Pinselalgen - Mythen und Fakten

discuslike

Active Member
Hallo zusammen,

zunächst möchte ich mich herzlich für die zahlreichen Reaktionen bedanken, damit hätte ich gar nicht gerechnet.
Hatte schon Angst, gesteinigt zu werden, so nach dem Motto: Es gibt doch schon so viele Threads zu dem Thema...

Ja, die gibt es, nur bisher wurde keine wirkliche Lösung gefunden. Ich bin motiviert, eine zu finden. Falls es diese überhaupt gibt.
Ebenfalls bin ich dankbar, dass es (bisher) keine persönlichen Anfeindungen oder sonstiges gibt. Diese müssen wir unbedingt vermeiden. Den verlinkten 14-seitigen Thread habe ich mir durchgelesen, und ja, das war anstrengend, und das ohne wirkliche Erkenntnisse.

Wir müssen hier alle Meinungen und alle Erkenntnisse ergebnisoffen zulassen! Anders wird es nicht gehen. Wir suchen die Nadel im Heuhaufen und da ist es sehr wichtig, offen und tolerant jeder Meinung ihren Raum zu geben, auch wenn ich im normalen Leben eher für Pragmatismus stehe.
Also, vielen Dank dafür.

Was wir bisher sehen, sind (und das ist natürlich nicht neu) sehr unterschiedliche Erkenntnisse. Als Themenersteller sehe ich hier meine Aufgabe, diese ein bisschen zu ordnen und zusammen zu fassen.
Ich teile die Meinung, dass die von mir angesprochenen "Mythen" vielleicht nicht unbedingt welche sind. Ein bisschen reißerisch musste ich das Thema ja starten... :) - dennoch können wir glaube ich zumindest eine Art Prioritätenliste erstellen, bevor man dann in die Details geht.
Also in welche Richtung kann es gehen und was spielt eher weniger eine Rolle, zum Beispiel so (mit absteigender Wichtigkeit):

1. Wasser in seiner Zusammensetzung
2. Mikrofauna
3. Düngung / Spurenelemente / Phosphat / Ausfällungen
4. Art der Filterung
5. Mulm oder allgemeine Belastung
6. Pflanzenmasse, Pflanzenwachstum
6. Strömung
7. Licht
8. Co2

Sidenotes (unbekannt): MycorrHydro

Also bitte nicht falsch verstehen, das soll eine dynamische Auflistung sein, aufgrund der bisher gewonnenen Erkenntnisse. Nichts, aber auch gar nichts, ist hier in Stein gemeißelt.
Und ja, mir ist bewusst, dass es mehr als nur einen Faktor geben kann, und sicher auch geben wird. Mir ist ebenfalls bewusst, dass in der Aquaristik extrem viele Variablen vorherrschen, welche ineinander greifen und teils unvorhersehbare Ergebnisse hervorbringen. So wird zum Beispiel die Sache mit dem Mulm und der Mikrofauna ganz sicher einen Einfluss auf das Wasser bzw. auf Spurenelemente haben.
Aber irgendwo müssen wir ja anfangen, stimmt's?

Warum habe ich jetzt mal das Wasser auf Position 1 gesetzt?
Weil es ja mehrere Berichte gibt, nach dem Motto "nach dem Umzug wurde es besser / schlechter". Manche können sich nicht mal dann Pinselalgen heranziehen, wenn sie es aktiv versuchen. Ebenfalls gibt es die Berichte über z.B. das Preis Mineralsalz und andere Salze.
Außerdem gibt es auch mehr als einen Bericht, wo jemand eine befallene Pflanze in ein augenscheinlich "gleiches, aber unbefallenes" Becken überführt, und die Pinselalgen relativ schnell absterben.
Daher sehe ich das Wasser im Moment relativ weit vorne, auch wenn "Wasser" natürlich ein total weites Feld ist.
Natürlich greifen die Punkte 2-5 da auch voll mit rein und verändern auf gewisse Weise das Wasser. Ist schon klar.

Einen Vorteil haben wir gegenüber Diskussionen von vor 10 oder mehr Jahren ja schon: Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, auch im Süßwasser eine sogenannte ICP durchzuführen.
Eine ICP, für alle die das nicht kennen, ist eine Wasseranalyse im Labor, mit der auch (manche) Mikroelemente bestimmbar sind. Eigentlich setzt man das im Meerwasser ein. Dort testen die Leute regelmäßig ihr Wasser auf diese Weise.

Daher die Frage: Gibt es noch jemanden, der momentan zwei oder mehr "scheinbar gleiche" Becken betreibt, wo im einen die PA wachsen und im anderen nicht?
Es wäre hoch interessant, diese mittels ICP zu vergleichen.
Ja das kostet Geld, aber ich bin sicher wir würden ein paar Leute zusammen kriegen, die sich daran beteiligen! Ich bin auf jeden Fall dabei.
Ganz ehrlich, wie viele Euros haben wir nicht schon ausgegeben für unnützes Zeug? Ich denke genug.

Vielen Dank auch für den Beitrag der "Einschleppung". Dieser fehlt jetzt in meiner obigen Liste komplett. Aber bitte nicht falsch verstehen: Ich finde die Sache mit der Einschleppung durchaus relevant und nachvollziehbar. Das wird mit Sicherheit so sein.
Ich habe den Punkt nur deshalb weg gelassen, weil es uns hier ja darum gehen soll, den oder die Faktoren zu ermitteln, die das "Überleben" oder das "Ausbrechen" von (latent vorhandenen) Pinselalgen verhindern sollen.

Die Sache mit dem MycorrHydro will ich als SideNote mal mitnehmen. Mir ist gerade eingefallen, dass wir doch heutzutage sehr viele Futtermittel mit "Prebiotika" und/oder "Präbiotika" einsetzen. Ich bin kein Chemiker und kein Biologe, deshalb halte ich mich da raus und versuche nur, die großen Zusammenhänge zu sehen.
Aber ist es nicht so, dass es diese Futter vor 20 oder 30 Jahren noch nicht gab? Und damals gab es offenbar weniger Probleme mit PA! Ja, steile These, aber ich lasse es mal so stehen. :)
Ich denke es ist ganz wichtig, dass wir nichts ausschließen, und nichts übersehen!

Nun seid ihr wieder gefragt, lasst bloß nicht nach - wir freuen uns auf eure Beiträge und auf weitere Erkenntnisse!

Gruß,
Dennis
 

Zer0Fame

Well-Known Member
Hey,

falls jemand was getestet haben will, also nicht ICP, sondern an Veränderungen ... ich verweise mal auf einen Thread von mir.


Ich hab zwar nicht furchtbar viele Pinselalgen, aber dafür hartnäckige.

Vor 4 Wochen habe ich jegliches Filtermaterial entfernt. Keine Veränderung...gefühlt gab es einen kurzen Rückgang, war aber doch ein Fehlalarm
Vor 3 Tagen habe ich den Filter jetzt mal vollgeknallt mit Bioballs. Bin gespannt.

Wasserwerte:

KH 0,75
GH 6
Osmose + Reinstwasserfilter, als Salz Salty Shrimp GH/KH+ und Bee GH+
NO3 ~20mg/l, Düngung über Urea
K ~5-6mg/l
PO4 habe ich schon schwanken lassen zwischen nüchts und 2mg/l pro Woche auf Stoß. Keinen Einfluss
Mikros habe ich variiert über Ferrdrakon, Mikro Basic und Spezial Eisen, keinen Einfluss
Licht habe ich variiert zwischen 40 und 80lm/l, keinen Einlfuss
CO2 zwischen 10 und 30mg/l, keinen Einfluss
Easy Carbo, keinen Einfluss
Die von Kevin angesprochenen Mykorrhiza sind drin, aber schon seit Monaten
Eine komplette Entmulmung ist auch passiert, keinen Einfluss
Seit 3 Wochen Seachem Discus Trace, keinen Einfluss

Getriggert wurden die Pinselalgen, nachdem ich 40ml Ferrdrakon als Experiment gedüngt habe. Das war vor ca. 3 Monaten
Seitdem sind die Pinselalgen stabil vorhanden und sprechen auf nichts an.

Wenn jemand etwas versucht haben will, ich bin zu allen Schandtaten bereit, so lange es meinen Besatz nicht gefährdet. :)

Ich hatte schon kurz überlegt, über H2O2 meine Mikroflora zu resetten ... da der Einfluss aber gewaltig wäre, würde ich damit noch warten, falls jemand was anderes getestet haben will.

Die Pinselalgen sitzen ausschließlich auf älteren Blättern und auf langsam wachsenden Pflanzen wie Bucephalandra.
Das Becken ist extrem bepflanzt. Bodenfläche zu 100%.

Ich glaube diese Alge kann man nicht pauschalisieren. Das macht sie ja so nervig.

100%ige Zustimmung. :D
 

Öhrchen

Well-Known Member
Hatte ich nicht erwähnt - aber Mikro Spezial Eisen anstelle von Micro Basic Eisenhabe ich auch schon versucht, keine Veränderung.

@Notho /Jens, sollte ich jemals komplett neu starten mit Aquarien, dann würde ich definitiv versuchen, erst gar keine Pinselalgen einzuschleppen. Im laufenden Betrieb, mit mehreren Aquarien, wo halt doch mal die gleiche Pflanzenschere benutzt wird und auch die selben Eimer, sehe ich da wenig Chancen.

Ich habe übrigens auch ein, nein, sogar zwei Becken ohne Pinselalgen. Das eine ist ein 28 l AQ, in dem nur Pflanzen und Schnecken sind. Gut beleuchtet und Bio CO2, Schwammfilter, nicht beheizt, mittelhartes Leitungswasser, üppig gedüngt. Das andere ist ein 12l Becken mit Wasserasseln, Leitungswasser, mittlere Beleuchtung, minimal gedüngt.
Habe mich noch nicht getraut, absichtlich Pflanzen mit Pinselagen da reinzusetzen, weil ich froh bin, die Plage in diesen beiden Aquarien nicht zu haben...
 

Frank2

Well-Known Member
irgendwie ist die Erkenntnis, dass es keine gibt. :cool:

Ich hatte mal ein Becken, Weichwasser CO2, da gab es Pinselalgen ausschließlich auf einem Lavastein in der Strömung. Und dort hab ich sie wachsen lassen bis er übersäht davon war. So alle 1/4 Jahr rausgenommen und abgekocht. So nach 4 Wochen waren dann die ersten wieder sichtbar. Das restliche Becken unberührt davon. Also was war an diesem Stein anders? Ich glaube dass die Zusammensetzung des Wassers in Verbindung mit einem spezifischen Biofilm x ursächlich ist. Möglicherweise hat der Stein einen anderen Biofilm gehabt wie der Rest. Er stand auch voll in der Strömung. Möglicherweise an stark umströmten Stellen andere sessile Mikroflora? Würde erklären warum sie in stark umströmten Bereichen oftmals als erstes auftreten. Oder hat der Stein etwas beherbergt was Ihnen gefehlt hat und zb auch in manchen Salzen zuviel oder zu wenig enthalten ist? Sind wir auch wieder beim Wasser.

Ich bin jedenfalls froh dass ich die Plage los bin seit ich anders aufsalze. So einen Stein habe ich aber auch nicht mehr, kopfkratz.
Volldünger kann die Teile triggern. Eine Reduktion dauerhaft ist aber keine Lösung denn irgendwann setzt man ihn wieder ein und dann kommen sie wieder hoch.
Auf SeVolldüngung verzichten, was ja sehr häufiger Rat ist, ist mE falsch. Vorübergehende Reduktion in Problemphasen natürlich ok.

Gruß Frank
 
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ernesto

Active Member
Interessant wäre, ob sich der allgemein anerkannte Trigger Eisenvolldünger statistisch genauso oft bemerkbarbar macht in Bezug auf PA wie ein reiner Eisendünger, sprich ob das Eisen oder eher ein anderes SE die Tür weiter aufmacht.
frohe Ostern allerseits
 

Erwin

Well-Known Member
aber Mikro Spezial Eisen anstelle von Micro Basic Eisenhabe ich auch schon versucht, keine Veränderung.
Hallo Stefanie,

Genau das Spezial Fe hat bei mir funktioniert. Seit ich das alleine täglich benutze, kamen nach der Glutaraldehydkur keine Pinselalgen mehr zurück. Kieselalgen (Silikatentferner) und Pinselalgen haben sich bei mir verabschiedet. Allerdings haben seitdem die "Patina"-Grünalgenbeläge extrem zugenommen.
Aus diesem Grunde versuche ich es seit Ende Februar mit dem alten Dennerle System, jedoch im Wochenrythmus und halber Dosierung.
Musste feststellen, dass es mit dem damaligen System vor rund 35 Jahren nur noch wenig zu tun hat. Das E15 ist keine schneeweiße Tablette mehr und viel größer als früher, aber auch ergiebiger. Die Auflösung erfolgt viel schneller als früher. Beim V30 habe ich eine grünliche Farbe in Erinnerung, jetzt ist es eine hellbraune Flüssigkeit. An S7 von früher kann ich mich nicht so recht erinnern.
Beim Plant System Set ist das S7 das erste welches aufgebraucht sein wird.
Ich schweife ab.....
Edit2 :
Dosierung E15 alt 1 Tablette auf 20 L Frischwasser und aktuell 1 Tbl auf 100 L.
Dosierung S7 alt 5ml auf 200L Gesamtwassermenge und aktuell 3ml auf 100 L.
Dosierung V30 alt 5ml auf 40L Frischwasser und aktuell 3ml auf 100 L.

MfG
Erwin

Edit : Schreib und Monats Fehler beseitigt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Erwin

Well-Known Member
da gab es Pinselalgen ausschließlich auf einem Lavastein in der
Hallo Frank,

Das mit den (roten) Lavasteinen habe ich genauso gesehen. Vor 50 Jahren hat mir eine Cousine zwei faustgrosse Lavasteine aus dem Urlaub mitgebracht. Es waren immer die ersten Steine auf denen sich Pinselalgen angesiedelt haben. Damals war ich der Ansicht, dass in diesen Steinen etwas sein muss, was das Wachstum der Pinselalgen fördert. Und mein Zoohändler meinte das ist eine neue Alge, vor wenigen Jahren gab es die bei uns noch nicht.

MfG
Erwin
 

Öhrchen

Well-Known Member
Da sind wir wieder - es gibt einfach keine Methode, die immer und zuverlässig gegen diese Alge hilft....

Ja, das Zeug ist wohl irgendwann einmal mit tropischen Wasserpflanzen in die hiesigen Aquarien gelangt. Gibt es eigentlich auch Pinselalgen in unseren heimischen Gewässern? Ich weiß, daß es oft Unmengen an Fadenalgen gibt, aber Pinselalgen sind mir nicht bewußt aufgefallen (ich tauche aber auch nicht, sehe das nur auf Bildern oder von außerhalb des Wassers).

Der Vollständigheit halber: Auch AlgExit habe ich natürlich schon durch. Es tötet die Pinselalgen definitiv ab. Aber leider beeinträchtigt oder vernichtet es auch eine ganze Menge Pflanzen, und nimmt Einfluß auf die Mikroflora. Ich habe die Anwendung mit der Menge und in dem Zeitraum gemacht, die der Hersteller angibt. Danach waren die PA erstmal weg - um ca 2 Monate später wieder aufzutauchen. Vielleicht wären sie ganz weg geblieben, wenn ich die Behandlung verlängert hätte, aber ich konnte mir das Elend mit den Pflanzen nicht mehr ansehen...
 

Frank2

Well-Known Member
Ja Erwin, es war so ein roter Lavastein.
Was ist da drin? Oder ist es nur die Oberfläche die einen anderen Biofilm bewirkt wenn der Rest clean blieb?

Gruß Frank
 

Notho

Member
Rotalgen – und damit auch Pinselalgen – kommen fast ausschließlich im Salzwasser vor, und nur wenige Arten haben es bis ins Süßwasser geschafft.
Wer also Pinselalgen in seinem Aquarium hat kann sich immerhin damit trösten, dass er etwas ganz Besonderes erfolgreich „kultiviert“… ;)

Irgendwie habe ich die Info im Ohr, dass Pinsel- und wohl auch die etwas weniger verbreiteten Bartalgen in den 60’-iger Jahren mit kommerziellen Pflanzenimporten aus SO-Asien nach Europa gekommen sein sollen. Leider fällt mir die Quelle dazu nicht mehr ein.
Aber – genau wie beim ersten Auftreten von HIV – weiß man ‘s natürlich nicht ganz genau, und zumindest bei HIV findet man immer wieder Belege für ein früheres Auftreten, irgendwann.
Die erste Erwähnung von Bart- und Pinselalgen in aquaristischen Fachzeitschriften gibt‘ s jedenfalls m. W. nach vor gut 50 Jahren. Davor war das wohl (man sehe sich mal ältere Literatur dazu an!) nirgends ein Thema.
Glückliche Zeiten für uns Hobbyisten…

Zitat meine Oma: „Früher war alles besser!!!"

Und damit: Frohe Ostern noch!
Jens
 

discuslike

Active Member
Hi zusammen,

um Lavasteine ranken sich ja auch diverse Mythen.
Einer davon ist, dass sie Eisen beinhalten sollen. Und deshalb sollen ja die Pinselalgen besonders gut darauf wachsen. :D

Nun, ich habe mein 240er ja neu eingerichtet, mit Lavasteinen und Wurzeln. Ich habe vorher einen Stein in einem sehr kleinen separaten Behältnis gewässert und Eisen gemessen - Null.
Auch habe ich gemessen, dass der Stein das Wasser leicht aufhärtet, sowohl KH wie auch GH.
So viel zum Thema, Lavasteine härten nicht auf - wie man ja überall liest. Alles Mythos. Ich denke, es kommt auch stark auf das Abbaugebiet an.
Und damit ist es wie immer in der Aquaristik: Pauschale Aussagen sind schwierig.

Nun bilden sich die ersten Pinselalgen auf einem (von ca. 6) Lavasteinen. Dieser ist tatsächlich auch eher rötlich obwohl die Grundfarbe schwarz ist.
Aber genauso kommen die Pinsel an 3 kleinen Abschnitten der Wurzeln.
Ein echtes Muster gibt es also nicht.

Zum AlgExit hab ich auch noch eine lustige Geschichte. Ich hatte das vor einigen Monaten ebenfalls mal angewendet, obwohl ich ja normalerweise die "Chemie" ablehne. Aber ist ja nur Salicylsäure, so kann man es sich dann schönreden.
Ich hatte damals neben ein paar Pinselalgen auch heftig mit Bartalgen zu kämpfen, vor allem an Corymbosa und Alternanthera. Die Bartalgen hat das AlgExit komplett vernichtet, obwohl ich es nur 3-4 Wochen und auch nur in der halben Dosis angewendet hatte.
Aber ja, die Pflanzen hat das schon ziemlich mitgenommen. Und seitdem ist das Pflanzenwachstum nicht mehr so wie früher. Obwohl das Zeug eigentlich durch einige WW und den ohnehin stattfindenden biologischen Abbau längst aus dem System sein müsste.
Fun fact: Bis heute keine Spur von Bartalgen mehr, absolut gar nichts!
Hatte es dann auf den bösen Soil geschoben. Meiner hat immer unmengen an PO4 gezogen. So dachte ich, wird er vielleicht auch das AlgExit schlucken.

Daher die Neueinrichtung mit Kies.
Und immernoch keine Bartalgen. Und weiterhin das relativ langsame Pflanzenwachstum. Mal sehen, wie sich das entwickelt.

Aber zurück zu den Pinseln: Aufgeben sollten wir das noch nicht, vielleicht findet sich ja irgendwann noch jemand mit einem "total resistenten" Becken, wo absichtlich eingebrachte Pinselalgen in kurzer Zeit absterben.
Wenn man davon eine ICP nehmen könnte, wäre das schon mal ein Anfang.

Jedoch bin ich auch sicher: Wir können nicht alles messen! Sowas wie die o.g. Salicylsäure glaube ich nicht, dass diese in einer ICP mit erfasst werden kann. Und andere Stoffe, die keine Spurenmetalle sind, auch nicht. Sowas wie Hormone, Eiweiße, Vitamine, und so weiter. Da tappen wir einfach im Dunkeln...

Gruß
Dennis
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Dennis,
Sowas wie Hormone, Eiweiße, Vitamine, und so weiter. Da tappen wir einfach im Dunkeln...
Wenn ich mich jetzt nicht täusche, wird mittels ICP kein Nitrat, Nitrit, Ammonium usw. ermittelt, sondern "nur" der Gesamtstickstoffgehalt. Darunter würden dann auch die Eiweiße enthalten sein.

auch diverse Mythen.
.........

Lvasteine härten nicht auf - wie man ja überall liest. Alles Mythos. Ich denke, es
Diese Mythen (wenn es denn welche sind) kommen durch (auch eigene) langjährige Erfahrungen zustande.
Analysen von Lavasteinen könnte man auch herausfinden.
Dass sich das enthaltene Eisen aus einem in Wasser eingelegten Stein nicht so einfach herauslöst, dürfte eigentlich klar sein.
MfG
Erwin
 
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kawendler

Member
Hallo,

seit ich die Aquaristik betreibe (1985), hatte ich es schon oft mit Pinselalgen zu tun. Meist nach Experimenten mit Flüssigdüngern, oder Düngerkapseln. Als erstes tauchen sie wie hier schon beschrieben wurde, in der Strömung, oder gar gleich am Auslaufrohr vom Filter auf. In der Strömung bekommen sie halt die meisten Nährstoffe, oder der Filter produziert etwas, was die Pinsel mögen :rolleyes:
Reduzieren kann ich sie durch eine Filterreinigung, Bodengrund mulmen, reduzierter Eisenvolldünger und alle schnellwachsenden Pflanzen wuchern lassen.
Dabei ist Hornkraut mein bester Helfer, da es in meinen Becken immer wächst, gleich mit, oder ohne CO2.
Die Art der Filterung hat nie eine große Rolle gespielt. In den 80 und 90igern waren im Verein große Mehrkammeraußenfilter in Mode, da ein Glaser Mitglied war.
Also, 30 L Außenfilter mit Röhrchen, Filterwatte, Kies usw bestückt an einer 250L Pumpe. Beckengröße 240 Liter. Dann den hässlichen 30L Pott weg und einen Eheim Außenfilter dran und als dann die Kids da waren und gerne die Filterschläuche inspiziert haben, lief das Becken bei nur geringem Besatz mit 2 kleinen Eheim Innenfiltern.
Funktioniert alles.
 

Chryorn

Active Member
um Lavasteine ranken sich ja auch diverse Mythen.
Einer davon ist, dass sie Eisen beinhalten sollen. Und deshalb sollen ja die Pinselalgen besonders gut darauf wachsen.
Hallo Dennis,

ich habe hier schwarze Lava, an der Magnete haften bleiben. Dafür könnten zwar auch andere Metalle verantwortlich sein, aber Eisen ist die wahrscheinlichste Erklärung. Das ist mir erstmalig aufgefallen, als ich mit einem Magneten Tropica Soil-Kügelchen vom Sand entfernen wollte.

Bei meinem im September 23 aufgesetzten Oto-Becken habe ich versucht, keine Pinselalgen einzuschleppen. Unsicherheitsfaktoren sind die Fische und eine Topfpflanze, bei der ich aber nur die obersten Triebe abgeschnitten habe. Den Rest habe ich entsorgt. Bisher sind in dem Becken keine großen Pinselalgen aufgetaucht. Ich könnte aber auf ein paar älteren Buce-Blättern kleine Pinselalgen haben, vielleicht 0,5 Millimeter hoch und auch nicht größer als 1-2 Millimeter im Durchmesser. Aber nachverfolgt habe ich das noch nicht. Sie sehen eben aus wie winzige Pinselalgen.
Das Becken läuft mit Geringfilterung (23 Tonröhrchen im Filterkorb des Aquael Pat Mini) - hauptsächlich, damit das 2x pro Tag verteilte Staubfutter und das zerfallende Granulatfutter nicht größtenteils im Filter endet. Trotz Überfütterung ist das Becken weitgehend algenfrei bzw. frei von Algenplagen. Etwa 1x pro Woche entdecke ich irgendwo eine einzelnes kurzes Fadenalgenknäul. Deswegen fallen die kleine schwarzen Punkte im hinteren Bereich auf. Gegenmaßnahmen habe ich keine getroffen.

Gruß
Christoph
 

discuslike

Active Member
Hi zusammen,

nun habe ich ein paar Fragen an euch bezüglich dem Thema "Ausfällung" - vielleicht ist das ja eine Spur in die richtige Richtung.

Ich betreibe mein 240L Becken mit einem Oase Biomaster 600, Filtermaterial hatte ich schon reduziert, die letzten Tage nun nach Lesen durch das Forum noch mehr.
Im Moment befinden sich 6x Vorfilterschwamm (die blauen mit 45ppi) und dann noch anderthalb grobe Filtermatten im Filter. Die anderen Körbe sind leer.
Die Durchflussgeschwindigkeit hatte ich jetzt einige Zeit lang auf minimal mehr als 1x Beckenvolumen pro Stunde, seit ein paar Tagen habe ich etwas mehr als 2x Beckenvolumen pro Stunde (auf Anraten in einem anderen Thread), mehr packt der Filter auch nicht, ist jetzt voll aufgedreht.

Ich dünge schwach chelatierten Mikrodünger (Ferrdrakon Bio und AR Mikro Spezial Eisen, ersteres wöchentlich 10ml, letzteres alle zwei Tage 1ml). Bin da am Experimentieren.

Vor einer Woche hatte ich die 6 Vorfilterschwämme gereinigt (gut ausgedrückt). Heute habe ich sie wieder gereinigt, diesmal habe ich das im Vorfilter enthaltene Wasser in einem Eimer aufgefangen und darin jeden Schwamm 2x kurz ausgedrückt.
Den Mulm habe ich absetzen lassen und habe dann Eisen und Phosphat dieses Wassers gemessen.

Fe = 0,5mg/l oder jedenfalls sehr lila, gemäß sera Tröpfchentest
PO4 = ebenfalls ca. 0,5mg/l

Werte im Becken: Eisen im Prinzip nicht nachweisbar durch die schwach chelatierten Dünger, PO4 0,05mg/l also auch kaum vorhanden.

Da war ich schon überrascht. Der Mulm sieht auch nicht rostbraun aus, sondern eben ganz "normal", siehe Bild.

Ich habe alle 6 Vorfilter jetzt komplett entfernt, derzeit warte ich auf eine Online-Bestellung, und zwar habe ich 6x Vorfilterschwamm mit je 10ppi bestellt. Denn irgendwas will ich da schon drin haben, nur eben nicht mehr so fein.
Ebenfalls habe ich 5 Liter Keramikröhrchen (Eheim Mech) bestellt, diese möchte ich dann in die Körbe füllen.

Folgende Fragen an die Experten:
- Sind diese erhöhten Werte "normal" ?
- Ich gehe davon aus, dass sich nicht nur Fe und PO4 darin befindet, sondern wohl eine ganze Menge SE's - ein Trigger für Pinselalgen, die ja bei mir aufkommen?!
- Wenn ich den Filter nun anders bestücke, muss der Mulm ja trotzdem irgendwohin. Er setzt sich dann wahrscheinlich unten im Topf oder zwischen dem Eheim Mech ab. Wird die Ausfällung dann ähnlich hoch sein oder weniger? Und warum?

Freue mich auf eure Ratschläge.

Gruß
Dennis
 

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