,0015 mg/L Molybdän


Algenfrei ist das Becken, lediglich der ein oder andere grüne Punkt ist auf den Steinen nahe am Licht, aber das wars.
Beleuchtung mit ~50-60 lm/L
Filterung entsprechend Besatz (nur Schwämme), bei 5-6 facher Umwälzung pro Stunde.
Co2 liegt bei 20-25mg/L.


Ich schätze hier liegt, wie auch Chris mehrfach erwähnt hat, zu viel Po4 vor, sodass die Pflanzen gehemmt werden. Oder habt ihr schon andere neue Erkenntnisse?
 
Mahlzeit Bene,

in diesem Thread hier haben Stefan und ich unsere "Probleme" u.a. mit unseren Rotala-Arten geschildert. Mein Becken steht noch kein halbes Jahr. So viel PO4 kann sich nicht angesammelt haben, die Stoßdüngung werde ich jedoch auf max 0,5mg/L reduzieren.

Wasserwerte sind wie folgt eingestellt, nachdem nur 100% Osmosewasser verwendet wird:

Ca: 27mg/L
Mg. 12 mg/L
K 10mg/L (versuche ich zu reduzieren)

KH 1°
GH 6-7°

CO2 = 25-30mg/L
PH ~ 6,0

NO3 wird konstant auf 10-15mg/L gehalten, täglich +2mg/L NO3 + 0,4mg/L Urea
PO4 mit Stoßdüngung auf 1,0mg/L bzw nächstes Wochenende nurnoch auf <0,5mg/L

Eisenvolldünger nach dem Wasserwechsel 2ml / 50L
Eisen Tagesdünger (AR Flowgrow) täglich 1ml / 50L
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo,

Thumper":3cx5qduj schrieb:
Ich schätze hier liegt, wie auch Chris mehrfach erwähnt hat, zu viel Po4 vor, sodass die Pflanzen gehemmt werden. Oder habt ihr schon andere neue Erkenntnisse?
Ja bei mir und in vielen anderen Fällen ist das definitiv so!
Ich kann das jederzeit reproduzieren egal wie die Rahmenbedingungen sind.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

mit dem Phosphat passt schon. Das einzige Mal, als ich mit verkrüppelten Triebspitzen zu tun hatte, verwendete ich Leitungswasser mit höherem PO4-Gehalt, was nach Wasserwechsel etwa 1 mg/l PO4 ergab. Sonst dünge ich PO4 deutlich weniger, bis hin zur Zugabe, erst wenn die Pflanzen P-Mangelsymptome zeigen.

Was mich noch umtreibt, ist die Frage, ob das bei einem schwächer chelatierten Dünger in Verbindung mit Phosphat eher passiert.

Gruß, Nik
 

Oli.S

Member
Hallo an alle :)

Nachdem ich nun auch seit gewisser Zeit ebenfalls mit verkrüppelten Triebspitzen zu tun habe bin ich auf diesen Thread gestoßen.
Ich selbst habe nun alles mögliche probiert und komme dennoch auf noch keinen grünen Zweig.

Habe dazu nun weiß Gott alles im Internet durchgelesen und habe zumindest Bor sehr im Verdacht. Da bei Mangel an Bor bei zB. Stängelpflanzen die apikale Dominanz fehlt. Dann bilden sich viele Seitentriebe, welche aber in weiterer Folge ebenfalls krüppeln. Ich denke nicht, dass Bor zu wenig vorhanden sein wird, sondern eher gehemmt wird. Die beschriebenen Symptome passen allesamt genau zu diesem Stoff. Ebenso, dass zwischen Calcium und Bor ein Wechselspiel besteht, welches aber zumindest laut Literatur nicht zu 100 % geklärt ist, ebenso dass eher bei neutralem Boden bis leicht alkalischen Böden ein Mangel an Bor eher eintritt sowieo zuviel Calcium die Boraufnahme ebenfalls hemmt. Diese Infos findet man eigentlich nur was Nutzpflanzen betrifft, wie sehr dies nun auch aufs Aquarium übertragbar sind keine Ahnung.

Bezüglich Po4 kann es ja sein, dass dadurch die Pflanze ja gepusht wird und wenn die Boraufnahme schon etwas gehemmt ist, dass dadurch der Mangel verstärkt wird, da Bor nicht schnell genug aufgenommen werden kann !?

Mich interessiert das Thema sehr, da ja anscheinend doch auch andere mit diesem zu kämpfen haben.

Beste Grüße :)
 
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