Nitrat, Kalium und Calcium

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Daniel,

vielen dank für deine Rechnung :klatsch: . Dann hab ich im Rechner auf jedenfall was falsches eingetragen ;). Habs nun auf den richtigen Wert umgeändert.

Grüße
Tobi
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
aquarix":1fzvfupx schrieb:
Hallo Tobi,

das ging ja superfix. Vielen Dank.

Ich werden beim nächsten Wasserwechsel versuchen mich an Kekons Werte anzunähern.
Da der Nitratwert bei mir im Leitungswasser schon bei etwa 7 mg/l liegt, wollte ich mit dem
Calcium etwas höher gehen. So auf ca 40 mg/l. Momentan liegts um die 27/28 laut Wasserwerk.
Magnesium erhöhe ich dann auf 10 mg/l. Kalium habe ich bereits seit 2 Wochen auf über 20 mg/l gebracht.
Das alleine hat aber noch nicht viel geholfen.
Ich werde hier auch berichten obs klappt.

Viele Grüße,

aquarix

Hi,

ich denke es hängt einerseits mit einem hohen Kaliumwert und andererseits mit niedrigen Nitratwerten zusammen. Kekon schreibt ja selber, dass der Nitrathunger der Pflanzen dann über andere Stickstoffquellen wie Ammonium und Urea befriedigt werden kann, ohne dabei Verkrüppelungen oder Wuchsstillstand hervorzurufen.

Bei mir konnte ich erst eine erstaunliche Besserung feststellen, als ich 3 Tage lang kein Nitrat zugeführt hatte. Dünge zur Zeit sehr wenig Stickstoff und bin gespannt wie sich die Pflanzen weiter entwickeln. Hatte zusätzlich meine Volldüngermenge sehr eingeschränkt, was zu einem viel grüneren Wuchs geführt hat, wobei aber die schönen Farben einiger Pflanzen auch auf der Strecke blieben (z.B. Limnophila aromatica)

Bin sehr auf deine Ergebnisse gespannt.

Grüße
Tobi
 

aquarix

New Member
Hallo Tobi,

momentan wächst bei mir alles eigentlich zu langsam. Einige sehen gut aus, andere haben verkrüppelte Triebe, zu helle Farben(weiße Spitzen) oder auch dieses marmorierte Aussehen, was laut Beschreibungen wie Magnesium/Manganmangel ausschaut.

Ich dünge grundsätzlich mit Ferrdrakon und selbst gemischten NPKs. Ich versuche momentan auch die Mirkos nach den Empfehlungen von Kekon zu düngen. Ich habe mir dazu einen reinen Eisen/Mangandünger angesetzt um das Frischwasser damit auf 0,2 mg/l Eisen zu bekommen und zu halten. Ferrdrakon gebe ich zusätzlich täglich mit 1,5 facher Dosis. Ich werde diese Werte jetzt mal eine Zeit lang beibehalten. Vorher war Eisen bei reiner täglicher Düngung kaum nachweisbar.

Nochmal zum Gips, wie löst Du diesen auf? Ich habe festgestellt, dass ca. 5 g in einem Eimer Wasser verrührt sich nicht komplett auflösen. (übernacht mit kleiner Pumpe). Es gibt Rückstände, die sich auf dem Boden absetzten. Vieleicht sinds blos Verunreinigungen. Aber ob ich das jetzt wirklich ins Aquarium geben soll? Laut Sicherheitsdatenblatt (Rigips Baugips) sind >90 Prozent CaSo4 in verschiedenen Hydrationsstufen enthalten.

Viele Grüße,

aquarix
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

ich gebe meinen Gips immer direkt ins Aquarium. Dieser löst sich sehr schnell auf und sorgt lediglich für eine kurze leichte Trübung des Wassers.

Ich habe aber reinen gebrannten Gips...sprich CaSO4x1/2H20. Habe es selber noch nicht mit Baumarktgips probiert. Wobei 90 Prozent CaSO4 sich ja nicht schlecht anhört. Der CaSO4 liegt bei CaSO4x2H20 bei ca. 79% bei CaSO4x1/2H2O bei ca. 93%.
bei einer Mischung dieser Stoffe sind 90% nicht verkehrt. Der Rest sollte H2O sein...und demnach kein Problem.

Wenn sich aber einmal Ablagerungen am Boden des Eimers bilden...dann verschwinden diese sogut wie garnicht. Deshalb schütte ich wenn ich z.B. Osmosewasser nutze immer kräftig mit Wasser auf. Sprich erst CaSO4 rein und dann Wasser in den Eimer schütten. Dadurch löst sich das Ganze sofort auf.

Grüße
Tobi
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

wollte mal einen kleinen Zwischenbericht geben.

Ich bin mitlerweile definitiv der Auffassung, dass bei mir etwas in Hinsicht der hier erwähnten Stoffe nicht funktioniert. Habe den Test hier noch nicht ganz abgeschlossen, da ich meine NO3 Werte nicht richtig kontrollieren kann.
Mein JBL Test zeigt die lustigsten Werte selbst bei kallibrierten NO3 Lösungen an und es ist schon der 2. JBL Test den ich dafür nutze... 20 mg/l werden beispielsweise als 10 oder weniger NO3 angezeigt. Es mag sicher an meiner schlechten Wahrnehmung der feinen Gelbabstufungen liegen...jedoch kann ich die Testergebnisse getrost vergessen :(.

Ich denke ich bin bis jetzt noch nicht unter 5 mg/l No3 gekommen. Ich werde nun in einem Becken für 6 Tage kein No3 hinzuzuführen und werde mal schauen wie sich darauf die Sache verändert. Mein Leitungswasser soll 8-12 mg/l NO3 enthalten...ich konnte es mit dem JBL Test jedoch nie nachweisen. Das Wasser im Test bleibt immer glasklar. Gehe jetzt aber mal von den richtigen Werten des Wasserwerks aus ;).

Seit dem extremen Kaliumzusatz habe ich insgesamt aber schon einen besseren Wuchs. Gerade die Ammania gracilis wächst wieder recht zügig, wobei sie leider nur 2 Tage total gut gewachsen ist und danach wieder Wüchsstörungen gezeigt hat. Die Stellata will sich auch noch nicht richtig aufrappeln.

Zudem werden viele Pflanzen SEHR SEHR hell. Sehen schon beinahe Weiß aus. Die Heteranthea hat beispielsweise sehr weiße Triebspitzen, die Rotundifolia auch, ebenso wie die inclinata cuba.
Das interessante ist, dass die Heteranthera in der Dunkelphase wieder grünlich wird und erst unter Licht diese weißen Stellen ausbildet.

Ich habe daraufhin extrem viel Calcium in mein Becken eingebracht. Habe die GH von 7 auf 12 aufgedüngt und konnte verblüffender weise einen viel besseren Wuchs feststellen. Das HC legte wieder richtig los, die Stellata bekam größere Blätter und die Pflanzen wurden insgesamt wieder grüner. Kekon berichtete in seinem Thema auch davon, dass höhere Calciumwerte bzw. eine höhere Gesamthärte zu mehr Tolleranz bei den NO3 Werten führt.

Da ich jedoch nicht so einen hohen GH fahren möchte und zudem andere Personen auch Erfolg mit niedrigem GH haben, fragte ich mich natürlich woran dies liegen kann.
Nachdem ich viele ältere Themen über K+ und Ca Blockierung gelesen hatte wollte ich dieses in einem Becken auch probieren. Ich habe deswegen einem Becken die Kaliumzufuhr entzogen und werde erst Kalium hinzufügen, sobald leichte Mangelerscheinungen auftreten.
In dem anderen Becken ist wie gehabt der hohe Kaliumanteil von über 20 mg/l.

Ich bin mir insgesamt aber sehr sicher, dass es sich um ein Problem der Stoffe Kalium, Calcium und vielleicht noch Magnesium handelt. Auch wenn viele der Anzeichen klar für Eisenmangel sprechen, so konnte ich mit sehr viel höheren Eisen-/ Mangankonzentrationen keine Besserung bewirken. Der Nitratwert kann wohl auch mit hineinspielen, da Kekon diesen als Schlüsselfaktor herausstellt.

Ich bin definitiv gespannt wie sich die Becken weiter entwickeln.
 

addy

Active Member
hi toby;
hast du mal bilder von den betroffenen pflanzen?
würde mich nur mal so interessieren wie das bei dir aussieht. bin ja nicht der "mangel-cräk" (wie zum teufel schreibt man cräk?) :D
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Addy,

So sieht z.B. die Heteranthera aus, welche mein größtes Sorgenkind ist:


In natura wirkt es noch etwas weißer. Habe bei Kekons Thema nochmal genauer nachgelesen und bei ihm trat dieses Phänomen auch auf. Er hat dies durch mehr Magnesiumzugabe behoben. Versuche mich gerade auch daran... 2mg/l Mg zugegeben und nun heißt es zunächst einmal abwarten.
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

wollte mal ein Resumé meines Kaliumversuchs ziehen. Bei mir hat eine verstärkte Kaliumzufuhr einhergehend mit niedrigen NO3 Werten keine wirkliche Besserung gebracht. Ich habe nun wochenlang meinen NO3 Wert bei beinahe n.n. gehalten und zudem ein paar Wochen nur Ammonium gedüngt. Habe sogar sämtliche Spurenelemente gegen Ende des Versuchs auf die von Kekon (dem Urheber dieser Idee) umgestellt und konnte dadurch wenigstens kurzfristig eine Wuchssteigerung hinbekommen.
Insgesamt hat das alles meinen Becken aber nicht wirklich viel gebracht. Eher kann man sagen, dass durch die geringen NO3 Werte einhergehend mit hohen Kalium Werten eine massive Stagnation eingetreten ist, wie ich sie noch nie in meinem Becken erlebt habe. Sobald ich meinen NO3 Wert wieder höher angesetzt habe sind die Pflanzen inenrhalb von 2-3 Tagen wieder gewachsen. Ich werde nun dieses "Experiment" mit hohem Kaliumgehalt einhergehend mit niedrigen NO3 Werten für mich abschließen. Es hat bei mir leider nicht zu den gewollten Ergebnissen geführt.
Ich kehre nun wieder zu einer moderaten täglichen Kaliumdüngung zurück und dünge das Wechselwasser nicht mehr auf 20mg/l auf.

Gerade diese typischen Calciummangelerscheinungen, die immer wieder aufgetreten sind habe ich nicht unter Kontrolle bekommen. Es kann sicherlich auch ein anderer Mangel sein, der sich jedoch ebenso wie Calciummangel zeigt wie z.B. Bor. Diesen Stoff habe ich ebenfalls höher dosiert, um dies ausschließen zu können und konnte leider dadurch auch keine Besserung bewirken.

Alles in allem kann ich nun leider nicht genau sagen woran dieser Versuch gescheitert ist. Es gibt so viele weitere Variablen die unberücksichtigt bleiben und somit die Gesamtbeurteilung schwierig machen.

Algen sind in dieser Zeit jedoch nicht vermehrt aufgetreten, trotz teilweiser Kaliumstoßdüngung von bis zu 40 mg/l.
 

Sabine68

Active Member
Hi Tobi,

interessanter Bericht. Generell denke ich , wenn man unlimitiert Nährstoffe zugibt, muss man das mit allen Nährstoffen tun, damit die Pflanzen gut wachsen - wäre zumindest für mich logisch.

Mein Trugkölbchen hat zu anfangs auch mal diese weiße Stellen gezeigt. Ich denke, daß es bei mir vielleicht mit der Umstellung auf mittelhartes Wasser zu tun hatte. Das war aber ganz am Anfang und nur relativ kurz.

Aber seltsam ist das ganze schon
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Sabine,

Calcium, Magnesium und Kalium sind ja alles Stoffe die wenigstens leicht miteinander Konkurrieren. Bor kommt zudem mit einer gewissen Beziehung hinzu und macht so das ganze noch etwas komplizierter.

Es gibt aber sooo viele Leute die genau mit diesen Problemen zu kämpfen haben. Diese typischen Calciummangelsymptome können dann eben auf die unterschiedlichste Weise behoben werden, wie z.B. Kaliumsenkung, Calciumsteigerung, zusätzliches Magnesium und auch teilweise geringere NO3 Werte, sowie manchmal Borzusatz.
Eine wirklich plausible Erklärung für solche Wuchsstörungen habe ich leider nirgends finden können und ich habe definitiv viel gesucht :D. Es scheint eine doch sehr individuelle Angelegenheit bei diesen Problemen zu sein, da eben unterschiedliche Konzentrationen zu diesem Ergebnis führen können.

Mit dem "Wenn schon unlimitiert, dann alle Stoffe" kann ich so gesehen auch in etwa bestätigen, wobei eben Kalium da auch eine Ausnahme zu sein scheint, da es den Verbrauch der anderen Makros nicht bis ins Maximum treibt, sondern wohl eher mit den konkurrierenden Stoffen Probleme geben kann. Ich bin generell kein großer Freund von solchen "Konkurrenz" Annahmen bzw. "Blockierungen", jedoch glaube ich in diesem Zusammenhang schon an ein gewisses Verhältnis, welches gewahrt werden sollte.
 

Sabine68

Active Member
Hi Tobi,

öhm - ich hoffe jetzt wird es nicht zu esoterisch :oops:, aber an ein Nährstoffgleichgewicht zum optimalen Wachstum glaube ich schon und zwar aus dem Grunde, weil generell in der Natur alles auf ein Gleichgewicht ausgelegt ist, wenn es optimal laufen soll - ich weiß, das hört sich etwas kurios an und beweisen kann ich es schon gar nicht - es sind halt laute Gedankengänge :wink:
Ob man das beziffern und auch praktisch anwenden kann, ist wohl eher unwahrscheinlich, weil da doch viele Faktoren eine Rolle spielen

Kurioserweise habe ich im 350l Becken jetzt Daonois mit weißen Blättern - da stehe ich absolut vor einem Rätsel.
Die Grundvoraussetzungen sind ähnlich, wie im Riff und von allem ist genug da - ich kann da auch nur weiter beobachten.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

ich persönlich glaube schon das alle Stoffe in einem richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sein müssen. Zum Beispiel ein zuviel an Kalium behindert die Aufnahme von Magnesium. Zuviel Eisen blockiert die Mangan Aufnahme unsw. Hinzu kommen unkontrollierte Mineralisationen und Ausfällungen im Bodengrund und Filter. Hemmstoffe die von den Pflanzen selber abgegeben werden. Ich meine, je ausgewogener die Nährstoffe zueinander sind, umso üppiger und farbenfroher werden es unsere Pflanzen danken. Es wäre ja auch recht einfach, wenn nur alle Stoffe in ausreichender Menge hinzugedüngt werden müssten. Leider funktioniert das so nicht und wenn doch, ist es meist nicht reproduzierbar. :wink:
 

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