Hallo Nik,
Nightmonkey":1ke986oy schrieb:
Wie ich gestern Abend schon geschrieben habe werde ich das Thema P-Mangel erstmal ad acta legen.
Ich interpretiere das wie folgt: Die Pflanzen kommen mit weitaus weniger P aus als man das im allgemeinen so erzählt bekommt. Der Optimalwert wird oft mit 0,1 - 1,0 mg/l angegeben, bezieht sich dann logischerweise auf gelöstes P im Wasser.
Da die Pflanzen aber dazu in der Lage sind sich mit P aus dem Bodengrund zu versorgen, und das sich aus diesem auch P rücklösen kann, ist ein Aufdüngen der Wassersäule auf diesen "Optimalwert" weder notwendig noch sinnvoll.
Der Bodengrund kann als Langzeitdepot betrachtet werden.
Ich glaube dennoch an einen P - Mangel an den von mir erwähnten Pflanzen mit den schlecht ausgebildeten Wurzeln.
Sicher nicht! Tonige Soils binden auch nicht unerheblich das Anion PO4. Mit vorgedüngtem Soil ist das nährstoffmäßig fett unterwegs - und dann haben Pflanzen keine Notwendigkeit sonderlich Wurzeln auszubilden. Die stehen nährstoffmäßig Oberkante Unterkiefer im Wasser.
Wenn Blätter Nährstoffe aufnehmen können dann müsste auch ein Rhizom ohne oder mit wenigen Wurzeln auch dazu in der Lage sein. Ok erscheint mir jetzt auch logisch.
Dein "Sicher nicht!" bezieht sich auf den P-Mangel?
Kann man den Rest so stehen lassen?
Sicher, das ist streng logisch, wird dann ja gerne überbewertend auf submers übertragen. Fakt ist aber auch, dass emerse Blattdüngung funktioniert und im Landbau selbstverständlich praktiziert wird.
Ok gut, dann müsste das emerse Blatt ja Kontakt zu Nährstoffen haben. Wie geht das wenn es in der Luft steht?
Kann Stickstoff aus der Luft aufgenommen werden? Ist ja reichlich vorhanden.
Nachdem du deine Pflanzen mit dem P-Mangelbild verglichen hast, hatte ich einen schlimmeren Beckenzustand erwartet. Ich will dich übrigens nicht von einer moderaten PO4-Düngung abhalten, aber schon herausstellen, dass das kein Po4-Mangel ist. Ich empfehle sowieso einen mehrfach synthetisch stabilisierten Eisenmikrodünger AR Mikro Basic Eisen, Ferdrakon, Kramerdrak, Dennerle V30. Ansonsten moderat vollständig. Übers Wasser düngen musst du bei Soil sowieso, sonst läuft das mit der Zeit partiell in irgendwelche Mängel.
Was lässt dich nun annehmen das der Beckenzustand nicht so schlimm ist?
Wie gesagt Po4 lasse ich erstmal außen vor, beschäftige ich mich mit , insofern dann noch notwendig, wenn der Rest passt.
AR MBE nutze ich, hatte auch schon Mikro Spezial FG im Einsatz, mit FG deutlich mehr PA.
Kommt mir aber noch ein Gedanke:
"Kupfer ist für viele Mikroorganismen wie Bakterien bereits in geringer Dosis toxisch."
Können die sehr geringen Mengen an Cu im Mikrodünger einen ohnehin schon schwachen/schlechten Biofilm schädigen und damit den Algenwuchs weiter begünstigen?
Oder ist der Gehalt dafür schlicht zu niedrig?
Mikroflora pflegen ist nicht schwer. Die Produkte von Microbe Lift sind schon gut. Im Problemfall wird ML Special Blend wöchentlich in Normaldosis zugegeben und danach alle zwei Tage (insgesamt 3x bis zum nächsten Ww) die Normaldosis Nite Out II dazu. Die Nitrifizierer haben vor allem den Zweck freigewordenen Räume zu bestzen. Filter leer hast du ja schon. Wenn das algenmäßig nicht irgendwie Anstalten macht grob in die Grütze zu fahren, ist nichts weiter zu tun! Mit vier Wochen würde ich aber schon rechnen um es dann über Normaldosis auslaufen zu lassen. Wenn ein Becken gut läuft, bringt das nichts mehr.
Von Seachem gibt es auch interessante Bakterienpräparate, die will ich mir demnächst ansehen. Man muss aber auch sehen, dass ich bis jetzt nichts erlebt habe, das der Qualität eines reifen Biofilms nahekommen könnte. Die Mittel können nur unterstützen und tun das auch.
Gut damit kann ich direkt beginnen, habe wie gesagt Seachem Stability hier. Heute mal wieder WW und dann wende ich Stability wie beim einem Beckenstart an.
Ich will aber auch nochmal was zur Filterung erwähnen, mein Erfahrungsschatz ist dann doch größer als zunächst angenommen.
Ich hatte vor ein paar Jahren ein 30 L Cube zum Pflanzenbecken (der erste Versuch) umgestaltet.
Als Filter hatte ich einen Dennerle Nano Eckfilter drin.
Das Becken hat nur vor sich in gealgt, da lief gar nichts.
Ich habe es dann nochmal mit mehr Pflanzen neu aufgesetzt, das Ergebniss war nach wenigen Wochen das gleiche.
Nur dieses mal noch mit einer Menge Cyanos, da habe ich mir erstmals über Bakterien im Becken Gedanken gemacht.
Also habe ich das Becken nochmal neu aufgsetzt, dieses mal aber mit einem "richtigen Filter".
Einem Eheim Aquakompakt 40. Der Filterbecher war mit 1 l Sinterquarzkugeln einer groben Vorfiltermatte und einem Vlies ausgestattet.
Das ganze auf 20 - 25 Liter Wasser, mit ein paar Garnelen als Besatz und viel Pflanzenmasse kann man wohl als
"Filteroverkill" bezeichnen.
Das Becken lief über 2 Jahre sowas von stabil, ohne Algen, mit sehr gutem Pflanzenwachstum, unregelmäßige WW und einer Düngung laut Packungsangabe, sprich keine gezielte Nährstoffeinstellung.
War definitiv mein bestes Becken bisher.
Und warum? Ich denke mal wegen eines sehr guten Biofilms.
Das zeigt wie individuell Becken laufen können und das man einfach nichts pauschalisieren kann.
Wenn die anderen Maßnahmen in den nächsten Wochen zu nichts führen werde ich versuchen das zu reproduzieren.
Vielleicht harmoniert so ein "Overkill" ja einfach mit meinem LW.
Aber erstmal abwarten, eins nach dem anderen.
Gruß Marco