Einfaches Sandbecken, aber im Hollandstil

knispel

Member
Hallo,

hier wurden aber von Anfang an entscheidende Dinge anders gemacht, als von Nik vorgeschlagen.
Ich behaupte ein Becken mit KNO3, Kh2Po4, Bittersalz (oder PMS ;) ) und einem einfachen, stark chelatierter Volldünger einzufahren ist hierbei unabdingbar . Steigt man zu früh mit Urea, Hirschhornsalz oder anderen Volldüngern ein, wird die Einfahrphase, welche mMn durchaus 3 Monate beträgt deutlich kritischer.
Schwierig an Nik Vorgehensweise bleibt natürlich das einbringen "guter" Pflanzen. Ich halte das für nicht mehr essentiell. Das geht auch mit schlechten/emersen Pflanzen, zumindest in 75% der Fälle.
Erfolgsversprechend wäre die Kaliumphobie beiseite zu schieben und sich im Zweifel mit ein paar Punktalgen (temporär) anzufreunden. Da kann später immernoch gegengesteuert werden.

mfg Jan :bier:
 

java97

Active Member
Hi Jan,
Danke für die Erläuterungen.
O.k., also kein Urea/Ammonium in der Einfahrphase.
Was ist stattdessen mit Magnesum-/Calciumnitrat (ersteres scheint Nik ja selbst zu verwenden)?
Wie sieht´s mit der Beleuchtung aus?
Mit tgl. 6h starten und dann wie schnell (langsam) steigern?
Wenn´s gut läuft, wöchentlich + 1/4 - 1/2 Stunde als Faustformel?
Sind als Ziel 10h pro Tag bei ca. 0,5W/l o.k.?

Wie bringe ich ein Aquarium, das, wie Sebastians, erste Probleme zeigt, wieder ins Lot?
Urea/Ammonium weglassen, Beleuchtungsdauer reduzieren? Was noch?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

Danke, Jan! Es bringt es auf den Punkt.

BTW, Magnesium-, Calciumnitrat ist deswegen kein Problem! Mit Ca hatte ich noch nie ein erkennbares Problem - trotz meiner eindeutigen Mg-Betonung. Ich habe sowohl Ca- als auch Mg-Nitrat, nutze aber nur letzteres.

"Geeigneten" Biofilm über Pflanzen aus funktionierenden Becken hinzu zugeben ist vor allem der Versuch eine gewünschte Entwicklung zu begünstigen. Das kann durchaus hartnäckig dauern! Volker erfährt das an seinem Becken auch. Ändert aber nichts, denn wenn man das rund zum Laufen bekommen will, ist die Alternative nur ein hartes Unterdrücken unerwünschter Symptome. Da sind Grenzen aber fließend und es lässt sich trefflich über Sinn und Unsinn streiten. Über Filterung schreibe ich schon so lange und ich habe den starken Eindruck, dass diesbezüglich nicht viel rüber kommt. Es gibt nicht nur ganz wenig und mehr und viel und sehr viel, sondern vor allem eine angemessene Filterung. Das bedeutet eben auch mal mit der Filterung zu "spielen". Die anfängliche, "umfängliche" Düngung ist simpel, Volldünger mind. soviel, dass das nicht in den Mangel läuft. Um das zu erweitern, mit KNO3 und Mg(NO3)2x6H20 Stickstoff und Kalium einstellen und KH2PO4 zugeben. Volldünger kann man teils teils Stoß- bzw. Tagesdüngen, KNO3 und KH2PO4 eher Stoß- und Mg(NO3)2 eher Tagesdüngen. Das Ganze im Rahmen erwarteter Verbräuche. Mehr kann man nicht tun. Den Rest, d.h. den wichtigsten Punkt, habe ich beschrieben im Thread "Pflege der Mikroflora".

Wenn ich das aufsetze, dann dünge ich normale Dosis - nie weniger - und mich interessiert die sch... Kalium- und SE-Phobie überhaupt nicht. Hatte ich mir beides angesehen, es sind allenfalls Symptome, die bei mir nicht mal auftraten und nur zeigen, dass die Lösung vor allem in der gewünschten Entwicklung des Biofilms liegen kann. Das ist keine Garantie, aber das ist das wichtigste überhaupt und meine Gedanken kreisen in erster Linie darum. Ein Grundstock ist der Thread "Pflege der Mikroflora". Das kann in jedem Einzelfall darüber hinaus gehen. Nach dem Verständnis des Grundgedanken ist dann auch Kreativität bei den Maßnahmen am eigenen Becken angesagt.

Nochmal, mir geht es nur um die Begünstigen auf dem Weg zum gut funktionierenden Becken. Der Sand, die Filterung, die Düngung, das Licht, die Pflanzen spielen in diesem Sinne eine Rolle, aber Garantie ist es keine. Stellt auch nicht andere Konzepte in Frage, das kann alles funktionieren! Allerdings, wenn man sich ansieht was ich für günstig halte, kollidiert das dann schon mit einigen wenigen anderen Praktiken. Beschränkt sich weitgehend auf die Substratfilterung und gröberes Bodensubstrat.

Ich kann auch nicht wirklich einen Zeitrahmen geben. Mein erstes Leitungswasserbecken mit gekauften Pflanzen hat - allerdings mit lange beobachteter Algen-/Bakterienblüte reichlich ein Jahr gebraucht, dann hatte ich genug gesehen, das Problem mit UV-C erschlagen und das Becken lief in der Folge super. Ein weiteres Becken mit Pflanzen daraus aufgesetzt war sehr schnell problemlos. Ein weiteres mit gekauften submersen(das ist wichtig!) Pflanzen lief auch gut, abgesehen von Chladophora spec., bei der ich meine üblichen Mittel als gescheitert betrachten muss. Ich schaue mir da jetzt halt auch mal die Wirkung von Algexit an Das Becken ist schon den Versuch wert es zu erhalten.

Aber sonstige Algen? Muss ich für meine Becken allenfalls über Anflüge von Punktalgen nachdenken und die sind eher interessant als in der Menge lästig und ja - es könnte sein, dass eine zigfache Überdosierung von PMS eine Rolle spielen könnte. Eindeutig ist es trotzdem leider nicht.

Ich kann mir also nur Becken aus der Ferne ansehen und moderieren und wenn jemand eigene Gedanken umsetzen will, dann akzeptiere ich das aus verschiedenen Gründen durchaus vorbehaltlos, aber es ist dann nicht mehr das was ich mache! Und irgendwie wird durchaus verständlich ein Ergebnis erwartet, welches ich für mich sogar in verschiedenen Varianten erstaunlich sicher erreiche. Schon nur dieses Posting sollte meine Strategie aber eindeutig klarmachen.

Gruß, Nik
 

kunzi

Member
Hallo zusammen,

das Becken gibt es natürlich noch, und es läuft nach wie vor schön vor sich hin. Allerdings bin ich mom zeitlich sehr angespannt aus beruflichen Gründen und danach geht halt erstmal die Family vor. So bleibt leider nur noch zeit um das Becken zu pflegen und ab und zu den "Wald" auszulichten.

Grundsätzlich kann ich nix neues zu erzählen, Düngung und Licht läuft nach wie vor wie immer. Und ich hab auch gar nicht den Drang die Beleuchtungszeit zu erhöhen, da es so völlig ausreichend ist.

Es gibt noch ein kleines, unbearbeitetes Foto. Dieses Wochenende wird wieder gegärtnert, ist auch mal wieder nötig.
Wenns Fragen geben sollte, fragt einfach.


lg Sebastian
 

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chrisu

Well-Known Member
Hallo Sebastian,

schön das alles so problemlos läuft.
Benutzt du immer noch den Kramerdrak? Ich benutze jetzt auch seit einigen Wochen Kramerdrak-Power und konnte eine Verbesserung bei den Pflanzen im Vergleich zu Ferrdrakon-Power feststellen.

Mfg Christian
 

tobischo08

Member
Das hat sich ja klasse gemacht,gefällt mir echt gut. :thumbs:
Ist das volle Lichtleistung? Sieht was dunkel aus. :smile:
MFG Tobias
 

kunzi

Member
Hallo zusammen,

ja ich nutze immer noch den Kramerdrak, der gefällt mir bisher sehr sehr gut. Klasse Wirkung!
Außerdem gebe ich jetzt nach dem WW und zusätzlich einmal die Woche ne Pottaschelösung ins Becken, auch dass hat sich bisher nur positiv gezeigt. Also kann ich auch hiermit bestätigen, dass der Kaliumwahn völlig unnötig ist. Aber ich finde es gut, dass ich so selbst rausgefunden habe.
Phospat gebe ich 1mg/l einen Tag vor dem WW ins Becken ansonsten nicht, schließlich scheint auch das sich positiv auszuwirken.

Die Lichtleistung ist voll, allerdings wurde das Foto etwas dunkler aufgenommen, da es mit normaler Einstellung auf mich doch immer etwas "grell" wirkt, jedenfalls greller als in real. Und ich bin nicht so der Foto-Checker, dass ich Profiaufnahmen hinbekomme. Dafür fehlt mir erstens zum Teil Equipment, Kamera wäre schon vorhanden, und halt auch leider wieder die Zeit sich hineinzuarbeiten.

Das Becken läuft soweit ganz gut, nicht perfekt, obwohl ich manchmal denke, ob es überhaupt so laufen kann, was ich als perfekt empfinde. Und manche Pflanzenarten wachsen auch nicht so perfekt schön, wobei ich selbst nicht urteilen kann, ob es noch am "unstabilen" Becken, der Düngung, oder gar am Licht liegt. Schließlich habe ich ja doch ne 55er Beckenhöhe, und da geht viel Leistung verloren.

Was ich noch am Becken verändern möchte ist, dass mehr Vorder- und Mittelgrundbepflanzung zur Geltung kommen, und hochwachsende Pflanzen zum Teil ausgemustert werden und auch weniger Arten beschränkt werden. Langsam soll Atmosphäre ins Becken kommen und markant werden. Momentan ist noch viel Wirrwarr, und ich übe auch noch richtig zu schneiden und Gruppen in Szene zu setzen, sprich es wird immer probiert und daran gearbeitet, aber halt vorsichtig, so dass nicht wieder ein Einbruch kommt. Deswegen werden immer kleine Veränderungen vorgenommen, und das zieht sich halt hin. Aber ich habe ja viel Zeit und es rennt keineswegs was davon.

Ein erstes kleines Wurzelstück wurde auch ins Becken gegeben, zum Testen, ob sich daran Algen breit machen. Bisher ist keine zu sehen. Hardscape soll ja auch irgendwann mal ins Becken, n paar vereinzelte Wurzeln, die auch den Pflanzengruppen ragen und auch n paar größere Steine, wobei ich bei den Steinen total unendschlossen bin, aber ich werde schon mal zu einer Entscheidung gelangen.

lg Sebastian
 

kunzi

Member
Hallo zusammen,

das Becken gibt es noch, die Pflanzenarten haben sich etwas verändert. Ansonsten läuft es nahezu gleich.


Was nach wie vor sehr nervig ist, sind vor allem unschöne Pinselalgen, keine extremen Mengen, aber halt optisch störend.

Die letzten Monate hab ich natürlich in verschiedene Richtungen probiert, bin aber nie darauf gekommen, was sie verursacht und wie sie für immer verschwinden.

Die grundsätzlichen Theorien, wie Co2 sehr hoch halten oder Volldünger reduzieren, oder gar nicht mehr zu düngen, brachten keinen sichtbaren Erfolg, ich komm einfach nicht drauf, was es auslöst.
Vorkommen tun sie vor allem an der Stauro, den Farnen, Cryptos und am Hardscape, sogar an die Scheiben sind sie zum Teil.
Bisher hab ich sie nur mit EC effektiv wegbekommen, aber nach 2-3 Wochen kamen wieder die ersten.

Ansonsten wurde noch eine zusätzlich Strömungpumpe verbaut, die zusammen mit dem Glasdiffusor für etwas Strömung und Co2 Verteilung sorgt.

Der Dauertest ist quasi immer auf hellgrün

Nach dem wöchtenlichen mind. 50%igen WW mit aufgehärteten Osmosewasser(per Durdrakon auf KH 4-5+1-2 geh. Teelöffel Bittersalz) wird auf komplettem Beckenvolumen KNO3 auf 15-20mg/l und PO4 auf 0,5mg/l aufgedüngt.
Tgl. wird 2mg/l KNO3, alle 2 Tage 5ml Kramerdrak gedüngt. Ein paar mal die Woche gibts noch Hirschhornsalzlösung 5ml.

So das sind die Nährstoffzugaben meinerseits.
Was noch interessant wäre: Gibt es vllt einige Links(außer dem von Flowgrow) für Anzeichen eines Nährstoffmangels, Oder was sind gute Zeigerpflanzen?

Hier noch ein kleiner Quick&Dirty-Shot der nur wenige Tage alt ist.
 

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lenka007

Member
Re: AW: Einfaches Sandbecken, aber im Hollandstil

Na das sieht ja richtig schnieke aus.
Ist halt jede Arbeit diese Pflanzenmasse im Zaum zu halten, aber wenn man so ein Ergebnis hinbekommt, ist es die Arbeit allemal wert...

Gruß Dominik

Gesendet von meinem HTC Desire HD A9191 mit Tapatalk 2
 

kunzi

Member
Hi Roger,

Ja vielen Dank für den Link. Aber den kenne ich schon, es gibt halt fast keine Informationen darüber im Netz. Das ist es ja.
Es gibt ja schon den einen oder anderen hier, der meint dass, nur als Beispiel Phosphatmangel einfach erkennbar ist.
ich selbst spekulier da nur. Also wenn diejenigen wissen wie das aussieht, woher haben sie die Informationen. Oder ist das Learning by doing?!

Auch danke für die Bisherigen Urteile übers Becken. Ich selbst bin aber noch nicht zufrieden, mir gefallen immer gewisse Pflanzen oder Abschnitte des Beckens, aber insgesamt fehlt noch vieles für mich.
Am meisten stören mich die Pinselalgen und dass viele Pflanzenarten immer noch nicht so richtig vital sind.

Mal sehen, wenigstens wird nicht langweilig! :thumbs:

lg Sebastian
 

chrisu

Well-Known Member
Hallo Sebastian,

ich würds mit mehr Nitrat probieren. Wenn ich längere Zeit nur 2mg/l täglich dünge sehen meine Pflanzen auch so aus.
 

Haeck

Member
kunzi":2jzqf2mt schrieb:
Es gibt ja schon den einen oder anderen hier, der meint dass, nur als Beispiel Phosphatmangel einfach erkennbar ist.
ich selbst spekulier da nur. Also wenn diejenigen wissen wie das aussieht, woher haben sie die Informationen. Oder ist das Learning by doing?!

"Learning by doing/Trial and Error", ja. Ich habe ca. 1 Jahr benötigt, um an A. barteri var. nana, durch ledigliches Beobachten und Experimentieren ein Calcium- und Magnesiumdefizit festzustellen. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben, die meisten Pflanzen, mit einigen Ausnahmen natürlich, reagieren mit einer recht eindeutigen Symptomatik, stagnierendes Wachstum bei Nachweisbarkeit aller andreren Nährstoffe. Oder, bei einem schwerwiegenden Phosphatmangel mit der Ausbildung von Anthocyan an den Blatträndern beginnend. Aufgrund der hohen Speicherkapazität der Pflanzen, Phosphat im inneren bis zu 1000-Fach anzureichern, kann bis zum Auftreten eines Mangels etwas Zeit vergehen. Insbesondere Nik weist in seinen Beiträgen des öfteren darauf hin ;0). Und genau hierin liegt die Problematik. Nur die wenigsten unter uns warten die Symptome eines Po4-Mangels tatsächlich ab, um bei einem wiederholten Auftreten, durch Ausschlussverfahren/Messungen etc. , entsprechend zu erkennen und adäquat reagieren zu können. Es handelt sich hierbei in der Tat um einen langwierigen Lernprozess, der viel Beobachtung und Geduld seitens des Aquarianers voraussetzt.

Lg
André
 
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