Pinselalgen - Mythen und Fakten

Hallo.

Pinselalgen düngt man nicht weg. Verhältnisse von Mg zu K spielen keinerlei Rolle.
Dass sie sich gerne auf älteren Blättern sammeln liegt manchmal an biogener Entkalkung.
Daher tun sie sich in weicherem Wasser mit ausreichend CO2 auch grundsätzlich schwerer. Was aber nicht heißt, dass sie dort nicht vorkommen, auch da gibt es genügend Beispiele….

Holz spielte bei mir nie eine Rolle.

Ich habe keine mehr seitdem ich sie draußen halte. EC Extremkur mehrtägig. Egal ob Pflanzen, Holz oder Steine - alles wird dem unterzogen Seit 15 Jahren mache ich das so, zuvor auch PA Besitzer wider Willen. Restrisiko Fischkauf!

Es gibt keine sichere Methode PA aus einem Becken wieder rauszubekommen. Manchmal helfen Veränderungen bei der Filterung. In beide Richtungen! Mehr oder weniger Filterung. Safe ist das aber keinesfalls.

Gruß Frank
 
Servus,
Ich habe keine mehr seitdem ich sie draußen halte. EC Extremkur mehrtägig. Egal ob Pflanzen, Holz oder Steine - alles wird dem unterzogen Seit 15 Jahren mache ich das so, zuvor auch PA Besitzer wider Willen. Restrisiko Fischkauf!

wie machst du das mit den EC-Kuren...Die Anleitungen sind ja soweit gängig.
Jedoch stelle ich fest, wenn ich bei mir Komplett-Kuren mache (2-4ml/50l), das vielmehr alles beeinträchtigt als nützt.

Nebelmethode:
Behandelte Blätter gehen nach einigen Tagen kaputt bzw. lösen sich auf und werden abgefressen.

Komplett-Kur über das Wasservolumen:
Nehmen meine Vallisnerien (americana mini twister) mit transparent und gelb werden Blättern übel, bishin zum Auflösen ganzer einzelner Pflanzen.
Auch andere, bspw. Limnophila hippuridoides fahren deutlich runter. Geht sogar soweit dass der Haupttrieb "einfriert" und die Pflanze nur durch neue Seitentriebe weiter wächst.
Insgesamt qutittieren mir die Behandlung alle Pflanzen durch langsameren Wuchs und verkleinerte Austriebe.

Würde EC gerne dauerhaft zur Tagesdosis anwenden um die vorhandenen PA langsam und stetig auszubrennen, bis sie wirklich ausgerottet sind....Einschleppen wäre dann schwierig, da ich äußerst selten neuen Zukauf habe.
Aber ich habe zuviel Angst davor mehr kaputt zu machen.
 
Hi zusammen

Bzgl. EC frage ich mich immer, worauf es ankommt. Ob es verschiedene PA-Stämme gibt, die mehr oder weniger auf EC reagieren. Oder ob andere Faktoren mitspielen.

Ich hatte jedenfalls nie Erfolg damit, die PA im laufenden Aquarium komplett los zu werden. Höchstens reduzieren.

Einen Dauereinsatz von EC schliesse ich für mich inzwischen aus, da ich das Gefühl hatte, dass der Besatz gesundheitlich unter EC leidet.

Allerdings konnte ich befallene Anubias und Bucephalandras pinselalgenfrei kriegen über mehrstufige Bäder und Zwischenlagerung in separaten Wasserbehältern, bevor sie wieder in ein PA-freies Becken kamen.

Grüsse
Damian
 
Außerhalb des Beckens. Gegenstände und auch Pflanzen nach Möglichkeit 10fach dosiert 24 Stunden. Wenn bei empfindlichen Pflanzen, dann 5 fach dosiert 48 Stunden. Sind diese Pflanzen fragwürdig, dann nur über emers.

Im Becken scheinbar oftmals dauerhafte Eradikation über EC nicht hinzubekommen. Es wird zu viele Nischen geben, wo die Konzentration nicht ausreicht. Beispielweise können sich PA ins Holz zurückziehen, vermutlich ist das auch im BG so. In einem Becken sind sie nach Jahren des Verkrautens weg gewesen und kamen auch nie wieder. Das ist aber nicht reproduzierbar. Raushalten über konsequente Behandlung m.E. schon. Ich teste im Schnitt alle 4 Wochen neue Pflanzen aus (unter unterschiedlichen Bedingungen in Bezug auf Parameter Licht und KH). Emerse, Submerse. Es kam in so langer Zeit nie wieder zu PA´s in den Becken trotz dessen. Das ist kein Zufall für mich.

Gruß
Frank
 
Moin,

mal ein paar Ideen / Beobachtungen von mir. Zusammenhangslos, da gerade die Zeit fehlt.

Auffällige Gemeinsamkeit, das sich von allen anderen Aquarien unterscheidet, in welchen ich Pinselalgen hatte die letzten Jahre: ich habe kein Holz im Becken.
In meinem 60P mit 3x großen ADA Hakkai Steinen hatte ich jedoch ohne Holz auch Pinsel, Zurückzuführen auf eine Überdosis ADA Green Gain (Was da wohl im Detail drin ist?)
Übrigens habe ich nach dem Umgestalten die Steine in reines Danklorix für 1 Tag gelegt. Die Pinsel sind zwar weiß geworden, aber haben sich nicht komplett zersetzt.

Pinselalgen/Rotalgen profitieren ja nachweislich von organischem Material und Abfallprodukten - In welcher Art und Dosis auch immer und für uns vielleicht nicht eindeutig als solche erkennbar.
Oder Ablagerungen von Mirkos im Bodengrund und ggf. im Holz?

Ich beobachte gerade an 2 (von 15) Becken, dass sich Pinsel am Edelstahlgitter am Filtereinlass bilden. Beide Becken stehen seit 5+ Jahren, 0,5cm Sand, mittlere Beleuchtung, kein CO₂. Eins mit Holz, eins ohne.
 
Bei meiner Schwester hatten sich mal PA ausschließlich im CO2 Flipper gebildet. Das ist doch schon fast schräg, da man ja immer sagt - CO2 hilft gegen PA. :)
Sie haben die Bedingungen im Flipper regelrecht bevorzugt.
Gruß
Frank
 
Mahlzeit,

wenn man die Vielzahl unterschiedlicher Berichte mit den oft verschiedensten Setups betrachtet, dabei grundlegenste Fehleinstellungen mal außer acht lässt, käme eine alleinige Provokation oder Bekämpfung durch bestimmte Wasser- oder Düngerwerte nicht mehr in Frage.
Dann wäre das mit dem Einschleppen wohl am wahrscheinlichsten.
Dass sie als Sporen durch Handling übertragen werden und dann vom vorhandenen profitieren. Sich an Stellen ansetzen wo bestmöglicher Zugang zu Nahrung ist (Strömung/Holz/Bodengrund/Licht)

Dann bleibt für mich noch die Frage, was haben andere Becken ansich, wenn dort eingebrachte mit PA besetzte Pflanzen plötzlich gecleant werden??
Wenn es keine Schockreaktion ist, was ich mir auch nicht vorstellen kann, muss diesen Becken etwas fehlen oder bieten, womit die PA überhaupt nicht zurecht kommen.
 
Hallo,

eigentlich sehe ich nur noch sehr geringen Algenwuchs. Alte Blätter sind quasi ohne Befall. Keine grünen Punktalgen, keine Kieselalgen und keine Pinselalgen. Nur am Wassereinlauf vom Filter bildet sich nach Monaten ein Belag.
IMG_20250318_120812_1.jpg


Im Abstrich finden sich unter anderem PA und ein grünlicher Belag.
IMG_20250318_122105.jpg

IMG_20250318_122253.jpg


Meine Maßnahmen waren neben einer Düngerumstellung, sparsamere Fütterung, weicheres Wasser auf 120μS/cm und wieder zurück auf viel
biologisches Filtermaterial.
Momentan kann ich damit gut leben.
Schnecken und Garnelen, also die sogenannte Putzkolonne ist nicht im Becken!
 
Hi Alex,

ich sehe Algen und mittlerweile auch Pflanzen in direkten Kontakt mit dem Biofilm. Der kann sich fördernd als auch suppressiv auf Algen und Pflanzen auswirken.
Die Wichtigkeit diesen kann man abschätzen, da Pflanzen stehts versuchen, diesen aktiv zu gestalten, um bestmöglichst versorgt zu werden.
Das wird auch der Grund sein, warum Pflanzen weniger anfällig für Algen sind. Gut, manchmal schaffen sie es nicht, aber die Tendenz gibt es. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Algen das auch können.
Ich fahre ganz gut mit Niks Konzept. Vollversorgung und Biologie im Aquarium, ungewünschte Erscheinungen stören.

Die direkte Abhängigkeit zu den Nährstoffen führt relativ zügig ins Nichts. Hier standen mal 2 Aquarien, eines mit Rotalgen, eins ohne. Die wurden identisch betrieben und verhielten sich dennoch komplett unterschiedlich :D. Fett gedüngt, gleiche Wasserwechselintervalle und gleich aufgesalzen. Hab ich die Rotalgen inkl, Medium (hier ein Blatt einer Buce) von einem ins andere Becken gegeben, wurden die innerhalb eines Tages pink und waren nach wenigen Tagen restlos verschwunden...

In "stabilen" Aquarien konnte ich jetzt 3x PA erzwingen. Nein, mit 0,8mg/l Fe über Eisenvolldünger ging es nicht ^^
  1. TNC Mycorr Hydro - Pilzsymbionten, die sich an die Wurzeln der Pflanzen heften und dort Zucker gegen Mikros tauschen
  2. Prism GH+ Premium (das ist probiotisch)
  3. schwach chelatierte Spurenelementedüngung ohne Fe und Mn.
Ging zwar alles wieder weg, war aber durchaus ein Aha! Erlebnis.

Schöne Grüße
Kevin
 
Hi Erwin,

mal die Düngerumstellung nährstofftechnisch wieder außen vor gelassen:

Sparsameres Füttern -> weniger biologier Abfall
Weicheres Wasser -> ohnehin nachteilig für den Skelettaufbau der Alge
Mehr Filtermatierial -> weniger biologischer Abfall

Würde auf alle Fälle die Theorien stützen. :cool:

Hi Kevin
Hab ich die Rotalgen inkl, Medium (hier ein Blatt einer Buce) von einem ins andere Becken gegeben, wurden die innerhalb eines Tages pink und waren nach wenigen Tagen restlos verschwunden...
Was ist da drin und/oder anders !? :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

In "stabilen" Aquarien konnte ich jetzt 3x PA erzwingen. Nein, mit 0,8mg/l Fe über Eisenvolldünger ging es nicht ^^
  1. TNC Mycorr Hydro - Pilzsymbionten, die sich an die Wurzeln der Pflanzen heften und dort Zucker gegen Mikros tauschen
  2. Prism GH+ Premium (das ist probiotisch)
  3. schwach chelatierte Spurenelementedüngung ohne Fe und Mn.
2. hatte ich auch, mit gleichem Salz.
Das ADA Green Gain, mit dem ich es hatte, enthält Phytohormone.
GREEN GAIN PLUS

GREEN GAIN PLUS is a plant supplement, primarily composed of phytohormones derived from seaweed, trace elements and amino acids. Its advanced formula also contains boron, which encourages the growth of new buds. GREEN GAIN PLUS boosts plant resistance to disease by easing stress from pruning or environmental degradation, and enhances the growth of new young buds.
 
und wieder zurück auf viel
biologisches Filtermaterial.
Das ist das, was man sehr oft hört. Mehr oder weniger Filtermaterial. Es gibt durchaus Berichte, dass unter neuem Einsatz von bspw. Siporax die PA- Population zusammengebrochen ist. Also das Gegenteil der Geringfilterung. Bei anderen führt ebendies zu Problemen... .

Ich persönlich glaube, dass hier die Änderung in eine jeweils andere Richtung maßgeblich war. Beweisen kann man das natürlich nicht, aber die Filterung spielt hier ganz offensichtlich zumindest ein Stück weit mit rein. Allein glückseelig macht sie m.E. in Bezug auf die PA jedoch nicht.

Gruß
Frank
 
Das ist das, was man sehr oft hört. Mehr oder weniger Filtermaterial. Es gibt durchaus Berichte, dass unter neuem Einsatz von bspw. Siporax die PA- Population zusammengebrochen ist. Also das Gegenteil der Geringfilterung. Bei anderen führt ebendies zu Problemen... .

Ich persönlich glaube, dass hier die Änderung in eine jeweils andere Richtung maßgeblich war. Beweisen kann man das natürlich nicht, aber die Filterung spielt hier ganz offensichtlich zumindest ein Stück weit mit rein. Allein glückseelig macht sie m.E. in Bezug auf die PA jedoch nicht.

Gruß
Frank
Wäre es dann denkbar, dass es der gleiche Effekt ist, wie die veralgte Pflanze in ein andres Becken, mit darauffolgenden absterben der drauf befindlichen Algen?

Würde bedeuten, dass die RA doch empfindlicher auf schlagartige konträre Veränderungen reagieren könnten, als man vermutet.
 
Hey,

ich kann auch bestätigen, dass Pinselalgen sich nicht um Ca:Mg:K kümmern.

Ca liegt in meinen Pflanzenbecken immer irgendwo zwischen 25 und 30 mg/l, Mg immer um die 10mg/l.
K hatte ich schon von 4 bis 30mg/l, jeweils mit Pinselalgen. :D

Ein interessanter Ansatzpunkt: Es wurde schon öfter berichtet, dass nach dem Wechsel vom Aufhärtesalz, die Pinselalgen verschwunden sind.
Aber: Bei mir sind auch schon Pinselalgen nach der Filterumstellung verschwunden, also die Menge an Filtermaterial. Wohlgemerkt in beide Richtungen. Bei Pinselalgen schraube ich deshalb mittlerweile oft mal an der Filterung.

Organische Belastung (zum Beispiel übertriebe Fütterung) konnte ich auch schon als eine Ursache festmachen. Nach einer Becken- und/oder Filterreinigung sind Pinselalgen verschwunden.

Auch eine Anpassung der Mikrodüngung, komischerweise insbesondere in normalen Gesellschaftsbecken, brachte Erfolge.

Was aber auch heißt: Es gibt meiner Meinung nach nicht die "eine" Ursache von Pinselalgen, sondern eine Vielzahl, die Pinselalgen begünstigen können, aber nicht zwangsweise müssen.

Oder auch anders: Die Dinger nerven.
 
Es ist noch zu früh, um es endgültig zu beurteilen - aber auch bei meinem Problembecken hat eine Veränderung an der Filterbestückung einen Rückgang der PA bewirkt. Es handelt sich um den eingebauten Juwel Bioflow Filter, den ich zunächst eher mager bestückt hatte. Nur so, daß keine Fische in den Pumpenschacht kommen durch das Verbindungsloch unten und in der Mitte. Es war nur ein grober Schwamm drin, ansonsten Körbe gefüllt mit Keramikröhrchen und Sera Fibre (sieht aus, wie Ostergras). Sowie drei Bällchen Fibalon obenauf.
Da in dem Becken auch viel Mulm anfällt, dachte ich, ok, nix zu verlieren (PA eh schon da), ich bestücke den Filter so, wie von Juwel vorgesehen. Unten zwei feine Schwämme und ein Korb Keramik, oben zwei grobe Schwämme, und das Fibalon (erstezt das Vlies, das normalerweise da hin gehört).
Der Mulm ist nicht weniger geworden - die Erbsenkugelfische haben gut Output, und die Dornaugen wirbeln das schön rum. Aber die Pinselalgen sind deutlich zurückgegangen. Nicht völlig verschwunden, aber so, daß ich sie mit konsequenter Spot-Behandlung erwische, sobald ich welche sehe.
Fast ein Jahr später: Das ist Status quo. Filterbestückung so belassen, lediglich wieder Vlies statt Fibalon. PA vorhanden, müssen im Blick behalten und phasenweise mit EC spot behandelt werden. Aber im Vergleich zu vorher, mit dem minimal bestückten Filter, deutlich weniger PA.
 
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