Einfaches Sandbecken, aber im Hollandstil

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo André,

:thumbs:

Die Erfahrung einen Nährstoffmangel selbst gesehen und erkannt und gelöst zu haben, macht später ausgesprochen sicher - wobei es dann schon so ist, dass unterschiedliche Pflanzen ein wenig unterschiedlich reagieren können. Beim Phosphat ist es so, dass ich in den 4 Jahren hier noch nie ein Bild mit einem erkennbaren P-Mangel gesehen habe! Üblicherweise wird PO4 schon ausreichend, wenn nicht sowieso schon zur Erschlagung von Punktalgen missbraucht, gedüngt. Auch hier in Sebastians Becken ist das ganz sicher kein P-Mangel.

Um aber über die (korrekte) Bestimmung irgendwelcher Mängel nicht wahnsinnig zu werden, muss das Setup, das Becken erst einmal funktionieren, dazu habe ich in diesem Thread mehr als ausführlich geschrieben und Sebastian ist eben anderer Ansicht und möchte selbst erfahren. Das ist gut, kostet eben Zeit.
Das Problem ist in diesem Fall vermutlich mehrschichtig, die Wuchshemmung ist das eine, das grundsätzliche Problem und wird sich mit der Beseitigung/Linderung des anderen, der Störung der Chlorophyllbildung (das ist das Stichwort für die Suche) wohl nicht lösen lassen.

Gruß, Nik
 

kunzi

Member
Hallo zusammen,

danke für den Tipp mit dem Stichwort für die Suche!

Also dann weiß ich wenigstens schon mal in welche Richtung es geht. Wäre aber toll, wenn mir noch ein bissl die Zusammenhänge erklärt würden, denn so richtig steig ich da nicht durch.

Es besteht wohl ein Problem mit Stickstoff, Kalium, Magnesium, Eisen und Mangan.
Ich denke mal gelesen zu haben, dass zuwenig Magnesium bei gleichzeitig zuviel Kalium Eisenaufnahme blockiert. Evtl. Auch Stickstoffaufnahme???
Jetzt ist für mich die Problematik, dass ich Magnesium erhöhen- oder Kalium reduzieren sollte - oder - Magnesium erhöhen und Kalium reduzieren.
Momentan gebe ich 10gr Bittersalz bei jedem Wasserwechsel zu und härte noch zusätzlich über Durdrakon(auf KH4)auf. Ist das jetzt eine "gute" Menge. Weil ich ja Osmosewasser verwende und dort ja eigentlich kein Calcium/Magnesium vorhanden sein sollte. Und das Durdrakon selbst müsste ja schon ein gutes Verhältnis haben.
Trotzdem nochmals Bittersalz erhöhen?

Bezüglich evtl. zuviel Kalium:
Ich dünge Stickstoff seit einiger Zeit fast ausschließlich über KNO3(handelsübliche Dünger: EL Nitro, AR Makro Nitrat Basic).
Sicherlich ist es gut möglich, dass so dem Becken zuviel Kalium zugegeben wird(noch dazu Durdrakon und Kramerdrak, die ja auch gut Kalium haben).

Was wären denn gute Alternativen, um die Düngung Kaliumarm(aber trotzdem ausreichend) umzustellen. Mir käme es nur darauf an, dass es möglichst handelsübliche Dünger wären.
Oder sollte ich für die tgl. Stickstoffdüngung sogar schon Urea nutzen können?

Dank Dir Nik :thumbs: !

Also das würde heißen, wenn ich an diesen beiden Schrauben drehe, sollten die Pflanzen wieder alle Nährstoffe aufsaugen können, ohne irgendwelche Barrikaden. Stickstoff und Eisen/Mangan würde wieder angenommen werden, und alles würde loslegen.

lg Sebastian
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sebastian,

kunzi":yvnqohu6 schrieb:
Es besteht wohl ein Problem mit Stickstoff, Kalium, Magnesium, Eisen und Mangan.
Ich denke mal gelesen zu haben, dass zuwenig Magnesium bei gleichzeitig zuviel Kalium Eisenaufnahme blockiert. Evtl. Auch Stickstoffaufnahme???
nö, Magnesium ist direkt an der Chlorophyllbildung beteiligt - und das kammt nicht an.
K, Ca, Mg konkurrieren miteinander in der Aufnahme durch die Pflanze. K wird viel leichter aufgenommen als Ca, Mg, das ist auch gut so, weil K normalerweise in geringerer Menge als die anderen beiden Stoffe vorliegt. Hat es auch noch einen höheren Ca-Gehalt, d.h. ein weiteres Ca:Mg-Verhältnis, dann bleibt zuerst Mg auf der Strecke. Ziemlich häufig sind Chlorosen ein absoluter oder relativer Mg-Mangel!

K kann da schon gut ein Problem werden. Bei mir konnte das mit ausschließlich KNO3 zur N-Versorgung bis zu 20mg/l K führen, war in Verbindung mit meiner Mg-Betonung, d.h. ein Ca:Mg-Verhältnis von 3:1 bis 2:1 aber nie ein Problem.

Momentan gebe ich 10gr Bittersalz bei jedem Wasserwechsel zu und härte noch zusätzlich über Durdrakon(auf KH4)auf. Ist das jetzt eine "gute" Menge. Weil ich ja Osmosewasser verwende und dort ja eigentlich kein Calcium/Magnesium vorhanden sein sollte. Und das Durdrakon selbst müsste ja schon ein gutes Verhältnis haben.
Trotzdem nochmals Bittersalz erhöhen?
Na ja, ich weiß nicht wie lange dein soil K bindet. Vielleicht ist ja ein Wissender, der weiß wie sich das verhält, bei einem neutralen Substrat wäre das Bittersalz nicht nötig.
Es sind zwei gegenläufige Dinge, die ich nicht abschätzen kann ...
- die mögliche und in der Dauer ungewisse K-Bindung durch das Soil und
- eine mögliche K-Anreicherung durch KNO3. Die Wuchshemmung wäre ein Indiz.

Bezüglich evtl. zuviel Kalium:
Ich dünge Stickstoff seit einiger Zeit fast ausschließlich über KNO3(handelsübliche Dünger: EL Nitro, AR Makro Nitrat Basic).
Sicherlich ist es gut möglich, dass so dem Becken zuviel Kalium zugegeben wird(noch dazu Durdrakon und Kramerdrak, die ja auch gut Kalium haben).

Was wären denn gute Alternativen, um die Düngung Kaliumarm(aber trotzdem ausreichend) umzustellen. Mir käme es nur darauf an, dass es möglichst handelsübliche Dünger wären.
Oder sollte ich für die tgl. Stickstoffdüngung sogar schon Urea nutzen können?

Dank Dir Nik :thumbs: !
Das habe ich alles schon geschrieben! Du musstest gegen meinen expliziten, wiederholten Hinweis die komplizierte Düngung aufziehen. Solch eine Düngung ist Feintunig, wenn es mal läuft. Tut es bei dir nicht. Mit den Pinselalgen hast du ein offensichtliches Setup-Problem - habe ich auch schon klar und deutlich geschrieben, du gehst halt einen anderen Weg.
Und nimm nicht an, das Pinselalgenproblem über die Düngung lösen zu können, die Nummer mit der SE-Reduzierung hatten wir auch schon, die Wuchshemmung löst du so nie!
Wenn du das Bittersalz sein ließest, böte sich Mg-Nitrat für die N-Tagesdüngung an. Wenn ein Becken läuft, ist Urea eleganter.
Also das würde heißen, wenn ich an diesen beiden Schrauben drehe, sollten die Pflanzen wieder alle Nährstoffe aufsaugen können, ohne irgendwelche Barrikaden. Stickstoff und Eisen/Mangan würde wieder angenommen werden, und alles würde loslegen.
Du überschätzt Düngung in seiner Bedeutung und versuchst über die zu reparieren, was sich so nicht reparieren lässt! Zuerst muss das Becken stabil laufen, das macht es nicht. Das ist die Schraube an der zu drehen ist. Düngung ist grundsätzlich erst einmal einfach, aber bezüglich deiner Probleme nachrangig, sie trifft das Problem nicht, nur Symptome. Frag mich ja nicht nach dem Problem, denn das hatte ich auch schon klar und deutlich geschrieben. Kannst du hier im Thread nachlesen.

Gruß, Nik
 

kunzi

Member
Hi Nik,

ich weiß jetzt nicht wie du darauf kommst, aber ich habe kein Soil im Becken.

Was ich auch nicht verstehe, dass ich ein Setupproblem haben soll, es ist ja quasi nur Sand als neutraler Bodengrund, der Filter mit 1 Filtermatte und inzwischen eine Strömungspumpe.
Mehr "Setup" ist nicht vorhanden.

Ich werde mir den Threat die nächsten Tage nochmals komplett durchlesen. Aber ich stehe nach wie vor auf dem Schlauch, und weiß gar nicht was du genau meinst Nik. Vllt finde ich ja worauf du mich schon oft drauf hingewiesen hast.

Trotzdem danke schön.

lg Sebastian
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sebastian,

wie ich auf Soil komme, frage ich mich gerade selbwer. :sceptic: Das Setup kann es dann nicht sein. Ich habe den Thread noch mal gelesen.

Hast du nur Pinselalgen?
Was ist mit den anfänglich "importierten" schwarzen Algen aus diesem Post?
Fusselalgen hattest du auch mal erwähnt, was ist damit?

Was ergab der Versuch mit den Düngekugeln an die Füße der Staurogyne?


Sprich mir noch mal den Stand der derzeitigen Wasseraufbereitung, die resultierende KH/GH im Becken und wie hältst du es mit der Mg-Zugabe.

Mit den Pinselalgen interessiert es mich jetzt schon genauer, normalerweise gehen die in einem typischen/funktionierenden Sandbecken gar nicht.
Mit der Düngung machen wir das mal umgekehrt. ;) Ich hatte nämlich vor einiger Zeit eine PN bekommen und hatte dann mal Düngung für ein Sandbecken mit Geringfilterung ziemlich vollständig und hoffentlich verständlich zusammengefasst. Das passe ich noch mal auf 250 Nettoliter an. Gleiche das mal ab mit dem was du machst.


Düngung für ein Sandbecken mit Geringfilterung
... das mache ich mal der Übersichtlichkeit halber und der grundsätzlichen Bedeutung für diese Betriebsweise in einem eigenen Post, dem folgenden ...

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Düngung für ein Sandbecken mit Geringfilterung

Düngung für ein Sandbecken mit Geringfilterung


Ich beschreibe das mal für ein neu aufgesetztes Becken, wenn du das so gemacht hast, dann ist deine Düngung nur anzupassen, ansonsten würde ich über einen maximalen Wasserwechsel einen Reset auf die Düngung machen und die wieder neu starten. Ich schreibe nur Mengen für ein Wasser, das nichts in NO3, K und PO4 mitbringt, wenn es etwas mitbringt dann muss das bei der initialen Düngung und den dann folgenden wöchentlichen Düngungen des Wechselwasser berücksichtigt werden. Bei K kann man die üblichen Gehalte von 1-4 mg/l im Leitungswasser vernachlässigen, wenn es mit entsalztem Wasser verschnitten wird, dann sowieso. NO3 und PO4 ist wichtig zu wissen und zu berücksichtigen. Das ist eine Beschreibung auf Basis der gewogenen Salze KNO3, KH2PO4, geht natürlich auch mit entsprechenden Flüssigdüngern, die Zielwerte stehen ja dabei.
Weitere Bedingungen für einen sinnvollen Betrieb sind eine KH von 2-7 und ein pH von 6,3 - 7. Eingestellt wird das über die CO2-Zugabe. Ein entsprechender CO2-Dauertest und ein Zielwert von 20mg/l CO2 ist gut. Ein höherer CO2-Gehalt ist nur bei höherer KH notwendig. Weichwasser funktioniert auch mit geringeren CO2-Gehalten! Übliche KH/CO2/pH-Tabellen helfen bei der Übersicht.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
- Die initiale Düngung
Das frische ungedüngte Wasser vollständig auf Zielwerte aufdüngen!
mittels KNO3, z.B. 8,5g KNO3/250l ergibt:
21 mg/l NO3
13 mg/l K
mittels KH2PO4, z.B. 0,5g KH2PO4/250l ergibt:
1,4 mg/l PO4
0,6 mg/l K (der Vollständigkeit halber, ist vernachlässigbar)
mittels Bittersalz soweit notwendig aufdüngen, dass das ein Ca:Mg-Verhältnis von 3:1 ergibt.
mittels Volldünger nach Normaldosierung/250l, ergibt
25 ml Volldünger
1-2 mg/l K (je nach Volldünger)
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Erläuterung:
PO4 ist eine Stoßdüngung, sollte von den Pflanzen aufgenommen und gespeichert werden, mit dem Ziel PO4 nur 2-3 Tage nachweisbar zu haben. Das wird sich anfänglich um Zielwerte (nach der Stoßdüngung) von 1-2 mg/l bewegen. Nach 2-3 Tagen sollte es nicht mehr nachweisbar sein. Vermeidet mögliche Probleme mit der Volldüngung.
Das ist der dauerhaft anzustrebende und zu erhaltende Zustand!
Was jetzt noch kommt dient nur der Erhaltung dieses Zustands und untergliedert sich in zwei Bereiche:

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
- Die Tagesdüngung um das Wasser auf diesem Level zu halten. Unberücksichtigt bei der Tagesdüngung bleiben Kalium(ist über KNO3 schon stoßgedüngt und wegen möglicher Anreicherung), PO4 (wegen Stoßdüngung) und Mg (wegen des geringen Verbrauchs). Es werden also nur Stickstoff, in K-freier Form, z.B. Urea, Magnesiumnitrat, Ammoniumcarbonat, und Volldünger zur Erhaltung zugegeben. Das an den 6 folgenden Tagen. Anfänglich düngt man 1/6 Wochendosis und passt die Tagesdosis später über die NO3-Messung direkt vor dem Wasserwechsel je nach dem nach oben oder unten an.
Wichtig: vor allem für Stickstoff muss der Wochenverbrauch festgestellt werden. Der Wochenverbrauch wird als 1/6 Dosis täglich gedüngt! Bei einer Nitratmessung direkt vor dem Wasserwechsel sollte sich idealerweise der Zielwert von 20 mg/l NO3 ergeben.
Beim Volldünger reicht es täglich 1/6 der Wochen-/Normaldosis zuzugeben.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
- Die Wechselwasserdüngung um das frische Wasser auf Zielwerte zu bringen!
entspricht anteilig der oben beschriebenen Initialdüngung.
Ausnahme: PO4, das wird als Stoßdüngung auf das Gesamtwasser zugegeben, wären dann also die 1-2 mg/l anfänglicher Zielwert.
(*evtl. eine K-Ergänzungsdüngung mittels K2CO3 (Kaliumcarbonat, Pottasche))
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Erläuterung: je größer der Wasserwechsel, um so näher ist man dann seinen Zielwerten! Fortgeschritten bedeutete das, es sind um so geringere Wasserwechsel möglich je bedarfsgerechter die Düngung getroffen wird.
*Da die K-Versorgung nur über das KNO3 im Wechselwasser und ein bisschen im Volldünger und ein wenig über das KH2PO4 erfolgt, ist es durchaus möglich das K in den Mangel läuft! Kaliumcarbonat wäre mein bevorzugter Kaliumdünger, das ließe sich für einen gleichmäßigeren K-Gehalt auch gut mittig zwischen den Wasserwechseln zugeben.

Das ist die passende, mit der Zeit anzupassende Düngung für Sandbecken mit Geringfilterung. Wenn ein Becken biologisch gut läuft, d.h. stabil algenfrei, reicht auch eine ungefähre Düngung auf Sicht und frei Schnauze. Obiges dient nur dazu Probleme - meist aufgrund zu geringer Düngung - auszuschließen.

Gruß, Nik
 

Tigger99

Member
Nik,

:smoke: das coole Zusammenfassung :D

Aus eigener Erfahrung könnte man das für Urea für die Anfänger doch noch ergänzen mit:

PH sollte unter 7,? stabil liegen:
PH sollte unter PH7 liegen, damit sich kein Ammoniak bilden kann.
Für Nelen mal ganz schlecht und mal am schnellsten tötlich... Meine Fische hat das mal nicht so sehr gestört..
Wie kann sowas passieren: Meine Bio CO2 hatte mal Aussetzter, da ging der PH dann nach oben :pfeifen:
Also hab ich jetzt 3 Flaschen am laufen und kontrolliere die regelmässig. Mit Druckgas wäre das vielleicht
nicht passiert... :D

Urea Düngung 1 Tag vor WW aussetzen falls Wechselwasser PH größer 7:
Ammonium Wert beachten und denke kommt auf die Menge des WW an..
Wenn PH unter 7 bleibt beim WW macht das alles nix mit dem Ammonium, siehe oben..

Nitrit im Auge behalten und Geringfilterung gegebenfalls anpassen: :?.
Geringfilterung bedeutet so wenig wie möglich aber soviel wie muß, richtig?
Ich mußte eine Matte mehr in Filter packen, damit Ammonium schnell genug umgewandelt wurde..

Ammonium Wert messen:
Hat mir geholfen die Reaktion und Umwandlung in Nitrit / Nitrat zu verfolgen :flirt:
Heute weis ich wie mein Becken reagiert und messe nicht mehr..


Zu Nitrat und Phosphat Werten: 1,5mg/l P soll auf Dauer schlecht für die Kiemen der Fische sein ?? :irre:
Daher fahre ich um die 10mg/l N und P mit 1mg/l..
Würde dies allerdings das ab und zu Auftreten von Punktalgen auf Frontscheibe erklären??
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Dirk,

ich könnte erheblich ausführlicher schreiben. ;) Auch wenn es optisch nicht schön gegliedert ist sollten es die drei Blöcke "Initiale Düngung", "Tagesdüngung" und "Wechselwasserdüngung" übersichtlich machen.

Zu deinen Anmerkungen, das ist natürlich gut zu wissen. Probleme enstehen bei Beachtung obigen Posts aber nicht.

nik":3jlu82fe schrieb:
Weitere Bedingungen für einen sinnvollen Betrieb sind ... ein pH von 6,3 - 7.
Damit bekommt man keine Probleme mit Ammoniak.
Am Tag des Wasserwechsels, an dem sich ein höherer pH ergeben könnte, wird nur das Wechselwasser gedüngt, die kritischere Tagesdüngung ist erst ab dem nächsten Tag.
Es kommt auf das Becken an ob wegen Urea o.ä. das Filtermaterial erhöht werden muss. Ich musst das bei keinem Becken in meiner Umgebung. Die Filterung beschränkt sich bei allen auf den groben Garnelenschutzansaugschwamm. Das eine ohne Garnelen hat gar kein Filtersubstrat. Bei den meisten ist Ureatagesdüngung üblich. Mit den üblichen Mengen und ausreichender Wasserbewegung ist das kein Problem. In den Anfängen meiner Ureadüngung hatte ich ein kleineres Becken versehentlich zu reichlich mit Urea gedüngt, dem Besatz, Fischen & Garnelen, war nichts anzumerken. Ich hatte nicht gemessen, beobachte aber genau. Dass das deutlich zuviel war zeigten AFAIR irgendwas um 40mg/l NO3, die sich in eher einer, denn zwei Wochen akkumulierten. Wenn das halbwegs läuft, kann man über die Zugabe üblichen Bedarfs nichts kaputt machen. Es geht auch um den schnellen Nitritumbau, Ammonium ist durchaus erwünscht.

Gruß, Nik
 

Tigger99

Member
Nik,

:tnx:

Ich glaube auch fast, dass mein Becken 2 noch nicht fertig ist mit der Entwicklung der Mikroflora..
Alles wächst sehr gut aber immer wieder mal tritt nach WW leichte bis starke Trübung auf.
Hast Du dafür eine Erklärung? Algenblüte hat ich schon mal und habe die einfach ausgesessen :D ..
Bin mir auch nicht sicher, ob das Blüte ist, sieht eher milchig statt grün aus.

Habe die Filterschläuche gereinigt weil Strömung sehr nachlies. Erst mal alle Schläuche mit Bürste durchgezogen.
Weis jetzt, dass nur die Ansaug-Krümme zu war (kleinster Durchmesser im System), weil Schläuche brachten nix..
Meinst ich habe damit zu viel Mikroflora vernichtet, kann das sein ? Filter hat nun zwei 2cm Matten grob und 5mm Watte
um Trübung zu eliminieren.. Nitrit war auch plötzlich auf Orange.. :?


Werde mal die höheren Werte von Nitrat und Phosphat beim nächsten WW anstreben und mal schauen was passiert..
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Dirk,

hast du einen Thread zum Becken, dann können wir das da klären, wenn nicht, kannst du das auch im "Die Pflege der Mikroflora oder ..."-Thread schildern. Dann kann das OT hier weg.

Gruß, Nik
 

mario-b

Member
Hallo Nik,
sehr übersichtliche Düngeanleitung für Sandbecken mit Geringfilterung.
Habe mich ebend durch das gesamte Thema gelesen und bin nun etwas verwirrt.

Anfangs hieß es Urea erst bei stabilen Becken (funktionierende Nitrifikation mal vorausgesetzt).
Als Basisdüngung war dein Vorschlag anfänglich dieses Beitrags,
Die Düngung in diesem Stadium sollte sich auf einen Volldünger, KNO3, KH2PO4 und einem evtl. Ausgleich eines relativen Mg-Defizits beschränken.

Wo genau liegt der Vorteil von Kaliumcarbonat gegenüber Kaliumsulfat, bei der Pflege der Mikroflora?
Und eigentlich die gleiche Frage in Bezug auf Mikro-Nährstoffe.
Wie wichtig wäre hier eine starke Chelatierung im Bezug auf die Pflege der Mikroflora.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Mario,

das war mir klar, dass das mit dem Urea kommt. :flirt: Bei einem frisch aufgesetzten Becken ist Magnesium-(/Calcium-)Nitrat erste Wahl als K-freie Stickstofftagesdüngung. Genauso ein üblich chelatierter Volldünger. Sebastians Becken läuft ja schon eine Weile und bis jetzt kann ich nur die Pinselalgen und eine teilweise Wuchshemmung als Problem erkennen - und da halte ich Urea nicht für problemträchtig.

Kaliumcarbonat ist einigermaßen KH-neutral, nicht ganz, wie Robert immer wieder ausführt. ;) Grundsätzlich muss eine Pflanze ihre elektrische Neutralität waren, wenn eine Pflanze K+ auf nimmt, dann gibt sie H+ ab und das Proton zerstört das Karbonat des zugegebenen Kaliumcarbonats. Das gilt aber nur für aufgenommenes K, was über den Verbrauch gedüngt wird, erhöht schon die KH - ist aber vernachlässigbar. Insgesamt schon elegant. Das gilt allgemein für jede Düngung in Karbonatform.

Gruß, Nik
 

kunzi

Member
nik":iuk08g7y schrieb:
Hallo Sebastian,

wie ich auf Soil komme, frage ich mich gerade selbwer. :sceptic: Das Setup kann es dann nicht sein. Ich habe den Thread noch mal gelesen.

Hast du nur Pinselalgen?
Was ist mit den anfänglich "importierten" schwarzen Algen aus diesem Post?
Fusselalgen hattest du auch mal erwähnt, was ist damit?

Was ergab der Versuch mit den Düngekugeln an die Füße der Staurogyne?


Sprich mir noch mal den Stand der derzeitigen Wasseraufbereitung, die resultierende KH/GH im Becken und wie hältst du es mit der Mg-Zugabe.

Mit den Pinselalgen interessiert es mich jetzt schon genauer, normalerweise gehen die in einem typischen/funktionierenden Sandbecken gar nicht.
Mit der Düngung machen wir das mal umgekehrt. ;) Ich hatte nämlich vor einiger Zeit eine PN bekommen und hatte dann mal Düngung für ein Sandbecken mit Geringfilterung ziemlich vollständig und hoffentlich verständlich zusammengefasst. Das passe ich noch mal auf 250 Nettoliter an. Gleiche das mal ab mit dem was du machst.


Düngung für ein Sandbecken mit Geringfilterung
... das mache ich mal der Übersichtlichkeit halber und der grundsätzlichen Bedeutung für diese Betriebsweise in einem eigenen Post, dem folgenden ...

Gruß, Nik

Hallo Nik,

also erstmal richtig Super :thumbs: , deine letzten Beiträge sind richtig klasse, sehr übersichtlich, und äußerst hilfreich. :bier:

Ich zitiere jetzt erstmal deinen ersten Threat seit gestern und antworte darauf(es ist ja schon einiges seit gestern an Beiträgen zusammengekommen!)

Ich habe nicht nur Pinselalgen, es sind auch Fusselalgen und Punktalgen im Becken vorhanden. Allerdings mal mehr, mal weniger, mal gar nicht. Die Pinsel dagegen sind immer da(außer nach EC-Behandlung) und auch in gut sichtbarer Menge, im Gegensatz zu den anderen Arten.

Die "importierte" Alge ist nicht mehr vorhanden.

Der Versuch mit der Düngekugel hatte keine Sichtbare Verbesserung gezeigt. Sprich hätte ich mir schenken können.

Die Wasseraufbereitung sieht folgendermaßen aus(werde auch mal die Aufdüngung mit dazuschreiben):
Ich nutze reines Osmosewasser, das wird mit Durdrakon auf eine KH4/5 aufgehärtet, zusätzlich gebe ich 10gr Bittersalz hinzu.
Die Wechselmenge beim WW hält sich um die 140 Liter.

Die Stoßdüngung sieht so aus:
Stickstoff über KNO3 auf 20-25mg/l
Phospat über Natriumhydrogenphospat auf 0,5-1,0mg/l
Volldünger über Kramerdrak: damit habe ich herumexperimentiert - mal volle Wochendosis, mal halbe, mal gar nicht, persönlich habe ich aber den Eindruck, reichlich Volldünger eher besser ist.

Die Tagesdüngung:
Stickstoff über KNO3: 2-3mg/l
Volldünger: das kam immer drauf an wie ich beim WW stoßgedüngt habe, je nachdem entweder Wochendosis/6, oder mitte der Woche Stoßdüngung halbe Wochendosis, oder gar nicht.

Filter/Strömung schreib ich auch nochmals dazu:
Filter leer bis auf eine Filtermatte(mittel), Filterleistung 950l/h
Strömungspumpe Hydor Coralia Nano

Was mir beim Lesen deiner Aufstellung des Betriebs eines gering gefilterten Sandbeckens zuerst auffiel ist, dass ich wohl eindeutig zuviel Kalium ins Becken gebe und dass ich CO2 immer auf hellgrün halte, da ich immer wieder gelesen hatte, dass zuwenig CO2 Pinselalgen unterstützt.

Ich schreibe aber nochmals einen extra Beitrag auf deine "Betriebs-Aufstellung"

Danke!

lg Sebastian
 

kunzi

Member
Hallo Nik,

also das erste was mich interessiert, wie kann ich das Mg/Ca-Verhältnis rausbekommen, die Leitungwasserwerte habe ich die letzten 1-2 Jahre immer wieder versucht rauszufinden - leider ohne Erfolg. Kann man Ca irgendwie messen, oder interessiert das gar nicht, da ich über Osmose und Durdrakon das Wasser "bastel"?

Mit dem Volldünger werd ich wieder so machen:
Also Wechselwasser auf Wochdosis und dann tgl. 1/6 Wochendosis

Stickstoff:
Lag ich mit 20-25mg/l über KNO3 auf Stoss gar nicht so falsch.
Werde mir jetzt noch Urea besorgen und so die Tagesdüngung vornehmen.
Sollte ich dann nach Nährstoffrechner 2-3mg/l Nitrat(also über Urea) tgl. zugeben? oder eher andere Werte?

Phosphat:
Werde ich beim Wechselwasser dann auf deinen genannten Wert erhöhen.

Ich werde mir Urea, und Tests für Phospat und No3 zulegen. Hast du Empfehlungen für gute Tests?

Also mit den Pinselalgen wundert mich auch, da ich schon öfters gelesen habe, dass diese eigentlich bei Sandbecken gar nicht vorkommen sollen.

Aber vllt findest du ja gleich woran es liegt.

lg Sebastian
 

mario-b

Member
Hallo Sebastian,
Ich nutze reines Osmosewasser, das wird mit Durdrakon auf eine KH4/5 aufgehärtet, zusätzlich gebe ich 10gr Bittersalz hinzu.
Mit einer Dosierung von ca. 3,75 g Duradrakon je 100 l Wasser führt man folgende Mengen an wichtigen Ionen zu:
23,7 mg/l Hydrogencarbonat, 6,6 mg/l Calcium, 5,7 mg/l Sulfat, 3,8 mg/l Chlorid, 2,2 mg/l Natrium, 2,0 mg/l Magnesium, 0,9 mg/l Kalium, Spurenelemente
Das kann man jetzt hoch und runter rechnen, das Verhältnis bleibt 3,3(Ca)/1(Mg)

Bei einer KH von 4 bei 250L müssten es 37,5g Duradrakon sein.
Laut Nährstoffrechner ergibt das dann folgende Werte,
K - 3,6 mg/l
Ca - 26,4 mg/l
Mg - 8,01 mg/l (+ 3.94 mg/l Bittersalz)

Was mich nur gerade ein wenig wundert, wenn auf 100L, 6,6 mg/l Ca und 2 mg/l Mg sich lösen, ergibt das für mich eine GH von ca. 1,54. :?
www.drak.de":1t3adcpn schrieb:
3,75 g Salzmischung / 100 l Osmosewasser ergeben 1,0 ° dH KH bzw. 1,2 ° dH GH

Achja was ich noch vergessen habe zu schreiben.
Warum härtest du das Osmosewasser auf eine KH von 4 auf?
Eine Karbonathärte von 2 wäre meines Wissens besser.
 
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