Opas Aquarium

Fino

Member
Hallo Tobias,
ich denke der Übersicht halber sollte man diese gezielten Fragen wirklich in eigene Themen ausgliedern. Das geht ja hier leider etwas im Thema unter und könnte sicher auch andere Leute interessieren.
Wäre schön, wenn man die letzten Beiträge hier rausnehmen und in ein gesondertes Thema "De-Nitrifikation" packen könnte?

Hallo Ben,
Für etwas, das hier keiner braucht, weder im Aquarium, noch in einem „normalen“ Aquarien-Filter stattfindet, war bereits das bisher geschriebene aber schon zu viel. Noch mehr möchte ich dazu (hier) deshalb wirklich nicht mehr schreiben.
De-Nitrifikation ist sicherlich ein Randthema. Das Interesse an dem Thema wird sich daher in engen Grenzen halten, zumal die vertiefte Betrachtung auch eher schwere Kost ist. Andererseits taucht das Thema De-Nitrifikation doch immer wieder auf (die Suche ergab immerhin 96 Treffer), so dass es vielleicht lohnend ist, das mal genauer aufzudröseln. Mir persönlich haben deine bisherigen Erläuterungen sehr viel gebracht, aber da kann ich natürlich nur für mich sprechen. Dafür nochmals vielen Dank. Wenn du dazu (hier) nichts mehr schreiben magst, muss ich das natürlich akzeptieren. Um die Sache für mich zu einem gewissen Abschluss zu bringen, wäre es dennoch nett, wenn du ganz kurz zu folgenden drei Punkten antworten könntest ("Ja, ist richtig" oder "Nein, ist falsch" reicht völlig).

Aus der von Wasserstoff (wenn, dann allerdings molekularer, nicht atomarer) geht zwar auch
Also wenn mit Wasserstoff dann:
Also: Ox: H2 => 2 H+ + 2e- und
Redox: 2 NO3- + 5H2 + 2H+-> N2 + 6 H20
So richtig(er)?

Bei der autotrophen De-Nitrifikation, gewinnen die Bakterien ihre Energie dagegen i. d. R. aus der Oxidation von Schwefel.
Mit S (Schwefel) als Elektronengeber müsste das dann wie folgt aussehen:

Ox: S => H2SO4 + 6e-
Red: 2 NO3- + 10e- => N2

Ox: 5S => 5 H2SO4 + 30 e-
Red: 6 NO3- + 30 e- => 3 N2

Redox: 6NO3- + 5 S + 6 H+ + 2 H2O -> 3 N2 + 5 H2SO4

Redoxgleichung so richtig?

Demnach entstehen bei der autotrophen De-Nitrifikation je Verbrauch von 6 Mol Salpetersäure 5 Mol Schwefelsäure. Da die Schwefelsäure (nahezu) vollständig dissoziiert, entstehen je Mol abgebautem NO3 0,67 Mol an Protonen H(+) mit einem entsprechenden Rückgang des SBV.

Interpretation so richtig?

Was ich z. B. auch noch nirgends gefunden habe (weder hier bei Flowgrow, noch anderswo), ist eine richtige Erklärung, was eigentlich genau passiert, wenn man Harnstoff düngt.
Ich kann mich da Kurt nur anschließen. Also immer her damit. Könnte auf größeres Interesse stoßen, da einige ja mit Urea düngen. Vermute mal, dass Düngung mit Harnstoff auch Effekt auf SBV hat.

Mich persönlich würde auch eine vertiefte Betrachtung des Themas Nitrifikation interessieren. Ich wüsste etwa gerne, woher die freigesetzten Protonen (H+) stammen.

Hallo Kurt,
sorry, dass wir etwas zu stark ausufernd von deinem Thema weg gekommen sind. Mit der Neonvermehrung und das auch noch ganzjährig ist schon ziemlich einmalig. Bei mir haben es bisher in all den Jahren im Gesellschaftsaquarium nur Panzerwelse geschafft, sich erfolgreich zu vermehren. Das scheint wohl wesentlich einfacher zu sein. Dein "Übungsversuch" gefällt mir sehr gut.

Viele Grüße
Klaus
 

java97

Active Member
Hi Kurt,

Ich bin gerade dabei, es Dir nachzuahmen und habe vor ca. 8 Wochen den letzten Teilwasserwechsel gemacht.
Verdunstetes Wasser fülle ich seit dem mit dest. Wasser auf. Der LW ist in dieser Zeit von anfänglich 280 auf 310 mS gestiegen. Anfangs war der NO3-Wert allerdings auch nur 5mg/l (PO4 0,5 mg/l), jetzt liegt er bei den von mir gewünschten 15 mg/l (PO4 1mg/l).
Ich musste mich nämlich erstmal an die für mich neue Form der Stickstoffdüngung über Urea, Ammonium und KNO3 herantasten. Diese empfinde ich als optimal, da sich so weder Kalium noch Magnesium oder Calcium (bei deren Zugabe in Nitratform) anreichern kann. Vom Volldünger (Kramerdrak) dünge ich z. Zt. nur noch ca. 3 ml/Woche auf 150l, ohne dass bisher Eisenmangel erkennbar ist.
Das Aquarium läuft also soweit super, alle Werte werden ca. 1 mal wöchentlich per Fotometer gemessen und die Düngung dann ggf. angepasst. Die Fische sind vital, 3 meiner Babaultis tragen Eier, die Pflanzen assimilieren kräftig, das Wasser ist kristallklar (dank Purigen... :wink: ).
Ich habe heute mal die KH und GH gemessen und stellte einen leichten Rückgang der KH von 2° auf 1,5° und der GH von 6° auf 5° fest. Muss ich mit einer weiteren Abnahme (bes. der KH und einem evtl. Säuresturz) rechnen?
Soll ich etwas Duradrakon zur Aufhärtung zugeben?
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Volker,

dein Vorhaben liest sich doch gut. Prima…
mit einem Säuresturz brauchst du aber nicht zu rechnen, du musst nur darauf achten das deine KH auf ca.1,5 bis 2 bleibt.

java97":3lkts45v schrieb:
Soll ich etwas Duradrakon zur Aufhärtung zugeben?
ja…oder alternativen.

Mit Duradrakon oder Calciumcarbonat (CaCO3) stellst du die KH ein.
Du kannst ruhig eine Konzentrierte Suspension ansetzen, diese gibst du mit einer Pipette langsam in Strömung des
Pumpenausgangs (Gefühlssache).
Eine entstehende Trübung (Calciumcarbonat) wird vom CO2 Gehalt =20mg/l im Wassers schnell aufgelöst ca. 10min.je nach Eingabe,Probleme bezüglich des Besatzes (Neon) gab es bei mir nicht.
Volldünger brauche ich auch nur 2,5ml täglich auf 400l. FE=/0,1
Muss dein Becken mit Purigen überhaupt noch gefahren werden?
Bei mir ist es auch so kristallklar, mittlerweise habe ich auch keinen KH- Abbau mehr.
Makronährstoffe nehme ich täglich 3ml. Die richtige Zusammenstellung wird noch gesucht= weniger KNO3
als Nitratanteil/Ausgleich nehme ich Ca(No3)2*4(H2O)
Wenn man nur VE-Wasser eingibt muss man ja auch Calzium einbringen, oder alles über Duradrakon.
Meine Werte zur Zeit, NO3= 5 mg/l, PO4= 0,25mg/l.
Ich mache es wie du (messen), da weiß man wo man dran ist…
Ist weniger Arbeit wie dauernder Wasserwechsel, fördert das Verständnis für die Abläufe im Aquarium.
Mir machen Aquarien-Dauerläufer einfach mehr Spaß…
 

java97

Active Member
Hallo Kurt,
kurt":bv3wad5m schrieb:
Mit Duradrakon oder Calciumcarbonat (CaCO3) stellst du die KH ein.
Ich denke, ich werde beim Duradrakon bleiben, denn es hat ein gutes Ca/Mg-Verhältnis, einen Preis Mineralsalz-Anteil (Spurenelemente) und wenig Chlorid.
Du kannst ruhig eine Konzentrierte Suspension ansetzen, diese gibst du mit einer Pipette langsam in Strömung des
Pumpenausgangs (Gefühlssache).
Eine entstehende Trübung (Calciumcarbonat) wird vom CO2 Gehalt =20mg/l im Wassers schnell aufgelöst ca. 10min.je nach Eingabe,Probleme bezüglich des Besatzes (Neon) gab es bei mir nicht.
Mir ist beim Wasserwechsel auch schon oft unaufgelöstes Duradrakon ins Becken geraten, was die Bewohner gar nicht störte.
Volldünger brauche ich auch nur 2,5 ml täglich auf 400l. Fe=/0,1
Ich habe zwar nur max. 0,02 mg/l Fe im Wasser aber das scheint zu genügen.
Muss dein Becken mit Purigen überhaupt noch gefahren werden?
Ich habe schon den Eindruck, dass das eigentlich klare Wasser etwas an Billianz einbüßt, wenn das Purigen gesättigt ist.
Ich habe es gerade mal wieder regeneriert und danach wirkt das Wasser wieder viel frischer und klarer...und ich habe den Eindruck dass die Pflanzen stärker assimilieren- man muss es ausprobiert haben...
Makronährstoffe nehme ich täglich 3ml. Die richtige Zusammenstellung wird noch gesucht= weniger KNO3
als Nitratanteil/Ausgleich nehme ich Ca(No3)2*4(H2O)
So fügst Du ja nur Calcium zu, wodurch sich das Ca-/Mg-Verhältnis verschiebt. Wie bringst Du Magnesium ins Wasser?
Ich kann, wie gesagt, Urea/Ammonium/KNO3 sehr empfehlen.
Wenn man nur VE-Wasser eingibt muss man ja auch Calzium einbringen,...
...und Magnesium, wie gesagt... :wink:
Ich mache es wie du (messen), da weiß man wo man dran ist…
Ist weniger Arbeit wie dauernder Wasserwechsel, fördert das Verständnis für die Abläufe im Aquarium.
Genau! Da ich ja Altwasseranfänger bin, wäre mir das Projekt ohne regelmäßige Messungen viel zu riskant. Außerdem kann man so viel besser verstehen, was im Aquarium passiert.
Mir machen Aquarien-Dauerläufer einfach mehr Spaß…
Darin sehe ich auch die größte Herausforderung. Du als "Flowgrow-Altwasser-Pionier" zeigst ja, dass es funktioniert :top:
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Volker,

java97":2y8gdibt schrieb:
So fügst Du ja nur Calcium zu, wodurch sich das Ca-/Mg-Verhältnis verschiebt. Wie bringst Du Magnesium ins Wasser?
Ich kann, wie gesagt, Urea/Ammonium/KNO3 sehr empfehlen.
Wenn man nur VE-Wasser eingibt muss man ja auch Calzium einbringen,...
...und Magnesium, wie gesagt... :wink:
ja…über Magnesiumsulfat MGSO4x7H2O bzw. Magnesiumnitrat Mg(NO3)2*6(H2O)
der Magnesiumverbrauch im Altwasser ist bei mir sehr niedrig, er hatte sich schon akkumuliert.
Habe den MG-Test von Anton, da gibt es Mengenmäßig allerdings Ungereimtheiten Messungen angeblich ca. 40 Tests…
Mg 2 Flascheninhalt = 50ml davon pro Messung zugeben 2,5ml = Rechnerisch 50ml : 2,5ml = 20 Tests/Messungen.
die Praxis bestätigt das, bei Mg-Test 1 u. 3 bleibt ca. die hälfte übrig.
Hast du den Test auch, ist da mittlerweise was geändert worden? ( erwähnt / gelesen habe ich darüber noch nichts).

Ps.
Urea/Ammonium werde ich über kurz oder lang auch mal ausprobieren.
Zur Zeit läuft es aber zu rund und ich habe noch keine Lust auf neue Versuche. :wink:
 

java97

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Hallo Kurt,

den A.G- MG-Test habe ich hier. Bei meinem muss man je 7 Tropfen von Mg 1+3 und 1ml Mg 2 dazugeben, so dass der Test tatsächlich für knapp 40 Tests aureichen sollte (habe nach 3 mal testen noch ca. 35 ml davon...also werde ich wohl auf 38 Tests kommen... :? ).
Die Rezeptur wurde also anscheinend geändert.
Einen tatsächlichen Magnesiumverbrauch konnte ich bisher allerdings nicht nachweisen. :?
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Volker,

java97":13wmz9pa schrieb:
den A.G- MG-Test habe ich hier. Bei meinem muss man je 7 Tropfen von Mg 1+3 und 1ml Mg 2
dazugeben,
hmm…gebe mal ein Bild der Testbeschreibung ein.


Ich müsste wohl mal bei Anton nachhaken…
 

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java97

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Hi Kurt,

In meiner Anleitung (Test ist 1 Monat alt) steht:

1. Den Testbecher mit 5ml H2O füllen, mit der Spritze noch genau 0,5ml Testwasser dazugeben
2. Genau 7 Trpf. Mg-1, 1ml Mg-2 und 7 Trpf. Mg-3 dazugeben, zwischendurch immer kurz schwenken.

Der Messbereich geht allerdings von 0-15mg/l und nicht von 0-30 mg/l.
Also wurde der Test anscheinend verfeinert.
 

nik

Moderator
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Hallo Volker,

im Grunde hast du alles um ein einwandfreies Altwasserbecken aufzuziehen. Das Sinken der KH ist bezüglich der Stabilität weniger problematisch als gemeinhin angenommen. Meins hatte ich ja ebenfalls mit KH 2 aufgesetzt und im Laufe der Zeit sank die KH auf irgendetwas unter 0,5. Das war ausgesprochen stabil, allerdings braucht es eine geregelte CO2 Zugabe und die kann wegen der niedrigen KH nicht mehr wie üblich betrieben werden. Ich würde es wieder (langsam) gegen die untere Grenze laufen lassen. Einfluss kannst du über die Verwendung von Ammoniumcarbonat nehmen, das wäre KH neutral.

Wenn das Purigen in einem Altwasserbecken funktioniert, kann dessen Einfluss auf die Düngung nur gering sein. Ich werde es auch verwenden, klares Wasser ist nicht nur schön, auch effizient.

Gruß, Nik
 

java97

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Hi Nik,
Danke für Deine Tipps aber ich möchte die KH eigentlich nicht so weit absinken lassen, sondern sie (z.B. durch Duradrakon-Zugabe) bei ca. 2° halten. Auch das CO2 möchte ich weiterhin mit ca. 30 mg/l zugeben. Damit bin ich bisher gut gefahren.
Was konkret meinst Du mit "geregelter CO2-Zugabe" im Falle einer sehr geringen KH?
 

java97

Active Member
Hi,

Eine Frage beschäftigt mich z. Zt. noch:

Die selbstgemixten PO4- und NO3-Dünger, die ich verwende, sind mit Methylparaben (1g auf 1l Lösung) konserviert.
Es fließen über die Düngepumpen ca. 12 ml davon ins 150l- Aquarium. Das wären also tgl. 12 mg Methylparaben auf 150l.
Kann das in einem Altwasseraquarium auf Dauer Probleme machen oder baut sich das Paraben so ab, dass es unbedenklich ist?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

ein Altwasser so zu erfahren bringt ein paar grundsätzliche Unterschiede mit sich. Das musst du selbstverständlich nicht machen wie andere, ich will nur zeigen was geht im Sinne von was möglich ist und das man (anfänglich) ein paar Dinge im Auge behalten, aber nicht drauf starren muss wie das Kaninchen auf die Schlange.

Es gibt neben dem Karbonatsystem weitere Puffersysteme, Phosphat ist z.B. eins. Praktisch ist ein gewachsenes Becken auch mit niedrig gesunkener KH sehr wohl stabil. Eine kontrollierte, d.h. geregelte, d.h. verbrauchsabhängige CO2-Zufuhr vermeidet dann sonst gut mögliche starke pH-Schwankungen. Da Messketten in weichem Wasser sowieso ungenauer arbeiten, die durch Kalibrierung zu korrigierende Drift und vor allem die Besiedelung der Messkettenmembran mit Biofilm zu zu starken Veränderungen im normalen Betrieb führt, hat sich ein anderer Betrieb erst als praktikabel erwiesen. Man verzichtet bei einer halbwegs stabilen Messkette auf die Kalibrierung. Die hat dann zwar noch eine gewisse Drift und der Biofilm verfälscht auch noch mal die pH-Anzeige, aber ansonsten ist das erheblich stabiler, d.h. ausreichend stabil um die CO2-Zufuhr auch bei sehr geringer KH zu regeln. Die pH-Anzeige ist dann für die Füße und eignet sich nur noch für eine relative Kontrolle im Sinne einer sichtbaren plötzlichen Veränderung der Anzeige. Einstellen muss man die CO2-Zufuhr dann über eine direkte CO2-Messung. Da kam dann für das Setup eine KH von irgendwas <0,5, ph ~6,3 und CO2 und von um 10mg/l heraus. Die GH war bei etwa 4 und ich habe an der nie etwas gedreht. War wegen der reichlicheren Mg-Versorgung durch Duradrakon auch nicht nötig. Durch die Regelung wird der Nachschub/die Versorgung an CO2 auch bei einem niedrigen Niveau gewährleistet. Das lief mind. 6 Jahre so, mich kann niemand mehr von einer Notwendigkeit hoher CO2-Gehalte überzeugen. ;) Bei den von dir erwähnten 30mg/l CO2 habe ich innere Widerstände. Das ist zu viel und dient in irgendeiner Form nur mehr dazu anderweitig zu lösende Probleme zu unterdrücken. Vielleicht denkst du noch mal darüber nach.

Der KH-Verlust durch Nitrifikation spielt im Altwasser immer eine mehr oder weniger große Rolle. Wenn du das durch Duradrakon ausgleichst, würde ich eine kontinuierliche Erhöhung der GH erwarten. Wenn das ausgleichen, dann besser mit einer Karbonatform. Ammoniumcarbonat bietet sich da schon sehr gut an.

Meins lief mit einer KNO3-Düngung zur Stickstoff- und Kaliumversorgung auf Sicht, d.h. relativ wenig, es wird ja keine Düngung heraus gewechselt. Düngung wird vor allem über Pflanzenmasse entfernt. Kalium konnte ich da wohl noch nicht messen, bin aber sicher, dass es kein Problem mit K-Überschüssen gab. Das Becken war auch so gut wie immer optisch völlig algenfrei.

Dein Becken geht ja mit dem Silikat freien VEA-Wasser, Duradrakon basierend und (Gümmer-?)Sand in die gleiche Richtung wie wein Altwasser. Meins war extrem bewachsen und mit HCI teils sehr stark, am Rand moderat beleuchtet. Trotz der nur 10mg/l CO2 bewegte sich das mehr oder weniger ständig oberhalb der Sauerstoffsättigungsgrenze und blubberte schon kurz nach Beginn der Lichtphase. Abends war das schon extrem. Gerade im Altwasser würde ich die 30 mg/l CO2 in Frage stellen. Es ist sicher, dass das nicht erforderlich ist. Ein Altwasser bringt den Zwang mit sich grundsätzliche Probleme zu lösen als zu übertünchen. Auch ein unterdrücktes Problem bleibt weiterhin vorhanden. Meins ist 6 Jahre als Altwasser gelaufen, vorher schon lange mit Wasserwechseln und trotz der teilweisen Extreme war das Becken im Grunde fast narrensicher. Was ich da an Problemen hatte, war im Grunde lächerlich und war nie etwas grundsätzliches. Eine H. polysperma bekam ich im Starklicht ums Verrecken nicht zum geraden Wachstum, eine einfache Cryptocorine, ich denke irgendeine wendtti, wuchs daneben einfach nur prächtig. Heute denke ich, die H. Polysperma hatte schlicht zuviel Licht. Ich wüsste nicht mal von einem latenten Problem zu berichten. Probleme entstehen nur bei einer zu großen Änderung der Pflanzenmasse. Das konnte sowohl "overgrown" als auch zu starken Rückschnitt betreffen. Das ist eine Erfahrung, zum einen nicht sonderlich wichtig da (für dich, denke ich mal,) selbsterklärend, zum anderen leicht vermeidbar. Hat jetzt auch weniger mit Altwasser denn der Geringfilterung zu tun. Altwasser bringt einen Zwang zur Gleichmäßigkeit mit sich. Trotzdem war das Becken eines meiner pflegeleichtesten überhaupt.

Es hat schon primär etwas damit zu tun, sich mit den geschlosseneren Abläufen im Altwasser zu beschaftigen, die verstehen zu wollen. Wasserwechseln ist ja nicht wirklich der Aufwand den es einzusparen lohnte. Bei mir wird sich ein Dauerläufer aber immer Richtung Altwasser entwickeln, einfach in dem Maße wie ich den Betrieb passender hin bekomme.

Als ich das Becken aufgelöst habe, hatte ich noch mehr Amanos als ich nachgekauft habe. Es waren also noch welche vom Erstbesatz und damit 12 Jahre alte Tiere dabei. Bei den Fischen fand ich das nicht so auffällig, aber IMHO strotzten die vor Gesundheit obwohl nur 2-3 mal die Woche gefüttert. Ein Apistogramma agassizii Bock ernährte sich wohl deshalb ;) auch von TDS. Er schwamm die TDS an der Scheibe vorsichtig an, schnappte dann zu - und das leere Gehäuse sank zu Boden. Eingesetzte Fische, die sich als erkrankt herausstellten, erholten sich allermeistens ohne weiteres Zutun. Ich konnte an den Flossen der Neon einen höheren Nitratwert ablesen, ab einem gewissen, gar nicht mal so hohem Wert bekamen die milchige Flossensäume. Schon mal gesehen, was für Auswirkungen Weichwasser auf das Flossenwachstum der Fische hat? Schon der Pflanzen wegen ist Weichwasser interessant. Das Teil war für mich einfach nur ein Glücksfall, da kann sogar ich sentimental werden. Nur mal so zum Sehen. Mach du dein Ding. ;)
Für mich war dieses Becken immer wieder eine fantastische Wundertüte! Ich wollte mit dem Roman nur sagen, dass du dich nun auf so etwas einlässt. ;)

Gruß, Nik
 

java97

Active Member
Hi Nik,

Danke für Deine mutmachenden Ausführungen!

Wahrscheinlich bin ich noch zu "feige", um mich auf ein so starkes Absinken der KH und niedrigere CO2-Werte einzulassen.
Meine alten Anubiablätter zieren z.Zt. Punktalgen und ein sehr feiner/dünner dunkler Saum (Pinselalgenansätze??). Also läuft´s in Deinem Sinne nicht rund, mich stört das allerdings nicht so sehr (ich bin da weniger Perfektionist als Du...),
daher auch der PO4-Wert von 1mg/l, um die Punkalgenneubildung zu unterbinden. Ich weiss, wie Du dazu stehst... :wink:.
Ich habe mich erstmal an Kurts Vorgehensweise orientiert, der ja auch die KH per Aufhärtung bei ca. 2° stabilisiert hat.
Gestern habe ich also 2,5g Duradrakon auf 150l zugegeben und wie erwartet liegt die KH nun wieder bei 2°.
Die GH war im Vorfeld auch leicht gesunken, daher war Duradrakon das passende Salz. Sollte ich im Laufe der Zeit ein auschließliches Absinken der KH bei stabiler GH feststellen, werde ich nur Carbonate (in Form von Calcium- und Magnesiumcarbonat ??) zugeben. Ammoniumcarbonat wird ja über die Urea/ HHS-Düngung bereits zugeführt.
Ich pflege z.Zt.zwar nur Farne, HCC, Anubien, Nixkraut, Federmoos und (größtenteils waagerecht wachsende :wink: ) Hygrophilia P., die wachsen aber auch ohne das Austragen angeblicher Hemmstoffe durch Wasserwechsel unverändert gut und assimilieren wie gehabt...

Ich hoffe, dass noch mehr hier diesen Weg einschlagen, sich an Altwasser versuchen und ihre Erfahrungen posten.
Ist ´ne interessante Alternative zur gängigen "Wasserwechselaquaristik".
Ich bin zwar erst 9 Wochen dabei aber die bisherigen Erfahrungen ermutigen mich, so weiter zu machen.
Mein Traum ist, irgend wann einmal ein ähnlich großes Aquarium wie Kurt es hat, mit wenig/ohne Wasserwechsel zu betreiben.
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Volker,

Mischt du den Mikro u. Makronährstoffe zusammen?
Ich selber benutze keine Parabene, mit reinlicher Arbeitsweise halten die getrennten Dünger bei mir, (auch über ein Jahr).
Hast du denn Probleme ohne Methylparaben?

java97":bmn08w9o schrieb:
Kann das in einem Altwasseraquarium auf Dauer Probleme machen oder baut sich das Paraben so ab, dass es unbedenklich ist?
wüsste keinen der ohne Wasserwechsel fährt und auch noch konservierten Makrodünger benutzt.
Wie willst du überprüfen ob sich Parabene akkumulieren, vermute das du es selber ausprobieren musst.
Da jedes Aquarium ein Unikat ist halte ich auch bei hohen Ansprüchen an den Pflanzenwuchs (=Düngeanpassung) ein Gesamtdünger nicht für sinnvoll/optimal.

java97":bmn08w9o schrieb:
Die GH war im Vorfeld auch leicht gesunken, daher war Duradrakon das passende Salz.
Calzium wird auch verbraucht, bei mir ist die Aufhärtung GH= 6/7 für die Vallisnerien wichtig.
Der Leitwert muss sich auf dein Düngeverfahren/Verbrauch stabilisieren (dann musst du den Wert einhalten)
er darf nicht steigen.
Beim PH-Wert sehe ich es auch wie Nik, 20mg/l sind schon völlig ausreichend, das siehst du schon an der Assimilation, die fängt sehr schnell nach dem Lichteinschalten an.
 

java97

Active Member
Hi Kurt,

Bei selbstgemixtem NO3-Dünger aus Mg-, Ca-, und KNO3 und PO4- Dünger aus KH2PO4 ohne Konservierung hatte ich teilweise schon nach Wochen watteartige Niederschläge/Schlieren am Boden, deshalb konserviere ich z.Zt. . Ich werd´s nochmal ohne Konservierung versuchen...portionsweises Einfrieren wäre ja auch noch eine Möglichkeit... :bonk:
Mikrodünger und Makros mische ich nicht. Alle drei Komponenten (Mikros über Kramerdrak, NO3 über Urea, HHS+KNO3,
PO4 über KH2PO4) werden einzeln gedüngt, sind aber relativ stark verdünnt (1ml auf 50 l -> 1mg/l NO3 bzw. 0,1 mg/l PO4) um sie über die Pumpen (0,85ml/sec. optimal dosieren zu können). Kann da das Problem liegen? Schützt eine stärkere Konzentration vor bakteriellem Befall?
Weiß hier ein chemisch Bewanderter mehr über Parabene und ihren eventuellen Abbau?
 

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