Moin zusammen,
wie es so ist, manchmal ergeben sich Anlässe den Eingangspost zu überprüfen. Mitunter entwickelt sich das weiter und bei dieser Gelegenheit wurde mir klar, dass ich das überarbeiten muss. Inzwischen gibt es weitere hilfreiche "Werkzeuge", die den Prozess deutlich erleichtern. Anlass war ein anderer, greift aber ineinander und lässt sich recht gut verbinden.
Auslöser war, den Gedanken hinter diesem Reifeprozess der Mikroflora detailliert auszuführen, d.h. was jeder dazu beitragen kann respektive sollte und ab wann es vor allem nur mehr Zeit für die weitere Entwicklung braucht. Grundsätzlich hat eine Gemeinschaft von Mikroorganismen immer eine Tendenz zu einer Entwicklung, die im Ergebnis unter diesen edingungen erstaunlich gleich, in den allgemeinen Reaktionen zuverlässig vergleichbar reagieren. Das lässt sich sogar recht einfach mit einer optimalen Ressourcennutzung erklären. Darauf läuft es immer hinaus.
Ist das alles klar, dann hat jeder verschiedene Indikatoren an der Hand um sich den Status der betrachteten/gepflegten Mikrobiologie zu vergegenwärtigen und idR.angesicht der Erscheinungen zielgerichtet handeln. Ein wichtiger Punkt ist herauszustellen, dass jedes Becken, egal in welchem Zustand es ist, zur Reife gebracht werden kann! Das ist die Intention im Sinne von Absicht/Zielsetzung. Eine weitere wichtige Rolle, daran scheitert es häufiger, spielt die Intension! Das meint die Intensität, die Konsequenz in der Umsetzung der Intention/der Absicht. Noch einmal: jedes Becken lässt sich zur Reife bringen! Ich schildere dafür auch einige Härtefälle. Zurzeit habe ich im Kontext zwei sehr interessante Becken, die ich noch vorstellen werde. Meist ergeben sich neue Erkenntnisse aus Zufällen, auf die man sich, die Chance erkennend, einlassen muss. Bei beiden war das so. Im Grunde stehen bei beiden sowieso umfangreiche Maßnahmen an,, komme aber derzeit nicht weiter, weil die Betrachtungen noch nicht abgeschlossen sind. Da bin ich selber gespannt!
Zu den Bedingungen, d.h. das hier dargestellte übergreifende Konzept, die Übersichtlichkeit/Transparenz, aber vor allem der Fall ein solches Becken ohne fremde Hilfe erreichen zu können. Hat man so ein Becken, wird das nächste schon viel leichter. Es ist übrigens so, dass auch ein nur mehr oder weniger halbreife Mikrobiologie sich nutzen und weiterentwickeln lässt! Halbreif ist immer noch besser als eine ungewisse Qualität komplett durchentwickeln zu müssen. Das gilt für eigene aus irgendwelchen Gründen abgebrochene Becken und auch für das Aufsetzen eines Beckens mit den Pflanzen anderer User - als Träger eines Biofilms unbestimmter Qualität. Allerdings gibt es ein paar Punkte, die einen Start mit einem Ausgangsmaterial so erschweren, dass das zu aufwendig ist. In jedem Fall gehört Cladophora dazu. Das ist eine Alge, die unter den genannten Bedingen immer sehr gut gedeiht und gleichzeitig einer der wenigen Fälle, die AlgExit als im Grunde zu harte Maßnahme erfordern. Lässt sich trotzdem - unter weiteren Bedingungen, z.B. kein Besatz(!) - lösen. Wenn andere vom erfolgreichen Absammeln geschrieben haben, ist in der Umgebung nicht möglich. Es gibt sonst keine weiteren mir bekannten Algen für die das in dem Umfang gilt. Kein mikrobiologisch noch so reifes Becken hat eine ausreichende Resilienz gegen eingebrachte Cladophora spec.! Die Becken von denen ein moderates Wachstum berichtet werden, haben als Ursache verschiedene suppressive Faktoren, sind mir keine Alternative! Suppressiv, im Sinne von unterdrückend, hemmend habe ich noch keine anderen Faktoren gesehen, die den gleichen suppressiven, d.h. unterdrückenden, hemmenden Einfluss nicht ebenfalls auf zu pflegende Pflanzen haben! Mag in manchen genügen, ist hier keine Alternative. Selten gibt es Algen, eine solche habe ich in einem Becken, die ich als deutlich schlimmer einordnen würde. Vor allem, weil man sie nicht als solche erkennt und in einem unreifen Becken nicht ohne zu vermeidend harte Maßnahmen, mit daraus resultierenden weiteren Problemen, in den Griff zu bekommen sind. Irgendwann habe ich eine solche Species versehentlich in ein ein anderes Becken über optisch einwandfreie Pflanzen importiert. Die fing dort an zu blühen, das meint einen Wachstumsschub und ich dachte schon, prima jetzt hast du dein stabilstes Becken versaut. Das ist ein im Kern über 10 Jahre gereiftes, mikrobiologisch absolutes Topbecken, aber trotz des anfänglich deutlichen Ausbruchs verschwand die " grüne Pinselage" (Forensuche mit mir als Autor) wieder. Dieses beschriebene Verhalten ist gar nicht so untypisch, habe ich so zäh bei einem mikrobiologischen Top-Becken noch nicht erlebt. Es sieht schon so aus, dass andere schon so weit gut entwickelte Becken die grüne Pinselalge nicht aufhalten können. Das ist auch nur die Regel bestätigender, sehr seltener Fall! Die meisten Algen sind kein Thema, hilft aber nicht, denn Fusselagen, weiche Fadenalgen sind schon mühsam. Trotzdem, hat mir auch wieder was aufgezeigt. UV-C ist vollständig entbehrlich.
Die Intention:
Die Pflege der Mikroflora. Eingriffe möglichst so verträglich wie möglich. Das bewegt sich manchmal im Spagat erwünschter Wirkung verbunden mit potenziellen Problemen.
Die verschiedenen Phasen:
- die erste Phase: wenn es keine der üblichen Anfangsprobleme gibt, Glück gehabt! Ansonsten gibt es unerwünschte Erscheinungen, die sich bekämpfen lassen. Kahmhaut, CB, Trübung aka grünes Wasser. Viele unerwünschte Erscheinungen sind lichtabhängig. Darkstart evtl eine Möglichkeit. Habe ich noch nicht betrachtet, braucht es auch nicht, ich will aber auch solche Möglichkeiten optional anführen. Vielleicht ergeben sich Erfahrungen.
Im Grunde ist die abgeschlossen, wenn das Becken ohne irgendwelche bakteriellen Erscheinungen und optisch stabil algenfrei läuft. Voll aufgedüngt von anfang an. Das ist der wesentliche Teil meines Anliegens. Neben den mir bekannten, ausreichenden Möglichkeiten, eure Hinweise auf weitere Möglichkeiten à la Hilfen wie Heu-, Waldboden-, Kompost-, Schilfaufguss. Optional! Ich denke, das hat Potenzial.
Für das Einfahren ist ein Außenfilter übrigens sehr hilfreich. Bei einem ersten solchen Becken würde ich es nicht ohne versuchen! Vor allem um grünes Wasser mittels der Sera Wattebällchen zu beseitigen. Das ist so erfolgreich, dass ich UV-C grundsätzlich für entbehrlich halte. Je nach der Intensität der Probleme kann das unterschidlich lange dauern. Eine ungeklärte Problemzone wüsste ich so nicht.
- die zweite Phase: wenn das Becken soweit läuft, ist es vor allem eine Frage der Zeit. Es ist schon funktional gut und algenfrei. Dann kann man sich um evtl. auftretende CB im Sand an der Scheibe kümmern. Die will ich weg haben und das ist deutlich einfacher als üblicherweise angenommen. Ich rühre die einfach immer wieder ins Becken auf, irgendwann erscheinen die nicht mehr. Ich hatte es noch nicht, dass dadurch Probleme entstanden, wenn doch, dann ist es noch nicht in Phase II.
- die mögliche dritte Phase: massive Probleme à la eingschleppte Clado oder andere unerwartete Probleme am Beispiel der "grünen Pinselalge". In der Regel ist so etwas dann das einzige Problem und lohnt sich schon deshalb das dann auch mit Aufwand gerade zu ziehen. Nur in solchen Fällen verwende ich AlgExit. Das geht nicht mehr mit Besatz, deshalb ist es wichtig um ein Ausweichquartier zu haben oder meine klare Empfehlung mit Besatz zu warten bis das Becken stabil ist!
Direkte Anwendungen von Wasserstoffperoxid oder EasyCarbo sind schlicht nicht notwendig. Evtl. als Sauerstoffspender im Söchting Oxidator oder EC in Normaldosis als mildes Pflanzenspeed ist okay. Funktionsfische wie Otos oder Garnelen bringen keinen Vorteil, Blasenschnecken schon!
Wer schon etwas beitragen will, kann sich des fettgedruckten annehmen. Sonstige Anregungen sind selbstverständlich erwünscht! Allerdings auch der hier erwünschte wohlwollende und respektvolle Umgang miteinander. Wer das nicht will, enthalte sich bitte.
Das nachfolgende sind noch ein paar Punkte, die einzuarbeiten sind, Struktur braucht es auch noch, will aber auf dieser Basis schon einen wasserdichte Anleitung erstellen und im Eingangspost einpflegen.
ML SB&NO II Kur (Beschreibung)
Der Sinn von milchsäurevergorenen Produkten wie Brotrunk und ähnlichem.
Oxidator H2O2 (Sauerstoff Licht)Easycarbo Algexit Blasenschnecken.
(Spezielle Erscheinungen und ihr Umgang damit. CB Kahmhaut)
Der Wert von leeren Außenfiltern, Wechselwasser aus gut laufenden Becken
Von anfang an vollständige Düngung als Belastungstest
Gruß Nik