Hi Mario,
ich hatte den Post gelesen, die letzten Tage nicht, hätte nicht wirklich was anderes, eher weniger zur Lösung geschrieben und nehme mit einer gewissen Befriedigung zur Kenntnis, dass du das selbst lösen konntest. Das hatte ich dir zugetraut und du hattest sowohl die nötigen Maßnahmen in der Summe gut gewählt und konntest aufgrund eigener Gedanken Erfahrungen machen. Besser geht es nicht.
Ich kann dir dazu nur soviel sagen, so weit so gut, wirklich stabil ist das erst, wenn das etwa ein halbes Jahr problemlos läuft - mit der Tendenz zu besser. Und, was du jetzt gemacht hast, kannst du besser einschätzen als ich. Du hast über auch über die Reinigung von Kies und Filter einen Reset gemacht. Ich denke schon, dass das dann nährstoffmäßig aus dem Ruder gelaufen ist. Da bleibt mir vor allem der Kies, über den ich nachdenke, mir ist der wegen seiner Unwägbarkeit nichts. Das soll nichts weiter heißen, möglicherweise findest du einen Weg mit Kies. Das ist sicher möglich.
Frank2":nsdvpq94 schrieb:
Mario es gab früher im Prinzip keine Grünalgenplagen wie heute. Es gab sicher Steine, die mit Patina überzogen waren, selten mal wenige Fadenalgen aber das war wir heute sehen hab es eigentlich so nicht. Grünalgenplagen jeder Art sind beinahe immer in einer Überdüngung zu suchen aus dem Mikrobereich. Das heißt nicht unbedingt dass zuviel Dünger drin ist, aber es gibt limitierende Faktoren (Makro, Pfanzenmasse, Licht, etc.pp) die zu einem zu hohen Angebot einzelner SE´s führen.
Durch das viele Licht heute und viel C02 ist Mikrodüngung eben ein Muss und da ist es, finde ich zumindest, schwer, das richtige Maß zu finden, und auch den richtigen Dünger. Daher kann es mal zu Pelzalgen und Co kommen und genau da macht ein rechtzeitiges Reset Sinn. Wenn das verpasst wird und nichts geändert wird fährt man das Becken entweder in den Abgrund oder es bleiben nur noch chemische Bekämpfungsmittel übrig.
Frank, in der Tendenz ist das sicher richtig, mehr Licht, mehr CO2, mehr Düngung. Das mögliche Problem dann aber an den SE als kritischem Punkt festzumachen, passt allenfalls eingeschränkt. Andere können einen oder mehrere Makronährstoffe nicht ohne Probleme zugeben, wieder andere machen das am Fe, Ammonium, Urea fest. Sicherlich spielen Nährstoffe eine Rolle, nach meiner Erfahrung haben SE sogar eine supressive Wirkung auf Algen. Ein weiterer Punkt ist, es macht wenig Sinn anzunehmen Pflanzen und Algen könnten bei gegebenen Nährstoffen nicht koexistieren. Es ist sogar so, dass der pflanzliche Bedarf höher ist und Algen mit einem geringen Nährstoffangebot noch existieren können, bei welchem höhere Pflanzen einfach nicht mehr können. Es wird hin und wieder erwähnt, Algen wären Pionierpflanzen. Dem würde ich folgen. Allerdings hat das immer eine Nährstoffsicht und es wird von zu verbrauchenden Überschüssen erzählt, was angesichts des höheren Bedarfs der Pflanzen keinen Sinn macht! Die Pioniertätigkeit der Algen endet möglicherweise nicht nährstoffbedingt, d.h. mit einem "Abschöpfen von Überschüssen" sondern mit der Entwicklung eines reiferen Biofilms, der Algen die Möglichkeiten nimmt.
In einer Gesamtbetrachtung einer Algenvermeidung spielen Nährstoffe sicher eine Rolle, wichtiger ist aber die Mikroflora und wenn die in ihrer algenvermeidenden Wirkung funktioniert, dann sind höhere Nährstoffgehalte bis hin zum Estimative Index unproblematisch. Den verwende ich abgewandelt gerne, weil es eine einfache und problemlose Düngung ist. Mario orientiert sich an der Geringfilterung und entsprechender Düngung und die ist (nicht nur) in SE unlimitiert, d.h. ein hoher SE-Spiegel ist gesetzt. Ich habe dem nie ein Problem zuordnen können - wenn die Mikroflora funktioniert. Da ich jedes Becken schon mit üppig SE aufsetze und das idR. zum Laufen bekomme, braucht man mir mit SE - als grundsätzlichem Problem - schon mal nicht mehr zu kommen. Jener hat ein Problem mit der Mikroflora, aber nicht mit den SE. Das gleiche gilt für alle anderen "Nährstoffempfindlichkeiten".
Man kann also mit Nährstoffen irgendwelche Algen vermeidenden Bereiche für sein Aquarium suchen, die Übertragbarkeit ist angesichts der unterschiedlichen Nährstoffprobleme gering oder man sucht die Mikroflora zu stabilisieren, was eine IMHO maßgebliche Wirkung bezüglich Algenvermeidung hat, und kann problemlos hohe Nährstoffgehalte fahren - was angesichts des eindeutig gärtnerischen Aspekts unserer Pflanzenaquaristik sowieso erforderlich ist. Da braucht man sowieso keinen Gedanken zu verschwenden, ein natürliches Gewässer wäre selbst mit einer hier angewandten Magerdüngung eutroph.
Gruß, Nik