Ben G.":1azskhq1 schrieb:
@nik
Hallo Nik,
Deine „andere Sicht“ ist schon mal nicht schlecht, eine „richtige“ wäre aber noch besser gewesen.
Danke, gerne doch nehme ich die richtige an!
Damit (auch) das nicht noch mehr mystifiziert wird, erst mal ein kleines bisschen Komplexchemie:
Das ist mir nichts neues. Falls ich unsicher bin, habe ich Lektüre zum Nachlesen.
„Organisch kontra synthetisch“:
Dem hatte ich nicht entsprochen. Deshalb hatte ich das unter Vorbehalt weiterverwendet. Die UNterscheidung in natürliche und synthetische Chelate ist genügend. Nichtsdestotrotz danke für die Ausführungen.
Und jetzt kommt das eigentlich wichtigste:
Von eben genau dieser Verpackung hängt es auch ab, ob der Inhalt erst ausgepackt werden muss, oder eben nicht - und auch, mit welchem Aufwand das verbunden ist.
Im Falle von z. B. Zitronensäure als Verpackung, muss nicht nur nichts ausgepackt werden, sondern ist die Verpackung auch gleichzeitig noch die „Transportverpackung“ innerhalb der Zelle.
Einspruch euer Ehren!

Innerhalb der Zelle stimmt schon mal nicht! Innerhalb der Pflanze wird Fe III als Citrat zu den Zellen transportiert. In den Zellen sind es andere Prozesse.
Du weißt aber, dass aufgenommenes Fe in höheren Pflanzen (Gräser haben eine Sonderstellung) immer(!) erst einmal zu Fe II reduziert wird? AFAIR zerfällt Fe(III)citrat, wenn das Fe zu seiner zweiwertigen Form reduziert wird.
Im Grunde willst du mir sagen, dass Eisencitrat als Komplex aufgenommen wird. Mein Kenntnisstand ist der, dass Komplexe nur von aktiven Wurzelspitzen aufgenommen werden können. Dazu muss ich noch mal erwähnen, hier geht es um eine Wasserdüngung, d.h. Blattdüngung. Die zu dem von dir geschriebenen nicht passende Einschränkung der obligatorischen Reduktion zu Fe II erwähnte ich ja schon.
Ich will nicht ausschließen, dass übers Blatt Eisencitrat aufgenommen werden kann, aber ohne Quelle ist das belanglos und ich habe dafür keine!
„So verpacktes“ Eisen landet deshalb auch besonders schnell in den Pflanzen!
Sorry, ohne genauere Beschreibung der von dir angesprochenen Komplexaufnahme und einer Quelle nehme ich das wohl zur Kenntnis, wird meine Sicht aber nicht verändern.
Noch etwas zum Thema Eisenausfällung:
Viele verbinden das ja immer mit Phosphat. Dabei fällt „unverpacktes“ Eisen immer aus, ganz egal ob Phosphat im Wasser ist, oder nicht. Was aber nicht heißt, dass die Pflanzen deshalb nichts damit anfangen könnten. In Form von Eisen(III)-oxidhydraten können sie das ebenfalls verwerten.
Ich lasse erst mal offen, ob Pflanzen wirklich was mit "Eisenocker" anfangen können. Im Wurzelbereich sicher, aber um den geht es hier erst einmal nicht. Käme es zu Eisenocker könnte man noch auf das Gleichgewicht an löslichem Fe hoffen, das ist aber so gering, dass ich darüber angesichts des notwendigen, erheblichen Eisenockerdepots nicht mehr nachdenke.
Was veranlasst dich anzunehmen es käme unter aquaristischen Bedingungen zur Eisenhydroxidfällung? Und wichtiger noch, wie relevant ist dieser Prozess?
Möglicherweise habe ich jahrelang was übersehen, IMHO kann man aber beides wegen Geringfügigkeit abhaken.
Gruß, Nik