Sandbecken mit Geringfilterung

bocap

Active Member
Re: AW: Sandbecken mit Geringfilterung

Hi Roger,

was ich mache wenn mal was aus dem Ruder läuft weiß ich noch nicht. Vielleicht versuche ich es einfach nicht so weit kommen zu lassen! :smile:
Aber vom Prinzip her hast du schon recht. Sind schon ne Menge einzelner Produkte die ich verwende. Allerdings je mehr ich drüber nachdenke, je weniger will ich auch nur auf eines verzichten. Grade von den ML Produkten halte ich sehr viel und die sind in der Kombination schon sehr rund. Wobei ich den Special Blend, das NiteOutII und den SubstratCleaner ja jeweils nur 1x wöchentlich verwende. Hält sich vom Aufwand her für meinen Geschmack in Grenzen. Täglich dünge ich nur das BioCarbon, Urea und Ferrdrakon.

Ich werde als nächstes aber auch mal versuchen. Die gesamte Düngung vom Eintrag her weiter zu reduzieren.
Ich vermute nämlich, dass neben der konstanten Pflege der Mikroflora und Geringfilterung, auch Faktoren wie eine magere, bedarfsgerechte Düngung und eine Verringerung von Wasserwechseln eine erhebliche Rolle für den Langzeiterfolg eines Beckens von Bedeutung sind.

Gruß
Sascha
 

bocap

Active Member
Hallo Flowgrower,

auch diese Woche gib es vom Prinzip her nix außergewöhnliches zu berichten.
Alles wächst und gedeiht sehr gut. Die Limnophila sessilifolia sogar so gut, dass ich mich gestern kurzerhand dazu entschieden habe die rauszuschmeißen und gegen Stecklinge der Rotala rotundifolia auszutauschen.
Das Becken sieht nach dem Rückschnitt/Umpflanzen dann jetzt so aus:

Hier die aktuellen Wasserwerte dazu:
pH = 6,7
CO2 = 48 mg/l rechnerich, Dauertest grün
KH = 8,5
GH = 10
NH4 = n.n.
NO2 = 0,03 mg/l
NO3 = 2 mg/l
PO4 = n.n. (0,4 mg/l)
K = 20+ mg/l
Fe = 0,07 mg/l
Ca = 40 mg/l
Mg = 19 mg/l
*Werte in () sind die aufgedüngten

Man kann auf dem Bild ganz gut sehen wie krass rot die Triebspitzen der Rotala rotundifolia geworden sind. Das liegt wohl am niedrigen NO3 Wert. Trotz des niedrigen Wertes von aktuell ca. 2 mg/l kann ich selbst beim HCC momentan noch keinen Nitratmangel feststellen. Der Stickstoff aus dem Urea reicht hier wohl anscheinend (noch) aus. Mal sehen was die nächsten Wochen bringen. Währe mein Kalium nicht noch irgendwo jenseits von 20 mg/l hätte ich wahrscheinlich mittels EL Nitro den Nitrat auf 10 mg/l angehoben. So und da ich z.B. kein Magnesiumnitrat habe, versuche ich es erst mal über eine Verdopplung der Ureadüngung. Ich dünge diese Woche 1 mg/l Urea täglich.

Phosphat wieder auf 0,4 mg/l Stoßgedüngt, ist mittlerweile Standard, werde aber jetzt Mittwoch abend noch mal messen ob schon alles weg ist und dann evtl. Donnerstag noch mal, 24 Stunden nachdem ich den ML SubstrateCleaner eingebracht habe. Spätestens dann sollte Phosphat wieder nicht nachweisbar sein.

Nitrit ist ca. 12 Stunden nach Zugabe von 0,5 mg/l Urea mit ca. 0,03 mg/l nachweisbar. Nitrifikationskette arbeitet halt. Aber wie gut?? :? Vielleicht kann mir ja jemand mal sagen wieviel Ammonium, Nitrit und letztendlich Nitrat rein theoretisch aus 0,5 mg/l Urea ohne Verbrauch durch Pflanzen entstehen. Das fände ich mal interessant. Ich weiß halt nur, das aus 0,5 mg/l Urea theoretisch etwa 1mg/l Nitrat werden.

Etwas überrascht hat mich der Eisengehalt. Nach der Umstellung von täglich 0,4 ml Provito auf 0,4 ml Ferrdrakon hätte ich eigentlich erwartet weniger Eisen am Ende der Woche zu messen. 7x0,4 ml Provito führen auf meine 40 Nettoliter zu insgesamt 0,17 mg/l Eisen. Beim Ferrdrakon komme ich bei gleicher Menge nur auf nur 0,07 mg/l. Ich konnte in den Wochen wo ich täglich 0,4 ml Provito gedüngt habe eigentlich immer Konstand 0,05 mg/l nachweisen. Jetzt nach einer Woche täglich 0,4 ml Ferrdrakon waren es 0,07 mg/l. :eek: Ich habe einen Messwert auf jeden Fall unter 0,05 mg/l erwartet. Ich habe jetzt mal auf 0,2 ml Ferrdrakon täglich reduziert. Mal sehen ob ich irgendeine Veränderung sehen oder messen kann.
Ich hatte bezüglich des Volldüngers auch schon mal die Überlegung das auf wöchentliche Stoßdüngung umzustellen. Also Sonntags nach Pflegearbeiten, usw. Phosphat mit 0,4 mh/l auf Stoß. Dann Mittwochs wenn Phosphat bis dahin eigentlich nicht mehr nachweisbar sein sollte Volldünger auf Stoß. Eisenphospatausfällungen würden so auf ein Minimum reduziert. Die Überlegung kam mir, als ich gestern nach zwei Wochen wieder meine DIY Acrylbreitstrahldüse von dem leichten, bräunlichen Belag im Innern gereinigt habe. Kieselalgen schließe ich auß, da ich die sonst auch andersowo im Becken hätte. Ich vermute das es sich um irgendwelche Eisenphosphatausfällungen handeln könnte. :glaskugel:
Ich werde das die kommenden ein, zwei Wochen jetzt mal mit der reduzierten, täglichen Ferrdrakondüngung weiter beobachten und dann entscheiden.

Feedback wie immer gerne! :D :bier:

Gruß
Sascha
 

Haeck

Member
Hallo Sascha,

Man kann auf dem Bild ganz gut sehen wie krass rot die Triebspitzen der Rotala rotundifolia geworden sind. Das liegt wohl am niedrigen NO3 Wert.

Das kann auch Ureabedingt sein !
Da Du mit der Stickstoffdüngung noch am Ausloten bist, empfehle ich präventiv das Nitrat von 2 auf 10 mg/l anzuheben. Urea wird von vielen Pflanzen, nicht allen, innerhalb von wenigen Stunden aufgenommen. Ist die Verabreichte Menge zu gering wird, mit Verzögerung, auf Nitrat als Stickstoffquelle zurück gegriffen, so das bei zu geringen Konzentrationen ein Nährstoffmangel entstehen kann.

Nitrit ist ca. 12 Stunden nach Zugabe von 0,5 mg/l Urea mit ca. 0,03 mg/l nachweisbar. Nitrifikationskette arbeitet halt. Aber wie gut?? :?

Den Messwerten zur Nitrat- und Nitritkonzentration nach zu Urteilen, wurde das verabreichte Urea innerhalb der genannten Zeit bereits von den Pflanzen aufgenommen. Sonst wäre einer der Messwerte sehr viel höher. Solange das verabreichte Urea von den Pflanzen verbraucht wird und der Nitritwert nicht gravierend steigt, funktioniert der Stickstoffkreislauf.

Gruss
André
 

bocap

Active Member
Re: AW: Sandbecken mit Geringfilterung

Hi Andre,

mit der Rotfärbung im Bezug auf die Ureadüngung werde ich mal beobachten. Das ist mir beim ersten mal vor ein paar Wochen gar nicht so extrem aufgefallen. Nitrat kann ich momentan nicht wirklich sinnvoll aufdüngen, da ich ausschließlich EL Nitro oder KNO3 Salz zur Verfügung habe. Alles mit Kaliumeintrag und den will ich momentan unter allen Umständen vermeiden.
Vielleicht hat ja jemand was Magnesium- oder Ammoniumnitrat abzugeben? :-D

Gruß
Sascha
 

Haeck

Member
Noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Mikronährstoffe.

Etwas überrascht hat mich der Eisengehalt. Nach der Umstellung von täglich 0,4 ml Provito auf 0,4 ml Ferrdrakon hätte ich eigentlich erwartet weniger Eisen am Ende der Woche zu messen. 7x0,4 ml Provito führen auf meine 40 Nettoliter zu insgesamt 0,17 mg/l Eisen. Beim Ferrdrakon komme ich bei gleicher Menge nur auf nur 0,07 mg/l. Ich konnte in den Wochen wo ich täglich 0,4 ml Provito gedüngt habe eigentlich immer Konstand 0,05 mg/l nachweisen. Jetzt nach einer Woche täglich 0,4 ml Ferrdrakon waren es 0,07 mg/l. :eek: Ich habe einen Messwert auf jeden Fall unter 0,05 mg/l erwartet. Ich habe jetzt mal auf 0,2 ml Ferrdrakon täglich reduziert. Mal sehen ob ich irgendeine Veränderung sehen oder messen kann.

DRAK Ferrdrakon ist stärker chelatiert als EL Profito. Letzterer ist wiederum stärker konzentriert als Ferrdrakon. Die Art der Chelatisierung bestimmt die Verfügbarkeit des Eisens in der Wassersäule, deshalb die Konzentrationssteigerung. Du benötigst also weitaus weniger vom Ferrdrakon.

Gruss
André
 

Haeck

Member
Das kommt ganz darauf an. Sinn der täglichen Düngung ist, den Bedarf der Pflanzen weitgehend abzudecken. Wird täglich verabreicht, ist die Nachweisbarkeit nur noch sekundär. Sprich, die Eisenkonzentration darf getrost nicht Nachweisbar sein.
Ich würde es mit 0,1 ml täglich versuchen und dabei die Pflanzliche Reaktion kontrollieren. Das ist wichtiger als Wasserwerte messen :smile:

LG
André
 

bocap

Active Member
Morgen zusammen,
Morgen André,

haeck":3r5ddovx schrieb:
Ich würde es mit 0,1 ml täglich versuchen und dabei die Pflanzliche Reaktion kontrollieren. Das ist wichtiger als Wasserwerte messen :smile:
Momentan fühle ich mich mit dem wöchentlichen Messen noch sicherer. Mir fehlt es noch daran Bedarfe/Mängel sicher an den Pflanzen erkennen zu können. Aber ich merke schon wie sich bei vielen Werten eine gewisse Sicherheit einstellt, so dass ich sicherlich bald nicht mehr jede Woche jeden Wert messen werde. Obwohl es zur dokumentation schon sinnvoll ist. :wink:

Ich werde diese Woche jetzt erst mal weiter täglich 0,2 ml Ferrdrakon düngen. Ich will nicht an zu vielen Schrauben auf einmal drehen. Ich habe die Woche ja schon Urea von 0,5 mg/l auf 1 mg/l erhöht und dann noch die Limnophila sessilifolia gegen die Rotala rotundifolia ausgetauscht.

Meine Vermutung geht aber auch in die Richtung, dass die Pflanzen mit deutlich weniger Volldünger auskommen wie immer empfohlen wird. Ich sehe das zurzeit in einer ca. 4 Liter Blumenvase wo ich vor ... ich glaube es sind mittlerweile 3 Wochen ... ohne jegliche Technik ein bisschen Sand, Steine und ein paar wenige Pflanzen und etwas Moos reingeschmissen habe. Das verdunstete Wasser fülle ich lediglich durch aufgesprudeltes Leitungswasser aus dem Sodastream auf. Pflanzen wachsen langsam, aber sie wachsen. Zwar nicht so prall wie in den anderen Becken aber dafür auch bis jetzt komplett algenfrei. :grow:
Gestern habe ich das erste mal einen kleinen Spritzer Ferrdrakon in Wasser gegeben, da die Blätter an den Triebspitzen der Ludwegia repens sich leicht wellen/kräuseln. Mal sehen ob ich in den kommenden Tagen da eine Veränderung sehe.

Mein Ziel im 60er Becken ist ebenfalls als nächstes die Menge an Volldünger deutlich zu reduzieren. 1/4 der Wochendosis ist für kommende Woche angepeilt. Voraussichtlich, der einfachheit halber auf Stoß. Mal sehen...

Sonnigen Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sascha,

bocap":214m2s0x schrieb:
Meine Vermutung geht aber auch in die Richtung, dass die Pflanzen mit deutlich weniger Volldünger auskommen wie immer empfohlen wird.
das ist sogar sicher, aber eine Frage der Bedingungen! Du machst ja keine/wenig Wasserwechsel und dann musst du bedarfsgerecht düngen. Die Normaldosierung beinhaltet verschiedene Annahmen, unter anderem auch die des Wasserwechsels. Damit ziehst du die Nährstoffsituation wieder gerade, benötigst aber mehr Dünger, weil mit dem Wasserwechsel welcher verloren geht.

Ist mir gerade wieder eingefallen, die ganze Geschichte mit Sand/Geringfilterung/Wasserdüngung basiert auf Altwasser und der damit verbundenen bedarfsgerechten, optisch geringen Düngung. Da kommt z.B. eben auch her, dass ich Phosphat nur auf Stoß dünge und es möglichst nicht nachweisbar haben will. Es hat sonst zu großen Einfluss und führt zu Nährstoffdepots. Über das Altwasserpflanzenbecken habe ich auch erkannt, wie unerwünscht eine Denitrifikation ist, denn der Stickstoff wird dringend von den Pflanzen benötigt. Denitrifikation ist eine durchaus häufige Erscheinung bei älteren, gröberen Substraten!
(Nicht nur) im (Altwasser)Pflanzenbecken ist es wichtig die Nährstoffsituation möglichst unbeeinflusst zu haben um einen möglichst guten Überblick über die Düngung zu erlangen. - Deswegen Sand und Geringfilterung.

So, und jetzt ein kleiner [Einwurf], denn unter diesen Bedingungen funktionierte mein Altwasserpflanzenbecken mit (geringer) Volldüngung und angepasster Makrodüngung - nur - mit KNO3 und KH2PO4! Damals konnte ich K nicht messen. Später habe ich mir das bei anderen Leitungswasserbecken angesehen, weil hier im FG in Großbuchstaben "Kaliumakkumulation" an die Wand gemalt wurde. In meinen Becken, bzw. denen in meinem Zugriff, hatte ich nie mehr als gute 20mg/l Kalium gemessen. Es gab auch optisch keinen Hinweis auf ein Problem. Mein Altwasserpflanzenbecken lief 6 Jahre völlig stabil trotz einiger extremer Bedingungen. Dafür war nur eine optisch sehr geringe Düngung erforderlich. Gedüngt wurde weitgehend auf Sicht. Die Messerei ist endlich, das reicht irgendwann nicht mehr![/Einwurf]

Dieses auf Sicht Düngen überspringst du und ersetzt es durch Messungen. Du bist zu schnell mit deinem Altwasser. Sinnvoller wäre, noch fetter zu düngen, mit den entsprechenden Wasserwechseln um die Wirkungen der Dünger zu erfahren. Du hast teilweise ein sehr geringes Nährstoffniveau, speziell in Stickstoff. Das kann limitierend sein (HCC) und so etwas würde ich mit gleichzeitig reichlich K nicht machen.
Dann kommt noch etwas hinzu, du hast zwar keine Probleme mit deinem Becken, aber von Stabilität würde ich noch nicht ausgehen. Das braucht Zeit.
Dann verwendest du die ML-Produkte. Selbstverständlich gilt für die das gleiche wie für Dünger! Bedarfsgerecht! Es gibt noch keine Langzeiterfahrungen und es könnte sein, dass Microbe Lift-Becken in ihrer guten Funktion abhängig von den Produkten sind. Das wird manche nicht stören, mich schon, denn das Ziel ist ein stabiler Zustand ohne irgendwelche Krücken. Ein gutes, stabiles Becken braucht das einfach nicht mehr! Wenn diese Produkte auf dem Weg dahin helfen, dann ist das eine supergute Sache. In wie weit dann noch Produkte hilfreich sind, schaue ich mir noch an. Ich erwarte da nicht viel, um nicht zu sagen, nichts!

Dann hast du einen bezüglich Nährstoffsituation maximal übersichtlichen Zustand erreicht. Solche Becken reagieren dann auch zuverlässig und reproduzierbar.

Eine mögliche Lösung für den dir zu hohen K-Gehalt hast du schon. Mit KNO3, Urea und KH2PO4 bist du ausreichend flexibel um Stickstoff, Phosphor und Kalium nach Bedarf einzustellen. Ein Wasserwechsel ist auch eine mögliche Maßnahme den K-Spiegel zu senken. Ein Wasserwechsel ist auch bei einem Altwasserbecken keine grundsätzliche Untat. ;) Es ist sehr hilfreich sein Ziel in den Augen zu behalten und trotzdem immer in alle Richtungen locker zu bleiben.

Gruß, Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Habe noch was vergessen.

Ich wollte dich noch auf eine "systhemische" Betrachtung hinweisen. Wenn du Wasserverluste durch Verdunstung hast, dann verdunsten irgendwelche anderen Stoffe nicht mit. Du erreichst den Ursprungszustand wieder durch Auffüllen mit entsalztem Wasser.
Bei der Düngung ist es ähnlich. Du schmeißt Dünger rein, hast ein paar unerwünschte Reaktionen im Aquarium, die zu Verlusten, Ausfällungen führen, aber davon abgesehen ist die Zugabe des Düngers entsprechend dem Austrag an Pflanzenmasse.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Guten Morgen zusammen,
Guten Morgen Nik,

danke für deine ausführliche Antwort.
nik":1jbfbxv8 schrieb:
Die Normaldosierung beinhaltet verschiedene Annahmen, unter anderem auch die des Wasserwechsels.
Genau darüber bin ich auch gestolpert und das ist mit ein Grund warum ich die Düngemenge stark reduzieren werde.

nik":1jbfbxv8 schrieb:
Dieses auf Sicht Düngen überspringst du und ersetzt es durch Messungen. Du bist zu schnell mit deinem Altwasser. Sinnvoller wäre, noch fetter zu düngen, mit den entsprechenden Wasserwechseln um die Wirkungen der Dünger zu erfahren.
nik":1jbfbxv8 schrieb:
Ein Wasserwechsel ist auch eine mögliche Maßnahme den K-Spiegel zu senken. Ein Wasserwechsel ist auch bei einem Altwasserbecken keine grundsätzliche Untat.
Vielleicht liegt das mit dem (vielen) Messen an meinem kleinen Kontrolltick! :lol:
Bitte nicht vergessen, dass ich mich erst seit gut fünf Monaten mit diesem tollen Hobby beschäftige und davon vielleicht grade mal drei wirklich gezielt und intensiv mit Pflanzenaquaristik, Düngung usw. Über die Wirkung von Dünger bin ich mir - so denke ich - schon im klaren und zur Düngung auf Sicht arbeite ich mich grade hin. :smile:
Bezüglich Wasserwechsel bin ich jedoch der Meinung, dass diese so lange es problemlos läuft eher kontraproduktiv sind. Die bringen in meinen Augen nur Unruhe in ein laufendes System. Ich tue mich im Moment schwer mit "fett" düngen, vor allem aus dem Grund das WW für mich momentan kein Thema sind und solange alles so gut läuft auch keines sein werden.
In meinem ersten 80er Becken habe ich für jetztige Verfältnisse fett gedüngt bei wöchentlichen 30-50&igen WW. Da habe ich nach den ersten Wochen auch eher unregelmäßig gemessen und habe mir weniger Gedanken über einzelne Nährstoffe und Verhältnisse gemacht. Mit dem Ergebnis, dass das Becken nach gut drei Monaten gegen die Wand gefahren ist. Also eher schlechte Erfahrungen. Was aber natürlich nix heißen muss, denn hier wird ja täglich bewiesen, dass es auch prächtig eben genau so funktioniert!

nik":1jbfbxv8 schrieb:
Dann verwendest du die ML-Produkte. Selbstverständlich gilt für die das gleiche wie für Dünger! Bedarfsgerecht! Es gibt noch keine Langzeiterfahrungen und es könnte sein, dass Microbe Lift-Becken in ihrer guten Funktion abhängig von den Produkten sind.
Für mich sind die ML Produkte - grade der Special Blend - auch nix anderes wie Dünger, halt nur für die Bakterien/Mikroflora. Sicherlich wird das Becken auch ohne den mit der Zeit stabil wenn alles gut läuft. Aber wie schon öfter von mir geschrieben, sehe ich das im Rahmen einer wöchentlichen Pflegedosierung als unterstützend für die Mikroflora im "Kampf" gegen unerwünschte Einflüsse, Bakterienstämme usw.
Also lieber Vorsorgen wie später das Nachsehen haben... :D

Gruß
Sascha
 

bocap

Active Member
Hallo nochmal!

bocap":t6pcfaef schrieb:
Vielleicht kann mir ja jemand mal sagen wieviel Ammonium, Nitrit und letztendlich Nitrat rein theoretisch aus 0,5 mg/l Urea ohne Verbrauch durch Pflanzen entstehen.
Kennt jemand dazu einen gut erklärten Link oder kann mir (als Nichtnaturwissenschaftler) das mal jemand auf einfache Art und Weise erklären wie ich das berechnen kann.

Gruß
Sascha
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Sascha,

da musst du dich mal mit Molgewichten beschäftigen, dann wird das vergleichbar.

Du weißt ja schon das aus 1mg/l Urea ungefähr 2mg/l Nitrat werden.

Für Urea ist die Summenformel CH4N2O

jetzt brauchst du die Molgewichte für die beteiligten Elemente:
Findest du z.B. in den chemischen Tabellen der Elemente.

C=12,011 g/mol
H=1,0079 g/mol
N=14,0067 g/mol
O=15,9994 g/mol

jetzt schau ich mir noch mal die Summenformel an und addiere die Molgewichte von
C
H vier mal
N zwei mal
O
(oder schaue bei Wikipedia) und erhalte 60,0556 g/mol. Ich rechne nur mit einer Nachkommastelle, d.h. 60,1 g/mol

Für NO3 das gleiche, ergibt (abgekürzt) 1 x molgewicht für N und 3 x Molgewicht für O also ~62,1 g/mol
Ist ja beinahe das gleiche Molgewicht wie vom Urea, aber ...
im Urea sind 2 Stickstoffatome, im Nitrat nur 1.
Urea wird also in 2 Nitratmoleküle umgesetzt und dann steht für
Urea -> 60,1 g/mol
und für die daraus entstehenden
2 x NO3 -> 124,2 g/mol

Das ist grob der dir bekannte Faktor 2, genau beträgt er 2,066555740...
Gibst du also 1mg/l Urea hinzu, dann ergeben sich ohne weitere Einflüsse daraus 2,066555... mal so viel Nitrat (in mg/l).

Mit dem Ammonium und dem Nitrit ist es das gleiche Spielchen.
Molgewicht vom Urea weißt du schon, brauchst du nur noch jeweils das vom Ammonium/Nitrit.

Wichtig ist nur zu beachten, dass Urea 2 Stickstoffatome enthält und deshalb aus einem Ureamolekül jeweils zwei NH4-/NO2-/NO3-Moleküle resultieren.

Gruß, Nik
 

bocap

Active Member
Nabend zusammen,

hier das allwöchentliche Update.
Diese Woche habe ich die Ureamenge auf 1 mg/l erhöht und den Volldünger (Ferrdrakon) auf täglich 0,2 ml (etwa 1/3 der empfohlenen Dosiermenge) verringert. Hier erst mal die Wasserwerte:

pH = 6,7
CO2 = Dauertest grün
KH = ? (Fläschchen leer :bonk:)
GH = 11
NH4 = n.n.
NO2 = 0,05 mg/l
NO3 = 5 mg/l
PO4 = n.n. (0,5 mg/l)
K = 20+ mg/l
Fe = 0,06 mg/l
Ca = 40 mg/l
Mg = 24 mg/l
*Werte in () sind die aufgedüngten

KH konnte ich leider nicht messen, da der Test leer gegangen ist. Dürfte sich aber nicht groß geändert haben.
Die Nitrifikationskette ist mit dem erhöhten Ureaeintrag gut klargekommen. Nitrat ist minimal über die Woche, auf jetzt 5 mg/l angestiegen. 1 mg/l Urea täglich scheint so zu passen, also behalte ich das erst mal bis auf weiteres so bei. Kalium ist immer noch bei 20+. Das verstehe ich langsam nicht mehr. Ich habe schon in diversen Quellen gelesen, dass bei gut bepflanzten und beleuchteten Becken teilweise bis zu 5 mg/l am Tag verbraucht werden. Da bin ich Meilenweit von entfernt! Mein Kaliumeintag über die Woche lag bei etwa 0,3 mg/l.
Reduzierung des Volldüngers hat hier schon mal nicht zum erhofften Erfolg geführt. Da noch 0,06 mg/l Eisen nachweisbar sind, werde ich diese Woche mal keinen Volldünger verwenden. Dafür werde ich es mal über Phosphat versuchen. Also heute auf 0,5 mg/l aufgedüngt. Ich werde jetzt Dienstag, Donnerstag und Samstag messen und immer wieder auf 0,5 mg/l aufdüngen. Mein Gedanke dabei ist, durch unlimitierte Düngung bei den Makronährstoffen auch einen höheren Kaliumverbrauch zu erzeugen. Mal sehen... :glaskugel:

Für Anregungen und Hinweise bin ich immer offen!

Die Qualität der Handybilder ist leider nicht so prickelnt, aber so sieht's momentan aus:
Das zweite Bild zweigt die Rotala rotundifolia Stecklinge die ich vergangenen Sonntag für die Limnophila sessilifolia eingepflanzt habe. Sind die Woche über gut gewachsen.

Schönen Abend noch,
Sascha
 
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