Opas Aquarium

kurt

Well-Known Member
Hallo Volker,

java97":2qkpw54z schrieb:
um sie über die Pumpen (0,85ml/sec. optimal dosieren zu können). Kann da das Problem liegen? Schützt eine stärkere Konzentration vor bakteriellem Befall?
Ich sage mal ja…

java97":2qkpw54z schrieb:
Ich werd´s nochmal ohne Konservierung versuchen...portionsweises Einfrieren wäre ja auch noch eine Möglichkeit... :bonk:
warum nicht ? Versuch macht kluch, 8)

wir bräuchten einen Experten… :roll:
 

Stella Ria

Member
Hallo kurt, hallo Forum :winke:

Nun habe ich mich extra hier angemeldet, um auch einmal meine Meinung abzugeben.

Seit drei oder vier Tagen lese ich mich schon durch diesen Langzeit-Bericht und bin begeistert davon, wie viel Informationen sich bisher schon angesammelt haben. Man kann erstaunlich viel detailreiche Informationen aufschnappen, auch wenn man (wie ich) kein Altwasserbecken betreiben möchte.
Ich finde so etwas gut, auch dass es nicht nach ein paar Wochen wieder im Internet-Nirvana verschwindet, sondern auch nach so vielen Jahren noch aufrufbar ist. Wäre doch mal interessant, wie Dein Aquarium in fünf oder zehn Jahren so aussieht.
Gibt es eigentlich schon Erkenntnisse darüber, ob die jetzt 25jährige (falls ich mich nicht verrechnet habe :wink: ) Standzeit des Aquariums nicht vielleicht schon Guinnes-Buch-rekordverdächtig ist :?:

Ich hatte auch ein paar Jahre lang so ein Becken (kein Altwasser) mit diesem Unterbau (weiß jetzt nicht, wie ich das anders nennen soll) aus Kunststoff-Quadraten, die waren ca. 1,5 cm hoch, worauf dann der eigentliche Bodengrund kam. Unter dem Unterbau hatte ich eine kleine Heizmatte, was quasi als Bodenfilter fungierte. Ich bin jetzt nicht so der Chemiker und ich habe das auch nicht dokumentiert (was ich jetzt natürlich als Versäumnis empfinde und in Zukunft besser machen würde). Jedoch weiß ich noch, dass wir damals bei uns ziemlich hartes Leitungswasser hatten und mir andauernd die Pflanzen abgekratzt sind. Doch nach dem rigorosen Umbau und Einbau dieser Heizmatte hat sich alles schön eingependelt und meine Pflanzen begannen zu wuchern. (Alles ohne CO2-Düngung)

Leider weiß ich gar nicht mehr, wo ich diese Kunststoff-Platten her hatte und ob es die eigentlich noch gibt.
Morgen oder übermorgen bekomme ich ein neues Aquarium - habe mich nach vielen Jahren wieder dazu entschieden, mir eins zuzulegen - und bin schon ganz hibbelig. :shock: Jetzt überlege ich schon die ganze Zeit, ob ich mir wieder so einen Unterbau rein stelle und dann erst den Boden auffülle, oder ob ich es erst mal so versuche (also ohne).
Na ja, ist vielleicht auch nicht so wichtig, da ich die Platten sowieso nicht zur Verfügung habe...
Mittlerweile habe ich ja relativ weiches Leitungswasser (GH 4,7 - KH 2,8... hab's nicht gemessen, das ist die Auskunft des Wasserwerks), vielleicht klappt es ja damit und einem normalen Filter.


kurt":3lwkx7ux schrieb:
Hallo zusammen, ...
Die Neons vermehren sich im Becken immer noch...(seit Anfang März).
Geht das ganzjährig (durchgehend), ich hätte da mehr Jahreszeitabhängigkeit erwartet?
...
(Übungsversuch meinerseits)

Das freut mich für Deine Neons. :essen: (nee Quatsch, so --> :) )

Dein Übungsversuch sieht für mich schon sehr interessant aus. Für eine Übung scheint mir das sehr gut gelungen. :top:
Allein schon die beiden Bilder bei Inspirationen sind es wert. Ich schaue gerne Photos! :winke:

Wie machst Du das mit den Bildern bei Mikro Flora? Ich würde auch gern ab und zu Bilder von meiner Mikroskopiererei schießen, habe aber absolut keinen Plan, wie das gehen soll. Irgendwo steht etwas von einem Adapter, aber gibt es den für sämtliche Kameramodelle? Wie wird der angeschlossen? Kannst Du mal ein Bild von Deiner Kamera samt Mikroskop machen - wie Du gerade ein Foto durch's Mikroskop machst - erstellen? Ich glaube, dann würde ich auch besser verstehen, wie das geht, hab so was noch nie gesehen. (Also Mikro-Fotos schon, aber nicht, wie die gemacht werden...)

Irgendwie hat es mich jetzt gepackt und ich würde auch gern so eine Langzeit-Reportage von meinem neuen Aquarium machen. :roll: Vom Auspacken der Hardware über die Befüllung und Dekoration, bis zum Einsetzen des ersten Fischs (... und dann natürlich noch weiter). Ich weiß gar nicht, ob es schon mehrere Langzeit-Reportagen hier gibt, so lange lese ich noch nicht in diesem Forum.

Würde da Interesse bestehen, was meint Ihr? Ich fände es interessant, weil ich sowieso demnächst ein neues Becken einrichte. Da kämen mir auch die Hinweise aus dem Forum ganz recht. (Aber wie gesagt, es soll kein Altwasser-Becken werden. Insofern verzeiht mir meine kleine Off-Topic-Ausschweifung.)

Liebe Grüße. :yeah:
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Stella Ria,

es ist schön zu lesen das man Leser begeistern kann, fördert die Motivation weiterzumachen, Danke.

Stella Ria":fmkch4ql schrieb:
Mittlerweile habe ich ja relativ weiches Leitungswasser (GH 4,7 - KH 2,8... hab's nicht gemessen, das ist die Auskunft des Wasserwerks), vielleicht klappt es ja damit und einem normalen Filter.
Hiermit hast du ausgezeichnete Voraussetzungen, mache ruhig Wasserwechsel und fahre kein Altwasser , ist einfacher.
Eine Bodendurchsickerrung braucht es nicht, Dünge über die Wassersäule, das gesparte Geld kannst du besser anlegen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben…

Stella Ria":fmkch4ql schrieb:
Wie machst Du das mit den Bildern bei Mikro Flora? Ich würde auch gern ab und zu Bilder von meiner Mikroskopiererei schießen, habe aber absolut keinen Plan, wie das gehen soll. Irgendwo steht etwas von einem Adapter, aber gibt es den für sämtliche Kameramodelle? Wie wird der angeschlossen? Kannst Du mal ein Bild von Deiner Kamera samt Mikroskop machen - wie Du gerade ein Foto durch's Mikroskop machst - erstellen?
Kamera ist eine Digital Olympus C 5050 Zoom, ein Prima Allrounder…
Ich arbeite ohne Adapter, die Kamera ist auf einem Stativ befestigt und wird ausgerichtet vor das Okular gestellt.
Alles Einstellungssache, ein bischen friemelig und Übung, Fotos geben den Okularblick wieder.
Professionell ist das nicht, aber für meine Dokumentation kostengünstig und reicht mir.
Im Internet gibt es von Experten mit dem richtigen Equipment Mikroskopaufnahmen die sind unglaublich schön.
Ein Adapter für das Mikroskop wird wohl bei höheren Ansprüchen an die Bildqualität bei einer Fotoausrüstung mit eingeplant werden müssen.
Ich könnte mir Vorstellen das im nachhinein passendes Zubehör finden, aufwendig, problematisch werden kann.

anbei mal Bilder zum nachvollziehen…
 

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Stella Ria

Member
Hallo kurt.

Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten.
Ich weiß nicht, ob ich das so sagen kann, aber ich denke, wir schwimmen irgendwie auf einer gemeinsamen Wellenlänge. :) Zumindest habe ich den Eindruck, wenn ich Deinen Bericht lese und mir Gedanken darüber mache.

kurt":3qn4fzri schrieb:
...es ist schön zu lesen das man Leser begeistern kann, fördert die Motivation weiterzumachen, Danke.

Du solltest auf jeden Fall weiter machen. Nicht nur hier, sondern auch in Deinem Unterwassergarten. Ich lese so etwas gerne und wenn schöne Bilder dabei sind um so lieber. :)

kurt":3qn4fzri schrieb:
...Hiermit hast du ausgezeichnete Voraussetzungen, mache ruhig Wasserwechsel und fahre kein Altwasser , ist einfacher.
Eine Bodendurchsickerrung braucht es nicht, Dünge über die Wassersäule, das gesparte Geld kannst du besser anlegen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben…

Ach ja, Bodendurchsickerung hast Du das genannt. Ist ja auch logisch - das Wort - wenn man sich vor Augen hält, was ES macht. Es wollte mir bloß beim Schreiben partout nicht einfallen, wie Du es genannt hattest. :bonk: Deswegen schrieb ich etwas von Plastik-Platten.

kurt":3qn4fzri schrieb:
... Ich arbeite ohne Adapter, die Kamera ist auf einem Stativ befestigt und wird ausgerichtet vor das Okular gestellt. ... Fotos geben den Okularblick wieder.

Das ist ja ungewöhnlich. :roll:
Naja, nicht weil Du das so machst, sondern weil ich noch nicht auf die Idee kam, es auszuprobieren.
Dass man direkt durch das Okular des Mikroskops fotografieren kann, hielt ich bisher für ausgeschlossen. Aber Du hast es ja i-wie hinbekommen.
Ich habe das gleich mal ausprobiert, aber nein, ich schicke lieber kein Foto meines Experiments. Da muss ich wohl noch ein wenig mehr herum probieren. :cry:

Vielleicht baue ich mir doch einen Adapter. Irgendwie muss ich ja den Durchmesser des Kamera-Objektivs (57mm) an den Durchmesser des Mikroskop-Okulars (27mm) anpassen. Ich denke, mit schwarzem Papier oder Karton müsste das gehen. Habe nur jetzt auf die Schnelle keinen schwarzen Karton gefunden.
Das wird wohl nicht in kurzer Zeit zu bewerkstelligen sein, zumal ich auch noch ein paar Probeaufnahmen machen muss. (Und mein Hoch-Stativ ist so wackelig, das möchte ich am liebsten entsorgen. Hab aber kein anderes.)

Was mein neues Aquarium betrifft:
Ich würde gern damit beginnen, aber heute kam eine Falschlieferung bei mir an und nun darf ich noch einmal eine Woche warten, bis Ersatz kommt. Naja, Geduld ist beim Aquarieren angesagt. :wink:
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Stella Ria,

Stella Ria":qcnoi0ti schrieb:
Dass man direkt durch das Okular des Mikroskops fotografieren kann, hielt ich bisher für ausgeschlossen. Aber Du hast es ja i-wie hinbekommen.
Voraussetzung für Digitale Kompaktkamera,
= Strahlengänge von Mikroskop und Kamera müssen zur Deckung gebracht werden.
Bei meiner Kamera und Mikroskop passte es zufällig, habe auch keinen äußeren Lichteinfall.

Stella Ria":qcnoi0ti schrieb:
Vielleicht baue ich mir doch einen Adapter. Irgendwie muss ich ja den Durchmesser des Kamera-Objektivs (57mm) an den Durchmesser des Mikroskop-Okulars (27mm) anpassen.
Hilfe, auch nachträglich nötiges/ passendes Zubehör finden, Guck mal… vielleicht nützlich.
 

java97

Active Member
Hallo Kurt, Nik und alle anderen,

Mein Projekt "Altwasseraquarium" läuft zwar bisher ganz gut, allerdings habe ich nach wie vor auf den Anubien und den Scheiben eine verstärkte Punktalgenbildung und dünne, schwarze Pinselalgensäume. PO4 in höherer Konzentration (1,2 mg/l)
bringt da nix mehr. Seit Juli dünge ich Stickstoff über Urea, HHS und etwas KNO3 (NO3 ca. 15-25 mg/l).
Davor, als ich noch andere Stickstoffquellen nutzte, konnte ich Punktalgen über die PO4-Düngung stets vermeiden.
Ich habe also den Verdacht, dass entweder HHS (Ammonium) oder Urea Punkt- und Pinselalgen fördert.
Ich werde zunächst mal vom Urea/HHS-Mix auf reine Ureadüngung umstellen und sehen, ob´s was bringt.
Ein weiteres Problemchen ist die Kahmhaut, die sich seit ein paar Wochen bildet (von unten betrachtet leicht "ölig" schimmernd). Die Mikrodüngung über Kramerdrak fahre ich ja schon auf unterstem Level (Fe bei max. 0,02 mg/l),
gebe nur 0,5 ml pro Tag zu ohne dass die Pflanzen Mangelerscheinungen zeigen (wöchentlich 0,04 mg/l Fe).
Jetzt überlege ich, mal ganz auf die Mikrodüngung zu verzichten, um zu sehen, ob´s was bringt. Hat noch wer einen Tipp?

PS:
Ich möchte den Thread hier nicht stören. Wenn dies aber so empfunden werden sollte, eröffne ich natürlich gern einen erste Hilfe-Thread und schildere darin nochmal meine Problemchen. :wink:
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen ,

nik":16sie850 schrieb:
Hallo Volker,
lassen wir Kurt seinen Thread! ;)
@ Nik
kurz ein paar Zeilen dazu, kann man doch noch verschieben, oder?

java97":16sie850 schrieb:
allerdings habe ich nach wie vor auf den Anubien und den Scheiben eine verstärkte Punktalgenbildung
@ Volker,
Bei Punktalgenansatz habe ich die Kaliumdüngung alternativ auf Minimum gesetzt,
aber da gibt es noch einige Ungereimtheiten.
Wichtig…Das Millieu muss im ganzen gesehen werden.

java97":16sie850 schrieb:
Ein weiteres Problemchen ist die Kahmhaut,
ohne Wasserwechsel ist das ein Problem, da spielen Kleinigkeiten eine Rolle (auch Nährstoffverhältnis).
Licht und Nährstoffe müssen zueinander passen, günstig anscheinend ca. 3-5 mg/l niedriger No3 / < 0,3mg/l Po4 Wert.
Verhältnis Redfield angelehnt, probiere da aber noch mit kleinen Verschiebungen und beobachte weiter.
Eine Kahmhaut verändert die Lichteinstrahlung und zeigt eine überschüssige organische Wasserbelastung an.
Eine Oberflächenabsaugung sorgt da für mehr Beständigkeit.
Beobachtungen dauern immer relativ lang bis durch kleine Veränderungen Algenwuchsbeeinflussung zu erkennen ist,
Geduld ist da angesagt…
HHS habe ich auch im Sinn. :roll:
 

java97

Active Member
Hi Kurt,
Nur ganz kurz:
Kalium liegt im Bereich von 8-9 mg/l, war auch schon bei 3 mg/l (erkenne keinen Einfluss auf Punktalgen).
NO3 und PO4 werde ich wieder absenken, außerdem erstmal keine Mikros düngen.
kurt":3q2ov6oo schrieb:
HHS habe ich auch im Sinn. :roll:
...für Dich als Dünger oder als Verdächtiger für meine Problemchen?

So, jetzt höre ich auch auf... :beten:
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Volker,

java97":3df7p9ao schrieb:
...für Dich als Dünger oder als Verdächtiger für meine Problemchen?
für mich als Dünger (später mal), man ist doch neugierig was sich ergibt ! 8)

Wer meint im komplexen System Aquaristik alles zu wissen (beherrschen) ist schwer im Irrtum,
wäre dann ja auch langweilig…braucht man die Überraschungseffekte ? :D
 

java97

Active Member
Hallo Kurt,

Habe noch ein paar Fragen...

Sag mal, misst Du eigentlich Chlorid? Wenn ja, wie hoch ist der Wert, wie hat er sich entwickelt?
Wieviel mg/l NO3 und PO4 musst Du tgl. ungefähr zudüngen? Haben sich die Verbräuche im Laufe der Zeit wesentlich verändert oder waren sie einigermaßen konstant ? Gab es Phasen der Akkumulation von NO3? :roll:
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

ich glaube :D , ich habe einen Cl-Test rumfliegen. Nach meinen Erfahrungen mit einer Salzbehandlung wegen Ichthyo interessiert mich Cl einfach nicht mehr. Das war ein sehr gut laufendes Pflanzenbecken was ich dann durch die Temperaturerhöhung und die Salzzugabe "belastet" habe. Nachdem Ichthyo rum war, habe ich die Gelegenheit genutzt und das Salz noch etwa 4 Wochen drin gelassen. Ich denke, ich schaue schon genauer hin, aber dem Salz konnte ich keine irgendwie geartete Wuchsbeeinträchtigung zuordnen.

Ich sehe bei dir, dass du über Nährstofffeintuning versuchst Probleme zu lösen, die sich allenfalls teilweise günstig beeinflussen lassen! Wenn du wüsstest, wie teilweise nachlässig ich schon gedüngt habe, so dass sich der Gedanke aufdrängt, das muss doch schief gehen, dann würdest du das anders sehen. Das ist abhängig von der Konstitution eines Beckens. Mikroflora flechte ich mal nur wegen der Suchfunktion ein. Läuft das gut, dann kann man folgenlos(!) Kapriolen düngen, die andere Becken völlig aus der Bahn werfen können. Das wäre der für dich richtige Ansatz, die Kahmhaut spricht eine deutliche Sprache. Du hast zur Lösung deiner Probleme einen Fokus auf Nährstoffe, das ist für mich nicht mehr als Feintuning in Sachen Pflanzenwuchs, aber zu wenig milieu- oder algenrelevant! Die mögliche Bandbreite an "Düngeintensität" in der Praxis funktionierender Becken zeigt das doch überdeutlich. Das begünstigt bestenfalls, löst das Problem aber nicht. Bakteriellen Geschichten, dazu gehört auch Kahmhaut, ließen sich nicht nachvollziehbar durch die Nährstoffsituation beeinflussen. Da helfen vor allem brutal force Methoden. Die sind reproduzierbar und zielen darauf ab solange zu unterdrücken bis die Umgebungsbedingungen sich soweit geändert haben das die nicht mehr können. Auskonkurrieren bzw. unerwünschte Mikroflora durch erwünschte ersetzen.
Bei dir geht es darum Mikroflora in die gewünschte Richtung zu schubsen. Die Mittel sind einfach, vollständige Nährstoffversorgung ohne Übertreibungen. Aus Erfahrung neige ich zu einer SE- und Mg-betonten Düngung, dann ein ausreichendes Licht mit einer Intensität von 0,5W/l, aber in der Zeitdauer so kurz wie möglich. Damit kriegt man jedes Becken mind. brauchbar in die Spur. Geringfilterung und Sand machen das ausgesprochen übersichtlich. Nicht jedes Becken erreicht so einen optimalen Zustand, wie ich ihn als unbedingt erstrebenswertes und mögliches (!) Ziel immer wieder erwähne. Aquarien kann man in einen Zustand bringen, den man als narrensicher im Sinne von Fehlern verzeihend und stabil bezeichnen kann.
Deswegen halte ich die viel/wenig Eisen/Mikro Geschichte bezüglich Beckenstabilitätauch für wenig ergiebig. Ich wünsche jedem nur einmal ein wirklich stabiles Becken - das öffnet die Augen!

Gruß, Nik
 

java97

Active Member
Hallo Nik,

Danke für Deine Ausführungen (deren zweiten Teil -nimm´s mir nicht übel- ich ehrlich gesagt in dieser oder ähnlicher Form schon zig mal gelesen habe :wink: ). Ich wollte ja auch gar nicht schon wieder auf mein Aquarium kommen...
All das, was Du beschreibst (abgesehen vom CO2, wovon ich mehr als Du zuführe) mache ich ja eigentlich schon.
Du schreibst etwas nebulös von
"Brutal force Methoden... "unterdrücken"..."auskonkurieren"..."Mikroflora ersetzen"...
liest sich toll ...Aaaber: Wie geht das konkret ???

Aber darum ging es mir bei der Fragestellung gerade auch gar nicht. Der Nitratwert ist , obwohl ich wesentlich weniger NO3 dünge, auf ca. 28 mg/l angestiegen (NO3-Düngung jetzt gestoppt). Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die 8 neuen Iriatherina werneri auf 150 l und die für ein paar Tage etwas üppigere Fütterung (zum Aufpäppeln) dies allein verursacht haben könnten. Aber vielleicht irre ich ja auch.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

wenn ich das nicht immer wiederhole, dann verschwindet der Gedanke der maßgeblichen Bedeutung der Mikroflora für ein funktionierendes Aquarium in der Versenkung. Da mache ich mir nichts vor! Du wirst es abhängig von meiner Ausdauer also noch einige Male lesen müssen, bis es hoffentlich ausreichend viele und stabile Becken hat, damit das die Schwelle erreicht um ein Selbstläufer zu werden ohne dass ich ständig davon faseln muss. ;)
Irgendwie läuft das geradezu umgekehrt äquivalent zu meinen häufigen Erwähnungen von Mikroflora. In einem funktionierenden Becken ist die nahezu unbemerkbar. Keine Kahmhaut, kein bakterieller Glibber, das bisschen Filterschwamm setzt sich nicht mal zu, die Scheiben müssen nicht gereinigt werden, ... gar keine Algen und dann kann man auch noch haltlos düngen ohne dass das in die Grütze läuft. Es müsste sich jeder zum Thema Mikroflora angesprochen fühlen, bei dem das nicht so läuft. Ist aber nicht so, dem lässt sich nur über entsprechende funktionierende Becken beikommen

Beeinflussung der Mikroflora läuft nicht über die Nährstoffsituation. Das Prinzip ist einfach - und mind. genauso oft erzählt wie der Schmonzes vom stabilen Becken - man unterdrückt unerwünschte Mikroflora und wartet bis die dadurch entstandene räumliche/funktionale Lücke durch andere MO gleicher/ähnlicher Funktion ersetzt werden. Das gilt für alle bakteriellen Erscheinungen. Eine Kahmhaut muss also ständig manuell entfernt werden. Macht man das ausreichend gründlich - mit einem Oberflächenabzug oder einem Hydor BioFlo geht das sehr einfach - dann führt das bei sonst ordentlichen Bedingungen idR. zum Erfolg. Andere Beispiele sind grünes Wasser oder Cyanobakterien. Brutal force ist alles was die unerwünschten Erscheinungen selektiv(!) klein hält und die Möglichkeit eröffnet die durch andere Mikroorganismen substituieren zu lassen. Das kann 3x am Tag das Zewa für die Kahmhaut sein, mehrfache massive Wasserwechsel für die bakterielle Trübung, oder ein UV-C, eine Dunkelkur, Salicylsäure, ... Da kann man durchaus kreativ werden, wichtig ist die selektive Wirkung der Maßnahme. Mit Schrotschussmaßnahmen wird es undurchsichtig. Löst man damit tatsächlich ein Problem, besteht die Gefahr an einer anderen Stelle dadurch ein neues geschaffen zu haben.

Das Prinzip ist im Grunde simpel und ich babbel mir den Mund fusselig, damit man das erst einmal nur für möglich hält. Des weiteren bedarf es einer nicht zu unterschätzenden Konsequenz auf diesem Weg, denn die Geschichte mit der Mikroflora hat eher einen bildlichen Charakter als dass die sich in irgendeiner Weise so konkret greifen ließe, wie eine technische Aquaristik das gerne hätte. Normalerweise habe ich es nicht mit Geduld, da ist sie notwendig! Mikroflora ist völlig fließend, aber es lässt sich im positiven Sinne moderierend eingreifen. IMHO ist mehr nicht möglich. Das reicht aber um näherungsweise jedes Becken mind. ordentlich aufzugleisen - und dann besteht noch die gute Chance auf das von mir immer wieder als Möhre hingehaltene ausgesprochen stabile Aquarium. Meine Quote auf solche stabile Aquarien ist seit dem Altwasserbecken, das war mein erstes stabiles Becken, trotz schwieriger zu händelnden Leitungswasseraquarien ziemlich hoch. Das leitungswasser ist aber schon recht passabel und der Mg-Gehalt sogar recht hoch. Nicht jeder Versuch klappte, manchmal waren das banale Gründe für ein Ende. Ein Setup ist mit Problemen wegen zu feinem Sand, schwarzen Stellen und wahrscheinlichem Chladophorabefall, den ich - ohne jetzt das große Rad gedreht zu haben - nicht in den Griff bekam, so sehr gescheitert, dass ich Sand und Pflanzen entsorgt habe. Das Neuaufsetzen lief dann wieder einwandfrei. Mit ausreichender (Aus-)Dauer habe ich drei von vier Becken in diesen stabilen Zustand bekommen. Das vierte steht einfach nicht mehr. Auch wenn ich es immer zum Ziel habe, solch ein wirklich stabiles Becken erwarte ich nicht zwangsläufig, aber problemarm sollte idR. gehen. Allerdings halte ich Geringfilterung und Sand für begünstigend - was aber nicht in Frage stellt , dass das mit anderen Setups ebenfalls funktioniert bzw die gleiche, wichtige Rolle spielt. Geringfilterung und Sand ist lediglich einfacher einzuschätzen. Wenn ich das kann, dann können das andere auch. Das ist weder Hexenwerk noch eine Garantie für das Gelingen - aber so gut reproduzierbar das man (aus meiner Sicht - ich habe schon länger keine grundsätzlichen Zweifel mehr) das geradezu versuchen muss. ;)

Gruß, Nik
 
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