Hallo.
Hatte das zwar schon im AiD vorgestellt, aber hier und gerade in diesen thread paßt das meiner Ansicht nach auch gut hin. -> Und außerdem bin ich von der Geschichte überzeugt. :- ) *man_on_a_mission-modus -aktiev-*
Thema war/ist das Pflanzen-/Schlammfilterbecken zusätzlich zum eigentlichen Aquarium.
Und damit man ´drüben nicht nochmal den ganzen Simmel lesen muß, hier kurz ´nen Überflug :
Demzufolge ist mein Becken (54l) gekoppelt an ein weiteres Becken (54l) welches rein als Pflanzen-/ Schlammfilter herhält. Übliche Filtermassen gibt es nicht. Das eigentliche Aquarium wird mit Mittagspause beleuchtet, das Filterbecken ohne. Spielraum für RundumdieUhr ist also noch ´drin. Im Aquarium befinden sich gut 2oo red-fire (kleinst bis groß), 3 Atyopsis moluccensis und seit ungefähr 5 Wochen 15 Augenfleckbärblinge.
Im Filterbecken : Wasserpest, Hornkraut und eine dicke Bodenschicht Mulm / Schlamm, welchen ich noch nie verdünnt habe und absichtlich wachsen und reifen lasse.
Für die Wasserumwälzung ist eine Eheim 125o (1.2oo l/h) zuständig, in welche auch das CO2 zugegeben wird.
Anfangs war in dem Filterbecken noch eine Matte. Die brachte aber den Pflanzenwuchs in´s Stolpern. Deshalb flog sie raus. In der Zeit danach traute ich mich dann nicht so recht gut zu füttern weil ich Panik hatte, das Becken würde ("ohne Filter") kippen. Echt, ich hab´ die Novo-prawn-Krümel mit zitternden Händen abgezählt oO! ...
Wegen der Molukken, welche viel im Wasser Treibendes zum Ausfiltrieren benötigen, mußte ich dann aber raus auf die Bühne. Tomaten flogen keine. Nun kamen vor fünf Wochen dann auch noch die 15 Augenflecke dazu. Die können auch immer essen. Werden aber trotzdem nicht größer als 4 cm. >_< Tgl. werfe ich mittlerweile 1/4 Tl. Reiskleiepulver, 1 Kelptablette von Söll, 3o-4o Kugeln Novo prawn und unregelmäßig cyclop-eeze in´s Becken. Dazu noch tgl. Gaben Preis Microplan für die Molukken.
Wasser wechsle ich tgl. 2 mal. Mittags und nachts. Jeweils 1o Liter von ~ 7o Nettolitern.
Aber! -> Das Wasser aus der Leitung hat NO3 zwischen 15 und 3o mg/l.
Dennoch, trotz (meiner Meinung nach) guter Fütterung und "Leitungswasserdüngung" sind im Beckenwasser nur PO4 = 0 mg/l und NO3 ~ 3 mg/l zu messen. Die Filterpflanzen müßen einmal im Monat geerntet werden. Übrig lasse ich immer die besten Stengel die dann wieder eine ungefähr 5 cm dicke Treibschicht bilden welche bis Ende des folgenden Monatszeitraumes erneut alles vollwächst.
Ich vermute, kann es natürlich nicht belegen, dass diese effektive Nitratzehrung nicht nur von den Pflanzen allein besterktwelligt wird, sondern das in der dicken, komplett überströmten Mulmschicht Denitrifikationsprozesse ablaufen welche zusätzlich zu den Pflanzen das Wasser so leer fressen.
Wohlgemerkt, mit dem Wasserwechsel führe ich kein Nitrat ab, sondern zu.
Ich denk´ ich könnt´ auch die doppelte Menge Futter in´s Becken werfen, es würde keinen großen Effekt haben. Außer das die Pflanzen schneller (besser) wüchsen.
Und auch eine Vermutung : Der Mulm und die in ihm lebendende Bakterienmasse stellen sich einer Blaualgenansiedlung entgegen.
Zusammenfassung² :
- Das Filterbecken kann unabhängig vom Hauptbecken non-stop beleuchtet werden und bietet damit immer die volle Abbauleistung.
- Das Hauptbecken muß keine einzige Pflanze enthalten. Man ist völlig frei in der (Biotop)Gestaltung. Es könnte im Extremfall ein reines Geröll- oder Wurzelbecken sein. Dennoch herrschen in ihm eine hohe Sauerstoffsättigung und es verfügt über eine hohe biologische Abbauleistung, denn dafür steht das Filterbecken gerade.
- Auch in der Nacht bzw. Dunkelphase herrscht im Aquarium eine hohe Sauerstoffsättigung, denn das Filterbecken arbeitet non-stop (kann).
- Die überströmte Schlammschicht des Filterbeckens hält das Wasser stabil und bietet mit zunehmender Reife eine große Diversität an Mikroorganismen welche in der lage ist alles mögliche abzubauen. (Radioaktivität Oo?)
- Eine Matte ist zwar auch ein effektiver Filter, produziert aber keinen Sauerstoff, sondern zehrt diesen.
- Vermutung : Die überströmte Schlammschicht hat Vorteile gegenüber der reinen Verwendung der Hamburger-Matte. Um bei ihr in den Bereich der Denitrifikation zu kommen muß man sich halbwegs in einem bestimmten Bereich der Durchströmung bewegen. Die Duchströmung ist aber je nach Schmutzanfall in der Matte und sonstiger nur ungenau oder über die Standzeit sich variabel gebärdender Parameter ebenso variabel. Bei der Schlammschicht ist es jedoch ziemlich egal mit der Strömung. Sie darf die ihr unterliegende Schlammschicht lediglich nicht wegblasen.
In meinen Augen ist diese Kombination eine Mischung aus Altwasserbecken (biologische Stabilität des) und einem Duchflußbecken. Was sich anhört als hätte ich heute schon den Himmel brennen sehen, aber prinzipiell ist der Kern des Altwasserbeckens ja nicht das "alte" Wasser (das ist immer HazweiOh) sondern eben der alte (reife) Schlamm mit seinen unteranderem fähigen Tauschkapazitäten und wenn ich DEN mit einer regelmäßigen Frischwasserzufuhr kombiniere, die im Kontakt mit der reifen Schlammfläche schnell in das schon vorhandene Wasser "integriert" wird, so ist das oben vorgeschlagene vieleicht doch nicht so konstruiert wie es ob seiner auf den ersten Blick "verwursteten" Extrembezüge scheinen will.
Insgesamt könnte ich mir deshalb vorstellen daß ein solcher Pflanzen- / Schlammfilter für ein Diskusbecken eine gute Sache wäre.
Paar Bilder und den breiten Rest gibt´s hier :
http://www.aquaristikimdetail.de/wbb-3/ ... post259576
Ingo