Einfahren eines Beckens in der Praxis
Hallo zusammen,
weil ich gerade ein Becken einfahre, bringe ich das mal als Beispiel wie das im konkreten Fall abläuft. Bis jetzt gibt es nichts zu tun, vielleicht kommt ja noch ein Problem. Solange beschränke ich mich auf die Schilderung des Setups, der Pflege und der Entwicklung.
Setup
Becken: 90x45x45
Licht: 4x21 Watt T5 HE BIOvital, breitest mögliche, gute Reflektoren (AFAIR Aqua Connect) in geschlossener Abdeckung. Über Dimmsteuerung regelbar.
Bodensubstrat: 0,4-0,6mm Quarzsand, gewaschen, feuergetrocknet, ~22 kg, 3-5cm hoch, keine Substratdüngung.
Technik: komplett in der Abdeckung verbaut: eine Springbrunnenpumpe Oase 440i (5W, 440l/h, indoor) ein Stabheizer im abgetrennten Bereich des liegenden CO2-Reaktors, Hydor BIOflo als Beckenrücklauf. CO2-Druckgas, evtl. Nachtabschaltung, Kontrolle über Drop Checker mit Lösung KH3, keine Filterung.
Kommentar: Licht ist ein bisschen versehentlich HE geworden. Das schaue ich mir noch eine Weile an, dann kommen 39W LL rein. Insgesamt habe ich keine Lust mehr an techniklastigen Becken. Die vorhandene pH-Steuerung und den Eheim Thermofilter ließ ich dann doch sein und Dosierpumpen für die Dünger sind mir nichts, dafür dünge ich zu sehr auf Sicht.
Beim Sand mag die Höhe gering erscheinen, das reicht aber grundsätzlich. Hardscape sollte eine Wurzel werden, habe aber nix gefunden. Jetzt habe ich Steine, die werden noch den Sand verdrängen, die Schicht erhöhen.
Pflege
Leitungswasser mit folgenden Werten meist aus TWA:
Gesamthärte . 6,5°dH
Karbonathärte 5-6°dH (gemessen)
Calcium ...... 34 mg/l
Magnesium .... 8 mg/l
Sulfat ......... 21 mg/l
Nitrat ......... 10 mg/l
Phosphat ..... 1-1,5 mg/l (gemessen)
Kalium ........ 2,5 mg/l
Düngung:
initiale Düngung auf 180 Bruttoliter mit:
8g Magnesiumnitrat
10g Preis Mineralsalz (PMS)
18ml AR Basic
Mikrobe Lift Special Blend (ML/SB) 40ml
Wechselwasser anteilig wie Initialdüngung
Tagesdüngung:
AR Basic 2-3ml
Microbe Lift Bio Carbon 5ml
CO2 ~20mg/l
Kommentar:
Die Microbe Lift Produkte sind beide auf bakterieller Basis. In wie weit die zum Erfolg beitragen, ist offen. Schädlich ist es nicht, habe vorher alle Becken auch ohne diese problemlos eingefahren. Insgesamt ist das Wasser SE und Magnesium betonend. In Makros ist es sogar recht knapp, zeigte sich relativ schnell an den Pflanzen. Vermutlich fehlt es an N und K.
Muss ich aber mal durchmessen und anpassen.
Entwicklung
gestartet wurde das Becken mit folgender Bepflanzung:
3 Töpfe HCC
1 Topf Hydrocotyle cf. tripartita
1 Bund Limnophila sessiliflora (megaschnell wachsend :shock: )
1 Bund Mayaca fluviatilis
1 Topf Rotala spec. "green"
1 Portion Riccardia graeffei
Dann noch je 1kl. Bund R. rotundifolia "Kramer indica" bzw. R. rotundifolia "Niks Teichindica" zu Vergleichszwecken. Es kommen noch Staurogyne repens und Fissidens fontanus hinzu, später fliegen wohl alle höher wachsenden Stängelpflanzen raus.
Besatz: ein paar eingeschleppte Blasen-, Posthornschnecken, ein eingeschleppter Jungfisch.
Die Beschreibung der Entwicklung grenzt ans Langweilige. Das Becken steht jetzt vier Wochen, läuft mit 6h vollem Licht plus 2 Stunden unterschiedlicher Dimmphasen. Das Wachstum war von Anfang an gut, das der L. sessiliflora sogar rasend, die halbhohen Stängel sind alle drei Tage an der Oberfläche. H. cf. tripartita wächst auch sehr schnell.
Nach schnell sichtbarer bakterieller Aktivität, z.B. in Form einer leichten bakteriellen Trübung und einer mäßigen Kahmhaut, lässt diese schon wieder nach. Als nächstes zeigten sich Kieselalgen, nicht ausgeprägt, das lässt sich durch die kurze Lichtphase günstig beeinflussen, die werden jetzt ihren Peak haben. An den Scheiben ist ein bräunlicher Hauch - wie auch auf dem Sand - mit einzelnen braunen Flecken. An den Triebspitzen der L. sessiliflora taucht die verstärkt auf, insgesamt wirkt das Becken noch ein bisschen schmutzig, aber insgesamt ist der Befall als schwach zu bezeichnen. Mit den Kieselalgen kamen die Blasen/Posthörner, die sind offensichtliche Nutznießer der Kieselalgenblüte.
Mehr ist nicht. Weitere Algen bisher Fehlanzeige. Da das Becken in Makros mind. teilweise unterversorgt ist, meckern speziell die beiden R. rotundifolia Formen. Das Wasser muss ich noch mal durchmessen und die Makrodüngung anpassen.
Um zu zeigen wie smooth so ein Becken einlaufen kann, wenn es das denn auch weiterhin macht, hätte ich den kleinen Ehrgeiz die Scheiben nie zu reinigen. Na mal sehen, wenn sich ein Problem zeigt, schreibe ich es hier rein. Ansonsten zeige ich wie es weitergeht. Bis jetzt ist das absolut im Rahmen meiner Erwartungen. Das sind jetzt schon ein paar in dieser Art aufgesetzte Becken und die waren alle in der Entwicklung vergleichbar.
Nächstes Ziel ist erst einmal mit den Pflanzen, die bleiben sollen, ein sauberes Wachstum zu erreichen, dann geht es an Hardscape und Gestaltung.
Gruß, Nik
Hallo zusammen,
weil ich gerade ein Becken einfahre, bringe ich das mal als Beispiel wie das im konkreten Fall abläuft. Bis jetzt gibt es nichts zu tun, vielleicht kommt ja noch ein Problem. Solange beschränke ich mich auf die Schilderung des Setups, der Pflege und der Entwicklung.
Setup
Becken: 90x45x45
Licht: 4x21 Watt T5 HE BIOvital, breitest mögliche, gute Reflektoren (AFAIR Aqua Connect) in geschlossener Abdeckung. Über Dimmsteuerung regelbar.
Bodensubstrat: 0,4-0,6mm Quarzsand, gewaschen, feuergetrocknet, ~22 kg, 3-5cm hoch, keine Substratdüngung.
Technik: komplett in der Abdeckung verbaut: eine Springbrunnenpumpe Oase 440i (5W, 440l/h, indoor) ein Stabheizer im abgetrennten Bereich des liegenden CO2-Reaktors, Hydor BIOflo als Beckenrücklauf. CO2-Druckgas, evtl. Nachtabschaltung, Kontrolle über Drop Checker mit Lösung KH3, keine Filterung.
Kommentar: Licht ist ein bisschen versehentlich HE geworden. Das schaue ich mir noch eine Weile an, dann kommen 39W LL rein. Insgesamt habe ich keine Lust mehr an techniklastigen Becken. Die vorhandene pH-Steuerung und den Eheim Thermofilter ließ ich dann doch sein und Dosierpumpen für die Dünger sind mir nichts, dafür dünge ich zu sehr auf Sicht.
Beim Sand mag die Höhe gering erscheinen, das reicht aber grundsätzlich. Hardscape sollte eine Wurzel werden, habe aber nix gefunden. Jetzt habe ich Steine, die werden noch den Sand verdrängen, die Schicht erhöhen.
Pflege
Leitungswasser mit folgenden Werten meist aus TWA:
Gesamthärte . 6,5°dH
Karbonathärte 5-6°dH (gemessen)
Calcium ...... 34 mg/l
Magnesium .... 8 mg/l
Sulfat ......... 21 mg/l
Nitrat ......... 10 mg/l
Phosphat ..... 1-1,5 mg/l (gemessen)
Kalium ........ 2,5 mg/l
Düngung:
initiale Düngung auf 180 Bruttoliter mit:
8g Magnesiumnitrat
10g Preis Mineralsalz (PMS)
18ml AR Basic
Mikrobe Lift Special Blend (ML/SB) 40ml
Wechselwasser anteilig wie Initialdüngung
Tagesdüngung:
AR Basic 2-3ml
Microbe Lift Bio Carbon 5ml
CO2 ~20mg/l
Kommentar:
Die Microbe Lift Produkte sind beide auf bakterieller Basis. In wie weit die zum Erfolg beitragen, ist offen. Schädlich ist es nicht, habe vorher alle Becken auch ohne diese problemlos eingefahren. Insgesamt ist das Wasser SE und Magnesium betonend. In Makros ist es sogar recht knapp, zeigte sich relativ schnell an den Pflanzen. Vermutlich fehlt es an N und K.
Muss ich aber mal durchmessen und anpassen.
Entwicklung
gestartet wurde das Becken mit folgender Bepflanzung:
3 Töpfe HCC
1 Topf Hydrocotyle cf. tripartita
1 Bund Limnophila sessiliflora (megaschnell wachsend :shock: )
1 Bund Mayaca fluviatilis
1 Topf Rotala spec. "green"
1 Portion Riccardia graeffei
Dann noch je 1kl. Bund R. rotundifolia "Kramer indica" bzw. R. rotundifolia "Niks Teichindica" zu Vergleichszwecken. Es kommen noch Staurogyne repens und Fissidens fontanus hinzu, später fliegen wohl alle höher wachsenden Stängelpflanzen raus.
Besatz: ein paar eingeschleppte Blasen-, Posthornschnecken, ein eingeschleppter Jungfisch.
Die Beschreibung der Entwicklung grenzt ans Langweilige. Das Becken steht jetzt vier Wochen, läuft mit 6h vollem Licht plus 2 Stunden unterschiedlicher Dimmphasen. Das Wachstum war von Anfang an gut, das der L. sessiliflora sogar rasend, die halbhohen Stängel sind alle drei Tage an der Oberfläche. H. cf. tripartita wächst auch sehr schnell.
Nach schnell sichtbarer bakterieller Aktivität, z.B. in Form einer leichten bakteriellen Trübung und einer mäßigen Kahmhaut, lässt diese schon wieder nach. Als nächstes zeigten sich Kieselalgen, nicht ausgeprägt, das lässt sich durch die kurze Lichtphase günstig beeinflussen, die werden jetzt ihren Peak haben. An den Scheiben ist ein bräunlicher Hauch - wie auch auf dem Sand - mit einzelnen braunen Flecken. An den Triebspitzen der L. sessiliflora taucht die verstärkt auf, insgesamt wirkt das Becken noch ein bisschen schmutzig, aber insgesamt ist der Befall als schwach zu bezeichnen. Mit den Kieselalgen kamen die Blasen/Posthörner, die sind offensichtliche Nutznießer der Kieselalgenblüte.
Mehr ist nicht. Weitere Algen bisher Fehlanzeige. Da das Becken in Makros mind. teilweise unterversorgt ist, meckern speziell die beiden R. rotundifolia Formen. Das Wasser muss ich noch mal durchmessen und die Makrodüngung anpassen.
Um zu zeigen wie smooth so ein Becken einlaufen kann, wenn es das denn auch weiterhin macht, hätte ich den kleinen Ehrgeiz die Scheiben nie zu reinigen. Na mal sehen, wenn sich ein Problem zeigt, schreibe ich es hier rein. Ansonsten zeige ich wie es weitergeht. Bis jetzt ist das absolut im Rahmen meiner Erwartungen. Das sind jetzt schon ein paar in dieser Art aufgesetzte Becken und die waren alle in der Entwicklung vergleichbar.
Nächstes Ziel ist erst einmal mit den Pflanzen, die bleiben sollen, ein sauberes Wachstum zu erreichen, dann geht es an Hardscape und Gestaltung.
Gruß, Nik